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#170: Die irre Bedeutung des oralen Mikrobioms

Die Biohacking-Praxis XX

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Full Transcription:

[0] Willkommen in der Biohacking -Praxis.

[1] Hol dir hier Woche für Woche die besten Tipps für dein besseres Leben, für deine Gesundheit und für deine Performance.

[2] Und zwar von Biohacking -Profi Andreas Breitfeld.

[3] Und von Biohacking -Kolumnist Stefan Wagner.

[4] Bevor wir starten, ganz schnell die Tipps und Anregungen aus der Biohacking -Praxis.

[5] Verstehen Sie bitte nicht als medizinische Ratschläge, allein schon, weil wir keine Ärzte sind.

[6] Ende des Disclaimers.

[7] Gehen wir uns an.

[8] Hallo Andreas.

[9] Hallo lieber Stefan und hallo liebe, liebe Simone Kumhofer zum dritten Mal.

[10] Ich freue mich wahnsinnig, dass du da bist.

[11] Hallo, ich freue mich auch.

[12] Vielen Dank für die Einladung.

[13] Welcome back.

[14] Ich habe nachgeschaut, November 23 und Februar 24, es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen.

[15] Tatsächlich haben diese beiden Folgen immer noch Auswirkungen.

[16] Auf mein Leben, liebe Simone.

[17] Ich achte seither enorm auf meinen Ballaststoffkonsum.

[18] Ich küsse keine Dackel mehr, weil ich sonst fürchte, so zu werden wie ihre Besitzerinnen.

[19] Ah ja, übrigens noch ein weiterer Nachhall.

[20] Die Folgen werden immer noch gehört und runtergeladen.

[21] Es sind Evergreens.

[22] Der Elvis Presley und der Bob Dylan wären froh, wenn sie solche Evergreens jemals geschaffen hätten, wie die Simone Kumhofer mit ihren Folgen in der Biohacking -Praxis.

[23] So, heute reden wir über das orale Mikrobiom.

[24] Du hast nämlich angerufen und du warst wahnsinnig aufgeregt und hast gesagt, wir müssen reden.

[25] Stefan, wir müssen reden, hast du gesagt.

[26] Und zwar nicht, weil dein Mann beim Frühstück immer uns beiden zuhört, statt dir.

[27] sondern weil du im Bereich Oralis -Mikrobiom Sachen herausgefunden, entdeckt, erforscht hast, die mindestens atemberaubend sind.

[28] Ja.

[29] Ja, also ich habe mich ja in den letzten Jahren primär mit dem Oralmikrobiom beschäftigt.

[30] Ich meine, die Grundlage ist immer das Intestinale, also unser Magendarmikrobiom.

[31] Aber das Oralmikrobiom ist meiner Meinung nach eigentlich mindestens, wenn nicht noch einflussreicher, weil natürlich, logisch, die erste Barriere quasi.

[32] Also der Mundraum, wir atmen, wir essen, ist natürlich immer so der erste Kontakt auch mit der Außenwelt, auch was Mikroben betrifft.

[33] Und deswegen fand ich es irgendwie auch, spannend, dass die Forschung da so ganz weit hinten nach hinkt.

[34] Immer noch, aber wir kriegen jeden Tag neue Daten, neue Informationen, welche Korrelationen das orale Mikrobiom auch mit systemischen Erkrankungen hat und natürlich auch den hohen Einfluss auf unser Magen -Darm -Mikrobiom.

[35] Und deswegen fand ich einfach, müssen wir wieder reden, weil ich weiß, eure Community ist super interessiert.

[36] Und für mich ist es ja immer wichtig, Brücken zu bauen zwischen Mikrobiomwissenschaften, Sport, Ernährung, Medizin.

[37] Und deswegen freue ich mich natürlich, dass ich heute auch ein bisschen was darüber erzählen darf.

[38] Andreas, will du was sagen?

[39] Du hattest ja das Thema schon irgendwie, als wir uns das letzte Mal im Podcast getroffen haben, so ein bisschen angeschaut gehabt.

[40] Deswegen habe ich auch aufgehört, Dackel zu küssen.

[41] In Analogie zu Health Starts in Your Mouse, schon damals gesagt, wahrscheinlich beginnt die Darmgeschichte schon im Mund.

[42] Und ich erinnere mich auch noch ganz glücklich an deinen ganz eigenen Ansatz zum Thema Parodontosebehandlung, den ich ja nach wie vor, solange es das Budget zulässt, es sklavisch umsetze.

[43] manchmal unterstützt du mich ja auch da in netester Weise.

[44] Also dementsprechend gesund beginnt im Mund, hat der Dominik Nischwitz, glaube ich, das im Deutschen geschrieben.

[45] Und ich bin unheimlich froh, dass wir da jetzt wirklich in der Tiefe reingehen können, wobei ich gestehen muss, ja, ich habe ja schon immer noch diese kleine Vision einer Trennung zwischen dem Mundraum und dem Darm, aber das ist einfach eine Illusion, die man so gerne hat.

[46] Ja.

[47] Aber andererseits, es hat ja eigentlich primär einen positiven Einfluss.

[48] Also ich glaube, wir gehen da auch ganz falsch ran und wir müssen uns da alle ein bisschen auch wieder umprogrammieren.

[49] Wir haben das natürlich so gelernt, wir haben diese Denke auch eingepflanzt bekommen.

[50] Aber wir sind ja vielmehr nicht humaner Zellnatur, wenn wir rein über Zahlen nachdenken.

[51] Das heißt, 56 Prozent sind rein Mikroben, Bakterien, Viren, Pilze und so weiter.

[52] Und wir versuchen eigentlich, ständig alles auszuradieren.

[53] Also wir säubern den Mundraum, wir desinfizieren unsere Hände.

[54] Und wir merken aber irgendwie auch, Gesundheit per se lässt sich so nicht erhalten.

[55] Und schon gar nicht, wenn wir therapeutisch arbeiten und hoch antimikrobiell therapieren.

[56] Und du hast die Parodontitis erwähnt.

[57] Das funktioniert irgendwie nicht.

[58] Also ich arbeite ja ganz intensiv im zahnärztlichen, zahnmedizinischen Bereich, mache da ganz viel Weiterbildung und spreche über dieses Thema, weil da ist natürlich so ein Missing Link.

[59] Also irgendwie die Therapieform der letzten Jahrzehnte ist scheinbar nicht langfristig zielführend.

[60] Das heißt, eine Parathontitis, die ja grundsätzlich...

[61] keine rein infektiöse Krankheit ist, wie wir heute wissen, sondern eigentlich vielmehr ein immunologisch sehr komplexes Geschehen ist.

[62] Und die Progression, also wie so ein Verlauf ist, das hängt davon ab, wie deine individuelle Immunantwort funktioniert.

[63] Also können wir uns per se nicht nur darüber Gedanken machen, einzelne Keime, die vielleicht auch einen Einfluss haben auf die Entstehung.

[64] ausradieren und alle andere mitnehmen.

[65] Also die vielen Guten, die ja viel, viel mehr quasi überhand nehmen, die Guten damit opfern, weil die haben ja auch einen wesentlichen Einfluss auf unser Immunsystem.

[66] Und deswegen, glaube ich, muss man das Ganze viel ganzheitlicher betrachten und eben diese Interaktionsmechanismen verstehen.

[67] Und das ist mir so wichtig.

[68] So die Zusammenhänge wirklich.

[69] weil dass viele Dinge nicht funktionieren, sieht man. Aber ich versuche zu erklären, warum sie nicht funktionieren.

[70] Wir werden wahrscheinlich in zehn Jahren über Mundwasser so reden, wie wir heute über Rauchen reden, oder?

[71] Ich hoffe.

[72] Das wäre mir enorm wichtig.

[73] Vor allem natürlich, wir sprechen da von...

[74] hoch antimikrobiellen Mundwasser, die eben stark desinfizierend wirken, da wissen wir heute, das ist eigentlich, so wie du sagst, das ist ähnlich wie Rauchen.

[75] Rauchen hat einen ähnlichen Einfluss auf so orale Mikrobiomen wie ein Mundwasser.

[76] Ja, schön.

[77] Schon ein Merksatz.

[78] Wie fangen wir denn an?

[79] Also grundsätzlich, du hast es einmal gesagt, und ich glaube, das ist extrem wichtig, dass wir das alle verstehen, das Gefühl, der Gedanke, der Grundansatz.

[80] Wir haben Mikroben bei uns im Körper und die müssen wir alle umbringen, damit wir rein sind, damit wir sauber sind.

[81] Zähne putzen, desinfizieren, antiviral, antibakteriell, all diese Dinge sind extrem gefährlich.

[82] Nehmen wir das Wort gefährlich einfach her.

[83] Wir müssen dem ganzen Thema Viren, Bakterien, Pilze und so weiter.

[84] anders, neu, offener, zugewandter begegnen.

[85] Ja, also das ist wirklich mittlerweile so mein overarching purpose, das zu vermitteln, die Interaktionsmechanismen darzustellen, weil der Denkansatz oder wie wir daran gehen, ist eigentlich ein verkehrter.

[86] Und wir wissen mittlerweile so viel, jetzt müssen wir es nur noch quasi auch in therapeutische Konzepte integrieren, so den positiven Wirkmechanismus ausüben kann.

[87] Weil, warum denken wir nicht viel mehr darüber nach, dass wir quasi unsere guten Bakterien, die uns ja schützen wollen, wir sind ihr Universum, wir sind ihr Habitat, sie haben nicht vor, uns umzubringen.

[88] Warum denken wir auch nicht in der Therapie darüber nach, diese auch zu stärken?

[89] Das macht man nie.

[90] Wir opfern sie alle.

[91] Alle kommen mit, weil wir können ja mit einem Antibiotikum oder mit einer antimikrobiellen Therapieform niemals selektiv arbeiten.

[92] Lass uns ein bisschen strukturiert vorgehen, Simone.

[93] Zunächst einmal würde ich gerne wissen, für die Leute, die die ersten beiden Folgen nicht gehört haben, für die ungefähr fünf Leute im gesamten deutschen Sprachraum, die die ersten beiden Folgen mit dir noch nicht gehört haben und für die, die jetzt sich eineinhalb Jahre nicht alles gemerkt haben, fassen wir nochmal kurz zusammen.

[94] Die Bedeutung des Mikrobioms an sich oder der verschiedenen Mikrobiome, die wir im Körper haben, wie weit reichen denn deren Einflüsse?

[95] Der normale Wissensstand, wenn ich jetzt mit Leuten, die ich vom Tennis spielen kenne, sage, was sagt euch das Mikrobiom?

[96] Dann werden vielleicht die Klügeren oder die Gebildeteren sagen, das ist die Darmflora und dann habe ich ein gutes Gaxi.

[97] Und dann ist es aber schon vorbei.

[98] Wie weit geht das alles?

[99] Bitte fasst es einmal kurz zusammen, damit wir alle Leute auf den gleichen Wissensstand kriegen, über die Bedeutung, über die Flughöhe, auf der wir heute reden.

[100] Also ein Mikrobiom beschreibt im Prinzip eigentlich nur die...

[101] mikrobielle Signatur von unterschiedlichen Habitaten.

[102] Also zum Beispiel Oralis -Mikrobiom, Mikroben im Mundraum, intestinales Mikrobiom, Bakterien, Viren, Pilze im Darm.

[103] Und heute weiß man, ich habe es vorhin schon erwähnt, dass es unglaublich viele sind, unglaublich vielfältig, hohe Diversität, ganz viele unterschiedliche, die Ähnlich wie wir Menschen ja auch einen Stoffwechsel haben, also vor allem die Bakterien brauchen ein Substrat, verstoffwechselndes scheiden etwas aus, das sind Metabolite und die sind, wie auch immer, einflussreich.

[104] Das heißt, es gibt natürlich Metabolite, die wir in hohen Mengen nicht haben wollen, weil sie dann eher auch negativ korreliert sind.

[105] Zum Beispiel irgendwelche Toxine, hohe Ammoniakproduzenten wollen wir nicht so gern haben.

[106] Aber es gibt viel mehr.

[107] Bakterien, die sehr wertvolle Metabolite produzieren.

[108] Im Darm zum Beispiel diese kurzkettigen Fettsäuren, Butyrat und so weiter, die ganz entscheidend sind für die Regeneration unserer Darmzelle, aber natürlich auch Energie liefern, also zum Beispiel bis ins Gehirn, Mikroglia und so weiter.

[109] Sehr stark anti -inflammatorisch arbeiten.

[110] Das heißt, wir haben eigene Produktionsstätten, kleine Produktionsbetriebe in unserem Körper, die eigentlich permanent dafür zuständig sind, eine Homöostase aufrechtzuerhalten, also ein Gleichgewicht.

[111] Die produzieren zum Beispiel Bakteriozine, so nennt man das.

[112] Die sind antimikrobiell, aber auch antiviral.

[113] Das heißt, die modulieren ein Milieu.

[114] Dann können Bakterien untereinander kommunizieren.

[115] Man nennt das Quorum Sensing.

[116] Das ist wie WhatsApp unter Bakteriengruppen, wo sie auch versuchen herauszufinden, Gibt es irgendwo Ungleichgewichte?

[117] Müssen wir reagieren?

[118] Das funktioniert über Rezeptoren an ihren Oberflächen.

[119] Es gibt zum Beispiel Bakterien, die über Histidinkinasen, also ein Enzymsystem, reagieren auf Stresshormone, Katecholamine, wie zum Beispiel Noradrenalin.

[120] Deswegen weiß man auch heute, warum sich das Milieu, also auch der Darm, warum da Unwohlsein...

[121] Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen sehr häufig auch in stressigen Situationen vorkommen.

[122] Dann gibt es den Vagusnerv, der ganz stark mit unserem Mikrobiom auch interagiert, der über Serotonin -Rezeptoren reagiert, wo man eigentlich etwas in den Mund nimmt und sofort eine Reaktion hat.

[123] So schnell kommt das Substrat ja gar nicht im Darm an.

[124] Wie funktioniert denn das?

[125] Das heißt, diese Mechanismen beschreiben wir dann auch über Achsen, zum Beispiel Darm -Hirn -Achse, Darm -Leber -Achse.

[126] Und das ist assoziiert mittlerweile mit Gesundheit.

[127] Das heißt, große, diverse Vielfalt in unserem Mikrobiom im Darm steht quasi der allgemeinen Gesundheit positiv gegenüber.

[128] Die ist dafür zuständig.

[129] Unser Mikrobiom beeinflusst das massiv.

[130] Aber wir wissen eben auch, Krankheiten stehen auch ganz stark im Zusammenhang.

[131] Einerseits mit Verarmung, das heißt...

[132] Einfach aufgrund unseres Lebensstils sind es nicht mehr so viele verschiedene.

[133] Oder auch, dass bestimmte Dysbiosen vorherrschen, also Schieflagen.

[134] Die nicht so wohlgesonnenen Bakterien werden hochreguliert, weil wir ständig nur Zucker essen, weil wir sehr viele Antibiosen hinter uns haben, weil wir permanent Stress haben.

[135] Und deswegen wissen wir heute, das Mikrobiom ist eigentlich wirklich der Taktgeber von Gesundheit und Krankheit.

[136] Und jetzt gibt es dann noch...

[137] Unter diesen verschiedenen Mikrobiomen, ich glaube, man unterscheidet ja zwischen dem Haut - und dem Darm - und dem Oralmikrobiom, sind das abgeschlossene Bereiche oder wie spielen die zusammen?

[138] Die interagieren natürlich miteinander.

[139] Das sind so wie Völker, die miteinander Botschafter schicken.

[140] Genau, aber grundsätzlich, du hast das völlig richtig erkannt, es gibt ein Hautmikrobiom, das komplett anders ist als zum...

[141] Das orale Mikrobiom, das gibt es eigentlich gar nicht, weil das sind sieben verschiedene Habitate, weil der Mundraum aufgrund seiner unterschiedlichen Oberflächenstrukturen nicht ein orales Mikrobiom beherbergt.

[142] Der Speichel gibt noch so einen guten Gesamtüberblick, aber da muss man eigentlich genauer schauen.

[143] Zungen, Rücken, komplett anders besiedelt als Wange, Subgingival, also dieser Raum zwischen Zahn und Zahnfleisch, aber auch.

[144] Der Biofilm am Zahn ist ein eigenes quasi Mikrobiom.

[145] Aber wir fassen das in der Literatur als das orale Mikrobiom zusammen.

[146] Also diese sieben Familien im Mund, die ergeben gemeinsam ein Volk.

[147] Wir reden heute tatsächlich über den Mund.

[148] Wir konzentrieren uns darauf, indem wir jetzt ungefähr wissen, wenn unsere Mikrobiome nicht in Ordnung sind, dann sind wir auch nicht in Ordnung.

[149] Und wenn unsere Mikrobiome in Ordnung sind, dann haben wir eine ziemlich...

[150] gute Chance, sehr in Ordnung zu sein.

[151] Und dann gibt es diesen einen versteckten, noch ein bisschen im geheimen und noch unerforschten Bereich, das Oralmikrobiom, diese sieben verschiedenen Mikrobiome, die zusammenspielen.

[152] Und in die hast du dich jetzt hineinvertieft und hast Sachen herausgefunden, die gerade für Biohacker extrem interessant sind, weil Da geht es um Sachen wie richtige Zahnpasta, falsche Zahnpasta und die Folgen der Verwendung falscher und richtiger Zahnpasta.

[153] Zahnbürsten, um Tankscraping, um Ölziehen, um diese schrecklichen Mundwasser.

[154] Ich kriege dauernd, seitdem ich da mit dir geredet habe, Simone, kriege ich dauernd auf Instagram Listerine ausgespielt.

[155] Dauernd.

[156] spielen Sie mir Listerine hinein.

[157] Die hören uns zu.

[158] Es sind immer junge Frauen gezeigt vor ihrem Date, die Angst haben, dass sie aus der Pappen fallen und dann Listerine nehmen müssen.

[159] Und ich will ihnen schon zurufen, wir sagen, liebes Mädchen.

[160] Das funktioniert nicht.

[161] Du opferst für die kurze Freude des Dates mit dem Mann, der wahrscheinlich eh ein Trottel ist, opferst du deine Gesundheit und dein Lebensglück.

[162] Realistisch gesehen muss man allerdings sagen, wenn du ein junger Mann bist oder ein nicht mehr so junger Mann bist und die Dinge zu dir nimmst, könnten die Folgen fürs Date verheerender sein als für die junge Frau.

[163] Noch schlimmer, weil dann kann sogar, wenn das Date einem gewissen Erfolg entgegen...

[164] dann ist kein Bums.

[165] Sollen wir beim Mundgeruch beginnen?

[166] Fangen wir an beim Mundgeruch.

[167] Gehen wir mitten in den Muru.

[168] Was ist der Mundgeruch?

[169] Mundgeruch ist eigentlich per Definition eine orale Dysbiose.

[170] Ich meine, wir lassen jetzt den Magen einmal ein bisschen weg, weil der natürlich auch einen großen Einfluss hat.

[171] Aber wir bleiben jetzt einmal im Mundraum.

[172] Wenn die orale...

[173] Dysbiose vorherrscht, das heißt eher Bakterien, die zum Beispiel in dem Fall sogenannte volatile Schwefel -Wasserstoff -Verbindungen produziert, dann riecht das fies.

[174] Jeder weiß, wie Schwefel riecht.

[175] Naja, und das sind ganz viele, viele kleine Bakterien.

[176] Wir haben so circa 700 verschiedene im Mundraum.

[177] Und da gibt es ein paar, die produzieren eben diese fies riechenden Metabolite.

[178] Naja gut, und wenn wir jetzt immer spülen, spülen, spülen, dann verändert sich das Milieu nicht massiv.

[179] Es wird nur immer reduzierter, reduzierter, reduzierter.

[180] Weil wir versuchen ja alle wegzuschwemmen, so gut wie es geht.

[181] Und das funktioniert nicht nachhaltig.

[182] Das hat schon jeder bemerkt.

[183] Also Mundgeruch mit nur einem antiseptischen Mundwasser.

[184] Versuchen zu therapieren funktioniert nicht nachhaltig.

[185] Wir brauchen einfach dann immer zweimal, dreimal, fünfmal am Tag Kaugummi und Mundwasser.

[186] Das heißt, wir versuchen das natürlich auch zu überdecken in weiterer Folge.

[187] Was viel sinnvoller wäre, und da gibt es mittlerweile wunderbare Studien, dass man probiotisch therapiert.

[188] Das heißt, dass wir Keime hineingeben, die das gesamte Milieu stabilisieren.

[189] Und da ist ein Vertreter zum Beispiel der sogenannte Streptococcus salivarius.

[190] Der hat einen massiv positiven Einfluss.

[191] Jeder von uns im Mund, im Idealfall sogar in hoher Menge.

[192] Aber wenn so eine Dysbiose vorherrscht, dann ist von dem zum Beispiel viel zu wenig da.

[193] Und der moduliert aber zum Beispiel das gesamte Milieu.

[194] Er hebt den pH -Wert.

[195] Im Mundraum wollen wir eher einen neutralen pH -Wert.

[196] Das heißt auch Kariesprotektiv und so weiter.

[197] Und das wäre eigentlich nachhaltig.

[198] Und das sieht man auch, da gibt es auch schon Studien dazu, dass wenn man den zwei-, dreimal am Tag in einer Lutschtablette lutscht, dass das den Mundgeruch wirklich massiv reduziert.

[199] Okay, das heißt, auch wenn mein Date schon an der Tür klingelt, kann ich so eine Lutschtablette nehmen und der Mann oder die Frau oder was halt da auch immer kommt, wird mich dann küssen wollen.

[200] Also es ist natürlich, wenn wir schon zehn Jahre eine Dysbiose im Mundraum haben, dann wird es ganz schwierig mit einer Lutschtablette.

[201] Aber in relativ kurzer Zeit, wenn wir regelmäßig versuchen, natürlich bestimmte...

[202] modulative Effekte anzuwenden, zum Beispiel das Lutschen, aber auch Ölziehen, du hast das Ölziehen schon erwähnt, würde auch super viel Sinn machen.

[203] Gut, jetzt bleiben wir bei der Lutschtablette, weil die Leute fragen natürlich jetzt, okay, wo kriege ich so eine Lutschtablette her?

[204] Ja, so eine Lutschtablette ist verarbeitet in dem Fall in einem Omnibiotikprodukt, das heißt Immundee.

[205] Das ist eine Lutschtablette, da ist nichts drinnen, was dem Oralmikrobiom in irgendeiner Weise...

[206] schaden würde, also es schmeckt sogar ganz gut und primär ist eben enthalten ein probiotischer Bakterienstamm, der dann auch wirklich lebendig im Mundraum wird durch quasi den Kontakt mit dem Speichel und dann im ersten Schritt mal sogenannte Bakteriozine produziert, Bakteriozin A und B, die sind antimikrobiell und antiviral und stabilisieren den pH -Wert.

[207] Also das sieht man, also ich habe zum Beispiel eine Studie vorliegen, die zeigt, dass bereits 30 Tage, zweimal am Tag so eine Lutschtablette, einen signifikanten Anstieg des pH -Werts herbeiführt, im Gegensatz zur Placebogruppe.

[208] Und das ist natürlich genau das, was einerseits das gesamte Milieu stabilisiert, weil das ist ganz entscheidend.

[209] pH -Wert ist immer ganz, ganz entscheidend.

[210] Deswegen macht natürlich die zuckerreiche Ernährung auch so viele Probleme, weil sie den pH -Wert ständig senkt.

[211] Weil dann füttern wir Zucker.

[212] oder Zuckerverwerter, die Saccharolyten, und die produzieren dann Metapolite, die sind im sauren Bereich.

[213] Und da kommt es dann in weiterer Folge auch zum Kariesgeschehen, weil einfach umso niedriger der pH -Wert ist, umso leichter kommt es zu einer Demineralisierung des Zahnschmelz und eben zu Läsionen.

[214] Und was dann aus der Pappen fällt, das ist dann dieser pH -Wert oder die Folgen des pH -Werts, weil dann die Bakterien, die uns gut tun, Und die unsere Gesundheit stärken, dass die halt dann eine schlechte Zeit haben und die, die uns nicht so gut tun und die auch nicht gut riechen.

[215] Die sind dann da drinnen und machen das, was diese Bakterien halt dann machen.

[216] Und das riecht man dann auch.

[217] Verändern natürlich auch das gesamte Milieu.

[218] Also das ist so ähnlich wie, weiß nicht, ein Norweger sich vielleicht in Südostasien nicht unbedingt so wohlfühlen würde.

[219] Und dann halt sagt, naja, okay, einmal im Jahr eine Woche auf Urlaub, das halte ich aus, aber leben will ich da nicht.

[220] Und quasi wenn es in Norwegen auf einmal ständig 35 Grad hätte und eine hohe Luftfeuchtigkeit, würden sehr viele Norweger sagen, puh, ich ziehe lieber um.

[221] Ja, gut.

[222] Und so eine pH -Wertveränderung innerhalb von 30 Tagen dauert ja auch nicht so lange.

[223] Man soll ja die Leute eh nicht beim ersten Mal schon über sie herfallen.

[224] Ich muss noch ganz kurz ein Loswerden der Filme.

[225] Da hat man gesagt, wir reden nicht über den Magen als Faktor.

[226] Aber ich hatte ja mal einen Hund, der tatsächlich mit einem unsäglichen Mundgeruch gesegnet war.

[227] Das war tatsächlich so, der konnte quasi...

[228] Autos leeren, ohne dass er irgendwas anders tun musste.

[229] Wir haben das damals sehr erfolgreich mit Chlorella und Spirulina unter Kontrolle gebracht.

[230] Es scheint auch wirklich das Einzige zu sein, wo ich diese beiden Algen echt gerne habe, ist, wenn es darum geht, irgendwelche Stoffe zu binden.

[231] Das heißt, als kleines Add -on würde ich sagen, all die Dinge, die wir sonst glauben zu nehmen, um Schwermetalle binden zu können, die im Körper sind, also sprich die Algen, wahrscheinlich auch die Bentonite und die Zellulite könnten eine gute Idee sein, beim Magen auch ein bisschen Aufräumungsarbeit zu leisten.

[232] Ist das eine Zahnpasten mit Aktivkohle, gell?

[233] Gibt es, ja.

[234] Also die Theorie kann man irgendwie mit reinnehmen, oder?

[235] Ja, absolut.

[236] Also ich meine, der Magen ist wirklich, wir haben in einer Zeit immer primär an den Magen gedacht, aber es ist auch bei den Hunden zum Beispiel wirklich ganz intensiv auch der Mundraum und natürlich Chlorella auch im Mundraum dann.

[237] Einflussreich.

[238] Das heißt natürlich über Modulationseffekte auch im Mundraum einflussreich.

[239] Aber der Magen bei vielen Menschen, vor allem wenn Reflux vorherrscht, häufig natürlich problemhaft, Helicobacter.

[240] Ganz, ganz enorm.

[241] Und da haben wir auch einen Zusammenhang mit dem Mundraum.

[242] Also da kann ich auch gerne was dazu sagen, wenn euch das interessiert, weil Helicobacter -Infektionen ja sehr viele Menschen haben.

[243] Allen macht ein Helicobacter auch sofort Probleme, aber sehr häufig auch eben für Mundgeruch dann mitverantwortlich.

[244] Dann natürlich aber auch chronische Entzündungen, vor allem im oberen Vertrauungstrakt und so weiter.

[245] Dysbiosen im Dünndarm hat alles dann auch die Folge, dass der Mundraum natürlich fehlbesiedelt ist und es dann auch fies riecht.

[246] Aber bleib mal ein bisschen im Mund heute.

[247] Versuchen wir uns auf den Mund zu konzentrieren.

[248] Heliobacter ist, glaube ich, eine Sache, da kann man einfach mit einer relativ normalen, ich glaube, Stuhlprobe?

[249] Artengasanalyse.

[250] Oder Stuhl mittlerweile.

[251] Also wenn wir gehen, sequenzieren.

[252] Also wenn wir sequenzieren können, wir es auch im Stuhl nachweisen.

[253] Dann allerdings geht ein eigener Podcast auf, den können wir auch gerne mit der Simone aufnehmen, weil dann kommt normalerweise zack, pack, eine Kombination aus drei Antibiotika und die schießt dann von 80 Leuten, 60 so aus dem Leben, dass sie nie wieder aufstehen.

[254] Das ist tatsächlich, wenn es etwas gibt, was die Welt nicht braucht, dann ist es diese Antibiotika -Atombombe.

[255] Also ich weiß nicht, wie viele Klientinnen und Klienten, ich habe die daraufhin mit lustigsten Hautreaktionen, langfristigen Krankheiten.

[256] Krankheitssymptomatiken, Blasen auf der Haut, also man kann sich das nicht vorstellen, rausgekommen sind.

[257] Also da ist tatsächlich mal ein anderes Rabbit Hole, aber das wollen wir heute nicht.

[258] Na gut, die Simone war das letzte Mal auch dann ein zweites Mal da.

[259] Ja, gerne.

[260] Aber wir bleiben diesmal, ich muss ein bisschen streng bleiben, weil sonst läuft uns die Zeit davon und ich möchte gerne, dass wir wirklich den, dass wir den einmal durch die Mundhöhle spaziert sind am Ende.

[261] Gut, ich schalte auf stumm.

[262] Wir haben sieben Familien im Mund durchzugehen.

[263] So, wir haben jetzt einmal das Thema Mundgeruch besprochen.

[264] Super.

[265] Wir finden es super, über Mundgeruch zu sprechen.

[266] Ich glaube, es gibt wahnsinnig viele Podcasts, wo das ist.

[267] Als nächstes würde ich einmal vorschlagen, wenn du mir nicht widersprichst, wir sprechen über Zahnpasta.

[268] Ja.

[269] Ist das ein gutes nächstes Thema?

[270] Super, ist mein Lieblingsthema.

[271] Heute ist es ja mittlerweile so, dass die Menschen viel achtsamer sind, was sie sich natürlich auch zweimal zwei Minuten im Idealfall am Tag in den Mundraum applizieren und ihre Zähne damit abhubbeln.

[272] Früher oder vor ein paar Jahren war das noch nicht der Fall und wer es noch nicht macht, bitte setzt euch mit der Qualität eurer Zahnpaste wirklich auseinander, weil eine Zahnpaste natürlich, wir schlucken das nicht, ich höre immer wieder auch quasi, aber ich schlucke ja meine Zahnpaste nicht, das kann ja nicht so schlimm sein.

[273] Naja, aber die Mundschleimhaut ist natürlich unglaublich schnell im Resorbieren und sehr, sehr einflussreich.

[274] Und natürlich die Zahnpaste in der Zusammensetzung, wenn wir jetzt um zwei Euro eine Zahnpaste kaufen, dann ist das eigentlich in den meisten Fällen eine kleine Chemiefabrik.

[275] Also wenn man sich da die Inki -Liste hinten anschaut, also die Zutatenliste sozusagen von Kosmoetikprodukten, das ist dann die Inki -Liste, dann wird einem eigentlich, wenn man mal beginnt zu googeln und zu recherchieren, richtig übel.

[276] Weil dann können so Dinge sein wie heute verboten, endlich Triklusan, aber...

[277] Sehr lange, sehr intensiv genutzt.

[278] SLS, also Sodium -Laurilsulfate, ganz, ganz häufig verwendet.

[279] Also in den meisten auch hochqualitativen.

[280] Also auch wirklich die Menschen, die sagen, na zwei Euro, das ist nicht meine Zahnpasta, ich zahle schon vier.

[281] Bitte mal schauen, SLS abgekürzt.

[282] Chlorhexidin natürlich kennen wir, auch in Zahnpasten häufig.

[283] Und die stören natürlich immer.

[284] Das wäre für unser Mikrobiom immer schädlich und auch muss man aufpassen bei vielen ätherischen Ölen in Hochdosis.

[285] Dann gibt es aber auch natürlich Parabene, auch in Zahnpasten enthalten und so weiter.

[286] Das heißt, da gibt es eine ganze große Liste und ich kann da wirklich die Liste gerne länger ausbreiten.

[287] In die Show Notes.

[288] Genau, in die Show Notes.

[289] Und jetzt sagen wir nur, was tun diese Stoffe im Großen und Ganzen?

[290] Die massakrieren alle.

[291] Möglichst viele Bakterien da drinnen, egal ob gut oder schlecht, die fahren da einfach hinein wie eine Atombombe.

[292] Unterschiedlich, natürlich alles, was ganz stark antimikrobiell wirkt, schon erklärt das Wort, ist antimikrobiell.

[293] Das heißt, es arbeitet nicht selektiv auf die Keime, die wir vielleicht nicht so gern haben wollen.

[294] Und ich gebe bitte zu bedenken, es gibt im Mundraum keinen einzigen Keim, der...

[295] immer pathogen ist.

[296] Pathogen heißt immer schlecht, sondern die sind, wenn, obligat pathogen.

[297] Das heißt, in geringer Zahl sind die meistens auch positiv.

[298] Erst wenn das Milieu in eine Schieflage kommt und sie hoch regulieren, dann wären sie auch problemhaft und pathogen.

[299] Das muss man immer bedenken.

[300] Also wir radieren mal alles aus mit Antimikrobiellen.

[301] Dann denken wir zum Beispiel an das sogenannte SLS, das ich vorher kurz erwähnt habe.

[302] SLS dient eigentlich nur dazu, dass das Ganze schön schäumt.

[303] Also das Ganze soll irgendwie schäumen und das ist ja auch, wir assoziieren so ein schäumendes Ding auch mit einer guten Zahnpaste.

[304] Und da wissen wir aber heute, das ist ganz stark schleimhautreizend.

[305] Das heißt, wenn Menschen auch empfindlich sind, merken sie das auch sogar manchmal, also das ist meistens SLS, fördert ganz stark Dysbiosen und zum Beispiel auch Mundtrockenheit, wissen wir heute.

[306] Dann beim Trikosan, da müssen wir nicht mehr weiter darauf eingehen, das haben wir schon verboten, Gott sei Dank.

[307] Aber auch zum Beispiel ätherische Öle wirken in vielen Fällen stark antimikrobiell.

[308] Also ich würde auch zum Beispiel ein Teebaumöl oder ein Minzöl nicht immer einsetzen.

[309] Kurzfristig, wenn es zum Beispiel eine kleine Entzündung ist oder man irgendwo dupft, das lokal aufträgt, kein Problem, aber nicht langfristig.

[310] Das heißt, sie stören primär mal natürlich unser Mikrobiom, das so einflussreich ist dann auch auf, quasi unser Immunsystem.

[311] In weiterer Folge haben wir aber auch Bestandteile, die die Schleimhaut reizen.

[312] Und natürlich, wir kennen das Wort Leaky Gut ja schon aus den vorherigen Folgen, das heißt die Barriere -Störung im Darm.

[313] Im Mundraum sprechen wir von Leaky Gum, das heißt die Barriere -Störung der Mundschleimhaut.

[314] Und die ist quasi genauso einflussreich wie ein Likigam, nur natürlich ist die Fläche viel kleiner.

[315] Aber auch das zu bedenken.

[316] Gamm heißt Gamm nicht Zahnfleisch?

[317] Ne, genau.

[318] Likigam.

[319] Und das ist dann nicht nur das Zahnfleisch, sondern der gesamte Likigam bezeichnet dann die Schleimhaut im gesamten Mundbereich.

[320] Im Mundraum, genau.

[321] Also primär natürlich rund um den Diener, also Subgingewahl, diesen Bereich meint man dann schon.

[322] Und das ist ja auch das, was am stärksten gereizt wird.

[323] Das hat einen ganz wesentlichen Einfluss dann auch auf immunologische Funktionen.

[324] Das Thema Fluor ist natürlich das Erste, das einem Biohacker einfällt beim Thema Zahnpasta.

[325] Hat das mit unserem Thema heute zu tun oder nicht?

[326] Ich versuche das immer zu umschiffen, weil das ist ja wirklich ein...

[327] sehr dogmatisch behandeltes Thema.

[328] Das heißt, das ist wie eine Religion.

[329] Also ich wäre manchmal richtig angefeindet, das quasi noch immer Goldstandard für die Remineralisierung des Tendins und so weiter.

[330] Und da möchte ich oft gar nicht so gern hineinkretschen, weil ich gebe immer zu bedenken, ich meine, was ihr auch diskutiert in euren Formaten, die systemische Wirkung in höheren Dosierungen.

[331] Dann höre ich immer wieder, naja, aber das ist ja reglementiert und wir dürfen ja gar nicht so viel, ja, aber wir sehen, dass es Effekte systemisch hat.

[332] Deswegen, ich möchte da ganz nicht viel diskutieren.

[333] Für mich ist es ganz klar.

[334] Ich habe, glaube ich, als Kind das letzte Mal eine Floridzahnpaste in meinem Mund gehabt und meine Mutter hat das dann auch sehr schnell anders bedacht.

[335] Zahnkaries hat bei mir nicht vorgeherrscht.

[336] Ich habe noch so Floridzuckerl gekriegt in der Schule, so gelbe.

[337] Da habe ich immer Kopf gekriegt drauf.

[338] Das gab es damals auch noch.

[339] Das zu diskutieren ist für mich sehr, sehr schwierig und komplex.

[340] Du möchtest ja nach wie vor auch auf zahnärztlichen Konferenzen tätig sein, deswegen ersparen wir dir das Thema auch weiterhin.

[341] Naja, was für mich aber schon spannend ist, wenn ich Alternativen aufzähle, die biologisch vertretbar sind, zum Beispiel ein Hydroxyapatit.

[342] Das wäre wirklich mittlerweile auch evident.

[343] alternativ positiv einzusetzen, um den Zahnschmelz zu reparieren, ohne den Biofilm zu stören, ohne systemisch eine Einwirkung zu haben.

[344] Aber was ich natürlich dann höre ist, naja, aber da gibt es noch keine Langzeitstudien.

[345] Und dann denke ich mir immer, ja, wir sind ja in der Wissenschaft zu Hause, oder?

[346] Auch wenn ich Arzt bin, bin ich im Herzen hoffentlich Wissenschaftler.

[347] Und so funktioniert Wissenschaft.

[348] Wenn ich heute was erkenne, was scheinbar positiv wirkt, ohne zusätzliche Side -Effekts, gehe ich natürlich in Langzeitbeobachtungen.

[349] Und wenn es Langzeitbeobachtungen gibt, dann gibt es sie.

[350] Die gab es ja zur Florid vor 40 Jahren auch noch nicht.

[351] Also da verstehe ich oft die Diskussion nicht.

[352] Aber da gibt es mittlerweile natürlich sehr clevere Alternativen, die scheinbar viel, viel besser verträglich sind.

[353] Sehr gut.

[354] So, Thema Zahnpasta.

[355] Damit nicht erledigt halt.

[356] Nein, nicht erledigt, denn du hast deine Zahnpasta entwickelt, Simone.

[357] Korrekt?

[358] Ja.

[359] Gut.

[360] Dann bitte jetzt Bühne frei für Simones Zahnpasta.

[361] Ja, also das war die Aufgabe der letzten zwei Jahre in dem Bereich, weil ich ja irgendwann gesagt habe und wirklich am Tisch bei uns auch intern gehauen habe und gesagt habe, Jetzt mache ich Produktentwicklung, lasst mich bitte eine Zahnpaste entwickeln, ich brauche eine Zahnpaste, ich habe keine Lust mehr, mir nur mehr mit Kokosöl und irgendwelchen nicht antimikrobiell wirksamen ätherischen Ölen im Mundraum zu putzen und meine Zahnbürsten damit auch ständig auswechseln zu müssen, wirklich ständig, weil das ganz grauslich wird.

[362] Und dann habe ich das Go bekommen und bin da mal in die Rezepturentwicklung gegangen.

[363] Und ja, da geht man heute wirklich auch den Weg, dass man natürlich postbiotische Bestandteile hernimmt.

[364] Das heißt vor allem von Bakterien, Zell, Lysate.

[365] die einen positiven Einfluss aufs Immunsystem haben.

[366] Dann natürlich Vitalstoffe wie Q10.

[367] Also der Andreas hatte ja schon ganz kurz erwähnt, dass ich ihn immer brav mit Q10 flüssig für den Mundraum versorge, weil das hat natürlich einen super positiven Einfluss.

[368] Dann gibt es auch bestimmte präbiotische Bestandteile.

[369] die quasi unser gutes Mikrobiom auch füttern.

[370] Und das wäre zum Beispiel Xylit unter anderem.

[371] Das heißt, wir kennen natürlich da auch ganz gute Verbindungen.

[372] Xylit, Birkenzucker, stark Karies hemmend würde ich in großen Mengen jetzt nicht zum Kochen verwenden.

[373] Aber zum Beispiel als Kaugummi oder in Zahnpasten macht super, super viel Sinn.

[374] Und dann natürlich auch bestimmte Pflanzenextrakte, auch ätherische Öle, die eben nicht stark antimikrobiell wirken, aber die auch positiv.

[375] Dann unter anderem ist da auch ein Hydroxyapatit enthalten, Prä - und eben postbiotische Bestandteile, dann Zinkverbindungen, die auch ganz stark zum Beispiel auf diese fies riechenden Metabolite einspielen, also im positiven Sinn.

[376] Und dann eben ein Q10, weil Q10 ist ja auch eines meiner Lieblingsthemen, gerade auch im Mundraum, super, super einflussreich.

[377] Und ja, wir sind gerade in der Studie.

[378] Schauen uns an, welchen Einfluss es hat, weil ich zusätzlich noch einen ganz cleveren präbiotischen Komplex zusammengebastelt habe, der vor allem auf sogenannte und jetzt die Überleitung zu nitratreduzierenden Bakterien, weil die Bestandteile sind wirklich für diese Nitratreduzierer hilfreich.

[379] Und die haben so einen ganz wesentlichen Einfluss auf sportliche Leistungsfähigkeit, Vasodilatation.

[380] Da reden wir jetzt über die Durchblutung und so weiter.

[381] Da reden wir jetzt über das, was wir sonst reden, wenn wir über rote Beete, Arginin und diese Sachen reden, über Nasenatmung.

[382] Genau, weil Arginin ist ja zum Beispiel auch so ein ganz stark präbiotischer Bestandteil für das orale Mikrobiom, der einen positiven Einfluss hat.

[383] Das heißt, ich sollte das Arginin nicht runterschlucken, sondern ich sollte es...

[384] todesmutig im Mund behalten.

[385] Ich sterbe dann natürlich, weil es so schmeckt, wie es schmeckt.

[386] Dann nimm mal Citrolin, das schmeckt sogar.

[387] Ja, genau, genau.

[388] Also ein bisschen aufpassen, weil wir wollen natürlich deine Geschmacksnerven und dann quasi auch in weiterer Folge, ja.

[389] deinen Appetit damit negativ beeinflussen.

[390] Insofern versucht man natürlich zum Beispiel auch Arginin in kleinere Mengen in Zahnpasten zu packen oder in Lösungen, die man dann auch gurgeln kann und so weiter.

[391] Und das hätte schon einen positiven Einfluss.

[392] Du kannst aber auch den rote Betesaft einfach eine Zeit lang in deinen Mund lassen.

[393] Gibt es auch eine coole Studie dazu, wo man das versucht hat.

[394] Einfach mit roter Betesaft und hat einen positiven Einfluss.

[395] Aber, und jetzt kommt das große Aber.

[396] Damit es den positiven Einfluss auf unseren Blutdruck, auf unsere Leistungsfähigkeit hat, brauchen wir diese Nitratreduzierer.

[397] Weil, was machen die?

[398] Die metabolisieren Nitrat, das wir zuführen, wie auch immer, über Rucola oder Rote -Bete -Saft oder Arginin in Reinsubstanz.

[399] Und dann reduzieren sie das Nitrat zu Nitrit.

[400] Das ist ihr...

[401] Job, das machen die.

[402] Das heißt, die haben einen Enzymkomplex, der kann das.

[403] Und dann kommt das Nitrit über den NO -Synthesewegmagen in das System und hat dort eben den positiven Einfluss auf bestimmte wasserdilatative Effekte, kardiometabolisch ganz, ganz wertvoll und entscheidend.

[404] Und jetzt...

[405] eben dieses große, bitte mitdenken.

[406] Wenn ich jetzt immer Mundwasser verwende, wissen wir, nehmen diese Nitratreduzierer extrem ab.

[407] Da nutzt es nichts, Arginin zu nehmen im Mundraum, da nutzt es nichts, rote Beete zu essen, weil da machen die diesen Effekt nicht.

[408] Also da machen die diesen metabolischen Prozess nicht und dann habe ich quasi auch die positive Wirkung nicht.

[409] Da gibt es eine ganz tolle Studie, die ich gerne auch in die Show Notes verlinke, von Kollegen, die gezeigt haben, Wenn wir Menschen empfehlen, Sport zu machen, aufgrund dessen, dass das Blutdruck senkend wirken würde und ihnen aber nicht sagen, dass sie bitte nicht zweimal am Tag mit einem antimikrobiell wirksamen Mundwasser den Mundraum spülen, dann radieren wir den positiven Effekt vom Sport völlig zu 100 Prozent aus.

[410] Okay, ich fasse jetzt mal zusammen.

[411] Ganz kurz, als Werber bin ich ja so in der Verschlagwortung geübt.

[412] Mundwasser, herkömmliches Mundwasser verkürzt das Leben.

[413] Herkömmliches Mundwasser ist schrecklich schlecht für das Herz -Kreislauf -System und herkömmliches Mundwasser zerstört Sportkarrieren.

[414] Das ist ganz krass zusammengefasst, aber die Menschen in der Werbung, die sind dafür zuständig.

[415] Ich komme aus der Wissenschaft.

[416] Du darfst ja dann wieder relativieren.

[417] Genau.

[418] Musst du jetzt relativieren oder ist das, was ich gesagt habe, jetzt eh richtig?

[419] Also die ersten zwei Punkte, die lasse ich wirklich so stehen.

[420] Also dass es Sportkarrieren zerstört, müssten wir in der Wissenschaft dann ja wirklich darstellen.

[421] Also wir bräuchten Evidenz dafür.

[422] Vielleicht melden sich jetzt ganz viele Spitzensportler, die sagen, bei mir war das so.

[423] Aber dazu habe ich leider keine Datenlage.

[424] Aber wir sehen sehr wohl, dass es natürlich eine...

[425] unsere sportliche Leistungsfähigkeit beeinflusst, weil natürlich diese Effekte vom Stickstoffmonooxid so enorm wesentlich sind, also vor allem auf die Wasserdilatation, also gefäßerweiternd.

[426] Deswegen nehmen wir auch Agilin und so weiter.

[427] Und das ist natürlich ganz, ganz wesentlich, dass wir das auch in dem Kontext bitte zukünftig in therapeutischen Settings beachten, also einem Menschen, der ein Blutdruckproblem hat, zu empfehlen, Sport zu machen.

[428] Mega sinnvoll.

[429] Ihm sagen, er soll bitte Blattgemüse essen, das Grünes, zum Beispiel Rucola.

[430] Super Idee.

[431] Aber bitte sagt es ihm dazu, zweimal am Tag nicht den Mundraum mit antimikrobiellen Mitteln auswaschen.

[432] Gilt das, was da jetzt für dieses antimikrobielle Mundwasser gilt, auch für Zahnpasten, herkömmliche?

[433] Mit Einschränkungen.

[434] Auch, aber nicht so stark.

[435] Ich habe mir jetzt einmal wieder die Claims durchgelesen, die so auf Mundwasser stehen.

[436] da ist ganz was Spannendes, da steht nämlich genau dort, wo die Zahnpaste nicht hinkommt.

[437] Also dort radieren wir auch alle weg.

[438] Super.

[439] Also das Mundwasser ist wirklich quasi der Superbau.

[440] Man muss das wirklich einfach so mal stehen lassen und es ist auch nicht so, dass wir irgendwie den Leuten da die Laune verderben wollen oder sowas, aber diese Vorstellung, dass man da mit dem Gurgeln sich was Gutes tut, die muss einfach vom Tisch, weil Weder riecht man dauerhaft besser, im Gegenteil, noch bringt es einen irgendwie dahin, wo man haben möchte.

[441] Genau.

[442] Ölziehen.

[443] Du hast Ölziehen erwähnt, Simone.

[444] Du hast auch gesagt, dass du, bevor du deine eigene Zahnpasta zur Welt gebracht hast, mit Kokosöl und ein bisschen Beimengung von ätherischen Ölen geputzt hast.

[445] Das heißt, du bist...

[446] Pro Öl ziehen.

[447] Es gibt ja da unterschiedliche Positionen.

[448] Immer wieder gibt es auch Studien, die sagen, Öl ziehen ist Blätzchen, es bringt überhaupt nichts.

[449] Andere wieder sagen, es ist großartig, es ist das Beste, was es gibt und es verschafft uns das ewige Leben.

[450] Irgendwo in der Mitte wird es wahrscheinlich sein.

[451] Wo verortest du es?

[452] Ja, ich bin da schon sehr positiv.

[453] Ich muss dazu sagen, so vor 30 Jahren, mittlerweile fast 25 Jahren, ist meine Mutter immer sehr viel in Indien gewesen und ist mit solchen für mich damals leicht esoterischen Dingen nach Hause gekommen und hat begonnen Öl zu ziehen.

[454] Ayurveda -Kur gemacht, Öl gezogen.

[455] Als Jugendlicher habe ich mir gedacht, oh Gott, das wäre ein esoterischer Humbug.

[456] War ja immer schon so rein ein bisschen naturwissenschaftlich angehaucht, was man nicht beweisen kann.

[457] Alles andere ist ein Blödsinn.

[458] Mittlerweile bin ich da ganz, ganz ruhig und still, wenn die Mama mit solchen Dingen daherkommt, weil wir natürlich heute viele Studien haben, wirklich auch bezüglich Ölziehen und dem positiven Einfluss auf das orale Mikrobiom.

[459] Das heißt, ich bin da total pro.

[460] Also Ölziehen, bitte, wirkt sehr, sehr positiv auf unterschiedlichen Ebenen.

[461] Okay, sag mir was.

[462] Also ich stehe Ihnen dafür auf, dann mache ich meinen Zungenschaben.

[463] Stehe ich also vor meinem Spiegelbild, zeige mir die Zunge und fahre mit so einer Schlaufe darüber und schab da irgendwas runter.

[464] Ich weiß nicht genau, was das ist und ich weiß nicht genau, ob ich wissen will, was das ist.

[465] Dann als nächstes fange ich mit dem Ölziehen an.

[466] Dann laufe ich 10 bis 15 Minuten ölziehend durch mein Leben.

[467] Dann spucke ich das in einen Sondermüllcontainer und dann putze ich Zähne.

[468] Ist das korrekt?

[469] Und was mache ich da für mich?

[470] Ja, also das ist völlig korrekt.

[471] Da gibt es natürlich unterschiedliche Prozessvorgänge, also dass man auch dazwischen zum Beispiel frühstückt und so weiter.

[472] Da habe ich jetzt nicht so eine Vorliebe.

[473] Ich bin auch bei dir.

[474] Also ich ziehe auch Öl und dann putze ich gleich die Zähne.

[475] Und ja, warum das denn so sinnvoll ist und was das denn macht.

[476] Also es gibt sogar eine Studie, die verglichen hat Chlorhexidin.

[477] hat einen quasi ähnlichen Effekt wie Ölziehen, also Chloroxidin in 0 ,12 -prozentiger Konzentration, allerdings ohne dessen Nebenwirkung.

[478] Also ganz spannend.

[479] Was ist Ölziehen?

[480] Wir ziehen Öl, wie du erzählt hast, zwischen den Zahnzwischenräumen herum und es reduziert die Plaggbildung, aber es ist bitte nicht statt.

[481] dem Zähneputzen zu sehen.

[482] Also es ist keine Alternative zum Zähneputzen, sondern ein Add -on.

[483] Weil das mechanische Abtragen des Biofilms mit der Zahnbürste, Zahnseide und so weiter brauchen wir bitte trotzdem.

[484] Das ist kein Wundermittel.

[485] Aber was wir doch sehen, wir aktivieren ganz stark unsere Speicheldrüsen.

[486] Das heißt, durch dieses Herumgezieher werden unsere Speicheldrüsen aktiviert und wir haben einen höheren Speichelfluss.

[487] Speichelflussrate ist wiederum assoziiert mit einer oralen Eubiose, das heißt mit einem Gleichgewicht.

[488] Weil der Speichel einfach auch wahnsinnig positiv ist und alles in Balance bringt.

[489] Das wären so zusammengefasst die Wesentlichsten.

[490] Ich bin ein großer Fan von Ölziehen und ich weiß nicht, der Andreas wird jetzt wahrscheinlich gleich sagen, das ist auch schlecht, weil Öle sind irgendwie immer alle gefährlich, habe ich das Gefühl, aber ich bin da mit einem hochqualitativen Kokosöl eigentlich ganz happy, weil es natürlich neben dieser ausgleichenden Wirkung auch zusätzlich stark antimikotisch wirkt.

[491] Also vor allem, wenn Pilze im Mundraum hochreguliert sind, wie Candida und so weiter.

[492] Also absolut.

[493] Also ich muss tatsächlich gestehen, auch wenn das mich schon wieder wahrscheinlich in Richtung von politischen...

[494] Landpositionen bringt.

[495] Also ich bin ein bekennender Kokosöl -Fan, also ganz selbes Team.

[496] Übrigens, Entschuldigung, ganz gestern habe ich gelesen, im Vanity Fair, glaube ich, haben sie geschrieben, dass die Proteineinnahme, diese gesteigerte Proteineinnahme, ist mittlerweile auch schon rechtsradikal konnotiert.

[497] Also nicht nur, wenn du Samenöle ein bisschen kritisch betrachtest, sondern auch, wenn du pro Protein bist, bist du auch schon ein Nazi.

[498] Jetzt ist dann langsam ein bisschen eng für uns, fürchte ich.

[499] Man müsste eigentlich wirklich sagen, wir beenden diesen Podcast und machen eine Comedy -Show und lesen einfach nur den Wahnsinn und der Welt jeden Tag vor.

[500] Das war jetzt nur ein kurzer Nebending.

[501] Sorry, dass mir da was eingefallen ist, was uns jetzt nicht weiterbringt.

[502] Was auch die Welt generell nicht weiterbringt.

[503] Uns im Besonderen jetzt nicht.

[504] Simon, du bist pro Öl ziehen, 10 Minuten, 15 Minuten.

[505] Das Ding dann aber nicht ins Klo spücken und nicht in die Abwasch, das würde man bereuen, sondern in den Restmüll.

[506] Bitte, ja.

[507] Dann zum Thema Zungenschaber.

[508] Sollte ich dann lieber mit deiner Mutter reden, wenn sie gerade einmal aus Indien zurückgekommen ist, oder rede ich dann mit dir auch?

[509] Ja, ja, also auch das Zungenschaben war natürlich primär mal bei meiner Mutter im Badezimmer beheimatet.

[510] Ich habe mir das genau angeschaut, habe aber dann auch...

[511] Damals das Wiedervergessen und heute auch Zungenschaben ist auch kontroversiell diskutiert und sollte auch natürlich bedacht werden.

[512] Aber grundsätzlich bin ich da...

[513] Also positiv, aber bitte nicht mit der Zahnbürste.

[514] Ich meine, bei euch sind die Menschen ja schon sehr clever, aber ich höre dann immer wieder, na, ich mache das mit meiner Zahnbürste nach dem Zähneputzen.

[515] Nein, das bitte nicht.

[516] Das wäre eher negativ und auch vorsichtig.

[517] Die Zunge ist sehr empfindlich.

[518] Das ist übrigens ganz spannend.

[519] Wem gehört die Zunge, wenn wir an medizinische Fachgruppen denken?

[520] Niemand interessiert sich für die Zunge.

[521] Sie gehört nicht dem Zahnarzt, eigentlich nicht wirklich HNO, Logopädie vielleicht ein bisschen, wenn man dann Probleme hat mit dem Sprechen.

[522] Aber die Zunge wäre eigentlich so einflussreich, Geschmackswahrnehmung unfassbar stark besiedelt.

[523] Also da sehen wir total positive Effekte, weil vor allem eben diese flüchtigen Schwefelverbindungen, die produziert werden, sind primär auf der Zunge beheimatet.

[524] Und natürlich auch für die Geschmackswahrnehmung ganz entscheidend die Bakterien, die auf der Zunge sind.

[525] Und wir sehen da auch in der Wissenschaft wirklich einen belegten Vorteil, vor allem schädliche proteolytische Keime zu reduzieren, also die vor allem Aminosäuren verstoffwechseln.

[526] Und auch eben, wenn man Mundgeruch hat, würde ich das immer auch kombinieren.

[527] Und dann auch quasi weniger Geschmacksstörungen.

[528] Ich finde schön, dass die Wirkungen belegt sind.

[529] Ja.

[530] Bei der Zunge?

[531] Ja.

[532] Den Zungenschaber, den setze ich möglicherweise ein bisschen zu heftig ein.

[533] Kann das sein?

[534] Oder soll ich den nur mit dem Eigengewicht so drüber gleiten lassen?

[535] Wie machst du das jetzt?

[536] Naja, ich mache es natürlich so, wie man es macht.

[537] Also eigentlich quasi an der...

[538] So als würde ich von einem Käse was runterschaben.

[539] Du sollst den Zungenschaler nicht wie einen Sparschäler verwenden.

[540] Wie so ein Erdäpfelschäler nehme ich es ein bisschen.

[541] Also wenn nicht ein Stück von der Zunge mitgeht, dann war es nicht gut genug.

[542] Unbedingt vorsichtig und ganz sanft.

[543] Leichter Druck von hinten nach vorne.

[544] Ganz wichtig, wir kennen ja die Übung aus dem Yoga, wenn du zufälliger Zungenroller bist, dann solltest du es am besten gar nicht tun.

[545] Also bitte nicht Kleimhaut verletzen und auch für die Menschen, die so Aphten oder kleine Entzündungen haben, bitte ganz, ganz vorsichtig sein.

[546] Wir wollen hier ja auch nicht ausradieren, wir wollen nicht sterilisieren, wir wollen eigentlich ausbalancieren.

[547] Gut, dann legen wir die belegte Zunge auch ad acta.

[548] Ja, das nächste Thema, das uns mit dem Mund verbindet, ist die Zahnbürste.

[549] Ja.

[550] So, der Biohacker ist jetzt auf der Suche nach einer Zahnbürste, die passt für ihn.

[551] Und er nimmt möglicherweise so eine Ultraschall -Zahnbürste mit irgendwie so Plastikborsten, hat aber ein schlechtes Gewissen dabei, weil er sich denkt, dann… putzt er sich da das Mikroplastik jeden Tag zweimal, zwei Minuten in den Körper hinein, wird das nicht wollen.

[552] Dann greift er vielleicht zu so einer Bambuszahnbürste mit Holz und denkt sich, jetzt ist er total öko und ist damit zufrieden.

[553] Was verwendest denn du für eine Zahnbürste, liebe Simone, und warum?

[554] Und vielleicht verwendest du nicht Hamsterborsten.

[555] Hamsterborsten.

[556] Ja, also das mit den Zahnbürsten ist ja wirklich auch eine ganz, ganz, ganz tragische Geschichte eigentlich.

[557] Ich habe es dem Stefan...

[558] schon im Vorfeld ja erzählt, weil ich mir das Studien angeschaut habe, ja, weil logischerweise muss man natürlich Zahnbürsten relativ häufig austauschen, das ist klar.

[559] Weil natürlich auch, wenn wir die dann mit lauwarmen Wasser ausspülen, sich da gerade, ich meine, da ist es schön feucht, im Badezimmer ist es auch ganz warm.

[560] Da ist eigentlich ein kleines Ökosystem in dem Kopf der Zahnbürste enthalten, das wir eigentlich nicht so gern haben wollen.

[561] Das heißt, möglichst regelmäßig wirklich entweder auch ganz heiß auswaschen.

[562] Und da gibt sich jetzt schon wieder die Problematik Mikroplastik und so weiter.

[563] Was sind das für Borsten?

[564] Bitte daran denken.

[565] Und sonst bitte regelmäßig auswechseln, vor allem wenn ich auch Dysbiosen habe, die ich bemerke, also Mundgeruch oder eben irgendwie Zündungsreaktionen oder auch bei Candida.

[566] Ich werde einem Candida im Darm nie therapieren können, wenn ich im Mund...

[567] den Mundraum nicht mittherapiere.

[568] Und dazu zählt natürlich auch, die Zahnbürste regelmäßig auszutauschen.

[569] Aber das Problem ist natürlich auch die Umwelt.

[570] Das heißt, auch aus der Umwelt, also aus der Umgebung, lagern sich dann scheinbar in der Zahnbürste sehr, sehr viele Umweltbakterien auch an, aus dem Badezimmer quasi, das auch ganz schön negativ ist.

[571] Und dann hat man gefunden...

[572] Entschuldige, jetzt unterbreche ich dich, weil ich habe gerade einen fürchterlichen Gedanken.

[573] Bei mir ist Bad und Klo in einem Raum.

[574] Ja, na ja, das ist bei vielen Menschen so.

[575] Und ja, grundsätzlich natürlich.

[576] Ja, also.

[577] Vor allem müsst ihr noch öfter wechseln.

[578] Ja, regelmäßig.

[579] Ja, sehr regelmäßig.

[580] Also ich höre da manchmal zweimal im Jahr.

[581] Na, wie oft wechselst du deine?

[582] So alle zwei Wochen.

[583] Okay.

[584] Okay.

[585] Mittlerweile.

[586] Welche verwendest du?

[587] Ja, ich bin da auch noch immer nicht ganz happy, also auch noch nicht so ganz fündig geworden.

[588] Also bitte auch gerne Tipps, wenn jemand etwas hat.

[589] Also aktuell auch wieder auf Bambus oder Bambus als Grundlage.

[590] Aber auch da hat mir jetzt ein Kollege etwas weitergeschickt, wo ich mir gedacht habe, na, das ist auch nicht so clever.

[591] Gerade diese ganzen Bio -Zahnbürsten bieten zusätzliche ökologische Nischen.

[592] Das heißt, da haben wir auch zusätzlich noch ein bisschen ein Problem.

[593] Also ich bin da aus aktueller Sicht noch nicht happy und fündig.

[594] Also wer etwas hat, bitte immer gerne.

[595] Okay, du verwendest jetzt eine Bambuszahnbürste.

[596] Welche Borsten hat die?

[597] Sehr weiche.

[598] Also das ist entscheidend.

[599] Also wir brauchen quasi viel weniger Invasion, als wir denken.

[600] Also dieses Herumrubbeln.

[601] zerstört man auch wieder mehr als notwendig ist, weil der Biofilm, das weiß man mittlerweile auch.

[602] der hat ja auch einen positiven Effekt.

[603] Also natürlich, der wird nach einer gewissen Zeit dysbiotisch, deswegen müssen wir ihn regelmäßig abtragen, weil was ist Biofilm?

[604] Es ist immer quasi so eine Matrix aus Bakterien, die Metaboliten, also das, was sie produzieren und so weiter.

[605] Das heißt, das schichtet sich dann und umso dicker die Schicht quasi wird, umso dysbiotischer ist die tiefe Lage, der Sauerstoffgradient nimmt ab, das heißt, der pH -Wert verschiebt sich auch und dann biete ich natürlich schon wieder so anaeroben Keimen.

[606] ein Zuhause, die dort ja eigentlich gar nicht sein sollten.

[607] Deswegen bitte regelmäßig zweimal am Tag abtragen, aber nicht siebenmal am Tag zum Beispiel.

[608] Das wissen wir auch.

[609] Und nicht mit super harten Borsten da herumfahren und herum hantieren, weil das wäre auch quasi eher schädlich.

[610] Das heißt sehr, sehr soft.

[611] Die soften sind eigentlich mittlerweile auch die, die man lieber empfiehlt.

[612] Ja, Zahnseide?

[613] Ja, Zahnseide auch, Reinigen der Zahn, Zwischenräume.

[614] Wenn ich dazu neige, dass ich hier schon immer mich mikroverletze, wenn ich die einsetze, auch vorsichtig einsetzen.

[615] Das heißt, bitte Mikroverletzungen immer zu meiden.

[616] Und wenn es natürlich immer ganz leicht zu einer Blutungsneigung kommt, weiß ich auch schon, dass ich an diesem Bereich gegen Gewalt, also Übergang Zahn -Zahnfleisch, irgendwo auch eine Dysbiose habe.

[617] Deswegen da auch vorsichtig sein.

[618] Und ich bin dazu übergegangen, da muss jeder auch so sein eigenes Regime entwickeln, nicht jeden Tag Zahnseide einzusetzen.

[619] Und da werden jetzt auch ganz viele Zahnärzte wieder sagen, oh Gott, wir müssen das jeden Tag machen.

[620] Aber ich habe gemerkt, dass mein orales Mikrobiom, und ich habe das auch sequenziert, ich habe mir das auch wirklich angeschaut auf allen Ebenen, stabiler ist, wenn ich das nicht jeden Tag mache.

[621] zuckermäßig reinhau, dann bin ich natürlich auch dazu geneigt, dass ich eher versuche, wieder zu reinigen.

[622] Aber grundsätzlich, ich bin so bei jedem dritten Tag aktuell.

[623] Außer Weihnachten.

[624] Und Feiertage und Simone Geburtstag.

[625] Früher war das natürlich viel schwieriger, auch noch in meiner aktiven Sportzeit, weil was trinken wir da ständig?

[626] Ja, ja, ja.

[627] Ich habe jetzt ein bisschen geschaut, was ich mir aufgeschrieben habe in unserem Vorgespräch.

[628] Und das, glaube ich, müssen wir jetzt noch reinschmeißen, auch wenn wir von der Zahnbürste schon ein bisschen weg sind.

[629] Ich habe mir notiert, Zahnbürste auswechseln, sonst entstehen antibiotikaresistente Keime.

[630] Ja.

[631] Und das ist, glaube ich, etwas, was wir schon noch nachliefern müssen, um dem Ganzen noch ein Rufzeichen hinten nachzusetzen.

[632] Zahnbürstenkopf, das sich da entwickelt, das fühlt sich so wohl, dass es dann sogar antibiotikaresistent wird, also quasi auf der Kampfebene von so Krankenhauskeimen sich befindet.

[633] Habe ich das richtig notiert?

[634] Ja, genau.

[635] Also da ist mir eben eine Studie untergekommen, die hatte ich damals gelesen, als wir telefoniert haben, wo man eben wirklich gesehen hat, dass eben Zahnbürsten so starke Keimträger sind und eben auch da diese mutteresistenten Keime sehr, sehr stark...

[636] hochreguliert werden.

[637] Also die überleben dann dort teilweise mehrere Tage und eben auch dieser Biofilm auf den Borsten ist da ganz, ganz entscheidend und Studien zeigen, dass da zum Beispiel bis zu 10 hoch 6 koloniebildende Einheiten gefunden wurden.

[638] Also das ist schon ganz schön krass und ich glaube, die war so aus 2015 oder so, also 10 Jahre alt, also auch schon.

[639] Eigentlich, wir wissen da schon ganz lang, ganz viel, hat man gesehen, dass mehr als 50 Prozent der getesteten Zahnbürsten koliforme Bakterien enthielten.

[640] Also teils auch resistente Stämme, insbesondere wenn eben die Bürsten im Badezimmer in der Nähe von den WCs gelagert wurden.

[641] Okay, dann muss ich also gar nicht ins Spital gehen für ein paar...

[642] Krankenhauskeime.

[643] Man muss zu Hause auch holen.

[644] Homemade.

[645] Ja, und Resistenzkeime wollen wir natürlich immer verhindern.

[646] Und das ist ganz, ganz wesentlich.

[647] Und der Mundraum ist überhaupt.

[648] Also auch die starken Antibiosen bei den Kindern bezüglich oberer respiratorischer Trakt und so weiter, wird immer mit Antibiotika therapiert, also Mittelohrentzündungen.

[649] Und so weiter.

[650] Und das ist natürlich jede Antibiose, die auch nicht dorthin kommt, wo sie hinkommen soll.

[651] Im Mundraum ganz entscheidend natürlich dieser Biofilm.

[652] Sehr viele Antibiosen kommen gar nicht in die Schichten, wo sie eigentlich wirken sollten.

[653] Und dann, wenn das quasi nicht dorthin kommt, dann haben wir ein potenziell höheres Risiko für eine Resistenzbildung.

[654] Ich springe jetzt ein bisschen herum.

[655] Ich hoffe, ihr könnt mir nachspringen und ich haue euch nicht ab wie so ein...

[656] Hase auf der Flucht.

[657] Das nächste Thema, das ich jetzt gerne ansprechen würde, ist, wenn ich tatsächlich so Antibiotika genommen habe.

[658] Viele Leute wissen schon, okay, dann nehme ich nachher noch ein Probiotikum, um die Darmflora wieder ein bisschen aufzubauen.

[659] Dann essen sie ein bisschen mehr Joghurt als sonst.

[660] Und nach zwei Tagen glauben sie, es ist eh wieder alles gut.

[661] Aber diese Antibiotika hauen ja alles zusammen.

[662] Die hauen ja das im Darm zusammen, die hauen das im Mund zusammen, die hauen das auf der Haut zusammen.

[663] Was mache ich denn für den Mund, wenn ich Antibiotika genommen habe, damit da...

[664] wieder ein gutes Mikrobiom sich entwickeln kann.

[665] Genau, also genau das, was du erwähnt hast, zu jeder Antibiose natürlich gleichzeitig ein Probiotikum, um einfach die Diversität wieder schneller herbeizuführen.

[666] Und im Mundraum bin ich mittlerweile geneigt zu empfehlen und das wäre auch sehr sinnvoll, dass man das Probiotikum in flüssiger Form, das man schluckt, auch kurz im Mundraum lässt.

[667] Das heißt, diese Keime, die man dann ja im Darm aktiv haben möchte, haben einen stark positiven Effekt auch aufs quasi orale Mikrobiom.

[668] Und in weiterer Folge sind wir halt dann wieder bei diesem Streptococcus salivarius K12, weil der halt so einflussreich für die Modulation ist.

[669] Und sehr viele Menschen merken das ja auch.

[670] Also sie nehmen ein Antibiotikum und auf einmal ist die Geschmackswahrnehmung ganz anders.

[671] Der Mund wird so empfindlich und leicht entzunden.

[672] Die Zunge.

[673] Und das ist natürlich genau das, was du erklärt hast.

[674] Unser Oralis -Mikrobiom zieht nach.

[675] Bei den Damen ist es immer auch vaginal.

[676] Also jede Antibiose destabilisiert natürlich auch das vaginale Mikrobiom.

[677] Und deswegen bin ich im Mundraum eben dazu geneigt, dass ich da auch empfehle, diesen Streptococcus salivarius zu lutschen.

[678] Das macht ganz viel Sinn.

[679] Xylit.

[680] Du hast vorhin Xylit erwähnt, als auch Bestandteil.

[681] der neuen Zahnpasta, die müssen wir dann auch nennen, wie sie heißt.

[682] Und wir müssen sie dann auch verlinken in den Shownotes.

[683] Xylit, soll ich jetzt, ich habe ja Xylit zu Hause, weil man sich manchmal ein bisschen Erythrit und manchmal ein bisschen Glycin und manchmal ein bisschen Inulin in den Kaffee tut.

[684] Und wie viel Xylit, wie oft nehme ich denn?

[685] Nehme ich dann zwischendurch einmal so ein Löffel Xylit und spüle mir das im Mund durch und spuche es dann wieder aus oder schluche es runter?

[686] Wie mache ich das am besten, um Xylit zu nützen für mich?

[687] Naja, Xylitol grundsätzlich, also Xylitol, wirkt im Mundraub ganz stark antikaryogen, das heißt gegen Zahnkaries.

[688] Dann moduliert es eigentlich den Biofilm und ist eben hochmikrobiomfreundlich, weil es eben als quasi Futter für die guten Bakterien ist.

[689] dienlich ist.

[690] Also es hat quasi wie ein Futtermittel.

[691] Und wie man es einsetzt, ja, also da gibt es natürlich auch unterschiedliche Studien und das, was man sieht, ist, dass es natürlich umso länger es im Mundraum bleibt, zum Beispiel in einer Lutschtablette oder in Zahnpflegeprodukten, auch Kaugummis, deswegen gibt es mittlerweile so viele xylithaltige Kaugummis, auch wenn ich kein Fan bin von den ganzen Tag Kaugummi kauen, aber zum Beispiel zum Stabilisieren des oralen Mikrobioms zweimal am Tag, ein paar Minuten, denke ich, macht Sinn.

[692] Das heißt, da hätten wir schon einen Effekt.

[693] Mir ist jetzt keine Studie wirklich im Kopf, wo wir gesehen haben, dass wir rein, wenn wir es anrühren quasi und dann mit spülen oder so, wie viel ich da brauche.

[694] Also die genaue Grammatur, die kann ich da nicht sagen.

[695] Aber was ich weiß, was ich im Kopf habe, ist, dass wir so unter 15 Gramm generell am Tag bleiben müssen, wenn wir es dann auch schlucken, weil es natürlich dann eher abführend wirkt über diesen osmotischen Effekt im Darm.

[696] Wird ja im Dünndarm nicht resorbiert, landet im Dickdarm.

[697] Und deswegen macht es sicherlich Sinn.

[698] Kann ich gerne auch nachreichen, wenn man sich dann so selber was anrühren will, sozusagen im Sinne von einer selbst angerührten Probiot.

[699] Birkenzuckersuppe.

[700] positiv wirkenden Mundspülung.

[701] Mundatmung ist mir jetzt noch eingefallen.

[702] Biohacker und Mundatmung sind ja beste Freunde.

[703] So, und jetzt denke ich mir, also ich versuche jetzt einmal eins und eins und eins zusammen zu zählen.

[704] Mundatmung heißt, da kommt sehr viel frische Luft von außen herein, die ist ungefiltert.

[705] Das sind dann möglicherweise auch Bakterien.

[706] die vielleicht nicht unbedingt durch den Mund direkt hineinkommen sollen.

[707] Plus der Mund trocknet natürlich aus.

[708] Dann ist also weniger von diesem Speichel am Werk, vermute ich jetzt einmal, den du vorhin als so segensreich erwähnt hast.

[709] Und dann wird dann vielleicht auch was passieren mit dem Mikrobiom oral.

[710] Hat die Mundatmung bzw.

[711] die Nasenatmung auch einen Zusammenhang mit der Gesundheit des oralen Mikrobioms?

[712] Ja, massiv.

[713] Und da muss ich wirklich Shoutout zu einer ganz lieben Freundin und Kollegin in Kärnten, die mich auf dieses Thema gebracht hat und die sich ganz, ganz intensiv auch damit auseinandersetzt.

[714] Die Veronika beschäftigt sich wirklich primär auch mit diesen Themen, ist Zahnärztin.

[715] hat mir auch immer wieder gesagt, ja, und die Mundatmung, und die Mundatmung ist so wichtig.

[716] Und das muss man viel stärker bedenken, weil die Mundatmung so einen negativen Effekt quasi auch aufs orale Mikrobiom hat und viel einflussreicher noch auf andere Faktoren ist, die natürlich auch assoziiert mit dem Mundraum sind.

[717] Also auch kieferorthopädischer Natur und so weiter.

[718] Also das ist wirklich ganz, ganz, ganz spannend.

[719] Und wir wissen natürlich, du hast das schon ganz gut erklärt.

[720] Wenn wir primär durch den Mund atmen, dann ist das eigentlich kein reines Atemproblem.

[721] Das habt ihr ja auch schon, glaube ich, besprochen.

[722] Und das ist natürlich ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor, sondern ganz massiv auch zahnmedizinisch relevant und wirklich ein Gesamtgesundheitsrisiko birgt.

[723] Das heißt, die Nasenatmung wäre ja zu bevorzugen.

[724] Die fördert primär natürlich auch die Befeuchtung.

[725] filtriert viel stärker und jetzt sind wir wieder beim Stickstoffmonoxid, also bei dem NO.

[726] Es fördert die Produktion von NO und hat natürlich dann auch massiven Einfluss systemisch.

[727] Dann wissen wir, dass chronische Mundatmung zum Beispiel, natürlich, das ist ganz klar, die Schleimhaut stärker austrocknet und dadurch kommt es zu einer Veränderung des pH -Werts.

[728] Und vorhin habe ich ja erwähnt, Speichelflussrate, ganz entscheidend für eine orale Eubiose.

[729] Naja.

[730] austrocknen und so weiter.

[731] Also auch hier habe ich natürlich diesen Effekt.

[732] Wir haben ein erhöhtes Karies - und auch Parathontitis -Risiko.

[733] primären Mundatmung.

[734] Und für Zahnärzte hochrelevant ist natürlich gerade das Thema bei Kindern, aber auch natürlich bei Sportlern zum Beispiel, die massiv stärker durch den Mund atmen in hohen Belastungsphasen, Allergikern, aber auch bei Menschen, die stark schnarchen und so weiter.

[735] Also das sind natürlich ganz viele Faktoren.

[736] Und wenn du jetzt wissen willst, was es für eine Wirkung hat, dann ist es natürlich primär auch dieser eben...

[737] Einerseits die Pufferkapazität, also ganz, ganz stark entscheidend, dass die Schleimhäute auch befeuchtet sind.

[738] Und wir wissen auch, dass die primäre Mundatmung zum Beispiel eine geringere Selbstreinigung induziert.

[739] Das heißt, wir haben eine höhere Plug -Akkumulation, mehr Biofilm.

[740] Wir haben weniger SIGA, also diese sekretorische Immunglobulin A, das ja so wesentlich...

[741] als Schutzmechanismus dient, wird ja primär im Darm gebildet zum Beispiel, aber eben auch Mundschleimhaut und eben Dysbiosen sind ganz stark auch mit einer reinen Mundatmung assoziiert.

[742] Jetzt, wenn man das hört, was du da jetzt sagst und wenn man mitkriegt, was die Wissenschaft da jetzt alles herausfindet in arteberaubendem Tempo, Und wie fundamental wichtig das alles ist, dann wundert man sich ja immer ein bisschen, dass wir überhaupt noch leben alle, wenn wir die letzten Jahrzehnte alle so falsch gemacht haben.

[743] Hat man Vergleiche zwischen dem Mikrobiomstatus von Menschen vor, ich weiß nicht, 100 Jahren?

[744] Und Menschen jetzt, wie schaut denn das aus?

[745] Kann man das überhaupt vergleichen?

[746] Weil man hat ja keine aktuellen Stuhlproben von 1925 bei der Hand.

[747] Ja, das stimmt nicht ganz, weil wir natürlich seit circa 20 Jahren nicht ganz sehr sequenzieren.

[748] Das heißt, wir machen nicht mehr eine reine Flora am Zucht, wir streichen nichts mehr auf Agarplatten und schauen uns das an, sondern wir sequenzieren die DNA.

[749] Das heißt, 16S -Sequenzierung, bestimmte variablen Regionen werden ganz genau unter die Lupe genommen.

[750] Wir schauen uns nicht mehr nur an, was Bakterien quasi...

[751] ob sie da sind oder nicht da sind und wer da ist und wer nicht da ist, sondern was sie machen, ihren Metabolismus über ihre DNA -Signatur.

[752] Und ja, man hat sogar vom Ötzi eine bestimmte Mikrobiom -Signatur.

[753] Das heißt, wir können das schon auch nachvollziehen.

[754] Und man hat ganz stark gesehen, dass die Diversität vor allem in den letzten 100 Jahren massiv abnimmt.

[755] Das heißt, die Artenvielfalt der bakteriellen Besiedelung wird immer weniger.

[756] scheint primär natürlich aufgrund unseres hochmodernen, hoch antimikrobiellen, zivilisierten Lebens in Verbindung zu stehen.

[757] Das heißt, der Ötzi hatte ein besseres Mikrobiom als wir drei?

[758] Das kann ich nicht sagen, aber was wir wissen ist, dass der Ötzi sehr viele Bakterien hatte, der Gruppe der Firmicutes nennt man die, die sind stark energieproduzierend.

[759] Das heißt, der Ötzi, der hat ja nicht jeden Tag zum Hofer gehen können oder zum Biller, der hat gejagt, gesammelt und ab und zu hat er auch richtig lang gefastet.

[760] Das heißt, für den waren so sehr stark energieproduzierende Bakterien natürlich notwendig und überlebensnotwendig.

[761] Heute wollen wir von denen nicht mehr primär viele, weil eher… Konnotation Übergewicht.

[762] Genau.

[763] Okay.

[764] Das heißt, es ist auch dann vernünftig, dass sich ein… Mikrobiom evolutionär anpasst an die Bedürfnisse des Menschen.

[765] Das tut es auch.

[766] Das tut es auch.

[767] Super.

[768] Simone.

[769] Habe ich irgendwas nicht gefragt?

[770] Ja, natürlich.

[771] Du hast es schon gefragt, aber sie hat es nicht beantwortet.

[772] Simone kann ja alles, aber sie kann nicht verkaufen.

[773] Das macht sie unglaublich sympathisch und das eint uns auch ein wenig.

[774] Aber nichtsdestotrotz, würdest du uns bitte verraten, nach welcher Zahnpasta wir suchen?

[775] Weil ich habe gerade schon geschaut, Kumis Tube habe ich nicht gefunden.

[776] Also muss es anders heißen.

[777] Die Zahnpaste kommt im Juni auf den Markt.

[778] Wir erscheinen am 3.

[779] Juni.

[780] Genau.

[781] Wir nehmen ja vor dem 3.

[782] Juni auf, aber heute ist der 3.

[783] Juni.

[784] Also dann werden wir alles super nett verlinken.

[785] Sie wird Paro mitheißen.

[786] Du kennst ja schon.

[787] Den Namen habe ich schon mal gehört.

[788] Ja, genau.

[789] Also sie wird Parodent heißen, Entschuldigung, weil du kennst ja Paromid.

[790] Also Paromid ist ja unser Q10, das wir so gerne im Mundraum in flüssiger Form anwenden, vor allem bei der Parotonditis.

[791] Und deswegen kommt es in diese Familie.

[792] Ich bin ja auch medizinisch -wissenschaftliche Leiterin der Dr. Metzschützer GmbH und wir beschäftigen uns ja primär damit.

[793] Und deswegen...

[794] Parodent wird sie heißen in zwei angenehmen Geschmacksrichtungen.

[795] Einmal Lachs und die eine Geschmacksnote ist ein Lachs.

[796] Was ist die andere?

[797] Der Rote Beete.

[798] Oder Rote Rübe, wie wir in Österreich sagen.

[799] Keine Angst.

[800] Es ist wirklich, also auch für die Menschen, die wirklich gern so klassische Zahnpasten haben, wir haben uns auch versucht, wirklich daran zu orientieren.

[801] Sie schäumt auch und hat kein SLS enthalten.

[802] Sie schmeckt auch richtig frisch, weil wir eine Kombination aus nicht stark antimikrobiell wirksamen ätherischen Ölen, natürlichen Ursprungs, hoher Qualität.

[803] Diet herangezogen haben.

[804] Wie gesagt, das war für mich auch entscheidend, weil auch ich mag das gerne, wenn das schon so ein bisschen zahnpastig ist.

[805] Also der Goldstandard war ja früher, glaube ich, Arms and Hammer Baking Soda Zahnpasta aus Amerika, oder?

[806] Da wusstest du, jetzt tust du was für den Mund.

[807] Da hat es geschäumt.

[808] Also gut, wir merken uns parodent.

[809] Wenn dieser Podcast rauskommt, könntest du es schon geben und zumindest haben wir dann irgendeinen lustigen Link in den Shownotes, wo man es findet.

[810] Wenn Bücher rauskommen, kann man die auch schon im Vorfeld ordern.

[811] Wahrscheinlich geht das dann bei deiner Zahnpasta zum ersten Mal in der Geschichte der Zahnpasta auch.

[812] Das finde ich super.

[813] Warte mal, von meiner Seite, ich hatte noch irgendwie zwei, drei Fragen.

[814] Ich frage jetzt noch was ganz Flaches, was jetzt gar nicht dahin passt, aber trotzdem noch mal dieses Ganze, weil wir jetzt gerade wieder mit Paro mitenden, dieses ganze Thema Zahn...

[815] Fleisch und Autoimmun, Henne oder Ei?

[816] Das ist einfach noch eine Frage, die ich noch im Rausgehen von dir haben möchte.

[817] Ja, also wir kennen da die quasi Henne -Ei -Thematik sehr gut, zum Beispiel hinsichtlich auch Stoffwechselerkrankungen.

[818] Das heißt, früher dachten wir immer, es ist...

[819] Wir kriegen Barotonditis, weil wir Diabetes haben.

[820] Das heißt, der nicht gut eingestellte Diabetiker hat ja eine hohe Glucoselast, auch im Speichel.

[821] Wir züchten da Bakterien eher, die gerne Zuckerverstoff wechseln.

[822] Und dann kommt es auch zu einer Disregulation des oralen Mikrobioms.

[823] In weiterer Folge haben wir dann auch quasi den Zahnverlust, das ist dann das quasi Endziel.

[824] diese Parathontitis wirklich voranschreitet.

[825] Heute wissen wir, dass häufig auch quasi die Parathontitis zuerst da ist und es dann zu einer Veränderung der Stoffwechselprozesse kommt.

[826] Entschuldige, dass ich reingrätsche, aber dementsprechend nochmal von meiner Seite wirklich dieses Ding.

[827] Zahngesundheit, euren Mundraum wirklich modern und sinnvoll unter Kontrolle, weil das ist wirklich die Wurzel von deutlich mehr Übel, als man so per se annehmen würde.

[828] Vielleicht zum Abschluss, um einfach so diese starke Korrelation zu systemischen Erkrankungen kurz zu erwähnen.

[829] Also wir wissen heute, dass zum Beispiel kaliumetabolische Erkrankungen sehr häufig ihren Ursprung im Mundraum finden.

[830] Wir wissen aber auch, dass zum Beispiel Fertilität Das heißt, junge Frauen, die ohne diagnostischen Grund nicht schwanger werden, immer mal drüber nachdenken.

[831] Alzheimer, also Neuroinflammationsprozesse, ganz, ganz stark mit oralen Dysbiosen assoziiert.

[832] Aber auch zum Beispiel natürlich Respirationstrakt, Stoffwechselerkrankungen.

[833] Das sind alles nur Beispiele, wo wir heute wirklich, wirklich viele Daten haben.

[834] Super.

[835] Super, Simone.

[836] Wir werden dich bald wieder einladen.

[837] Ja, ich freue mich. Es wird nicht wieder ein Jahr dauern.

[838] Sehr, sehr gerne.

[839] Übrigens, sag doch mal, du hast ja auch einen eigenen Podcast.

[840] Also für die, die dich nur alles Vierteljahr hören wollen, dich gibt es ja auch irgendwie sehr regelmäßig.

[841] Ja, also mittlerweile sehr regelmäßig.

[842] Da muss man alles aus der Nase ziehen.

[843] Zusammen, ja, aber so ist das.

[844] Ich denke immer, ich konzentriere mich immer auf einzelne Punkte.

[845] So, jetzt zum Podcast.

[846] Ja, No Guts, No Glories heißt er.

[847] Zusammen mit dem lieben Alex Antonitsch, auch großes Shoutout draus.

[848] Ehemaliger Superstar im Tennissport.

[849] Er spielt ein bisschen besser Tennis als ich.

[850] Er hat mir erzählt, du bist der ambitionierteste Hobbysportler, den er kennt.

[851] Aber ich kenne den Alex ein bisschen und er meint, er sagt das und lacht dabei.

[852] Ja, das passt ja.

[853] Der Alex lacht gern und der Alex stellt unglaublich viele Fragen und deswegen ist er mein perfekter Sparing -Partner, was diese Themen betrifft, weil er fragt mir Löcher in den Bauch und deswegen, ja, wer gerne da ein bisschen tiefer in einzelne Themen rein kretschen möchte, bitte reinklicken.

[854] No Guts, No Glories ist unser Podcast.

[855] Tiefe Einblicke in Simones Bauchraum.

[856] Ja, genau.

[857] Super.

[858] Fan.

[859] Dann bleibt uns erstmal dir mal wieder Danke zu sagen.

[860] Wie gesagt, es sind immer ganz hervorragende Episoden.

[861] Der Schal, den ich zu stricken begonnen habe, ist fast fertig geworden in der Zeit, weil ich darf so wenig beitragen.

[862] Das ist richtig toll.

[863] Und ich habe wieder wahnsinnig viel gelernt.

[864] Stefan, apropos Sie gelernt, was macht man nächste Woche?

[865] Nächste Woche reden wir über Mastzellen.

[866] Das sind die Türsteher unseres Immunsystems.

[867] Ganz viele Türsteher in unserem Immunsystem sind ein bisschen übermotiviert oder überaktiv.

[868] Und wir haben dann sehr schöne Metaphern gefunden, dass sie harmlose Gäste anbrüllen, die in den Club wollen und dafür aber dann in den Club hineinkotzen.

[869] Und das nennen wir dann auch manchmal Histaminunverträglichkeit zum Beispiel.

[870] Darüber reden wir nächste Woche.

[871] Ohne die Simone.

[872] Ich hoffe, wir können die wissenschaftliche Flughöhe ein bisschen beibehalten.

[873] Herzlichen Dank.

[874] Es war wieder einmal ein Fest und wir freuen uns auf das nächste Fest mit der Simone.

[875] Ich freue mich. So soll es sein.

[876] Danke euch.

[877] Herzlichen Dank.

[878] Danke dir.

[879] Ciao, ciao.

[880] Das war die Biohacking -Praxis.

[881] Mehr davon findest du überall, wo es Podcasts gibt.

[882] Stefan Wagner schreibt im Magazin Carpe Diem eine Kolumne über Fort - und Rückschritte im Leben eines Biohackers.

[883] Andreas Breitfeld betreibt in München das europaweit einzigartige Biohacking Lab.

[884] Mehr Infos dazu findest du auf www .breitfeld -biohacking .com.

[885] Hat dir unser Podcast gefallen?

[886] Dann freuen wir uns über deine Bewertung.

[887] Und noch mehr, wenn du uns weiterempfiehlst.