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Ich glaub ich bin ein Einhorn - Gedanken zu Gender, Sex und Intersexualtität #22

Ich glaub ich bin ein Einhorn - Gedanken zu Gender, Sex und Intersexualtität #22

Phönix Podcast - Endlose Energie statt ewig erschöpft XX

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Full Transcription:

[0] Herzlich willkommen beim phoenix -Podcast, der Mädelstreff mit Mehrwert und Tiefgang.

[1] Ich bin Dr. Simone Koch und hier, um außerhalb meiner ärztlichen Tätigkeit möglichst vielen Menschen Wissen zu Gesundheit und Wohlbefinden nahezubringen.

[2] Ich bin Maria Schalo und ich übersetze das Nerdige für den Normalo und bin meines Zeichens CEO der unqualifizierten Kommentare.

[3] Dieser Podcast dient der reinen Wissensvermittlung.

[4] Es werden Angebote gemacht, wie du Dinge umsetzen kannst, um dein Leben zu etwas mehr Energie zu führen.

[5] Es wird jedoch kein Behandlungsverhältnis geschlossen.

[6] Einen wunderschönen Tag, liebe Gemeinde des phoenix -Podcasts.

[7] Wir sind hier heute wieder für euch da.

[8] Schalo, hallo und Dr. Simone Koch.

[9] Mit, ja, ich weiß gar nicht, Simone, kann man das einem Follower -Thema nennen?

[10] Ja, vielleicht, ja.

[11] Ein Thema, was an uns herangetragen wurde, ob wir da nicht mal drüber sprechen können, was von verschiedenen Seiten spannend ist und was mich tatsächlich auch massiv beschäftigt, die Sex -Gender -Thematik.

[12] Ja.

[13] Was ist das eigentlich?

[14] Du kannst ja vielleicht mal die Story erzählen, wie du dazu kamst.

[15] Ja, ja, ja, genau.

[16] Ich habe Christine in meinen DMs auf Instagram.

[17] Und die hat eine super lange, wir haben euch ja mal aufgerufen dazu, Mensch, wenn ihr Themen gut findet, schickt uns die doch mal.

[18] Und die hat eine super lange Liste geschickt mit Themen, die spannend sind, die wir jetzt auch so zum Teil nach und nach mit einarbeiten, in die Inhalte, die wir geplant hatten, aber auch berichtet von einer Situation aus ihrem Leben, wo sie...

[19] sorry, wenn ich es falsch erzähle, meiner Erinnerung, auf einer Party war oder irgendwie zusammensaß mit Leuten und das Thema aufkam, ja, seine Sexualität kann man sich doch aussuchen.

[20] Oder auch, woher kommt das eigentlich, die Frage, Homosexualität, ist das angeboren, kann das überhaupt sein, sucht man sich das aus?

[21] So eine Diskussion ging dann da los und sie kam im Prinzip hilfesuchend und meinte, mach doch mal bitte was dazu, weil kann doch nicht sein, dass Menschen irgendwie in die Richtung denken.

[22] Ja, da sind wir natürlich erstmal direkt an einer ethisch -moralischen Frage, aber ich habe ja Simone neben mir und wie ihr wisst, betrachten wir das Ganze also auch aus einem wissenschaftlichen Aspekt und ich, meines Zeichens zwar Sozialpädagogin, aber überhaupt nicht sexualpädagogisch im Schwerpunkt, also man kann tatsächlich extra eine sexualpädagogische Ausbildung machen.

[23] Aber ich habe die coolste oder die Freundin mit dem coolsten akademischen Titel in meinem Kreis.

[24] Und zwar hat die den Master of Sex.

[25] Ja, ihr könnt wirklich den Master of Sex machen.

[26] Das ist der Master in Sexualwissenschaften an der Uni Merseburg.

[27] Und die hat auch ein Buch geschrieben, das kann man auf Amazon kaufen, zu Petplay.

[28] Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen.

[29] Auf jeden Fall habe ich die nochmal rangezogen.

[30] Und mit der so ein bisschen über die Realität gesprochen, denn die hat ganz viele Jahre Jugendliche in ihrer Geschlechtsangleichung und Transidentität beglitten, hier in Berlin in der Jugendhilfe.

[31] Und davon habe ich jetzt auf jeden Fall auch nochmal ein paar Einschnitte dabei, denn ja, Simone und ich sind nicht betroffen.

[32] Simone, du cis -weiblich?

[33] Cis -weiblich, definitiv.

[34] ja, anwesend sind.

[35] Eigentlich keine Ahnung davon.

[36] Er hat tatsächlich nicht betroffen, nicht zum betroffenen Feld gehören.

[37] Ihr erinnert euch vielleicht an diesen, ich weiß gar nicht, da ging es um Rassismus und dann haben nur Weiße über Rassismus gesprochen im Fernsehen, irgendwie fünf oder sechs Weiße.

[38] Das ist halt grundsätzlich ein bisschen blöd.

[39] Wir wollen also hier heute überhaupt nicht eine betroffenen Perspektive einnehmen, freuen uns da also auch über Feedbacks von euch, wenn ihr betroffen seid.

[40] Und ja.

[41] ein Thema, würde ich sagen.

[42] Also, wo mich das extrem beschäftigt hat, ist tatsächlich für meine Bücher.

[43] Also, da ist halt immer die Frage, wie spricht man die Leute an?

[44] Ich habe mich bei den Büchern gegen das Gendern entschieden, aus verschiedenen Gründen.

[45] Also, da können wir vielleicht auch an den Shownotes ein paar schöne Artikel zu veröffentlichen, weil es im Deutschen einfach extrem sperrig ist.

[46] Ich habe mich in dem Zuge aber ganz, ganz intensiv beschäftigt mit dem Ganzen.

[47] Und da gibt es halt auch eine Autorin, die jetzt sehr gute Artikel darüber geschrieben hat, warum das Gendern in Deutschland scheitern wird, also im Sprachgebrauch.

[48] Und musste halt auch für mich feststellen, dass einfach alles, was ich da gelesen und gefunden habe, bei mir ist es eigentlich immer ganz, ganz wichtig, das haben wir ja auch letztes Mal in der Insulinresistenz -Folge darüber gesprochen, dass ich mich schon sehr intensiv damit auseinandersetze, dass ich eigentlich das jedem, also ich möchte, dass jeder sich wohlfühlt mit dem, was ich tue.

[49] Und deswegen ist mir das halt auch wichtig auf der Homepage und so.

[50] Aber dass halt zum Beispiel dieses mit dem Doppelpunkt innen oder Sternchen innen und so weiter, dass das halt für bestimmte Menschen, also für Ausländer schwer zu handeln ist, für Menschen mit Lese -Rechtschreib -Schwäche quasi nicht zu handeln ist.

[51] Dass es für Menschen, die keine Muttersprachler sind, ganz, ganz schwierig ist, das hinzubekommen.

[52] Ja, und wenn man dann halt bei den Pronomen anfängt, Leute, ich sage euch, ich fühle mich das wahnsinnig geworden.

[53] Ich habe wirklich da mich mehrere Stunden mit beschäftigt.

[54] Und also im Prinzip muss man ja dann nochmal grammatikalisch was ganz Neues lernen.

[55] Und es gibt ja auch keinen Konsens.

[56] Also wenn man sich jetzt halt für das XIA -Pronomen entscheidet, dann muss man da die gesamte Deklination von lernen.

[57] Deutsch ist da ja auch kompliziert mit seinen vielen Fällen und so weiter.

[58] Und das will man dann ja auch richtig machen.

[59] Und die Wahrscheinlichkeit, dass man es in jedem dritten Satz falsch macht, ist extrem hoch.

[60] Und wenn ich halt alle immer mit diesem Pronomen anspreche, dann fühlen sich halt die Leute, die...

[61] Cis sind sich vielleicht gar nicht mehr angesprochen.

[62] Ja.

[63] Und dann habe ich halt, was es alles nicht gibt, also Maria hatte eben noch was anderes, weil man kann auch das Day, ja, dann kann man das skandinavische Pronomen hen verwenden, was dann aber auch wieder dekliniert werden muss.

[64] Man kann halt sich aus dem Englischen bedienen mit they und them, aber ich finde ja denglisch ganz schrecklich.

[65] Also das versuche ich halt an ganz vielen Stellen zu vermeiden.

[66] I have no problem, wirst du denglisch.

[67] Ich finde halt, wir haben eigentlich eine schöne Sprache und sollten hier halt nicht so verdrehen.

[68] Ich mag auch Englisch total gerne, aber ich mag es halt gerne pur.

[69] Wobei ich auch manchmal Englisch rede, das weiß ich ganz genau.

[70] Aber ich versuche das zu vermeiden.

[71] Und dann will ich doch nicht ein Pronomen unterbringen, fix in meiner Sprache, was gar nicht zu unserer Sprache gehört.

[72] Das Problem ist, wir haben halt nichts, was zu unserer Sprache gehört.

[73] Ja, das ist eben wirklich die Problematik.

[74] Ich meine, eine praktikable Lösung kann halt sein, beim Namen zu bleiben.

[75] Also Simone, über Simone zu sprechen.

[76] Wenn du das weißt, ist das gut, aber wenn du halt eine Menge ansprichst, also eine Gruppe.

[77] Und das ist halt so ein bisschen wie bei der Geschichte mit dem Fett, dass ich ja Fett als Wort für mich benutze und das okay finde.

[78] Und wenn ich mit Menschen im One -on -One unterwegs bin, die mir dann sagen, du, ich habe aber meine Beziehung zu dem Wort Fett noch nicht geheilt, wäre total toll, wenn du bei mir mehr gibst, dann gar kein Problem.

[79] So ist es für mich. Das heißt, in der Gruppe würde ich einfach, auch weil die Zahlen das hergeben, wobei die Zahlen sich da auch verändern, da kommen wir gleich nochmal drauf, ist natürlich ein überwiegender Teil der Menschen Cis -Gender.

[80] Und vielleicht klären wir erstmal jetzt diese Begriffe, weil einige sagen jetzt vielleicht so, hä, Cis?

[81] Was ist da los?

[82] Also vielleicht mal so die ersten beiden Begriffe, Gender und Sex.

[83] Also das ist halt auch schon allein, da strangeln wir schon im Deutschen.

[84] was ja auch jetzt schon wieder Denglisch ist, also da straucheln wir im Deutschen, dass wir diese beiden Begriffe allein schon nicht unterscheiden.

[85] Was ist das?

[86] Gender ist das kulturelle oder soziale Geschlecht, das wie ich meine Geschlechtsidentität, das finde ich da das schönste Wort in dem Zusammenhang.

[87] Und Sex ist das biologische Geschlecht, das über die Genetik festgelegte Geschlecht oder auch, und da muss man...

[88] dann auch noch unterscheiden.

[89] Also beim Sex haben wir einmal das phänotypische und einmal das genotypische Geschlecht.

[90] Das heißt, ich habe einmal das, wie sehe ich denn von außen aus?

[91] Also sehe ich von außen aus männlich oder weiblich?

[92] Oder kann man das von außen gar nicht erkennen, was ich bin?

[93] Und dann halt, welchen Genotyp habe ich?

[94] Also habe ich ein Y -Chromosom oder nicht?

[95] Und das sind erstmal da die Unterscheidungen.

[96] Und im Deutschen sagen wir halt biologisches und soziales Geschlecht oder biologisches Geschlecht und Geschlechtsidentität.

[97] Also das sind halt hier die Unterschiede.

[98] Und bei beidem gibt es eben Zwischentypen.

[99] Also beim Gender gibt es halt die Non -Binaries.

[100] Auch da, man kann halt im Deutschen nicht -binär sagen, was finde ich auch sehr...

[101] Ja.

[102] Klingt nach Informatik.

[103] Ja, klingt nach Informatik, genau.

[104] Klingt halt extrem zäh und sperrig irgendwie.

[105] Also ich finde, auch da fehlt uns irgendwie ein schöneres Wort.

[106] Aber wir bleiben erstmal bei nicht -binär.

[107] Und nicht -binär reproduziert ja auch die Idee, es gibt halt Binarität.

[108] Genau, das ist halt so.

[109] Es gibt nur 1 und 2.

[110] Oder in der Informatik daher kommt das eigentlich 0 und 1.

[111] Und wenn ich weder 0 noch 1 bin, bin ich halt nichts davon.

[112] Aber tatsächlich, also Facebook bietet ja 60 verschiedene Geschlechtsidentitäten an.

[113] Gibt es offensichtlich viel mehr als 0 und 1 und nix davon.

[114] Aber auf jeden Fall, also das sind so die beim Gender, die ja halt, und dann gibt es halt Sex, gibt es halt männlich, weiblich, Inter, Intersexualität.

[115] Das, da können wir gleich, da habe ich mich intensiver mit beschäftigt, weil das ist halt der medizinische Teil der ganzen Geschichte.

[116] Wie häufig ist das eigentlich?

[117] Das ist wirklich erst ganz, ganz kurz, dass man das überhaupt als intersexuell bezeichnet.

[118] Also vorher bezeichnete man das als Hermaphrodismus.

[119] Das wirkt halt, weil der Mensch keine echten Hermaphroditen hervorbringt.

[120] Also Hermaphroditen sind Wesen, die sich selbst befruchten können.

[121] Das kann der Mensch niemals.

[122] Und deswegen wurde das dann beim Mensch als Pseudo -Hermaphrodismus bezeichnet.

[123] Das klingt irgendwie nicht schön, klingt nach krank.

[124] Deswegen hat man das dann geändert.

[125] Dann wurde 2005, und man muss ja auch echt sagen 2005, das ist wirklich noch nicht lange her, wurde dann gesagt, okay, wir nennen das Störungen der Geschlechtsentwicklung.

[126] Das fanden die davon betroffenen Menschen jetzt auch nicht viel besser.

[127] Weil das klingt halt irgendwie, dass man auch so denkt, okay.

[128] Und dann hat es echt nochmal eine ganze Weile gedauert, nämlich bis 2015, also nochmal zehn Jahre Kampf und Diskussion und so weiter, bis man dann festgelegt hat, okay, wir bezeichnen das jetzt weltweit als Varianzen der Geschlechtsentwicklung und nehmen dem das krankhafte Stigma, dass es irgendwas ist, was irgendwie nicht normal und nicht okay ist und schaffen quasi eine dritte...

[129] biologische, phänotypische, das heißt vom Aussehen sichtbare Geschlechtsidentität.

[130] Weil man muss halt auch sagen, was den Genotyp angeht, sind wir binär, weil entweder hat man Y -Chromosomen oder nicht.

[131] Wobei es auch hier Unterschiede gibt.

[132] Also es gibt halt auch welche, die haben mehr als ein Y -Chromosom und es gibt welche, die haben mehr als ein X -Chromosom.

[133] Die sind dann tendenziell in Anführungsstrichen mehr weiblich oder mehr männlich.

[134] Und dann gibt es auch noch Syndrome, wo das Y -Chromosom teilweise kaputt ist.

[135] Oder Männer, die XX haben und ein Y -Chromosom.

[136] Sind das nicht Amazonen?

[137] Nein.

[138] Ach so.

[139] Kai Zett hat mal irgendwas in ihren Liedern gesungen.

[140] Drei X und zwei Y -Chromosomen oder so.

[141] Ja, also es gibt alles da in diesem Bereich.

[142] Und es sind halt verschiedene Krankheitstypen.

[143] Man muss aber sagen, Amazonen sind das nicht.

[144] Und nichts davon...

[145] Also es sind alles Sachen, die tendenziell Probleme verursachen.

[146] Ist das so?

[147] Weil das wäre jetzt meine Frage gewesen, wenn du also nicht XY oder XX bist, das ist ja genau, ist das, weil du pathologisch gesagt hast, gibt es denn da...

[148] Krankheitsbilder, die daraus entstehen und welche.

[149] Ja, also es gibt diverse, also beim Fragile X, also wenn das X -Chromosom nicht richtig in Ordnung ist, dann gibt es halt Fertilitätsstörungen der Frau, hormonelle Störungen in dem Bereich.

[150] Bei Männern, wenn die mehr als ein X -Chromosom haben, dann haben die meistens Testosteronbildungsstörungen, sind auch vom Phänotyp eher ein bisschen androgyner, weiblicher.

[151] Und man muss aber sagen, all diese ganzen Sachen gehen halt dann oft auch einher mit einer nicht -binären Geschlechtsidentität.

[152] Also dass sie sich halt eben nicht sicher als Mann oder als Frau fühlen.

[153] Und ganz, ganz viel geht es eben mit Fertilitätsstörungen einher.

[154] Daher kam halt ursprünglich auch dieses Gestörung der Geschlechtsentwicklung.

[155] Aber das ist halt sehr stigmatisierend.

[156] Also, dass halt von Anfang an gesagt wird, ja, hier liegt halt eine ernsthafte Störung vor.

[157] Viele, viele dieser ganzen genetischen intersexuellen Untertypen sind nicht zeugungsfähig oder sind nicht fertil.

[158] Nichtsdestotrotz...

[159] ist es halt wichtig, glaube ich, dass man das nicht als Krankheiten definiert, weil das halt von Anfang an da Schwierigkeiten macht.

[160] Naja, und dann hat man sich halt, hat man dann gesagt, okay, wir unterscheiden jetzt Gender und Sex und dann hat man tatsächlich 2019, way, hat man dann halt gesagt, okay, jetzt darf man halt in seinen Pass sich auch eintragen lassen, divers, also nicht männlich oder weiblich, sodass es halt jetzt wirklich...

[161] quasi ein drittes Geschlecht inter, wirklich als feste Sexualität, also Sex, das Biologische, als Untereinheit da gibt.

[162] Und das ist halt schon kompliziert genug.

[163] Und wenn wir da zu Gender kommen, zur Geschlechtsidentität, dann wird es halt endgültig kompliziert.

[164] Und da muss ich halt auch sagen, bin ich auch so ein bisschen raus.

[165] Also ich verstehe halt diese ganzen vielen, vielen Unterscheidungen auch nicht.

[166] Muss ich auch nicht, finde ich.

[167] Also ich finde halt wichtig ist, dass ich verstehe, dass es da viel, viel mehr gibt als einfach nur männlich, weiblich.

[168] Und dass selbst divers eben sehr divers ist.

[169] Tatsächlich, ja.

[170] Und das macht es aber eben für die Betroffenen schwieriger, sich Sichtbarkeit in der Gesellschaft zu verschaffen.

[171] Es gibt, und ich kann mir immer Namen nicht merken, Mensch, ihr wisstet ja.

[172] Es gibt gerade ein ganz tolles Buch von jemandem.

[173] der das wirklich in die Tiefe sich gerade angeguckt hat.

[174] Und zwar heißt der gute Mann Stefan Timmermans.

[175] Das Buch heißt Wie geht's euch?

[176] Das ist so, zumindest auch nach Aussage von meiner Master of Sex, nennen sie jetzt einfach konsequent so, die aktuell beste Fassung zu dem Thema geschlechtlicher Vielfalt.

[177] Das würde ich jetzt mal so als Überschrift nehmen.

[178] Und ich habe so ein bisschen in die Einleitung mal reingelesen und es ist halt wirklich verrückt, was in dem Bereich gerade alles so passiert und was die Schwierigkeit eben besonders ist, ist, und das spricht er auch an, Machbarkeit.

[179] Auch er hat tatsächlich in seiner Einleitung darüber geschrieben, welche Abkürzungen nimmt er denn jetzt?

[180] LGBTQQITA Plus ist ja, glaube ich, die ganz aktuelle gerade.

[181] Und wenn du das halt als Abkürzung immer in deinem Buch drin hast, dann kann es sein, dass Menschen darüber stolpern.

[182] Ja, es ist verrückt.

[183] Aber vielleicht zurück zu der Frage, kann man sich denn aussuchen, Simona?

[184] Und das ist halt genau der Punkt, kann man nicht.

[185] Kurz und bündig.

[186] Kurz und bündig kann man nicht.

[187] Und das ist in dem Zusammenhang super spannend, weil bis zu dieser Entscheidung 2005, dass man gesagt hat, man lässt das überhaupt zu, mussten Eltern sich entscheiden, welches Geschlecht soll mein Kind denn haben.

[188] Und das ist halt echt ganz, ganz, ganz, ganz schrecklich.

[189] Also viele Betroffene bezeichnen das als Folter, bezeichnen das als Verstümmelung, als die schlimmste...

[190] als der schlimmste traumatische Eingriff in ihrem Leben quasi, dass halt von vornherein für sie entschieden wurde, welches Geschlecht sie jetzt haben sollen.

[191] Und ja, über einen sehr langen Zeitraum war es eben so, dass die Eltern auch gar nicht sagen konnten, ich will das nicht, sondern dass sie halt einfach festlegen mussten, welches Geschlecht soll das Kind denn dann haben.

[192] In den meisten Fällen wurde sich hier dann für weiblich entschieden, weil das leichter ist.

[193] kein Penis da ist, dann lässt sich der sehr, sehr viel schwieriger bauen, als dass man halt sagt, das was da irgendwie noch ist, meistens ist es eine große, vergrößerte Klitoris oder ein Hautanhang, in dem die Hörnröhre verläuft, sodass irgendwas da nicht richtig 100 % gebaut ist, dann hat man gesagt, okay, schneiden wir weg, wir machen eine Neovagina und lassen das halt so, dass das von außen irgendwie so halbwegs aussieht wie ein Mädchen und dann ab der Pubertät geben wir Hormone und dann wächst eben eine Brust.

[194] Und dann wurde von den Ärzten oft auch wirklich einfach ganz unsensibel aufgeklärt mit, ja, schenken Sie Puppen und schicken Sie es zum Ballett, dann wird es schon ein Mädchen.

[195] So läuft das halt eben nicht.

[196] Willkommen.

[197] Also die meisten, die dann in diesen Körpern steckten, fühlten sich damit einfach nie zu Hause und hatten halt immer das Gefühl, irgendwas stimmt nicht.

[198] Und oft wurde dann auch nicht gesagt, nicht thematisiert, was stimmt denn nicht?

[199] Also die Eltern haben nicht drüber gesprochen.

[200] Ich weiß das auch noch aus der Klinik.

[201] Also ich bin ja auch schon recht lange Ärztin und wir hatten halt ab und zu auch mal diese Fälle.

[202] Und dann wurde halt auch, dass die sich da halt einfach ganz, ganz schwer mitgetan haben.

[203] So, was ist denn das jetzt eigentlich?

[204] Und also manchmal hat man halt wirklich schon sicher gewusst, also dass man dann Karyotyp bestimmt hat.

[205] Also der Karyotyp ist die...

[206] dass man das ganze Genom einmal abbildet und dass man eben dann sehen kann, XY oder XX.

[207] Und dass dann halt, wenn das Kind geboren wurde, beziehungsweise meistens war dann schon oft vorher im Ultraschall, dass man sehen konnte, okay, Karyotyp ist XY, Baby hat aber keinen Penis.

[208] Und dass dann halt klar war, okay, hier stimmt halt was nicht.

[209] Und dass dann halt schon bei der Geburt den Eltern gesagt wurde, ja, sie können sich halt jetzt hier gleich entscheiden, dass man da irgendwie was macht.

[210] Und inzwischen, ich weiß gar nicht, ob es das wirklich die Empfehlung ist, aber ich glaube, ja, inzwischen ist halt einfach, dass man sagt, okay, man soll das einfach so lassen und dem Kind die Entscheidung darüber überlassen.

[211] Und vielleicht ist da jetzt auch nochmal so ein bisschen wichtig, wie häufig ist denn das?

[212] Weil das ist tatsächlich viel, viel häufiger, als man denkt.

[213] Also man geht inzwischen, es gibt eine ganz hohe Dunkelziffer, man geht inzwischen davon aus, dass die Prävalenz, das ist wieder so das, wie häufig das in der Bevölkerung ist, bei in etwa ein bis zwei Prozent liegt.

[214] Und das ist halt wahnsinnig viel.

[215] Und das ist der Grund, warum wir jetzt auch hier darüber sprechen.

[216] Weil auch wenn dich das Thema überhaupt nicht betrifft, finde ich, ist es wichtig, eine Aufmerksamkeit dafür zu schaffen.

[217] Denn nur wenn dieses...

[218] ich nenne es jetzt mal das dritte Geschlecht, obwohl es ja eigentlich halt eben divers, ganz, ganz viel ist, wenn es dafür einen Namen und eine Aufmerksamkeit gibt, kann man halt auch in der Klasse sagen, hi, ich bin, ich nehme jetzt mal einen Namen der beiden Geschlechterbetreffungen, ich bin Kim.

[219] Ich dachte auch an Kim, ja.

[220] Ich bin weder Junge noch Mädchen.

[221] Also ich bin Kim und ich bin das dritte Geschlecht.

[222] Kinder gehen damit tatsächlich meistens relativ cool um.

[223] Also wenn die von Anfang an, wenn die nicht ganz früh da drin indoktriniert werden.

[224] Meine Kinder haben halt auch so, ich gucke halt gerne ja mal so eine Fernsehsendung und so.

[225] Und dann haben die gesagt, Mama, warum trägt der Mann einen Bart und einen Rock?

[226] Und dann haben die gesagt, der ist nicht binär.

[227] Der fühlt sich weder als Mann noch als Frau.

[228] Aha, spannend.

[229] Und dann ist das, wir haben ja im Freundeskreis, also Maria und ich haben viele sehr diverse Menschen im Freundeskreis und auch diverse Beziehungsformen.

[230] Und dann kommen halt manchmal sehr interessierte Fragen, so eine Triade mit Menschen, die zu dritt in einer Beziehung leben.

[231] Wie funktioniert denn das praktisch, wo ich dann halt sagen muss, weiß ich nicht, Kind, frag doch mal direkt bei den Betroffenen nach, die meistens auch sehr offen dafür sind, das Kindern zu erklären.

[232] Ja, natürlich.

[233] Weil ich glaube, wenn man halt an der Stelle anfängt, dann werden halt einfach ganz, ganz viele Sachen irgendwann auch normaler.

[234] Und darum geht es eben.

[235] sich klar zu werden, dass das was Normales ist und dass es auch nichts ist, was erst seit gestern auftritt, sondern also ganz viele alte Kulturen hatten halt das.

[236] Also es gab halt bei den Native Americans, gab es die Two Spirits, es gab im Oman die Charit, es gab die eingeschworenen Jungfrauen in Albanien, also es gab ganz, ganz viel so Gruppierung von den Intersexuellen.

[237] Und auch halt in ihrer Geschlechtsidentität dann nicht binären Menschen.

[238] Und diese starke Verfolgung und dass man das so, ja auch, dass es so ein Stigma bekommen hat.

[239] Es war tatsächlich in den USA verboten, Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen.

[240] Also noch ganz lange verboten, sodass es wirklich halt auch verfolgt wurde.

[241] Das ist was, was recht neu ist.

[242] Und diese Idee der Krankhaftigkeit aus unseren Köpfen heraus zu bekommen.

[243] Also wenn wir jetzt auf Intersexualität gehen, wie gesagt, das ist das Thema, mit dem ich mich beschäftigt habe.

[244] Maria wird gleich noch was zu sagen zu nicht -binär, das ist nämlich deutlich häufiger.

[245] Aber selbst diese Intersexuellen, die haben sich das überhaupt nicht ausgesucht.

[246] Die werden so geboren.

[247] Und das ist halt so.

[248] mit Krankhaft, und vor allem Krankhaft im Sinne von Krankhaft im Kopf oder irgendwas, das ist ja dieses Stigma, was dann so aufgedrückt wird, überhaupt nichts zu tun.

[249] Und dass wir zunehmend für uns auch in unseren Köpfen eine Änderung der Toleranz und der Offenheit erschaffen, die es möglich macht, für diese Menschen frei zu leben und auch einfach das sein zu können, was sie sind.

[250] Und dass irgendwann vielleicht auch so eine Folge wie diese völlig überflüssig wird, weil es keinen Erklärungsbedarf mehr gibt.

[251] Ja, das wäre toll.

[252] Ich muss da immer so ein bisschen daran denken, wo ich herkomme.

[253] Ich komme ja von so einem Dorf.

[254] Und da ist es, wie es ist.

[255] Wir hatten einen homosexuellen Mann im Dorf.

[256] Das war auch was...

[257] Ja, ganz Besonderes, weil wir hatten ja nicht mal einen Kaufladen, ja, aber dann diese eine Person, diese eine Person kannte dann auch irgendwie jeder und wir hatten auch eine Person mit Migrationshintergrund im Dorf wohnen und dann wissen da irgendwie immer alle Bescheid und meine Mutti war befreundet mit diesem homosexuellen Mann und dadurch hatte ich zumindest zum Thema Homosexualität, auch schon sehr früh Begegnungspunkte.

[258] Und der war groß, der war schlank, der war schön.

[259] Also ich weiß auch noch, dass irgendwie Freundinnen meiner Mutter ein bisschen auf den standen.

[260] Eine Mutti, die ja immer versucht hat, ihnen zu erklären.

[261] Wird nichts.

[262] Lass es lieber.

[263] Da kommst du, glaube ich, nicht ran.

[264] Da fehlt was oder wie auch immer.

[265] Es passt nicht.

[266] Aber mit vielen anderen Dingen hatte ich in meinem Dorfleben auch wenig Berührungspunkte.

[267] Und wie das so ist, wenn du mit Dingen keine Berührungspunkte hast, dann können Berührungsängste entstehen im Zusammentreffen.

[268] Und ich bin ja dann nach Berlin gezogen und habe mich ja entschieden, soziale Arbeit zu studieren und bin da eigentlich das erste Mal in Kontakt gekommen mit wirklich bunten Menschen.

[269] Also wirklich bunten Menschen.

[270] Und ich sage es euch, wie es ist, ich habe mich da auch nicht sofort auf dem Parkett eloquent ausgedrückt und habe da auch nach dem Äußeren beschrieben und bin mit vielen Dingen überfordert gewesen einfach in der korrekten Benennung und Bezeichnung und vor allem auch im akademischen Arbeiten.

[271] Nichtsdestotrotz gibt es ja, und der Punkt, der hat mich gerade nochmal bewegt, den würde ich gerne mit aufgreifen, was du gerade meintest, krank im Kopf.

[272] Da musste ich an eine Sache denken, ich habe einen Freund und dieser Freund hat mir erzählt, dass er in seiner Jugend sehr aggressiv geworden ist, wenn...

[273] irgendwas in die Richtung schwul gefallen ist.

[274] Wenn irgendwie ihm Homosexualität unterstellt wurde oder wenn Männer ihm zu nahe gekommen sind oder was auch immer.

[275] Wir reden so von 15, 16, 17 Jahre alt.

[276] Heute ist er 30 und auf dem Bi lebend.

[277] Also steht auf Männer.

[278] Auch auf Männer, genau.

[279] Und also das, wofür er eine große Aggression empfunden hat in seiner Jugend, ist, einfach ein Teil in ihm.

[280] Und es gibt Studien dazu, die mal untersucht haben, dass ein gewisser Anteil an ja vorwiegend Männern mit Homophobie eigentlich eine homosexuelle Neigung haben oder entwickelt haben im späteren Verlauf ihres Lebens oder sich die eingestanden haben, wie auch immer.

[281] Und ich glaube, dass das wie mit vielen Dingen Dieser Hass, der den Menschen da oft entgegengebracht wird, begründet ist in der eigenen Unsicherheit, mit der eigenen Sexualität, vielleicht auch mit der eigenen Geschlechtsidentität.

[282] Ich habe in meinem Umfeld niemanden, ich weiß nicht, ob Simone in ihrem Umfeld jemanden hat, aber ich kenne es aus so Serien, wo das versucht wird umzusetzen, aufzugreifen.

[283] Der Familienvater, der irgendwie 30 Jahre verheiratet ist und dann sein Coming -out hat.

[284] jetzt mit einem weiblichen Vornamen angesprochen werden möchte und irgendwie in Kleidern das Haus verlässt.

[285] Und wie schlimm muss das sein, wenn du dich so viele Jahre lang einem gesellschaftlichen Bild unterwirfst sozusagen und überhaupt nicht nach deinen Gefühlen und Prinzipien leben kannst, aus der Angst vielleicht auch heraus, dass Menschen dir dann mit genau sowas kommen.

[286] Das ist doch selber ausgesucht, das ist doch krank, du bist doch verrückt.

[287] Nur so übersetzen, weil wie gesagt, beide Cis, wenn du dein Leben lang einfach zu enge Schuhe tragen musst, aber du hast einen stehenden Beruf.

[288] Also das, also eine unterdrückte Transneigung oder Trans, wie heißt das dann?

[289] Heißt das Neigung?

[290] Sie sagt mir das richtig.

[291] Also wenn jemand unterdrückt, eigentlich transsexuell ist und sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt, hatte ich halt einen Fall im Freundeskreis, der das nie wirklich gesagt hat, bis halt so ganz zum Schluss quasi.

[292] Und der einfach darüber depressiv, entsetzlich, fett, ich benutze jetzt auch mal das Wort, wenn Maria das immer benutzt, geworden ist.

[293] Und dann tatsächlich mit 42 an einem Schlaganfall verstorben ist, weil er halt einfach so unglücklich war in seinem Leben, dass er das halt auf ganz vielen anderen Sachen sehr negativ kompensiert hat und das ihn halt ganz, ganz schlimm krank gemacht hat.

[294] Und weil er einfach...

[295] ja auch vom Dorf kam sozusagen und es nicht geschafft hat, dazu zu stehen.

[296] Und in dem Moment, in dem er angefangen hat, sich da Menschen zu öffnen und das halt dann auch einigen aus seinem engsten Freundeskreis, unter anderem halt auch mir, dann zu erzählen, war es im Prinzip für ihn zu spät.

[297] Und hat dann auch halt nichts mehr angestoßen, um da wirklich irgendwie für sich was zu bewegen.

[298] Und hätte es aber vielleicht gemacht, man weiß es nicht, aber ist halt leider dann einfach sehr, sehr jung schon verstorben.

[299] Also insofern da sehr, sehr tragischer Fall.

[300] Was ich halt mehrmals habe im Freundeskreis und so im Umfeld, sind Frauen, die eine Familie gegründet haben und so weiter, die sich dann halt in der nächsten Beziehung für eine Frau entschieden haben.

[301] Das verstehe ich auch total.

[302] Also das halt häufiger.

[303] Aber dass viele auch einfach Frauen, was ich halt total mag, einfach auch, die sich selber als pansexuell bezeichnen und die halt sagen, sie stehen halt nicht auf Männer oder Frauen, sondern auf Menschen.

[304] Und sie haben sich halt einfach in den Mensch dann verliebt.

[305] Und es ist halt nicht so, dass sie sich grundsätzlich das jetzt auch nie wieder mit einem Mann vorstellen könnten, sondern dass halt das jetzt in diesem Moment halt einfach besser passt.

[306] Und das ist halt auch ganz wichtig zu verstehen, Sexualität ist ein Spektrum.

[307] Du bist nicht hetero, also doch, es gibt es ja natürlich auch, dass du einfach ganz straight straight bist, also hetero bist.

[308] Und das sozusagen, würde ich jetzt mal sagen, das eine Ende vom Spektrum und das andere Ende vom Spektrum ist dann, ich weiß gar nicht, es passt gar kein Spektrum, weil es gibt ja auch noch Asexualität, das ist auf der Linie nicht unterzubringen, aber sagen wir jetzt mal Homosexualität.

[309] Und dann gibt es so, wenn wir prozentual arbeiten wollen, dann gibt es bestimmt Männer, die sich als homosexuell identifizieren würden und trotzdem die eine fantastische was auch immer Frau in ihrem Leben mal hatten oder haben werden.

[310] Ansonsten aber überwiegend sich romantisch und auch sexuell, und auch da kann es Unterschiede geben, zu welchem Geschlecht fühle ich mich romantisch hingezogen, zu welchem Geschlecht kann ich mich sexuell hingezogen fühlen, das auch zu verstehen, dass es eben nicht dieses, ich dachte, du bist schwul oder lesbisch oder ich dachte, du bist hetero.

[311] Es ist ein Spektrum, es ist die Beschreibung.

[312] Im Deutschen macht es manchmal ein bisschen schwierig, weil man ja nicht, Ich bin 80 Prozent hetero.

[313] Das ist irgendwie nicht so richtig machbar im Sprachgebrauch.

[314] Und was ich euch da sehr ans Herz legen kann, ist das Gender -Einhorn.

[315] Das könnt ihr googeln, das gibt es in verschiedensten Ausführungen und das versucht so ein bisschen diese Geschichten aufzugreifen, in welche Spektren können wir überhaupt gehen, was ich gerade also auch meinte mit romantischer oder sexueller Anziehung mit dem zugewiesenen Geschlecht und eigentlich dem gefühlten und der Geschlechtsidentität.

[316] Das ist eine Möglichkeit, das wird auch so im sexualpädagogischen Rahmen angewendet und genutzt.

[317] Und dann gibt es also auch eine große soziale Entwicklung in die Richtung, und das ist, was Simone jetzt so meinte, sich das irgendwie aussuchen wollen und können.

[318] Das ist die Geschichte rund um nicht -binär.

[319] Ich habe das ja gerade schon mal angedeutet, es gibt sehr, sehr viel Kritik aus den Forschungsreihen in dieser Richtung, dass eben nicht -binär ja das binäre System stützt, aufgrund einfach schon auch des Namens irgendwie, obwohl es ja, also Verneinungen sind, glaube ich, einfach immer schlecht.

[320] Nicht das bedingt halt wieder, dass es das halt auch gibt.

[321] Ja, genau.

[322] Weil sonst kannst du halt...

[323] Genau, genau.

[324] Das heißt, eigentlich bräuchten wir dafür, Ich finde Inter tatsächlich irgendwie auch mit am besten, aber es beschreibt auch wieder eine eigene Gruppe.

[325] Inter ist halt eine eigene Gruppe, genau.

[326] Aber das finde ich einen richtig guten Namen, so irgendwie.

[327] Aber egal, ist leider schon vergeben.

[328] So wie wenn man sich ein Social -Media -Profil anlegt und da musst du mit Zahlen und irgendwelchen Strichen anfangen.

[329] Wenn es Maria Schalo schon gibt.

[330] Ja, genau.

[331] Wenn es Schalo -Halo schon gibt, dann musst du halt irgendwie...

[332] Schalo -Halo, zwei, drei, fünf...

[333] Unterstrich, genau.

[334] Furchtbar.

[335] Und es gab gerade Studien, das hatte ich vorhin schon mal ja angeschnitten, jetzt komme ich auf den Punkt, da wurden Jugendliche befragt, 16 -Jährige, die zu ihrer Geschlechtsidentität befragt wurden.

[336] Und es gibt einen immensen Anstieg an Menschen, die sich nicht zuordnen wollen zu männlich oder weiblich.

[337] zumindest in den Gründen, die da aus dieser Studie oder Studien rauskamen, auch daran, dass die typischen gesellschaftlich gelebten Normen, die mit cis -weiblich oder cis -männlich, also cis meinte ja Simone schon gelesen wie gelebt, nicht konform gehen.

[338] Also gerade auch die Jungs, die sich mit diesem ganzen heteronormativen, toxischen Männlichkeitsgedönse nicht angeben wollen, abgeben wollen und sich dem nicht zuordnen wollen, die dann eine Lösung suchen darin, sich selbst in eine nicht -binäre Richtung zu beschreiben.

[339] Und andersrum genauso die Mädchen, die halt verstanden haben, dass auch voll okay ist, dass du als Frau groß und stark bist und laut.

[340] Und die Disney -Charaktere hier überall habe ich gesehen.

[341] Es gibt neue Disney -Charaktere.

[342] Ja.

[343] Von so ganz...

[344] Vaja.

[345] Genau, ja.

[346] Sehr cooler Charakter.

[347] So ganz großen, starken.

[348] En Canto habe ich immer noch nicht geguckt, soll aber auch sehr gut sein.

[349] Habe ich auch noch nicht geguckt.

[350] Wurde mir schon tausendmal, ich glaube, von dir auch vorgeschlagen tatsächlich.

[351] Und da bewegt sich gerade ganz viel und das gibt natürlich ganz, ganz viel Mut.

[352] Wobei es ja noch ein paar Jahre, Jahrzehnte dauern wird, bis sie tatsächlich auch die gesellschaftliche Bühne betreten in Arbeitsleben, Politik und so weiter und so weiter.

[353] Aber da bewegt sich gerade ganz viel.

[354] Die Frage, die ich mir dann immer wieder stelle, ist, woher kommen diese Abneigungen?

[355] Und ich habe eine Freundin, die hatte ein Date mit einem Jungen, der in so eine ähnliche Richtung argumentierte mit der Aussage, auch zum Thema Homosexualität, dass er glaube, das gibt es gar nicht wirklich, dass Menschen sich das doch aussuchen könnten.

[356] Und er verstünde gar nicht, warum da so ein Gewiese drum gemacht wird.

[357] So ungefähr war der Wortlaut.

[358] Und dann hat sie ein bisschen weiter gefragt zu seinem Umfeld und seinen vermehren Wurzeln.

[359] Und es stellte sich heraus, dass er einen ganz, ganz doll homophoben Vater hat, der also auch, wenn er...

[360] also eher jetzt in dem Sinne der junge Mann, der da gedatet wurde, in der Küche steht und sich einen Tee macht, dass er sich dann von seinem Vater irgendeinen Frauen -Weichei -Witz anhören muss, dass Männer doch keinen Tee trinken.

[361] So in die Richtung geht das dann.

[362] Und dann natürlich die Frage relativ nahe liegt, ob dieser Mensch vielleicht da eine Neigung bei sich entdeckt und das dann total verdreht.

[363] Weil mit dieser Freundin, die wirklich also sehr schlau, sehr schön, sehr jung.

[364] Furchtbar.

[365] Es ging gar nichts.

[366] Also es ging wirklich nichts nichts.

[367] So mit, hey komm, wir springen nackt voreinander rum.

[368] Und so.

[369] Aber nein, einfach nichts.

[370] Und das finde ich so furchtbar traurig, weil in dieser, also du kannst es ja fühlen oder nicht fühlen.

[371] Du kannst ja sagen so, Simone und ich sagen jetzt, nee, wir sind beide Cis, wir sind Frauen.

[372] Was geht mich der Lachs an, kümmert mich nicht, kann ich nicht nachempfinden, ist mir egal.

[373] Aber spätestens bei diesem Thema Kinder, was du ja vorhin schon mal so kurz angeschnitten hast, gibt es ja gerade auch ganz viele Bewegungen, die ihre Kinder...

[374] geschlechtsneutral erziehen.

[375] Was aber, das muss man halt auch sagen, in unserer Gesellschaft fast nicht möglich ist.

[376] Also es ist nahezu unmöglich, nicht gegenderte Klamotten zu finden.

[377] Also gerade für Babys.

[378] Das ist halt ganz, ganz krass.

[379] Und da auch so ein bisschen, woher kommt das?

[380] Also noch bis zu den 50er Jahren war es total üblich, dass Jungs auch Kleider und Röcke getragen haben und so weiter.

[381] Und das war total normal.

[382] Oder auch die Farbe Rosa in vielen Kulturen war das halt eine Farbe, die für beide Geschlechter und vor allen Dingen aber auch fürs männliche Geschlecht sehr viel verwendet wurde.

[383] Und dahinter steht zu einem ganz großen Anteil ein sehr großes wirtschaftliches Interesse.

[384] Ach, ja.

[385] Nein.

[386] Also zum Beispiel ganz, ganz spannend, da auch Kosmetikprodukte, Rasierer für Frauen sind tendenziell 15 % teurer, glaube ich, als für Männer.

[387] Ja, ja, Pinktex.

[388] Genau, Pinktex.

[389] Also Frauen geben für bestimmte Sachen mehr Geld aus und indem ich das dann halt genderlabel, kann ich genau das gleiche Scheißprodukt.

[390] entsprechend teurer verkaufen, nur indem ich das pink mache.

[391] Ich kaufe auch nur Männerrasierungen.

[392] Ich auch, ja.

[393] Und schon ganz, ganz, ganz, ganz lange.

[394] Aber für viele ist es halt nach wie vor.

[395] Und das ist es halt auch mit Klamotten.

[396] Wenn ich halt erst einen Jungen und dann ein Mädchen habe und es ist halt alles blau, was ich an Babyklamotten habe, muss ich alles neu kaufen.

[397] Das ist super für die Wirtschaft.

[398] Und so ist das mit ganz, ganz vielen Sachen.

[399] Und das ist ja auch mit Gruppen, indem ich mich Gruppen zuordnen muss.

[400] Ich frage mich das immer so bei den Radfahrern.

[401] Warum müssen die Rennradfahrer immer diese Radklamotten tragen?

[402] Tut es nicht auch die Funktionskleidung, die ich zum Wandern benutze, wenn ich kurze Sachen habe?

[403] Muss es dieses Radstrikot sein?

[404] Und nein, muss es natürlich nicht.

[405] Aber indem ich diese Klamotte mir zulege, mache ich mich selbst zugehörig zur Gruppe der Rennradfahrer, selbst wenn ich nur mit 20 über die Landstraße schleiche.

[406] Ich wollte gerade sagen, da habe ich mal einen Spruch von einem Rennradfahrer gehört, der meinte, je besser das Equipment von einem Radfahrer, desto schlechter die Fitness.

[407] Ja, genau.

[408] Das ist aber, glaube ich, in ganz, ganz vielen Bereichen so.

[409] Und indem ich halt solche Labels schaffe, schaffe ich einen Bedarf.

[410] Und deswegen ist es natürlich, desto mehr Label ich habe, also wenn ich halt sage, okay, divers und jeder darf jede Farbe tragen und alles bunt, dann muss ich halt nicht bei jedem Kind eventuell dann wieder neue Sachen kaufen, sondern ich kann halt jedem Kind einfach alles anziehen.

[411] Also was ich da nur empfehlen kann, wer Kinder hat, Kinder möchte, meine Jungs trugen von Geburt bis sechs Monate die immer gleichen Merino -Klamotten in grün und orange.

[412] Und es brauchte auch nur, und rot, es brauchte auch nur eine Merino -Hose, beziehungsweise zwei und zwei Jäckchen und dazu dann jede Menge weiße Bodys.

[413] Weil nämlich Merino -Wolle kann man ganz, ganz einfach, egal was auswaschen, auch quietschigelbe Babykaka.

[414] Und mehr braucht man dann tatsächlich nicht.

[415] Und das ist wie bei Steve Jobs.

[416] Man muss sich keine Gedanken darüber machen, was Verrücktes ziehe ich dem Kind dann jetzt an und so.

[417] Und beim ersten habe ich ja erst noch, ne?

[418] Kappe und ganz viele tolle Sachen, hatten wir auch so viele Geschenke gekriegt und so.

[419] Und beim zweiten war ich einfach viel zu überlastet und zu überfordert und hatte auch einfach überhaupt keinen Bock mehr.

[420] Und der hat dann wirklich nur noch ausschließlich, also von Jonas gibt es wirklich von 0 bis 6 nur Bilder in immer dieser gleichen Kleidung und du kannst halt seine Größe daran ablesen, wie eng wird das Teil dann irgendwann.

[421] Und kann ich jedem halt nur empfehlen.

[422] Und bei sowas dann kann man halt auch gut, also die Sachen waren jetzt von einer Künstlerin hier aus Berlin, die sind dann halt auch entsprechend teuer.

[423] Also so eine Merino -Wollhose kostet, glaube ich, 60 Euro oder so.

[424] Und das passende Jäckchen dazu kostet auch nochmal das Gleiche.

[425] Aber man muss sagen, wenn man nur diese zwei Teile braucht, dann ist man halt auch schon wieder echt gut dabei.

[426] Also dann lohnt sich das halt auch total.

[427] Aber man muss halt wirklich da auf solche Künstlersachen übergehen und bei Etsy oder auf dem Markt auch so bestellen, wenn man diese in Anführungsstrichen neutralen Farben haben möchte.

[428] Weil ansonsten gibt es für Baby echt nur Babyblauen, Baby...

[429] Baby pink, also rosa.

[430] Ich mag ja sowieso auch schon kein rosa, aber ich habe ja auch nur Jungs gekriegt.

[431] Ja, tatsächlich.

[432] Das ist als kleine Geschichte da.

[433] Und da gibt es halt ganz viele coole Sachen von Caroline Kebekus zu.

[434] Inzwischen gibt es halt jeden scheiß gegendert.

[435] Also es gibt halt gegenderte Wurst.

[436] Also es gibt halt Wurst für den Mann und Wurst für die Frau.

[437] Das habe ich noch nicht gesehen, ja.

[438] Wenn ihr Lust habt, vielleicht finden wir es auch und könnt es euch verlinken.

[439] Carolin Kebekus gibt es ein Video zu gegenderte Sachen und abgefahren Gurken gibt es auch.

[440] Eigentlich die Gewurzgurken für Männer und für Frauen.

[441] Also völlig bescheuert.

[442] Ich hatte meine Freundin, Master of Sex Freundin, auch gefragt, was sie denn glaubt, ob sie irgendwie Quellenstudien dazu hat, wo es herkommt.

[443] Und mit es meine ich eben Homosexualität, vor allem sexuelle Präferenzen sozusagen, wo sowas herkommt, ob es Untersuchungen dazu gibt, wo das irgendwie passiert.

[444] Und ihre Aussage war dazu dann nur, die Problematik ist eben, dass bei der Forschung danach, wo es herkommt, dann die Frage ja offen wäre, wie man es wegbekommt.

[445] Und weil diese Frage sehr, naja, einfach nicht gestellt werden sollte, ist die Forschungslage dazu, wo es herkommt, wohl auch sehr dünn.

[446] Hast du was gefunden zu dem, wo es herkommt?

[447] Nee, da habe ich auch gar nicht nach geguckt.

[448] Also ich habe mich ja im Wesentlichen mit dem Thema Intersexualität in Vorbereitung auf das Thema sehr stark auseinandergesetzt, habe da aber nur gefunden, dass der ganz große Anteil, und das ist das, was ich jetzt ja schon angesprochen habe, also zum Beispiel der größte Anteil der Transgender, Quatsch, der Intersexualen sind die mit angeborenem androgenitalen Syndrom.

[449] Und das ist schon 1 zu 450.

[450] Quatsch, 1 zu 4500.

[451] Also das ist schon relativ häufig.

[452] Und dann gibt es halt diese ganzen vielen, vielen anderen Störungen auch noch, wodurch wir dann halt wahrscheinlich auf ein bis zwei Prozent kommen, vielleicht sogar noch deutlich mehr.

[453] Was heißt, die meisten Intersexuellen werden niemals diagnostiziert.

[454] Das heißt, die wissen das nicht, eventuell nicht.

[455] Also vor allen Dingen zum Beispiel testikuläre Feminisierung.

[456] Da gibt es eine Störung des Androgenrezeptors, also Testosteron kann am Androgenrezeptor nicht wirken und es kommt niemals zur Ausbildung primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale.

[457] Und das sind Männer, die tendenziell, also das sind ja keine Männer, jetzt fehlen uns wieder die Begriffe, das sind Menschen, entschuldigt bitte, das sind Menschen, die meistens sehr schlank sind, sehr groß, Also die haben einen weiblichen Phänotyp, die haben meistens kleine, aber sehr schöne Brüste, haben meistens sehr schöne Haare, haben keinen Bart, keine Körperbehaarung, insgesamt keine Körperbehaarung.

[458] Also das heißt, die haben auch keine Pubesbehaarung und keine Achselhaare und sehen meistens, haben meistens hohe Wangenknochen und haben halt so, erinnert euch das an was?

[459] Und also welchen Typ hat man da jetzt so im Kopf?

[460] Und das ist halt tatsächlich auch der Fall.

[461] Also man findet die häufiger unter Models und Schauspielern und so.

[462] Und die sehen halt nach außen komplett aus wie eine Frau, haben aber keine Gebärmutter und halt eben keine Geschlechts-, also haben Hoden, die sich im Bauchraum befinden, die man dann früher immer entfernt hat, weil das halt ein Risiko für Hodenkrebs macht, wenn man die halt nicht dann irgendwo, also inzwischen ...

[463] Darf man das halt nicht mehr und man kann die dann halt auch woanders unterbringen, also so, dass halt das Risiko von Krebs nicht besteht.

[464] Aber da ist halt auch, und wenn die halt nicht diagnostiziert sind, das sind dann halt auch oft Menschen, die sich aber nicht wirklich als Frau fühlen.

[465] Also die halt Schwierigkeiten haben mit dieser Identität Frau.

[466] Und die halt eben auch, also unser Schönheitsbild ist im Augenblick ja stark so, also es hat sich wieder ein bisschen gewandelt, aber eine Zeit lang war das ja absolut der Typ.

[467] Das waren die, ich sage jetzt Frauen, aber Frauen, die so aussahen, waren halt ganz gefragt in der Modebranche und so, dieses Androgyne.

[468] sehr große, sehr, sehr schlanke.

[469] Das war halt wahnsinnig gefragt.

[470] Und das war aber trotzdem für die halt oft so, dass sie sich als, also wenn da eine testikuläre Feminisierung hintersteckte, sich nicht wirklich als Frau gefühlt haben und das Gefühl hatten, sie sind irgendwas dazwischen.

[471] Und ich glaube, dass das halt vielleicht, also das ist das, was ich gefunden habe, dass halt viele, also das ist jetzt vor allen Dingen eher nicht so sehr in die Homosexualitätsschiene, sondern in die Transschiene, dass halt sehr viele Transgender -Menschen oft erst, wenn sie planen, operative Anpassungen durchzuführen, dass dann erst festgestellt wird, dass eine Intersexualität vorliegt.

[472] Und dass halt von vornherein einfach, hier ist kein wirklich zugewiesenes Geschlecht gab.

[473] Und dass dadurch vielleicht eben auch dieses Gefühl entstanden ist, dem Geschlecht, was einem zugewiesen wurde, weil in den meisten Fällen wurde halt eben bis 2000...

[474] beziehungsweise dann 2009 das weibliche Geschlecht zugewiesen, dass das halt oft für sie einfach nicht passend war.

[475] Und deswegen hat so als Vorreiter 2015 hat Malta Operationen am Kind verboten, also dass Babys schon operiert werden darf.

[476] Malta ist bis jetzt das einzige Land, also immer noch auch hier, wenn du das als Eltern willst.

[477] Und die Eltern werden sehr in die Richtung, nach wie vor in vielen Kliniken gedrängt zu operieren, so nach dem Motto, das ist besser für das Kind, das schadet dem.

[478] Sie wollen das doch auch nicht, dass das stigmatisiert wird in der Schule und so.

[479] Machen Sie doch hier mal.

[480] Dass dann halt doch schon einfach früh operiert wird.

[481] Das ist halt eben, was ich das schon am Anfang gesagt habe, für die Betroffenen oft ganz, ganz schrecklich, weil es lässt sich nicht rückgängig machen.

[482] Es lässt sich schon rückgängig machen, ist aber dann halt mit wahnsinnig viel Aufwand verbunden.

[483] Und wir sprechen halt hier von großen OPs, von OPs mit Narben, mit massiven Eingriffen in die Körperintegrität und so weiter.

[484] Und wenn man es halt einfach so lassen würde, dann...

[485] könnte derjenige das halt dann eben irgendwann selber entscheiden, ob er was machen lassen möchte oder ob er sich vielleicht völlig wohl fühlt, so wie er ist.

[486] Also ob das vielleicht völlig okay ist, dass man nicht erkennen kann, welches Geschlecht man hat.

[487] Dass man halt auch von außen einfach sagt, ich bin dazwischen, ich bin inter.

[488] Ja, also fand ich in der Recherche einfach super spannend und zum Teil auch wirklich zu Herzen gehend und traurig.

[489] Also auch die Geschichten.

[490] welchen Einfluss das einfach auch nehmen kann für die menschliche Psyche und wie viele schlimme Dinge da auch passiert sind.

[491] Und wie viele schlimme Dinge da immer noch passieren.

[492] Also wie stark da auch in den Kliniken immer noch gedrängt wird und so.

[493] Und ich bin mal gespannt, wie so die Rückmeldungen auf die Folge sind.

[494] Es gibt halt einfach auch sehr, sehr viele Menschen, die das halt nach wie vor sehr engstirnig sehen und das Gefühl haben, wie du sagst, das kann man sich ja aussuchen.

[495] Oder...

[496] Das ist gestört, da ist was kaputt, das ist ekelhaft, da gibt es ganz, ganz, ganz schlimme Aussagen zu und ich...

[497] Ich wünsche diesen Menschen einfach nur jemanden, der sie mal in den Arm nimmt, dass sie irgendwie selber mal Liebe erfahren, wenn sie so wenig für sich selbst und andere übrig haben, was für mich die einzige Begründung dafür ist, wie du so ekelhaft zu anderen Menschen sein kannst.

[498] Ich finde das widerlich, möchte mit solchen Menschen noch nichts zu tun haben.

[499] Ich verstehe das Unbehagen im Kontakt, im Sinne von, oh Gott, ich habe noch nie Kontakt gehabt mit solchen Menschen, wie verhalte ich mich denn jetzt?

[500] Oh mein Gott, das verstehe ich.

[501] Da kann man doch aber interessiert nachfragen.

[502] Wie möchtest du angesprochen werden?

[503] Was kann ich da irgendwie gut machen, um über dich zu reden?

[504] Keine Ahnung.

[505] Aber nicht in Kontakt zu gehen und das sogar noch abzuwehren, finde ich ganz furchtbar.

[506] Und ich würde mich total freuen, wenn wir eine Entwicklung hätten dazu, dass Menschen auf die Welt kommen.

[507] Ja.

[508] Und ich habe mal so einen Spruch gehört.

[509] Im Sinne von, wenn du jetzt schon weißt, wie das Leben deines Kindes verlaufen wird, dann solltest du keine Kinder bekommen.

[510] Ja, da ist extrem viel dran.

[511] Ja, und deswegen, ich weiß nicht.

[512] Das ist manchmal halt auch schwierig.

[513] Also ich hatte jetzt im Urlaub, ich war mit den Kindern, das war super schön, ich habe mit den Kindern, waren wir bei so einem Tapasabend.

[514] Das musste man, das war so ganz hochwertig und es gab, keine Ahnung, acht oder zehn Gänge, irgendwie so.

[515] Und es war super schön, weil es ging dreieinhalb Stunden und wir haben uns halt ganz viel unterhalten und haben dann halt immer zwischendurch diese Gänge bekommen und so.

[516] Und also wir haben alle drei hinterher gesagt, uns kam es super kurzweilig vor.

[517] Also wir haben uns überhaupt nicht gelangweilt.

[518] Und ich habe mit meinen Jungs so tolle Gespräche geführt in dieser Zeit.

[519] Also es war wirklich ein ganz, ganz schöner Abend.

[520] Also kann ich jedem echt auch raten, auch mit kleinen Kindern sowas mal zu versuchen, weil man immer denkt, das geht ja nicht und es wird voll nervig und so.

[521] Und es war es aber gar nicht.

[522] Und wir haben dann halt eben auch so Sachen besprochen, wie, also zum Beispiel halt so, ich habe auch mit den Jungs darüber gesprochen, wisst ihr schon, zu welchem Geschlecht ihr euch hingezogen fühlt und so weiter.

[523] Und Jonas hat halt gesagt, ganz klar, nö, weiß er nicht.

[524] Und Jonas hat ja wie gesagt auch auf die Frage, wen er mal heiraten will, wie er aus der Persone geschossen, geantwortet mit Benno.

[525] Also insofern, wir sind gespannt.

[526] Also mal sehen, in welche Richtung das geht.

[527] Aber Tristan sagt halt ganz klar, nee, also er weiß das schon ganz, ganz sicher, Frauen.

[528] Also er fühlt sich von Mädchen angezogen und von Frauen.

[529] Der ist aber ja schon ein bisschen größer.

[530] Also da zeigt sich ja schon ein bisschen was vor Pubertieres.

[531] Ja, ich wollte gerade sagen, zwei Jahre dazwischen.

[532] Genau.

[533] Ja, und dann haben wir halt auch darüber gesprochen mit, was willst du denn mal werden?

[534] Und dann hat Tristan halt gesagt, naja, also so im Augenblick würde er gerne Tanzlehrer werden.

[535] Wo ich halt erstmal so gesagt habe, okay.

[536] Lass das Gesicht nicht ausrutschen.

[537] Dass man dann halt auch wirklich sich zurücknimmt und sagt, super, schön, dass du weißt, was dir Spaß macht.

[538] Grundsätzlich ist es eine gute Idee, seine Leidenschaft und Passion zu seinem Beruf zu machen.

[539] Da gucken wir dann mal halt in Zukunft, in welche Richtung das gehen kann.

[540] Und vielleicht hast du ja, weil andererseits will Tristan reich werden.

[541] Und das passt halt aus meiner Sicht nicht so gut zusammen.

[542] Ach du, na klar.

[543] Du kannst mit allem reich werden.

[544] Der Köftisoße ist irgendwie auch ganz fairer.

[545] Also da glaube ich, da gibt es wirklich, das muss man aus den Köpfen rausbekommen, weil tatsächlich die meisten Menschen, die ich kenne, die reich sind, die sind nicht...

[546] nicht mal in ihrem Ausbildungs - oder Studienberuf damit reich geworden.

[547] Es sei denn, das ist jetzt was Superspezielles, aber nee, nee, Studium bedeutet nicht reich.

[548] Aber dass man sich da eben, das ist manchmal, worauf ich hinaus wollte, das weiß ich, eine sehr lange Geschichte, was man daraus hat.

[549] Nein, nein, ich weiß schon, was du meinst.

[550] erstmal da nicht eingreift.

[551] Und das, was manchmal ganz schön schwer ist.

[552] Nicht zu sagen, brotlose Kunst, Blödsinn, ich weiß, du tanzt total gerne, aber such dir mal was ordentliches aus.

[553] Sondern, dass man halt sagt, okay, gucken wir uns dann mal an.

[554] Und ich habe ihm da auch gesagt, in Berlin gibt es halt auch spezielle Schulen nachher, Sportschulen für Tänzer und Artisten.

[555] Und wenn das wirklich sein Wunsch ist.

[556] dass ich halt ihm klar mache, ich unterstütze dich in deinem Wunsch.

[557] Also wenn das wirklich das ist, was du möchtest, dann bin ich voll für dich da.

[558] Und dann musst du auch nicht auf ein Wirtschaftsgymnasium, sondern dann kannst du halt eben auf eine Schule für Tänzer und Artisten gehen.

[559] Und dann bin ich da voll bei dir, auch wenn mein Herz sagt, oh Gott, und mit 30 wirst du nicht mehr laufen können, weil es ist echt eine schreckliche, überanstrengende Laufbahn.

[560] Who knows?

[561] Aber er kann mit 30 immer noch Medizin studieren oder Jura oder BWL.

[562] Also das Leben ist ja nicht vorbei.

[563] Genau, bei denen, die eine Sport...

[564] Karriere verfolgt haben, ist ja ganz oft, dass die halt dann einfach...

[565] Mit 30 ein Eistee rausbringen.

[566] Ja, zum Beispiel.

[567] Und das sind ja andere Menschen, die hier Eistees rausbringen.

[568] Ja, ja, tatsächlich.

[569] Ich hätte auch gedacht, ein Eistee?

[570] Echt jetzt?

[571] Wieso das denn?

[572] Ja, ja, alle bringen gerade ein Eistee raus.

[573] Aber der von Capital Bra ist tatsächlich ganz gut.

[574] Ich finde den furchtbar süß.

[575] Ja, ich liebe es.

[576] Okay, wir sind vom Thema ab.

[577] Entschuldige dich bitte.

[578] Ich hatte gerade eigentlich noch was im Kopf, aber ich habe es leider...

[579] Ach doch.

[580] Ihr habt ja vielleicht schon mitbekommen, dass ich eine vielleicht anstrengende Lebenspartnerin bin, wenn man mit mir zusammen ist.

[581] Und ich habe vielleicht am Anfang der Beziehung Jan immer mal getestet.

[582] Ich bin ja da ganz groß dabei zu sagen, wir haben Ansprüche an unsere Männer oder an unsere Menschen, um jetzt hier der Podcast, dem Format auch mal toll zu bleiben.

[583] Und dann meinte ich so zu ihm, du Janni, sag mal.

[584] Wenn unser Kind so lesbisch oder schwul ist, wie wäre das für dich?

[585] Was wird es denn dann?

[586] Und dann guckt er mich nur so an.

[587] Dieser Blick, den ich schon kenne, wenn er sich denkt, was willst du von mir, genau, warum?

[588] Und dann habe ich das ein bisschen ausgeführt und dann meinte ich so, naja, also wie werden das dann beim Outing und so?

[589] Und klar, dann guckte er mich nur weiter an und meinte so, das verstehe ich überhaupt gar nicht, warum müssen die sich outen?

[590] Du siehst doch dann, wer mit nach Hause gebracht wird und dann ist das gut, oder nicht?

[591] Und da wusste ich, diesen Mann, scheiße, den muss ich wahrscheinlich echt heiraten.

[592] Verdammte Axt, so ein großartiger Typ.

[593] Und das ist halt tatsächlich auch die Haltung, die ich mir wünschen würde für alle Menschen irgendwie.

[594] Guck halt, was mitgebracht wird.

[595] Ich fand da halt so in der ganz Anfangszeit von Facebook, was ja jetzt schon wirklich lange her ist, also so vor 20 Jahren, da gab es dann mal so ein Meme, wo dann drauf stand, was machst du, wenn dein Sohn nach Hause kommt und sagt, hier, das ist mein Freund, mein Lebenspartner.

[596] Und dann kam da halt als Antwort dann, ich weiß nicht, Kaffee vielleicht?

[597] Und das fand ich halt super schön.

[598] Weil das sollte halt genau der Punkt sein, dass das halt überhaupt nicht die Frage ist.

[599] Junge oder Mädchen, Mann oder Frau, sondern halt Kaffee oder Tee.

[600] Ja, tatsächlich.

[601] Oder Wasser.

[602] Bei Wasserfasten, genau.

[603] Ja, wir beide wieder.

[604] Und eine Sache, die würde ich gerne, jetzt sind wir ja schon sehr fortgeschritten in der Zeit, so viel immer zu, wir haben gar nicht so viel recherchiert und dann ist schon wieder fast eine Stunde voll.

[605] Meine Master of Sex.

[606] Jetzt habe ich es wirklich oft gesagt heute.

[607] Ich habe wirklich kurz überlegt, ob ich auch noch sexual bin.

[608] Ja, damit ich noch Master of Sex.

[609] Aber egal.

[610] Verstehe ich.

[611] Wow.

[612] Und die, ich habe die ein bisschen befragt, wie das war in der Arbeit mit Transjugendlichen.

[613] Oder eben Jugendlichen in der geschlechtsangleichenden Phase und danach und so.

[614] Und die hat halt erzählt, dass es wirklich furchtbar ist, in Deutschland diese geschlechtsangleichenden Behandlungen zu bekommen, weil die übertrieben, also du musst ja da wirklich zu Psychologenbehörden Gespräche führen und beweisen, behördlich beweisen, dass du dem anderen Geschlecht zugehörig bist.

[615] Und von all dem, was wir heute schon gehört haben, ist das jetzt gar nicht immer der Fall vielleicht, sondern das sind Menschen, die einfach nur spüren, okay, das, was ich im Moment zu 100 Prozent präsentiere nach außen, das fühle ich nicht zu 100 Prozent nach innen.

[616] Das muss ja aber gar nicht bedeuten, dass sie deshalb 100 Prozent das andere sind.

[617] Genau, aber das müssen sie in Deutschland präsentieren.

[618] dass sie die Hormone bekommen, die angleichenden OPs bekommen und sowas.

[619] Und die meinte, das ist so ein Spießrutenlauf, das ist so eine Quälerei für diese Jugendlichen, die haben gerade total damit zu tun, für sich zu identifizieren, wer bin ich eigentlich, wo gehöre ich hin, was mache ich hier und wieso fühlt sich das so an, wie es sich anfühlt.

[620] Und müssen aber, während sie das gerade noch für sich rausbekommen wollen, eine Riesenshow präsentieren für die Außenwelt.

[621] damit sie in das hingehen können, wo sie hoffen, dass sie dahin gehören.

[622] Und es gibt ja nicht nur einen Bericht, sondern tatsächlich auch ein paar mehr Berichte von Menschen, die nach der geschlechtsangleichenden OP mit irgendwie noch mehr Erwachsenwerden und noch mehr Reife merken, fuck.

[623] War die falsche Entscheidung?

[624] Naja, es sind keine 100 Prozent bei mir.

[625] Ich bin nicht 100 Prozent.

[626] männlich in der Identität, ich bin irgendwas, ja, es gibt, dienstags bin ich gerne 40 % mehr weiblich und wenn ich Geburtstag habe, präsentiere ich mich gerne mehr männlich, weil ich mich dann sicherer, also es ist ja wirklich total fluide und auch total, darf ja auch total beweglich sein.

[627] Ich habe auch Tage, da denke ich mir, also vor allem auch, wenn ich meine Tage habe, denke ich mir, muss ich wirklich eine Frau sein, was ist denn hier der Gedanke dabei bei dieser ganzen Nummer?

[628] Aber es gibt einfach Tage, da kann ich mir vorstellen, weiß ich nicht, wäre ich gerne, das ist jetzt nicht zu vergleichen, aber ich nehme das Bild mal, dass wir es vielleicht ein bisschen nachfühlen können, wäre ich vielleicht nicht gerne Finanzberaterin geworden.

[629] Es gibt Tage, da wäre ich wirklich gerne so eine Helga auf dem Amt.

[630] Sorry an alle Helgas, die das hören.

[631] Und auf dem Amt arbeiten.

[632] Das soll gar nicht despektierlich gemeint sein.

[633] Aber es gibt einfach manchmal Tage, da denkt man sich, es passt nicht.

[634] Und die meisten Tage bin ich damit fein.

[635] Aber was wäre denn?

[636] Wenn ich jetzt die meisten Tage anfange, nicht mehr damit fein zu sein, dann würde ich ja auch meinen Beruf wechseln.

[637] Oder würde halt irgendwas versuchen, mich besser zu fühlen.

[638] Und dann kann es passieren, dass ich dann auf dem Amt lande und merke, fuck, war jetzt auch wirklich nicht immer geiler.

[639] Und ich glaube, dieses Bild mal mitzunehmen, was ja vielleicht viel, viel mehr Menschen von uns kennen, dass wir uns in einem Job nicht wohlfühlen oder auch in einer Beziehung nicht wohlfühlen oder wie auch immer.

[640] Und vielleicht...

[641] der nächste Partner, die nächste Partnerin auch nicht sofort die Lösung waren, sondern wir uns eben ausprobieren mussten in vielen Bereichen, um überhaupt festzustellen, wer bin ich, was brauche ich, wie geht es mir mit manchen Themen, dann ist das, finde ich, wirklich eine Qual und wirklich furchtbar, dass diese Jugendlichen diesen Spießrutenlauf so machen müssen.

[642] Ja, definitiv auf jeden Fall.

[643] Und das ist halt auch das, was ich in der Recherche über die Intersexualität herausgefunden habe, dass viele halt einfach dann dieses Erzwungene, also Zum Beispiel, wenn das dann eben, also wie gesagt, es wird halt fast immer das weibliche Geschlecht angepasst, zwangsweise operativ oder wurde in der Vergangenheit.

[644] Und wenn die dann halt merken, okay, sie fühlen sich nicht.

[645] Und dann wird ja ab der Pubertät dann mit Hormonen behandelt und dann kriegen die Brüste.

[646] Und dann halt irgendwann mit 20 merken, sie wollen aber überhaupt keine Brüste.

[647] Und die sind aber völlig fein damit, dass sie eine Vagina haben.

[648] Und dass sie dann sagen, die Brust möchten sie nicht mehr, aber da unten muss jetzt nicht unbedingt was gemacht werden.

[649] Und dass sie halt einfach sagen, ich fühle mich dazwischen.

[650] Und dass das halt eben in Deutschland auch zunehmend vielleicht angepasst wird.

[651] Und das ist tatsächlich, jetzt machen wir den Kreis zum Anfang, damit...

[652] sowas in die Köpfe kommen kann und damit das klarer werden kann, dass es das gibt und dass es eine Rolle spielt, muss es einen Begriff dafür geben.

[653] Und auch, dass es unserer Sprache insgesamt eine binäre Aufteilung der Geschlechter gibt.

[654] Man ist Autor oder Autorin, man ist Anwalt oder Anwältin.

[655] Und das Wort Anwalt wird halt erstmal mit dem männlichen Geschlecht verbunden.

[656] Also bei Anwalt denken wir nicht an eine Frau.

[657] Weil unsere Sprache eben binär ist.

[658] Und das sind andere Sprachen nicht.

[659] Also im Englischen ist zum Beispiel lawyer, kann beides sein.

[660] Also es gibt halt kein Wort für Anwältin.

[661] Und dass das eine ganz, ganz große Rolle spielt, da können wir irgendwann auch nochmal drüber reden, aber über wie...

[662] tatsächlich die Gleichheit der Geschlechter an sich schon mal ist.

[663] Also das ist in Sprachen, die das nicht haben, also non -binäre Sprachen, da nennt man es, glaube ich, tatsächlich sogar auch so, die halt eben nicht gleich festlegen, welches Geschlecht derjenige hat, über die man spricht.

[664] Das ist hier tatsächlich die Geschlechtergleichheit, was Bezahlung angeht, was sowas als...

[665] meistens fortschrittlicher sind als Länder, in denen halt die Sprache das klar trennt.

[666] Weil es halt eben dann, weil es ist halt zäh, es nervt.

[667] Anwältinnen und so weiter.

[668] Also wir suchen eine schon allein in Stellenbeschreibungen und so weiter.

[669] Man bricht sich da halt einen ab.

[670] Und wenn es nervt, ist immer schlecht.

[671] Ja, total.

[672] Und Henxia, Seisem.

[673] ist alles irgendwie noch ganz schön nervig.

[674] Und für einen XIA, ist euch nichts Besseres eingefallen?

[675] Also es ist halt so sperrig als Wort.

[676] Sagen auch viele Sprachforscher, dass sich das vermutlich nicht durchsetzen wird.

[677] Aber wir brauchen irgendwas.

[678] Im Englischen gibt es halt the, the, the.

[679] Und im Deutschen ist es R, C, S. Und für dieses R, C, S bräuchten wir eigentlich auch ein The -Äquivalent.

[680] um das dann beizubehalten.

[681] Wobei dann ja wieder die Frage ist, bleibt es dann trotzdem beim The -Anwalt?

[682] Maybe stays the männliche Anwalt in the Köpfe, you know.

[683] Also wir brauchen für dieses Ganze.

[684] Aber da wollte ich halt mit zurück, warum überhaupt diese Diskussion über diese ganzen Begriffe und so weiter.

[685] Und warum ist das alles so kompliziert?

[686] Weil es halt nur, wenn es dafür ein Wort gibt und ein Wort, was irgendwie auch Sinn macht und womit man sich auch identifizieren kann, kann es eben, was du gesagt hast, kann es eine Sichtbarkeit bekommen.

[687] Aber wenn es zu kompliziert wird, bekommt es halt auch wieder keine Sichtbarkeit, weil dann sagen halt alle nur, naja.

[688] Ja, und das sehen wir auch in der Sprachentwicklung.

[689] Ich glaube, dass früher wurde ja Frau mal irgendwie Weib genannt.

[690] Dann wurde das durch Frau und Dame und Dame hat sich nicht durchgesetzt und jetzt sind wir Frau.

[691] Also da gab es ja auch ganz viele Entwicklungen.

[692] Und Weib hat halt einen negativen Klang.

[693] Heute, genau.

[694] Für mich halt nicht, weil ich ganz viel halt...

[695] ein mittelalterliches Rollenspiel gemacht habe und deswegen, also man gewöhnt sich auch an ganz viele Sachen.

[696] Ja, ja.

[697] Und mich klingt zum Beispiel Weib halt überhaupt nicht negativ.

[698] Total.

[699] Und es wurde halt versucht, in der Abgrenzung zu Frau damals Dame durchzusetzen.

[700] Das hat sich halt nicht durchgesetzt.

[701] Heute sind es irgendwie alle Frauen und Dame sagst du höchstens zu einer älteren, vermögenden Person oder so, keine Ahnung, weiblich.

[702] Und Sprache wird sich selbst irgendwie immer finden.

[703] Aber dafür brauchen wir eben diese Versuche.

[704] von Menschen, die sich da Gedanken zu machen, um überhaupt zu gucken, was kann denn angenommen werden gesellschaftlich.

[705] Und ich bin auch bei dir.

[706] Ich kriege wenig, aber ich kriege Zuschriften von Menschen, die sagen, Mann, Maria, kannst du diese Gendere mal?

[707] Ich gendere ja auch viel in meiner Sprache und gendere auch viel in meinen Instagram -Texten und habe meinen Bachelor gendernd geschrieben, weil ich Sozialpädagogik studiert habe, verdammte Axten, und da ist, da wird da, und, ne, Gender war ein...

[708] einfach ein Fach in meinem Studium, von dem ich schon verdammt viel vergessen habe, wie ich in der Vorbereitung hierzu gemerkt habe.

[709] Aber das ist ganz, ganz wichtig, weil Sprache Bilder trägt, Sprache trägt Ideen, Sprache trägt Veränderungen und Sprache kann eben inklusiv oder exklusiv sein.

[710] Und es geht hierbei ja vor allem darum, dass Menschen Also wenn es halt nie um dich geht, woher sollst du dann das Selbstbewusstsein finden, das du brauchst, um zu wissen, wer du bist?

[711] Und deswegen ist es wichtig, dass wir da eben Worte für haben und deswegen ist es auch wichtig, wir haben jetzt ganz viel irgendwie noch gar nicht angesprochen, ich hatte mich damit beschäftigt, wer so die ersten historischen LGBTQ, AIA...

[712] Plus Persönlichkeiten waren und da gibt es irgendwie die Anne Lister, die 1790 schon recht offen lesbisch gelebt hat in Yorkshire und auch gereist ist durch die Welt und keine Ahnung.

[713] Also es gibt, das ist kein...

[714] Das ist nichts Neues.

[715] Das ist halt auch was, was ganz, ganz wichtig ist.

[716] Es ist absolut nichts Neues.

[717] So, und das kommt auch nicht von, weil Riccardo Simonetti lange Haare trägt und sich schminkt im Fernsehen.

[718] Das kommt auch nicht davon, dass, ich weiß, es können tausend Beispiele, ihr wisst, was ich meine.

[719] Es kommt nicht davon, dass wir es jetzt sehen, dass wir es repräsentiert bekommen in Social Media oder den Medien, sondern das war schon immer da.

[720] Diese Menschen hatten schon immer ihren Raum.

[721] Es ist nur jetzt eben viel, viel präsent.

[722] Aber vielleicht auch, weil man es darf.

[723] Genau.

[724] Weil es eine Aufmerksamkeit zunehmend dafür gibt.

[725] Total.

[726] Und wie schön.

[727] Menschen dürfen Menschen sein.

[728] Hallo, wo willst du denn leben?

[729] In welchem Land, wenn nicht in so einem?

[730] Und eine Sache, die mir halt noch ganz wichtig ist für diejenigen unter euch, die sagen, Maria, ja, verstehe ich alles, aber ich habe trotzdem keine Berührungspunkte zu Menschen mit diesen Ausprägungen und fühle mich da auch unsicher mit und so.

[731] Keine Ahnung.

[732] Gibt es denn da wirklich so viel?

[733] Ist denn das so?

[734] Dann kann ich euch nur sagen, wie ich meine Beziehung zum Wort Fett geheilt habe.

[735] Und zwar habe ich fette Menschen auf Social Media abonniert.

[736] Mein Social Media Kanal war voller Fitness Models, weil auch ich unter dem Druck gelitten habe, wie hat eine Frau zu sein in dieser Gesellschaft.

[737] Fragil und weich und schlank und keine Ahnung was noch alles.

[738] Und irgendwann dann meine Coachin meinte, du, wie werten, wenn du dich vielleicht einfach damit anfreundest, was du bist?

[739] Weil alles andere als fragil und schlank war ich auf jeden Fall irgendwie, aber auch nicht.

[740] Und dann habe ich halt angefangen, so Lizzo und keine Ahnung.

[741] Es gibt wirklich viele Fat Creators, so nennen die sich auch.

[742] Also die eben gegen Fatphobia und Body Positivity und so.

[743] Und wenn ihr jetzt merkt, ich habe total das Thema, ich kenne niemanden, aber irgendwie finde ich das Thema wichtig, dann...

[744] Hashtag LGBTQ oder Hashtag Non -Binary oder was auch immer.

[745] Und abonniert doch mal Menschen aus dieser Lebenswelt -Realität und holt die damit in eure und stellt denen Fragen.

[746] Die machen da ja auch ganz tolle Aufklärungsarbeit.

[747] Ich kann da wirklich nur wieder von TikTok sprechen, weil nein, TikTok ist nicht nur für 14 -Jährige.

[748] TikTok ist auch nicht nur lästige Tanzvideos, sondern es gibt wirklich tolle...

[749] Queere, feministische, was auch immer, wo ihr euch bilden möchtet.

[750] Das macht auch nichts, wenn ihr Artikel lest, statt TikTok zu kommen.

[751] Vielleicht seid ihr auch wie Simone und wollt Artikel lesen zu dem Thema.

[752] Ich brauche das halt, dass mir da ein Mensch was erzählt zu sich.

[753] Und wenn ich den Menschen sympathisch finde, kriege ich das Thema auch rein.

[754] Das ist ja leider immer meine Ausprägung.

[755] Ich kriege bei TikTok immer noch Grätze.

[756] Das ist voll in Ordnung.

[757] Du funktionierst da auch anders.

[758] Für mich ist das perfekt.

[759] Ich bin Generation Goldfisch noch mehr als du.

[760] Aufmerksamkeitsspanner von acht Sekunden.

[761] Und das könnte halt eine Lösung sein für euch, diese Verbindung zu denen.

[762] Weil in Artikeln hast du halt nicht die Verbindung zum Menschen.

[763] Darum geht es mir jetzt gerade, dass ihr die irgendwie hinbekommen könnt.

[764] Wenn der Artikel gut gemacht ist, schon.

[765] Okay, Simone ist einfach nicht von ihren Artikeln wegzubringen.

[766] Ist in Ordnung, du darfst bei den Artikeln bleiben.

[767] Ihr könnt uns ja mal, wenn ihr unseren Podcast mit 5 Sterne auf Amazon bewertet, dazu schreiben, ob ihr eher euer Wissen von Menschen oder aus Büchern holt.

[768] Ja, das ist ja vielleicht bei Apple Podcast, genau, Entschuldigung.

[769] Vielleicht dann mal ganz spannend.

[770] Aber nee, also ...

[771] Ich habe bestimmt noch ganz viel vergessen jetzt, was ich gerade gar nicht gesagt habe.

[772] Was wir kurz angesprochen haben, Maria hatte kurz gesagt, einfach Fragen.

[773] Da wollte ich einfach nur ganz kurz noch was dazu sagen.

[774] Also ich habe mich früher mit sowas immer ganz schwer getan.

[775] Also ich habe tatsächlich auch, wenn im Freundeskreis jemand gestorben ist, dann habe ich denjenigen, also den Trauernden, dann erstmal einfach gemieden, weil ich nicht wusste, wie ich damit umgehen soll.

[776] Und dann, also ich habe mich wirklich als Kind mit sowas ganz, ganz schwer getan.

[777] Und dann bin ich hoffentlich ja ziemlich selbstreflektiert.

[778] Und habe dann irgendwann gedacht, ich will es nicht mehr und habe mich dann absichtlich in diese Situationen geworfen und bin dann halt zu demjenigen hingegangen und habe gesagt, du, ich fühle mich gerade super unwohl mit der Situation.

[779] Ich weiß nicht, was ich tun soll.

[780] Bitte hilf mir und sag mir, was du gerade brauchst.

[781] Was würde sich für dich jetzt von mir gut anfühlen?

[782] Soll ich dich regelmäßig anrufen?

[783] Soll ich dich regelmäßig besuchen?

[784] Möchtest du deine Ruhe haben?

[785] Und so weiter.

[786] Und das hat für mich, das war so der erste Berührungspunkt mit wie gut es ist, einfach nach sowas zu fragen.

[787] Und genauso ist es halt auch damit, wenn man halt merkt, okay, das ist ein Mensch, der sieht aus wie ein Mann, aber der trägt Röcke und hohe Schuhe und ich weiß halt nicht so richtig, was ist da jetzt und wie soll ich den ansprechen?

[788] Die sind das gewöhnt, dass man halt einfach hingeht und sagt, du, und dass man auch erstmal bei sich bleibt und sagt, du, ich fühle mich leider irgendwie mit dir und mit der Situation total unwohl, ich weiß nicht so richtig, wie soll ich dich ansprechen, ich will auch nichts falsch machen.

[789] Ich möchte dich auch nicht verletzen.

[790] Womit fühlst du dich denn wohl?

[791] Also was ist das, womit du angesprochen werden möchtest und wie möchtest du behandelt werden und wie siehst du dich selbst?

[792] Und die meisten sind dann sehr offen und auch sehr dankbar und reden dann halt auch gerne darüber, weil sie möchten ja eigentlich auch, dass sie in dem, wie sie sich fühlen und sind, gesehen werden.

[793] So wie das halt auch mit den Beziehungsformen ist.

[794] Also was ich erzählt habe, dass meine Kinder da eben Fragen hatten und dass ich gesagt habe, frag die doch einfach.

[795] Und die meisten freuen sich, weil sie halt auch ja sich erhoffen, dass die nächste Generation viel mehr Toleranz und...

[796] Offenheit für all diese Sachen mitbringt und erzählen dann das gerne.

[797] Und man kann das auch, also wenn es jetzt um Kinder geht, auch kindgerecht verpacken und die meisten können es halt auch menschengerecht verpacken, dass man dann halt auch damit klarkommt.

[798] Ja, total, total.

[799] Und auch diese, um einfach auch diese Idee aus dem Kopf zu bekommen, irgendwas ist daran krank oder wieder natürlich, darf man sich mit Menschen einfach mal auseinandersetzen und merken, wie sind Menschen.

[800] Also natürlich.

[801] gibt es Arschlöcher wirklich in jeder Form.

[802] Also wirklich überall.

[803] Und Kriminelle und Verrückte und so.

[804] Es ist, glaube ich, ich weiß nicht, ob es da Statistiken gibt, die sagen, in irgendeiner sexuellen Orientierung sei das anders oder mit irgendeiner Hautfarbe sei das anders.

[805] Und diese Erkenntnis holt man sich halt im Kontakt.

[806] Genau.

[807] Und das ist halt wie mit allem, also nur wenn man mit Leuten zu tun hat, merkt man halt das.

[808] Bei mir war es zum Beispiel früher, ich dachte immer so Autoren und Menschen, die irgendwas bei Instagram machen, ich dachte immer, erstens, sie sind alle voll reich und zweitens haben irgendwie alles krass im Griff und keine Ahnung.

[809] Und jetzt bin ich halt selber in der Situation mit beides nicht.

[810] Und kenne halt auch ganz viele da und weiß halt nur, weil man ein Buch veröffentlicht hat und so ist man halt alles andere als reich.

[811] ultra schlecht Autoren an ihren Büchern eigentlich verdienen.

[812] Und ja, oft braucht man halt erstmal Kontakt mit was, um halt da eine Idee von zu bekommen, was da eigentlich hinter steht.

[813] Ja, absolut.

[814] Ja, schön.

[815] Super, dann verabschieden wir uns jetzt hier von euch, haben doch deutlich länger über das Thema geredet, hoffen, ihr fand es irgendwie trotzdem spannend, auch wenn ein kompliziertes Thema was viele nervt.

[816] Wenn euch unser Podcast gefällt, schenkt uns eine 5 -Sterne -Bewertung bei Spotify oder bei Apple.

[817] Ihr dürft uns gerne schreiben.

[818] Wenn ihr mir an meine E -Mail -Adresse schreibt, bitte seid mir nicht böse, wenn ich nicht antworte.

[819] Also Themenvorschläge und sowas, es wird registriert und so weiter.

[820] Aber ich bin gerade mit ganz vielen Sachen Head over Heels.

[821] Ich glaube, wenn ihr Maria bei Instagram schreibt, habt ihr bessere Chancen, dass ihr dann wirklich auch eine Antwort kriegt.

[822] Und Instagram ist bei mir auch eher die Plattform, wo ich dann irgendwie antworte.

[823] Ja, also insofern gebt uns einfach Bescheid, wenn ihr Themen, Ideen, Vorschläge und so weiter habt.

[824] Wir wünschen euch noch einen wundervollen Tag.

[825] Alles Gute.

[826] Tschüss.