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#138: Tief ins Fleisch: Carnivore, Nose to Tail, Ethik, Jagd

#138: Tief ins Fleisch: Carnivore, Nose to Tail, Ethik, Jagd

Die Biohacking-Praxis XX

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Full Transcription:

[0] Hallo ihr Lieben, bevor es losgeht mit dem Podcast, eine kurze Nachricht von unserem Partner für die heutige Folge Wildlieb.

[1] Wildlieb ist eine kleine, sympathische Wildfleischmanufaktur aus Tröbnitz in Thüringen.

[2] Befreundete Hobbyjäger mit eigenen Revieren und eine regionale Fleischerei haben sich dort zusammengetan, um hochwertige Wildfleischprodukte allen zugänglich zu machen, für die bewusster Fleischkonsum, gesunde Ernährung und nachhaltiger Genuss wichtig sind.

[3] Wildfleisch ist von Natur aus sehr proteinreich, mager und frei von schädlichen Zusatzstoffen.

[4] Bei Wildlieb steht das Tierwohl an erster Stelle.

[5] Bäume statt Säune und Klasse statt Masse lautet das Motto.

[6] Dammwild, Reh und Wildschwein, ganz pur oder mit Fenchel, Chili und aktuell mit Steinpilzen.

[7] Die Produkte von Wildlieb sind herzhaft, lecker und vielfältig.

[8] Mit dem Code HACKTEN erhaltet ihr 10 % Rabatt auf eure Bestellung.

[9] Wildlieb, weil es wild werden muss.

[10] Und jetzt?

[11] geht's weiter mit dem Podcast.

[12] Willkommen in der Biohacking Praxis, einem Podcast von The Red Bulletin, dem Magazin Abseits der Alltäglichen.

[13] Hol dir hier Woche für Woche die besten Tipps für dein besseres Leben, für deine Gesundheit und für deine Performance.

[14] Und zwar von Biohacking -Profi Andreas Breitfeld.

[15] Und von Biohacking -Kolumnist Stefan Wagner.

[16] Bevor wir starten, ganz schnell die Tipps und Anregungen aus der Biohacking -Praxis.

[17] Verstehen Sie bitte nicht als medizinische Ratschläge.

[18] Allein schon, weil wir keine Ärzte sind.

[19] Ende des Disclaimers.

[20] Gehen wir es an.

[21] Hallo Andreas.

[22] Hallo lieber Stefan.

[23] Wir reden heute über Fleisch.

[24] Und zwar...

[25] Beginnen wir einmal ein bisschen, wir haben das noch nie so erörtert, das Thema Carnivore Ernährung.

[26] Es ist ein bisschen ein Trend, der, glaube ich, seinen Höhepunkt schon ein bisschen hinter sich hat.

[27] Ich schaue mir nach wie vor mit großer Freude die Instagram -Videos von Paul Saladino an, allein schon, weil der Saladino heißt und Carnivore ist.

[28] Außerdem ist er, glaube ich, ein lustiger Kerl und er schaut fantastisch gut aus, finde ich.

[29] Also ich bin es besser als ich.

[30] Man müsste fairerweise sagen, er war Kannibor, oder?

[31] Nein, ich glaube schon.

[32] Er obstelt und… Ja, Obsteln tut er schon.

[33] Also er tut Kanniborisieren und Obsteln.

[34] Und Honigen tut er auch?

[35] Honigen tut er auch.

[36] Also das ist schon fast der Omnivor, die Song.

[37] Ja, aber war.

[38] Absolut.

[39] So, Kannibor.

[40] Darüber reden wir.

[41] Wir reden über Kannibore -Diät.

[42] Wir reden darüber, dass Menschen sich ausschließlich von Fleisch ernähren.

[43] Und tierischen Produkten, also von Eiern, Milch und sowas.

[44] Also alles, was der Veganer weglasst.

[45] Genau.

[46] Und stellen uns natürlich als erstes mal die Frage, warum zur Hölle?

[47] Warum macht man das?

[48] Weil man mehr Follower auf Social Media bekommt.

[49] Nein, tatsächlich ist es so, also mal ganz vorneweg, ich glaube, dass Spezialernährungen, egal wie sie ausfallen, Bei den Veganern ist es immer ein bisschen was anders, weil ja dieses Thema Ethik, da darfst du ja nichts drüber sagen, da kannst du auch nichts drüber sagen.

[50] Wenn du aus ethischen Gründen kein Fleisch essen möchtest, möchtest du aus ethischen Gründen kein Fleisch essen, das ist total in Ordnung.

[51] Und das Warum bzw.

[52] die Ethik ist ja das, was uns zum Menschen macht, das heißt, da kann man keine Meinung dazu haben, das muss man einfach stehen lassen.

[53] Aber grundsätzlich ist es natürlich schon so, dass alle Ausschlussdiäten egal was du ausschließt und da ist vielleicht sogar sowas wie der Weizen ab und zu mit dabei, sind natürlich eigentlich nicht das, wie unsere Verdauungsapparatur programmiert worden ist.

[54] Das heißt, wenn wir uns jetzt mit einer weiteren Form von einer Ausschlussdiät beschäftigen, sollten wir uns tatsächlich als allererstes fragen, warum würde man das Ganze machen, unabhängig davon, dass es natürlich ein super Thema fürs Abendessen bei der Einladung ist, wenn du fünf T -Bone Steaks selber mitbringst und die auf den Grill schmeißt und sagst, na den Kartoffelsalat nehmen wir nicht, der bringt mir um.

[55] Und dieses Warum, das ist tatsächlich ganz spannend.

[56] Tatsächlich ist es so, es scheint so zu sein, dass es kaum eine...

[57] stärker anti -entzündliche Ernährungsformen gibt, wie die Fleischkost.

[58] Deswegen würde ich auch von den Milchprodukten ein bisschen Abstand nehmen, weil wenn ich jetzt gerade mit einer Darmentzündung am Start bin, dann ist wahrscheinlich die Idee, auf nur Fleisch zu gehen, beziehungsweise Fleisch und Organfleisch, Innereien werden wir gleich dazu kommen, zu gehen, gar nicht so doof, weil man da quasi ...

[59] keine Entzündungsstoffe uns zuziehen können, weil wir da keine Ballaststoffe drin haben, die irgendwie noch zusätzlich an den Darmzoten schaben könnten oder da weiteres provozieren.

[60] Während hingegen das Milcheiweiß unter Umständen bei so einem perfekten Entzündungssturm eher ein bisschen kontraproduktiv sein könnte.

[61] Casein hat ja einige Ähnlichkeiten mit Gluten.

[62] Da ist eben ein bisschen was los und dementsprechend könnte es durchaus sein, dass wenn wir jetzt über Carnivore reden, dass wir dann tatsächlich einfach mal über das Thema Fleisch reden, beziehungsweise Fleisch -Monodiät reden.

[63] Und das Einzige, was ich jetzt einfach mit reinpacken würde, sind die inneren Organe, weil die sind in meinen Augen sowieso ein wahnsinnig wichtiges Thema, auch was überhaupt unser Recht, Fleisch zu essen angeht.

[64] Aber da kommen wir bestimmt später nochmal dazu.

[65] Also letzten Endes, wenn jemand heute sagt, ich habe ambivalente Probleme mit dem Darm, ich habe keine rechte Ahnung, was da so los ist und meine Entzündungsmarker und vor allem das CRP ist es, soweit ich mich erinnere, was ja für den Darm so eine riesen Rolle spielen würde und das geht dann schon mal ganz schön, ganz schnell hoch bei so einer Darmentzündung, dann kann es tatsächlich eine ganz gute Idee sein zu sagen, okay, für T gleich.

[66] Zwei Wochen, täglich vier Wochen, setze ich mich jetzt mal hin und setze eine carnivore Diät um.

[67] Genauso ist es übrigens so, wenn jemand sagt, ich möchte einen Gewichtsverlustprozess einleiten.

[68] Dann kann es auch durchaus sein, dass man sagen kann, okay, da ist jetzt für eine Startphase von T gleich vier Wochen oder T gleich sechs Wochen oder wie lange man es halt ungefähr durchsteht.

[69] Ich glaube, so sechs Wochen dürfte der Breaking Point sein für die meisten.

[70] Setze ich mich hin und setze da eine carnivore Ernährung um.

[71] Beim Gewichtsverlust ist es ja einfach so, letzten Endes ist es eine...

[72] Form von Mangelernährung, die du durch die karnivore Ernährung erzeugst, weil du halt tendenziell relativ wenig Kohlenhydrate bekommst und dementsprechend landest du auch in der Ketose.

[73] Und das kann gerade, um jetzt eine Gewichtsmodulation einzuleiten, genauso viele Vorteile haben, wie eben auch bei einer Entzündung im Darm.

[74] Allerdings, wenn wir uns jetzt gerade schon beim Darm aufhalten, ich glaube es war Gottvater Hubermann, der irgendwann mal trefflicherweise gesagt hat, das was die Kardivoren eigentlich alle auszeichnet ist, dass sie halt ständig verstopft sind.

[75] Also das ist halt auch etwas, womit man sich auseinandersetzen darf, dass wenn der Darm mit Belaststoffen so gar nicht mehr in Berührung kommt, dass das Ganze dann halt zwar fürchterlich...

[76] unentzündlich von Staaten geht, aber vielleicht dafür auch etwas seltener oder mit der Pünktlichkeit, die wir nur in Deutschland von der Bahn kennen.

[77] Also halt dann, wenn es kommt.

[78] Also dementsprechend könnte man jetzt gesagt haben, okay, ist ja nett, anti -entzündlich finde ich gut, eine unglaublich hohe Vitamin - und Mineralstoffdichte, die sollten wir auch irgendwie im Kopf behalten, wobei es auch da wieder so ist.

[79] Natürlich, wenn wir jetzt beispielsweise die B -Vitamine ansehen, dann finden wir die halt jetzt nicht im Filet oder in ähnlichen Muskelfleischstücken, sondern die finden wir halt tendenziell eher in den Organen.

[80] Und es ist jetzt wahrscheinlich...

[81] Ich weiß nicht, ich glaube, es dreht sich ein bisschen um, aber so ein saures Lüngerl, eine Niere, Leber.

[82] Ich glaube, wenn ich jetzt auf die andere Seite des Mikrofons schaue und unserer Hörerin und unserem Hörer ins Gesicht schaue, während ich das sage, könnte es immer noch sein, dass relativ viele so ein bisschen das Näschen rümpfen und irgendwie sagen, ja, das mag schon sein, aber dafür habe ich doch einen Hund, das wegkommt.

[83] Da muss man schon sagen, wir haben uns ein bisschen vom Organfleisch wegentwickelt.

[84] Das heißt, wenn wir heute sagen, ja, ist so toll, hat so viele Mineralstoffe, hat so viele Vitamine.

[85] Ja, hat es aber nicht zwingenderweise das Filet und das T -Bone Steak.

[86] Es muss halt auch irgendwas sein.

[87] Fangen wir vielleicht nochmal bei den Ansatzpunkten an.

[88] Warum könnte man überhaupt auf die Idee kommen, sich Carnivore zu ernähren?

[89] Also du hast gesagt, da gibt es das Entzündungsthema, vor allem die Darmentzündung ist da mal ein Ansatz und dann Gewichtsverlust.

[90] Eine Geschichte, die jetzt, wenn man sich ein bisschen schaut, wer sind denn so prominente Leute, die sich Carnivore ernähren, das ist zum Beispiel Jordan Peterson und seine Tochter, die haben wortreich berichtet.

[91] wie sehr sie Autoimmunbeschwerden und solche Sachen, depressive Verstimmungen, im Fall von der Tochter von Jordan Peterson, glaube ich sogar ausgewachsene depressive Verstimmungen, sagen, dass sie mit Karnivare Ernährung besonders in den Griff gekriegt haben.

[92] Ist das glaubhaft?

[93] Mit Sicherheit ja, wobei man sagen muss, es ist eigentlich schon lustig, wenn man sich so anschaut, Drei oder vier Archetypen des Karnivoren.

[94] Da ist in der linken Ecke der Leverking.

[95] Und dann ist wohl dazwischen irgendwie der Sean Baker und der Saladino Paul.

[96] Und in der anderen Ecke steht dann der Peterson.

[97] Und wenn du dir jetzt den Jordan in einem Leverking -Kostüm vorstellst, dann sagst du, okay, interessant.

[98] Aber offensichtlich, das Schöne ist, du kannst also Carnivore sein und gleichzeitig haufenweise illegale oder zumindest in den Mengen nicht mehr legal zu verschreibbare hormonfördernde Substanzen nehmen und ausschauen wie der Liver King.

[99] Du kannst das so machen wie der Paulemann.

[100] Da wissen wir nicht genau, ob der einfach nur gute Gene hat oder ob er da auch ein bisschen nachhilft.

[101] Oder ob es da Honig ist.

[102] Oder ob es da Honig ist.

[103] Es ist immer der Honig.

[104] Und dann schaust du auf der anderen Seite den Intellektuellen an, der sich wahrscheinlich eh am Tag von einer Gabelspitze irgendwas ernährt.

[105] Der sagt, okay, jetzt ist meine Gabelspitze bloß noch Fleisch.

[106] Und der profitiert auch davon.

[107] Ist natürlich jetzt ganz interessant, wenn man da mal kurz tatsächlich drüber nachdenkt, für einen Wenigesser.

[108] Kann es natürlich sein, wenn der sowieso quasi ein Problem damit hat, mehr als eine halbe Portion von irgendwas in sich reinzuschaufeln, dann kann es natürlich durchaus sein, dass da die höhere Fett - und Proteinkonzentration, die du einfach dann bei einem Stück Fleisch hättest.

[109] Die Sättigung ist ganz anders, ja.

[110] Ja, die Sättigung, auch die Nährstoffdichte bei gleichem Volumen.

[111] Also wenn der jetzt einen Salat isst oder selbst ein Risotto, dann hat er halt beim Risotto einen Haufen Carbs und ein bisschen Fett, aber das Protein und die wirkliche Menge von Fett, die er aus dem Fleisch bezieht, ist eine andere.

[112] Menge an Nahrung, die aufgenommen wird, dann könnte für solche Leute tatsächlich eine Carnivore oder Carnivor -lastige Ernährung tatsächlich von Vorteil sein, weil man halt einfach mehr Protein bekommt als anderswo.

[113] Weil du jetzt immer sagst Nährstoffdichte.

[114] Jetzt denke ich mir, dass Fleisch natürlich so manche Nährstoffe nicht so enthält.

[115] Vielleicht Vitamin C oder ich denke jetzt einmal an Magnesium, das ja insbesondere gerade einmal in so grünem Blattgemüse und so ist es also in dem Gegenteil von Fleisch.

[116] Was sagst du da dazu?

[117] Mag gut sein, ja, also klar, ich meine, du kannst nicht alles haben, aber auf der anderen Seite, letzten Endes ist der Magnesiumbedarf bei uns allen eh so exorbitant hoch, dass eigentlich keiner an einem Supplement vorbeikommt, wenn du mich fragst.

[118] Aber ja, klar, natürlich, man muss natürlich irgendwie davon ausgehen, dass eben pflanzliche Kost deswegen...

[119] Da sind wir ja auch Mischköstler letzten Endes, das eine oder andere Mineralstöftlein dabei hat, was wir halt jetzt beim tierischen Produkt eher weniger abbekommen.

[120] Also insofern, ich glaube jetzt nicht, dass du zwingenderweise bei einer Karnivaren Ernährung in eine fiese Mangelsituation reinkommst, noch dazu, wenn du eben...

[121] so Geschichten wie Leber und Niere auch mit auf den Teller drauflegst.

[122] Aber klar, und deswegen hatten wir ja vorher auch diese Zeitfenster gesagt, wenn es jetzt irgendwie nach sechs Wochen immer noch weitergeht, kann es natürlich gut sein, dass man das eine oder andere auch ausgleichen muss.

[123] Ist ein Thema natürlich, also Carnivore heißt jetzt nicht jeden Tag fünf Steaks essen und sonst nichts, sondern Carnivore heißt in erster Linie, dass man das verzehrt, was man Nose to Tail nennt, nämlich das ganze Tier.

[124] Das hat schon auch ein bisschen, glaube ich, mit dem Thema Ethik zu tun, oder?

[125] Absolut, absolut.

[126] Also das ist zumindest so ein bisschen jetzt so meine Soapbox, wo ich mich so ein bisschen draufstellen kann.

[127] ja, wie eigentlich alle wissen, bekennender Konsument tierischer Produkte und ich esse wahnsinnig gern Fleisch, ich esse auch wahnsinnig gern Fisch, wobei ich mir mit dem Fisch zunehmend schwer tue, weil irgendwie Seefisch irgendwie aus gegebenen Gründen halt nicht mehr so richtig gut funktioniert und dementsprechend, aber mal davon abgesehen, ist es halt tatsächlich so, wenn wir uns anschauen, dass wir halt das Fleisch aus Lebewesen wenn man es so blöd sagen möchte.

[128] Wenn man es anschaut, dass hinter jedem halben Hindel irgendwie mal ein Huhn gesteckt hat, dass hinter jeder Portion Hackfleisch irgendwie mal ein Rind oder ein Schwein oder beides gesteckt hat.

[129] Wenn man sich das alles anschaut, dann müssen wir natürlich schon irgendwie ...

[130] mit einem anderen Mindset an das Thema rangehen, als man es, glaube ich, aktuell in Zentraleuropa und vor allem in Deutschland, weil wir sind ja immer so preissensitiv, wenn es um Lebensmittel angeht, momentan noch zelebriert.

[131] Also ich versuche, wenn was bei mir auf den Tisch kommt, was tierischen Ursprungs ist, dass ich wirklich schaue, dass das Ganze Bio -Qualität hat.

[132] Und zugegebenermaßen, ich habe es ja jetzt in ein, zwei, drei, vier Episoden schon erwähnt, bin ich ja dieses Jahr irgendwie Jagdscheininhaber geworden und bin natürlich auch mit diesem ganzen Thema Wild und Wildfleisch jetzt ein bisschen vertrauter, als ich es davor gewesen bin.

[133] Und das ist tatsächlich so die Ecke, wo ich auch sage, da wird es dann eigentlich erst richtig spannend.

[134] Warum das Ganze?

[135] Also der eine Teil ist, es muss uns klar sein, auch bei diesen ganzen Bio -Labeln, zumindest in Deutschland, die wir haben, wenn wir jetzt irgendwie, Wusstest du, dass in Deutschland Aldi der größte Bio -Händler ist?

[136] Also wenn wir unser Bio -Fleisch in Anführungszeichen bei Aldi kaufen, weil der Bio -Händler um die Ecke die Fleischtheke aufgegeben hat, so wie es mir in München jetzt ergangen ist, mein Lieblingsmetzger existiert nicht mehr, dann muss man sich irgendwie auch klar sein, dass auch wenn das jetzt quasi ein Bio -Zertifikat hat, dass das jetzt nicht zwingenderweise bedeutet, dass es dem Rindviech so ergeht wie einem Weiderind in der Nähe von Bad Fallenbach, wo ich irgendwie...

[137] gefühlt ein halbes Jahr oder Jahr dran vorbei wandere und quasi Servus sagen kann und irgendwann sind die Großen weg und es sind Kleine da, weil halt irgendwie jetzt Schlachttag war und dazwischen wusste ich aber mehr oder minder jeden Tag, da ist alles gut.

[138] Das heißt, Bio ist ja auch nicht immer Bio und die wirklich schöne Qualität, also sprich Demeter -Qualität, sprich die Qualität vom Hof, wo du wirklich weißt, okay, der hat im Jahr drei oder vier Schlachttage und das ist ja ein bisschen romantisch und ist halt manchmal auch nicht Teil der Realität und da haben wir natürlich den Vorteil, dass wir mit dem Wildfleisch noch eine Möglichkeit haben, quasi die Biozertifizierung per se mit einsammeln zu dürfen.

[139] Und ich bin ja, was Zahlen angeht, unglaublich schlecht, aber ich glaube, wir haben allein in Deutschland 3, 8 Millionen Rehe oder sowas in der Art. Also es ist jetzt nicht zwingenderweise so, dass es wenig Wild gibt, selbst in einer Industrienation.

[140] Und ich glaube auch in Österreich sieht es ähnlich aus, dass wir also gar nicht so wenig Wild am Start haben.

[141] Und es ist ja auch so, dass aufgrund dieser mehr oder weniger sinnigen Bestrebungen, dass quasi...

[142] Wald vor Wild gestellt wird, das heißt, dass man immer darauf achten muss, dass die Bäume nachwachsen und es nicht übermäßig viel Verbiss gibt und diese ganzen Geschichten ja auch eine ordentliche Menge Wild jedes Jahr entnommen wird, wie der Jäger sagen würde, schlicht und ergreifend deswegen, weil sonst keine jungen Bäume wachsen würden.

[143] Jetzt sag mir, warum bist du überhaupt auf die Idee gekommen, dich zum so einen Jagdschein zu machen.

[144] War das der Hintergrund schon, dass du da auch deinen eigenen Fleischkonsum hinterfragt hast und da den nächsten Schritt gehen wolltest?

[145] Oder hat das irgendwelche anderen Hintergründe?

[146] Es sind so zweieinhalb Säulen.

[147] Also der eine Teil ist tatsächlich, dass...

[148] Ich irgendwie wie zwei Drittel aller Menschen während Corona irgendwie das Draußen in der Natur sein für mich wieder mehr entdeckt habe als früher, weil ich einfach weniger Publikumsverkehr hatte, weniger gezwungen war im Lab zu sitzen und festgestellt habe, da ist ein Wald, da ist eine Flussau, da kann man spazieren gehen, da kann man draußen sein.

[149] Und je länger man draußen ist, desto mehr Zeit hat man halt auch plötzlich anzufangen, irgendwelche Viecher zu beobachten, ganz vereinfacht gesagt.

[150] aufgefallen, das gibt mir unheimlich viel, einfach dieser Nature -Watching -Aspekt oder wie du es nennen möchtest, also die reine Beobachterrolle der Natur.

[151] Das zweite war definitiv so ein bisschen mehr Verantwortung zu übernehmen, was das Thema wirklich Nahrungskette angeht und da halt auch ein bisschen weiter oben anzusetzen.

[152] Ich meine, ich habe jetzt momentan nicht die Möglichkeit, groß Gemüse anzubauen, weil mir einfach der passende Garten dazu fehlt, aber da einfach zu sagen, da kann ich was tun und dann ging es mir tatsächlich auch mal darum, ein bisschen mehr die Zusammenhänge zu verstehen und mich vielleicht zugegebenermaßen auch nochmal mit Dingen zu beschäftigen, die jetzt nicht so zwingenderweise so mitten in meinem brennenden Fokus sind und da gehörte definitiv das Thema Wildbiologie dazu und wenn du mich heute ein halbes Jahr nach der Prüfung zu einigen Sachgebieten abfragen würdest, habe ich es auch tatsächlich inzwischen schon wieder gelöscht.

[153] Aber um die Antwort zu vereinfachen, ganz klar, ich glaube tatsächlich, wenn wir uns als Fleischesser verstehen, muss uns irgendwie schon klar sein, dass die Tiere irgendwann ein unnatürliches Ende finden müssen, damit sie bei uns auf dem Teller landen.

[154] Und je schmerzloser, je stressfreier das gestaltet ist, umso besser ist es halt.

[155] Und das ist definitiv was, was ich sowohl in der Ausbildung gelernt als auch in der Praxis dann gesehen habe.

[156] Es gibt natürlich letzten Endes, ja, darf man das so sagen?

[157] Ich sage es jetzt einfach mal so.

[158] Wenn ich mir ...

[159] ein Ableben vorstelle und ich stehe gerade noch im Wald und kauere ein bisschen und schauke in den Himmel und es ist alles schön und dann ist es vorbei, ohne dass ich auch nur eine Sekunde einen Stress, einen Schmerz oder sonst was verspürt habe.

[160] Okay, vielleicht eine Sekunde, einen Schmerz, bis das Organversagen eintritt, aber wirklich nichts, was man jetzt mit ...

[161] Ich werde im Lastwagen zur Schlachterei gefahren, in der Schlachterei stehe ich in einem Trail, alles um mich herum schreit, ich habe ein Cortisol bis zum Umfallen und irgendwann nach x, y, z Minuten bin ich dann dran und dann kommt einer mit dem Bolzenschussgerät und setzt mir das Ding drauf und drückt ab.

[162] Also ich glaube, wenn man das jetzt einfach vergleicht, dann muss einem klar sein, es gibt tatsächlich, wenn wir Leben beenden, nichts.

[163] Ja, humaneres, wenn ich so sagen dürfte, als der aus der Entfernung auf ein ruhendes oder entspanntes Stück wild abgegebene treffsichere Kugelschuss.

[164] Ich gehe jetzt mal von diesem ethischen Ding ganz kurz nur zurück in eine sehr unethische, pragmatische Biohacking -Betrachtung.

[165] Erstens einmal glaube ich ja, dass der Stress, den so ein Tier dann hat, bevor es zu Tode kommt, der bleibt ja im Fleisch drinnen.

[166] Fakt, ja.

[167] Das heißt, das nehmen wir mit auf.

[168] Das ist also nicht nur eine ethische und altruistische Motivation, die wir da haben, wenn wir sagen, dass wir das wollen, dass es dem Tier bis zum Schluss gut gegangen ist, sondern da geht es auch um unsere eigene Gesundheit.

[169] Und ein zweites Thema, das ich, glaube ich, vorhin sagen wollte, aber den Moment verpasst habe, deswegen trage ich es jetzt nach.

[170] Ich glaube, diese Nose -to -Tel -Geschichte grundsätzlich, jetzt abgesehen vom Wild, ganz generell, hat auch damit zu tun, dass ja im Muskelfleisch ein sehr hoher Anteil an Methionin drinnen ist und dass dieses Methionin, wenn wir zu viel davon kriegen, nicht gut ist und das wird dann wieder ausgeglichen durch Glycin, das im Organfleisch stärker vorhanden ist und auch in Sehnenknochen und so weiter.

[171] Deswegen ja auch die Knochenbrühe der Freund des Biohackers.

[172] Genau, also da sind wir völlig beieinander und danke dir, dass du die fachliche Seite übernimmst, wenn ich die emotionale mache, das finde ich toll, sollte man immer so tun.

[173] Nee, aber jedenfalls, da ist halt viel Positives zu berichten in meinen Augen und das ist halt so auch jetzt so was, was ich heute noch viel mehr so wahrnehme, als ich es vor dem Jagdschein getan habe und einfach auch sage, Es gibt ja so verschiedenste Weisen, auch so Direktvermarktung.

[174] Es gibt in Deutschland so zwei, drei Apps, wo du dann quasi vom Jäger...

[175] das Wild quasi übernehmen kannst, so ein bisschen mehr als im Selbstkostenpreis.

[176] Das heißt, letzten Endes, wenn man sagt, Fleisch ist etwas Besonderes, Fleisch ist wirklich was, was ich mir gönne und Fleisch ist was, was halt jetzt nicht jeden Tag auf den Teller kommen kann, weil zu gönnen gehört halt auch dazu, dass es vielleicht ein bisschen am oberen Preisspektrum unterwegs ist und das ist halt sowohl bei einem hochwertigen Biofleisch als beim Wildfleisch, so ist auch klar, dann glaube ich, haben wir da relativ schnell was gefunden, was in vielerlei Hinsicht passt und letzten Endes sind ja die ganzen Probleme, egal ob es die Umweltbelastungen angeht oder irgendwas anderes, die Ethik angeht, die wir mit Fleisch in Verbindung bringen, gemeinhin eigentlich, wenn man es ehrlich anschaut, Probleme der Massentierhaltung.

[177] Das wird ganz häufig vertauscht.

[178] Also es wird ja ganz häufig vertauscht, dass diese CO2 -Geschichte und so weiter, das ist ja kein Problem des Fleisches, sondern das ist ja ein Problem der Produktion des Produkts Fleisch.

[179] Absolut.

[180] Wie gesagt, also ich...

[181] Keine Ahnung.

[182] Also wie gesagt, ich habe den Jagdschein gemacht.

[183] Ich war jetzt irgendwie auf Einladung meines Jagdlehrers mal auf dem Ansitz.

[184] Ich war zwei, drei, vier Mal von anderen Leuten eingeladen und hatte da auch nochmal die Möglichkeit, mich quasi mit dem Thema zu beschäftigen.

[185] Und es ist natürlich immer noch so, ein Tier kommt zu Tode.

[186] Hast du eigentlich schon ein Tier getötet jetzt im Zuge deiner Jagdausbildung?

[187] Aufgrund der Tatsache, dass die richtige Ausstattung zu bekommen in Deutschland nicht nur was mit Behörden, sondern auch mit Verfügbarkeit von Dingen zu tun hat, ist es tatsächlich so, dass ich bis dato meine eigene Ausstattung noch nicht so zusammen hatte, dass ich mich jetzt komfortabel mit ...

[188] in Anführungszeichen, dem Jagdgerät von jemand anders hätte hinsetzen wollen, weil ich habe tatsächlich ein ganz, ganz großes Problem, wenn ich die Verantwortung für ...

[189] ein anderes Leben bzw.

[190] für die Beendigung eines anderes Lebens annehme, dann möchte ich in der Lage sein, das mit einer Perfektion zu tun, dass es da unter keinen Umständen zu irgendwelchen Fehlschüssen oder Ähnlichem kommt.

[191] Ich bin jetzt seit wenigen Tagen ausgestattet, werde jetzt garantiert nochmal, die nächsten Wochen eine Vielzahl von Stunden auf den Schießstand zu bringen, damit ich mich mit meiner Büchse, wie man da sagt, so auskenne, dass das alles hundertprozentig sitzt, wenn es sitzen muss.

[192] Und dann geht es da weiter.

[193] Bis dato saß ich immer daneben und habe halt dann beim Aufbrechen, also sprich beim Ausnehmen geholfen und so Sachen gemacht.

[194] Wie gesagt, die Ethik besteht auch darin, wenn es um Leben geht, Dinge nur dann zu tun, wenn man sie auch wirklich kann.

[195] Und es war ja auch ein Gespräch, das ich vor einigen Wochen mit dem Jagdbeauftragten vom Bayerischen Jagdverband bzw.

[196] Schießbeauftragten vom Bayerischen Jagdverband am Rande von der Schulung geführt habe, dass er auch ganz klar sagt, es liegt ihm eigentlich, ist es ihm eigentlich ein Dorn im Auge, dass es auch Jäger gibt, die quasi viel zu wenig Schießtraining machen.

[197] Und da bin ich also komplett d 'accord.

[198] Also wenn wir uns heute anmaßen, Leben zu beenden, dann bitte so, wie man es idealerweise auch gerade geschildert hat, also schmerzlos und schnell und nicht irgendwie da irgendwie, als wären wir auf auf der Schießbude.

[199] Also, dass wir uns da klar verstehen, das ist eine unglaublich große Verantwortung.

[200] Da gibt es nichts, was man irgendwie leichtfertig machen sollte.

[201] Deswegen bin ich auch tatsächlich froh, wenn ich will.

[202] Produkte konsumiere, dass ich weiß, die werden von Jägern geschossen, wo ich auch den Eindruck habe, die meinen das alles ernst und machen das alles auch richtig und gut.

[203] Nachdem ich ja heute die ehrenhafte Aufgabe habe, den faktischen Teil abzudecken, wie schaut das jetzt vom Nährstoffprofil aus von Wildfleisch im Gegensatz zu, sage ich jetzt einmal Anführungszeichen, herkömmlichem Fleisch wie Wie Rind oder Schwein?

[204] Bei Schwein bin ich komplett raus, weil damit beschäftige ich mich nicht.

[205] Das ist etwas, das konsumiere ich eigentlich nicht.

[206] Außer Südtiroler Speck einmal im Jahr, wenn ich in Südtirol bin.

[207] Aber es ist definitiv so, wir haben einen Tacken mehr Vitamin D, was ja irgendwie auch ganz logisch erscheint.

[208] Im Endeffekt ist es magerer, das heißt, der Proteingehalt ist ein bisschen höher.

[209] Und wenn es tatsächlich, wie darf man es sagen?

[210] artgerecht erlegt worden ist und man muss halt da auch wieder aufpassen, weil es gibt natürlich, wenn du jetzt irgendwie zum Grossisten fährst und da ein Rehschlägel kaufst oder sowas, kann das auch schon wieder ganz was anders sein, als das, worüber wir uns gerade unterhalten wollen.

[211] Dann haben wir tatsächlich auch noch ein bisschen eine andere Zusammensetzung im Muskelfleisch, die auch nochmal einen Tacken hochwertiger ist.

[212] Letzten Endes geht es da auch ein bisschen darum, dass im Endeffekt ein gutes Das Wildfleisch, das dann auch entsprechend in der Kühlkammer abgehangen wurde, in der Lage ist, über den Laktatstoffwechsel noch mal zu konvertieren, was es nicht nur geschmeidiger im Geschmack, sondern auch noch hochwertiger macht im Genuss.

[213] Du hast mir in der Vorbereitung auf diese Aufnahme erzählt, dass das Fleisch, auch das Wildfleisch, dass man dem anmerkt, quasi ob es gut geschossen wurde oder nicht.

[214] Jein, beziehungsweise man merkt es ihm halt in erster Linie an, ob es tatsächlich jetzt ein heimlicher Schuss war oder nicht.

[215] Also man muss ja da immer unterscheiden.

[216] als ich mit dem Benni von der Jagdschule Teutoburger Wald da quasi auf dem Ansitz gesessen bin, da sitzt du ja dann quasi da, so heimlich und schaust dann durch deinen Zielfernau und wenn du dann den Frischling, also sprich eine von den viel zu vielen männlichen Wildsauen, die da irgendwie die Mais und die Rapsfelder umgraben und ganz schön Ernte kaputt machen, quasi siehst und dann da abdrückst und das Stück dann quasi zu Tode kommt, dann war dem einfach...

[217] Vorher nicht klar, dass jetzt irgendwas los sein könnte.

[218] Das heißt, es ist nicht gerannt, es wurde nicht gehetzt oder Sonstiges.

[219] Wenn ich jetzt eine Treibjagd, wie man sie so irgendwie aus den 1846 Filmen irgendwie kennt, wenn du quasi zu Pferde oder eine Vielzahl von Treibern und Hunden, die Lärm machen, das Wild quasi durch den Wald hetzt, bevor es geschossen wird, dann ist es tatsächlich so, dass da beim Laufen das Glück.

[220] Glykogen verarbeitet wird, das in der Muskulatur geladen ist, so wie wir es ja auch kennen.

[221] Und je weniger Glykogen zu dem Zeitpunkt, wo dann der Atemstillstand eintritt, noch zur Verfügung ist, desto zäher und letzten Endes weniger Genuss ist das Fleisch, was dabei hinten rauskommt.

[222] Das heißt, es ist wirklich ein sehr...

[223] Wichtiger Gedanke der Jagd, gerade heutzutage, wo das Thema Trophäen ja Gott sei Dank so ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist und man nicht mehr wegen dem Hornschmuck, sondern einfach wegen dem Fleisch das Ganze macht, dass man einfach wirklich versucht, das alles so schonend wie möglich vonstatten gehen zu lassen, weil halt dann einfach die beste Qualität produziert wird, wenn man so sagen darf.

[224] Sehr gut.

[225] Thema Wild, sind wir durch oder gibt es noch was zu sagen zum großen Thema Ethik, Wild?

[226] Sagen wir es so, ganz unverblümt.

[227] Wir haben ja bei der Episode sogar einen Sponsor, der sich mit dem Thema beschäftigt, was aber nicht der Grund ist, warum wir darüber reden.

[228] Aber es wäre einfach idiotisch, es nicht zu erwähnen.

[229] Der neue Trend, dass man quasi...

[230] Wild auch verwurstet, beziehungsweise, dass man einfach auch sagt, okay, wir kombinieren Biozutaten mit Wildfleisch und machen daraus Produkte, die halt über die Hirschkeule und was man sonst kennt hinausgehen, finde ich extrem spannend.

[231] Und ich bin eigentlich da auch ganz dankbar, dass wir da die Möglichkeit haben, sowas inzwischen, auch wenn es gerade Saison ist, also sprich.

[232] während der Jagdzeiten, nicht während der Schonzeiten, zu bekommen, wo man sagt, okay, wenn ich jetzt irgendwie zum Wandern gehe, habe ich irgendwie jetzt ein Wildsalami dabei und keine Schweinsgabernossi, weil letzten Endes, egal wie gut wir das Schweinerne behandeln, so gut wie das Wild kann man es eigentlich nicht behandelt haben.

[233] Dementsprechend bin ich da schon ganz gut.

[234] Und insgesamt, also Jagd ist immer so ein...

[235] Ein bisschen ein schwieriges Thema, weil es viel mit den Dingen zu tun hat, die wir nicht wissen wollen.

[236] Wir gehen davon aus, unsere Fischstäbchen kommen aus dem Karton, unsere Chicken McNuggets ebenso.

[237] Und schlimmstenfalls mache ich die Plastikschale auf, wo das Filet draufgelegt ist und nehme es dann mit spitzen Fingern aus der Schale und wasche es kurz ab, trockne es ab und haus in die Pfanne.

[238] Und das ist eigentlich alles, was wir von der Nahrungskette gemeinhin wissen wollen.

[239] Und ich lade wirklich jeden dazu ein, wenn er sagt, ich esse gerne Fleisch.

[240] Ich sagte es mehrfach, ich esse gerne Fleisch, sich auch mit dem ganzen Thema zu beschäftigen und da einfach zu sagen, okay, es lohnt sich erstens aus Respekt und Ethik gegenüber den Fischerlen nicht nur.

[241] Das Muskelfleisch zu konsumieren, es geht da unabhängig davon, dass es auch gesund ist, auch wirklich um ein Respekt gegenüber Leben, das genommen wird.

[242] Und dementsprechend finde ich es auch tatsächlich immer sehr kompliziert, wenn das Thema Jagd mit einer negativen Konnotation versehen wird, weil letzten Endes, solange wir Fleisch konsumieren, sollten wir letzten Endes auch in der Lage sein, uns selber darum zu kümmern, dass es auf den Teller kommt und wer sagt, er möchte das nicht und damit möchte er nichts zu tun haben, dann ist das schon okay, aber irgendwie ...

[243] Gott, der Satz passt da jetzt vielleicht besonders schlecht oder besonders gut hin, dass es kein kostenloses Mittagessen in der Natur gibt.

[244] Oder wie es der Engländer halt nicht, der sagt, there is no free lunch in nature.

[245] Das hat halt da auch was damit zu tun.

[246] Also Fleischkonsum hat ein bisschen was mit Moral zu tun und Fleischkonsum hat einfach da was damit zu tun, dass wir da Leben nehmen.

[247] Und dementsprechend finde ich einfach, dass das auch ein Thema ist, das man mit...

[248] einem ehrlichen, offenen Auge betrachten darf.

[249] Und damit nimmt man sich, glaube ich, auch ganz viel Angreifbarkeit in dieser heutigen Zeit, wo ja alles irgendwie diskutiert werden muss.

[250] Ein Thema, ich möchte jetzt gerne den ursprünglichen Gedanken nehmen.

[251] Wir haben ja angefangen heute mit der Karnivoren -Sache und mit dem Thema, das Karnivor eigentlich ja auch heißt.

[252] oder heißen Mousse allein schon aus Nährstoffgründen, Nose to Tail.

[253] Nose to Tail hat jetzt aber auch, und das passt zu dem, was du zuletzt gesagt hast, natürlich auch sehr viel mit Ethik zu tun, weil wenn ich jetzt ein Tier umbringe und ich esse dann nur die Filetstücke und den Rest schmeiße ich weg, dann ist das natürlich auch eine Sauerei.

[254] So, jetzt sind wir aber alle ein bisschen, ich rede jetzt vielleicht von mir mehr als von dir, aber wir sind so ein bisschen so Filet -mäßig sozialisiert.

[255] Absolut.

[256] Und jetzt ist die Frage, wie komme ich denn aus diesem Filet -Denken, Filet -Leben hinaus?

[257] Welche Schritte unternehme ich in Richtung Nose to Tail?

[258] Also meine ersten Schritte, womit ich mir relativ leicht tue, ist Leber.

[259] Also Leberknödel, Leberwürste, solche geröstete Leber, solche Sachen.

[260] Das kann ich ganz gut.

[261] Wo ich noch nicht so gut hin kann, ist so diese...

[262] Nieren, Hirn, Herz, Zunge Sache, da komme ich nicht so gut dazu.

[263] Also tatsächlich sind das schon unterschiedliche, ja, letzten Endes.

[264] kulinarische Herausforderungen und eventuell müssten wir tatsächlich da auch mal einen Koch dazu holen, der uns da solche Sachen noch weiter nähe bringt.

[265] Also was ich halt mache, ist beispielsweise, wenn ich es ganz unaufwendig machen möchte, beispielsweise, dann besorge ich mir so faschiertes Organfleisch.

[266] gibt es, obwohl es meinen Metzger nicht mehr gibt, immer noch in der Kühltheke, in dem Biomarkt, den ich sonst nicht mehr oft besuche, weil er keine Fleischerei mehr hat.

[267] Da ist dann irgendwie Herz, Leber, hast du nicht gesehen, alles Mögliche durch den Fleischwolf gehauen.

[268] Und wenn du jetzt irgendwie ...

[269] Burger machst, Bolognese machst oder ähnliche Geschichten, dann hast du halt irgendwie ein Mischverhältnis von 2 zu 1 Muskelfleisch zu Organfleisch, brätst das entsprechend an, lässt es die Fertigungsprozesse durchlaufen und da merkst du überhaupt nichts mehr davon.

[270] Das heißt, man kann es sich quasi ganz gut rein verstecken, das gleiche gilt natürlich für Burger, das heißt, dieses ganze Thema Hack ist relativ einfach.

[271] Tatsächlich, und jetzt sind wir schon wieder bei unserem Wildlieb, ist es natürlich auch wahnsinnig einfach, Sachen, die jetzt per se noch nicht so lecker schmecken, zu verwursten.

[272] Das ist auch ganz klar.

[273] Es gibt ja einen Grund, die Wurstwaren sind ja nicht entstanden, weil man irgendwie beschlossen hat, man möchte jetzt das Filet neu verpacken, sondern wenn man sich überlegt hat, was mache ich mit dem ganzen anderen Zeug, dass das die Leute irgendwie gut runterbekommen.

[274] Also da ist natürlich tatsächlich viel drin.

[275] Insgesamt glaube ich aber auch tatsächlich, dass uns da in der heutigen Zeit so ein bisschen die, Spitzfindigkeit am Herd dafür fehlt.

[276] Da gibt es eben diesen Sternekoch, den Wolfgang Müller aus Berlin, der veranstaltet lustigerweise mit meinem Jagdlehrer, dem Benni Haverkamp, zusammen immer wieder dieses Wildseminar, der wilde Tag heißt es, wo die quasi zusammen Nose to Tail, ich glaube, ein Reh und ein Wildsau verarbeiten und da wirklich alles gesehen, alles gezeigt, alles probiert werden kann und das Ganze eben auf einem Sternekochniveau, was wirklich abgefahren ist.

[277] Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, hat er auch irgendwie erzählt, dass die zusammen in einem Kochbuch arbeiten, was, glaube ich, auch nächstes früher irgendwie rauskommt.

[278] Das heißt, das Thema kriegt schon massiv auch nochmal Nachschub.

[279] Und letzten Endes ist es halt einfach tatsächlich so, wir sind halt, wenn wir sagen, wir wollen kein Convenience -Food mehr konsumieren, wir wollen das alles so haben, wie es sich eigentlich...

[280] gehören würde, dann wäre es halt einfach eine verdammt gute Idee zu sagen, okay, dann bilde ich mich halt auch am Herd mal weiter und schaue, was ich aus einer Lunge, aus einer Leber, aus einer Niere oder sowas rausbekomme und zwar so rausbekommen, dass es auch wirklich schmeckt.

[281] Und ich glaube, nicht nur beim Wildfleisch, da habe ich es irgendwie am Rande mitbekommen.

[282] Ich glaube, dass man viel einfach durch das Einlegen verändern kann, dass man sowohl Textur als auch Geschmack nochmal ein bisschen mehr in unsere Richtung treiben kann oder neutraler treiben kann, wenn man beispielsweise die Sachen einlegt, bevor man sie dann verarbeitet.

[283] Aber wie gesagt, vielleicht machen wir da mal eine Episode, wo wir jemanden zu Worte kommen lassen, der sich da wirklich damit...

[284] auskennt.

[285] Ein Kochkurs.

[286] Podcast -Kochkurs.

[287] Ganz ehrlich, wenn wir propagieren, dass die richtige Ernährung wichtiger als alle Supplements sind, wenn wir sagen, wir wollen naturnah leben und wenn wir sagen, wir haben auch eine gewisse Verantwortung für den Planeten, dann ist es ja letzten Endes so, dass halt nicht bloß das Filet zu essen, vielleicht ein genauso wertvoller Beitrag zum Erhalt des Planeten ist, wie zu schauen, was man sonst so an Ressourcen verbraucht und welche man schont.

[288] Also bin ich derzeit dabei.

[289] So, ich mache jetzt eine Zusammenfassungs -geine -Runde.

[290] Was habe ich mir gemerkt?

[291] Ich habe mir gemerkt, Carnivore grundsätzlich langfristig Nicht so die Sache, zu der der Andreas raten würde, kurzfristig möglicherweise schon, wenn es darum geht, Entzündungsgeschichten in den Griff zu kriegen, wenn es darum geht, vielleicht mit Autoimmunsachen zu begegnen, wenn es darum geht, Gewicht zu verlieren, wenn es darum geht, auch wie im Fall von Jordan Peterson vielleicht, mit Depressionen einmal experimentell etwas zu versuchen.

[292] Das zweite Thema ist aber dann das Wesentlichere.

[293] Das ist das Thema der Ethik des Fleischkonsums.

[294] Zunächst einmal Nose -to -Tail.

[295] Wir tasten uns möglicherweise auch mit Anführungszeichen herkömmlicheren Tieren, also mit Rindern, Schweinen, Geflügel und so weiter an Nose -to -Tail heran.

[296] Und dann haben wir natürlich noch das Thema.

[297] Generell das Wildfleisch, und das ist vielleicht bei noch nicht ausreichend Leuten wirklich am Schirm, das Wildfleisch dann eigentlich die ökologisch und gesundheitlich beste Variante ist, Fleisch zu sich zu nehmen.

[298] Oder?

[299] Absolut.

[300] Kann ich nichts weiter hinzufügen.

[301] Dass wir auch den Jägern vielleicht mit ein bisschen weniger Vorurteilen begegnen, als man das üblicherweise macht.

[302] Das ist jetzt keine schießwütige Mörderbande, sondern das sind Leute, die, wenn sie das gut machen und wenn sie das verantwortungsbewusst machen, eigentlich so machen, wie es gehört.

[303] Da lege ich massiven Wert drauf, weil was anderes habe ich bis dato nicht erlebt und ich bin jetzt relativ nah dran, behaupte ich.

[304] Also insofern danke dir dafür.

[305] Super.

[306] Jetzt, lieber Stefan, bleibt mir nur noch eins.

[307] Ja, nächste Woche.

[308] Wir haben wieder einen Gast da und auf den freuen wir uns sehr.

[309] Das ist der Dr. Stefan Wörer, einer der führenden Experten im Bereich Genetik, Epigenetik, Pharmakogenetik und so weiter im deutschen Sprachraum.

[310] Der Stefan wird uns auch ein bisschen...

[311] am Laufenden halten, was es denn so Neues gibt im Bereich Gentests.

[312] Wir haben immer wieder Anfragen, welche Mittel, welche Tests sind schon greifbar und auch für den Laien nutzbar.

[313] Wunderbar, da freue ich mich tatsächlich auch sehr, weil ich drehe mich da so ein bisschen im Kreis und bin gespannt, was da so rauskommt.

[314] Ihr Lieben, bis dahin, gute Zeit, bleibt uns gewogen.

[315] Wiederschauen.

[316] Das war die Biohacking -Praxis.

[317] Der Health -Performance -Lifestyle -Podcast von The Red Bulletin.

[318] Mehr davon findest du überall, wo es Podcasts gibt, auf www .redbulletin .com und natürlich in unserem Magazin.

[319] Stefan Wagner schreibt im Magazin Carpe Diem eine Kolumne über Fort - und Rückschritte im Leben eines Biohackers.

[320] Andreas Breitfeld ist der Red Bulletin -Experte für Biohacking.

[321] In München betreibt er das europaweit einzigartige Biohacking -Lab.

[322] Mehr Infos dazu findest du auf www .breitfeld -biohacking .com.

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[325] Und noch mehr, wenn du uns weiterempfiehlst.