Phönix Podcast - Endlose Energie statt ewig erschöpft XX
[0] Herzlich willkommen beim phoenix -Podcast.
[1] Der Mädelstreff mit Mehrwert und Tiefgang.
[2] Ich bin Dr. Simone Koch und hier, um außerhalb meiner ärztlichen Tätigkeit möglichst vielen Menschen Wissen zu Gesundheit und Wohlbefinden nahezubringen.
[3] Ich bin Maria Schalo und ich übersetze das Nerdige für den Normalo und bin meines Zeichens CEO der unqualifizierten Kommentare.
[4] Dieser Podcast dient der reinen Wissensvermittlung.
[5] Es werden Angebote gemacht, wie du Dinge umsetzen kannst, um dein Leben zu etwas mehr Energie zu führen.
[6] Es wird jedoch kein Behandlungsverhältnis geschlossen.
[7] Hallo ihr Lieben, schön, dass ihr wieder dabei seid.
[8] Maria und ich sind am Start und heute kommt ein Thema, was uns beiden sehr am Herzen liegt.
[9] Maria, glaube ich, noch mehr als mir.
[10] Was irgendwie, wenn man über das Thema Abnehmen und Appetitkontrolle und Schilddrüse und alles, was irgendwie damit zu tun hat, redet, finde ich, auch im Blickwinkel sein muss.
[11] Nämlich das ist das Thema Essstörungen.
[12] Weil viele haben ja auch diese Idee, also das ist, wenn man abnimmt, dann wird man früher oder später, auch wenn man erfolgreich abnimmt, immer damit konfrontiert, dass Leute einem erzählen, sei bloß vorsichtig, sonst wirst du noch magersüchtig.
[13] Und das hört man eigentlich immer.
[14] Und darüber wollen wir auch reden, warum das ganz klar gesagt, also zumindest für einen erwachsenen Menschen wie mich, zu dem Zeitpunkt, als ich die über 30 Kilo abgenommen habe, war ich ja bereits über 30.
[15] Und unmöglich ist, magersüchtig zu werden.
[16] Und warum das so ist.
[17] Und ja, vielleicht können wir auch darüber reden, warum Menschen einem immer sowas erzählen.
[18] Das finde ich nämlich eigentlich auch ein sehr spannendes Thema dahinter.
[19] Mir wurde zum Beispiel ganz oft, auch wenn ich heute Fotos davon zeige, wie ich vor drei Jahren mal aussah, da war ich ja normalgewichtig, sag ich jetzt mal.
[20] dass mir dann immer wieder erzählt wird, wie hässlich ich da war.
[21] Ja.
[22] Wie mein Gesicht dann aussieht und dass ich so einen markanten Kiefer habe und so.
[23] Und sowieso steht mir das viel besser mit ein bisschen mehr drauf.
[24] Und du bist ja auch nicht dick.
[25] Ich sage, nee, 45 Kilo Übergewicht, das ist auf jeden Fall nicht dick.
[26] Stimmt, ist ja eher vollschlank oder so.
[27] Das ist nur Anipositas, Grad 3, aber macht nichts.
[28] Total, alles gut.
[29] Also ich habe das auch zu Hause mit Jan, der sich total scheut, mir sowas zu sagen, weil er mich nicht verletzen möchte.
[30] Aber du bist da auch echt tough.
[31] Also ich manövriere da ja auch immer drum rum, weil ich immer Angst habe, dass dir das wehtut.
[32] Und du bist da sehr reflektiert.
[33] Das ist, glaube ich, nicht die Norm.
[34] Ja, und vor allem, das definiert mich ja nicht.
[35] Ja, das ist nicht.
[36] Es ist ja nur eine Feststellung, so wie zu sagen, du bist blond und dein Pulli ist grau.
[37] Habe ich halt Adipositas Typ 3.
[38] Und dass ich blond bin, macht mich auch nicht dumm.
[39] Ja, total.
[40] Aber gut, das Thema ist ja auf jeden Fall mit der Erstörung, genau.
[41] Und da gibt es immer ganz, ganz viel Vermutung.
[42] Vor allem, ich finde es aber auch fast verständlich, wenn ich so im Umfeld oder auf Social Media mitbekomme, was Menschen manchmal auch so mit sich und Ernährung anstellen, dass sich das auch von außen manchmal auch anfühlt wie, gibt es dann keinen Namen für die Essstörung, aber einfach für ein bisschen geistig vernebelt.
[43] Tatsächlich gibt es für fast jeden Scheiß irgendeinen Namen.
[44] Also es gibt inzwischen so viele verschiedene psychiatrisch festgelegte Essstörungen.
[45] Und wenn man gar nicht weiß, was es ist, dann wird das zusammengefasst unter Non -Specified Eating Disorder.
[46] Ach so, okay.
[47] Ja, so fühlt sich das bei manchen Accounts auch an, wenn das dann irgendwie...
[48] Aber ich finde ja, ich bin ja sowieso alles, was super dogmatisch ist, geht mir nicht.
[49] ja, total gegen den Strich.
[50] Und da habe ich direkt ein Empfinden von, ach Mensch, ist das richtig so, was du da machst?
[51] Aber ja, gut.
[52] Und man muss sagen, viele von diesen Erststörungen, also das, was du jetzt gerade ansprichst, gehen eher in Richtung Zwangsstörungen.
[53] Also ganz viele, was wir als Erststörungen dann betrachten, sind Zwangsstörungen und die sich halt auf das Essverhalten festgelegt haben.
[54] Aber die sind dadurch ganz anders von der Behandlung und davon, wie man die betrachten muss, als Erststörungen.
[55] Weil das ist so ähnlich wie jemand, der halt immer noch dreimal kontrollieren muss, ob der Herd aus ist.
[56] Und das sind auch oft, wenn man die im Alltag begleitet und so.
[57] Eine, mit der ich im Studium sehr gut befreundet war, die hat darüber ihre Doktorarbeit geschrieben, über Zwangsstörungen im Alltag.
[58] Also, dass jeder von uns irgendwie so gewisse Zwänge hat, die er machen muss und so weiter.
[59] Und so ähnlich wie eben, dass mich immer kontrollieren muss, ob der Herd aus ist, oder so gibt es eben Menschen, die Zwangsstörungen in Bezug auf Essen haben.
[60] Also die nur bestimmte Lebensmittel essen können oder eben nicht essen können.
[61] Oder die immer nach einem bestimmten Prinzip ihre Sachen sortieren müssen.
[62] Oder auch halt dieses so bei Bodybuildern oder so, die nur noch das essen können, also wirklich gefühlt essen können, was sie sich selber abgewogen haben und abgepackt haben.
[63] Das hatte ich aber auch eine Zeit lang.
[64] Das sind so Alltagszwänge, die sich relativ zügig entwickeln.
[65] Das ist aber ganz wichtig, das zu unterscheiden von tatsächlichen Essstörungen.
[66] Die sind ganz anders in der Behandlung.
[67] Ja, es ist ja so eins, was mir immer das Anliegen ist, festlegen, was ist.
[68] Also es geht halt überhaupt nicht um Beurteilungen zu, aber auch um zu helfen.
[69] Und wer jetzt halt eben zuhört und in die Richtung Probleme hat, dass man weiß, in welche Richtung ist das einzusortieren.
[70] Und wo muss ich mich hinwenden?
[71] Also am Ende ist es halt...
[72] quasi immer der Psychiater, aber also welche Spezialisierung und so weiter, wenn ich dagegen vorgehen will und wie dramatisch ist das auch und wie schwerwiegend in der Behandlung und Festlegung und wie rutsche ich da rein und so weiter.
[73] Und finde ich auch in dem Zusammenhang einfach für sich und auch in der Kommunikation mit anderen, dass zum Beispiel, also da reden wir gleich als erstes, denke ich ein bisschen länger drüber, dass man Anorexia nicht.
[74] bekommen kann im Sinne, dass man sich das selber dran züchten kann.
[75] Ich habe da auch in meinem Buch, Schlank und voller Energie, habe ich darüber geschrieben, dass ich eine Zeit in meinem Leben hatte.
[76] Das klingt jetzt ganz scheiße, aber das war es im Prinzip auch, wo ich gerne Anorexia gehabt hätte.
[77] Ja, kann ich unterschreiben.
[78] Also wo ich gerne so diese, wo ich, ich habe da, also muss man sagen, aus heutiger Sicht auch sehr streifig.
[79] Ich glaube, es würde heute nicht mehr gemacht werden.
[80] Es gab damals ganz viele Jugendbücher, die das Thema Anorexie thematisiert haben.
[81] Mit der Idee, glaube ich, um da abzuschrecken dagegen.
[82] Mit aber ganz genauen Beschreibungen, was die Mädchen, die darunter erkrankt waren, so nehmen und gemacht haben.
[83] Bis hin zu tatsächlich auch Melkamentennennungen und so für Laxantien und so weiter.
[84] Und in meinem verzweifelten Versuch zu Beginn der Pubertät, wo ich halt einfach ganz normal pubertär war, aber aus verschiedenen Gründen.
[85] Also nachdem mein Vater gegangen ist und Probleme mit meinem Vater und so, das Gefühl hatte, ich muss wieder ganz, ganz, ganz schlank sein, also ganz dünn sein.
[86] Also mein Vater war, also insgesamt, wie soll ich das beschreiben, also mein Vater steht auch im normalen Leben sozusagen, also wenn es um Frauen geht, auf ganz, ganz schlanke Frauen.
[87] und wollte immer, dass auch seine Töchter ganz, ganz schlank sind.
[88] Also das war für ihn irgendwie, und er hat halt für jedes Gramm, was wir zugenommen haben, da hat er immer ganz brutal drauf rumgehackt und hat da uns auch sehr, ja, mir auf jeden Fall massiv geschadet.
[89] Und im Prinzip, also meine Schwester war damals von Natur aus ganz, ganz schlank, aber er hat auch unserem Verhältnis ganz, ganz doll geschadet, weil er immer so Sachen gesagt hat, wie zum Beispiel, ich habe eine kluge und eine schöne Tochter.
[90] Und die kluge war ich.
[91] Und die Schöne war meine Schwester.
[92] Und retrospektiv muss man sagen, auch schon damals, wir waren beide, also Svenja ist auch alles andere als dumm, aber es hat sie in ihrem Leben, hat dieses Stigma, dieser Stempel extrem behindert.
[93] Und ich war auch damals schon alles andere als hässlich.
[94] Aber es hat mich halt auch extrem getriggert und massiv bei mir zu Problemen geführt.
[95] Und hat halt dazu geführt, dass ich um Teufel kaum raus wollte, ich so dünn sein wie möglich.
[96] Und dann habe ich alles nachgemacht, was in diesen Büchern beschrieben wurde.
[97] Also ich habe mir dann auch aus der Apotheke Abführmittel besorgt und habe dann halt versucht, irgendwie so wenig zu essen und habe dann halt auch, also zum einen Buch war zum Beispiel immer, dass sie halt immer ihr Schulbrot dann auf dem Weg zur Schule schon weggeschmissen hat und dass sie halt zur Schule immer gerannt ist, statt zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren und so.
[98] Und das habe ich dann alles nachgemacht.
[99] was auch dazu geführt hat, dass ich dann sehr, sehr dünn geworden bin.
[100] Aber es ist halt bei mir nie, also dann ging es mir halt damit super schlecht.
[101] Ich war nicht mehr leistungsfähig.
[102] Ich hatte auch ein paar Mal so dieses, dass ich, wenn ich aufgestanden bin, das Gefühl hatte, ich werde gleich ohnmächtig und so hat sich einfach überhaupt nicht gut angefühlt.
[103] Und mir war halt auch zu jedem Zeitpunkt völlig klar, wie ich aussehe.
[104] Also ich hatte da, ich wusste dann halt, jetzt bin ich halt wirklich doll dünn und fand das halt schick.
[105] Aber es war halt überhaupt nicht so, dass ich das Gefühl hatte, ich bin immer noch dick oder irgendwelche Sachen da weghaben wollte oder dass ich halt auch verhaltensmäßig da schwere Störungen entwickelt habe oder so.
[106] Und dann habe ich halt eben auch wieder aufgehört damit, was für mich ganz einfach war.
[107] Und das ist es für Anorektika eben nicht.
[108] Und das finde ich ganz, ganz wichtig, das zu unterscheiden, dass man ein Verhalten in die Richtung und vielleicht auch eben, es gibt dann auch Verhaltensstörungen, wie gesagt, die in Richtung Zwangsstörung gehen, dass das aber nichts zu tun hat mit der tatsächlichen Erkrankung der Anorexie, andere Definitionskriterien hat und die wirklich eine ganz, ganz, ganz schwere Erkrankung ist.
[109] Also Anorexia ist die, oder Anorexia nervosa, muss man ja so sortieren, aber es gibt ja auch Bulimia nervosa.
[110] Also Anorexia nervosa ist die tödlichste psychiatrische Erkrankung überhaupt.
[111] Also es ist tödlicher als Depressionen.
[112] Tödlicher als Schizophrenie, als bipolare Störung, als Borderline und ist leider auch Behandlungsrefraktär.
[113] Also gibt oft Rückfälle und so weiter, wenn man unter Anorexie leidet.
[114] Und das finde ich halt ganz wichtig, die Erkrankung nicht mit ganz vielen anderen Sachen in einen Topf zu schmeißen und davon auszugehen, wenn ich jetzt halt eine Diät mache und ich nehme 20, 30 Kilo ab, dann würde ich anorektisch werden, weil das wird der Schwere der Erkrankung nicht gerecht und das wird auch den Menschen nicht gerecht, die darunter leiden.
[115] Also das finde ich halt ganz wichtig.
[116] Jetzt sind wir ja schon so ein bisschen in die Definition rein.
[117] Was wäre denn jetzt eine richtige Anorexia nervosa?
[118] Also wie macht die sich?
[119] Also die ist zum einen halt definiert als ein schweres Untergewicht, also als ein wirklich schweres Untergewicht und eine Unfähigkeit, so viel Nahrung zu konsumieren, dass die körperlichen Funktionen erhalten werden.
[120] Die Anorexia nervosa ist definiert als ein Verlust des Zykluses.
[121] Also wer noch einen Zyklus hat, hat keine Anorexia nervosa.
[122] Das hat dann andere Namen, also es gibt halt schon ähnliche Störungen, aber die dann einen anderen Namen haben und die ausgelöst wird oder die ja als Grundmuster hat eine Änderung im Verhalten, eine Umprogrammierung im Verhalten, im Gehirn, die dazu führt, dass ein Belohnungs...
[123] Effekt erzielt wird, dadurch nicht zu essen.
[124] Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, die ein Belohnungsgefühl und ein Glücksgefühl dadurch erhalten, dass sie essen, erhalten die tatsächlich einen Dopaminpeak und ein Auflackern in den entsprechenden Gehirnbereichen, wenn man das in Studien untersucht, dadurch, dass sie nicht essen.
[125] Und das ist noch ein ganz entscheidender Punkt.
[126] Und die Anorektiker haben einen massiven Leptinmangel und dadurch aber dann eine Leptinresistenz.
[127] Also der Körper fängt an, auf Leptin einfach nicht mehr zu reagieren und haben oft sehr hohe Cholesterinspiegel und hohe Cortisolspiegel, wo man halt eigentlich denken würde, Das wäre ja unnormal sozusagen, was halt auch was mit schweren Stoffwechselstörungen hier zu tun hat.
[128] Gleichzeitig haben die einen ganz stark erniedrigten Stoffwechsel, dadurch einen ganz niedrigen Herzschlag, also massiv niedrigen Blutdruck, dann so einen Pflaumen auf dem Gesicht.
[129] Also das ist auch ganz verrückt.
[130] Der Körper versucht sich dann irgendwie zu behelfen, weil auch die Temperaturregulation völlig off ist, indem er quasi so eine Art...
[131] Fell entwickelt sozusagen.
[132] Und das sind alles so Kriterien, die müssen da sein, damit wirklich die Diagnose, die psychiatrische Diagnose Anorexia nervosa gestellt werden kann.
[133] Und das ist dann, wie gesagt, eben eine wirklich schwerwiegende Erkrankung.
[134] Also ist das nicht nur, weil das dachte ich auch immer, dass das eben Verhaltensstörungen sind, sondern die sind wirklich auch im Gehirn und medizinisch nachweisbar.
[135] Pathologische Sequenz da drin.
[136] Genau.
[137] Und das ist halt super spannend, weil das was ist, was erst in den letzten Jahren ganz viel beforscht wurde.
[138] Weil man halt ganz viel ja auch gedacht hat, wenn man dem Anorektiker das nur genug aufmalt und ihm quasi Bilder davon zeigt und ihm erzählt, was alles Schreckliches mit ihm passieren wird, wenn er das halt weitermacht und so.
[139] Das wissen die alles.
[140] Die können aber nicht anders.
[141] Und das ist halt was ganz, ganz Wichtiges, weil die Therapiemaßnahmen, die man viele Jahre lang gemacht hat, die sind deswegen nicht erfolgreich.
[142] Also die sind nicht von Erfolg gekrönt.
[143] weil man denen halt erzählt, ja, und es kann sein, dass dein Herzmuskel abgebaut wird und dein ganzes Körpersystem geht zugrunde und du kannst vielleicht nie wieder Kinder kriegen und so.
[144] Das sind meistens auch keine, also Anorexie tritt häufiger auch bei klugen Menschen.
[145] Warum das so ist, weiß man nicht, aber es gibt auf jeden Fall eine...
[146] So wie Depressionen, oder?
[147] Ja, vielleicht so wie Depressionen, ja.
[148] Also so insgesamt so vielleicht, keine Ahnung, also da will ich jetzt nicht in die Tiefe gehen mit Theorien, warum das so ist, wir wissen es nicht, aber es tritt auf jeden Fall eher auf bei Menschen, die halt...
[149] intelligent sind und die verstehen das oft sehr gut.
[150] Also die wissen, wie das ist.
[151] Aber es ist halt so ähnlich wie, also auch ein Heroinabhängiger weiß genau, dass ihn das umbringen kann.
[152] Und er weiß um alle Folgen, die daraus entstehen können.
[153] Aber er kann es trotzdem nicht lassen.
[154] Und genauso ist es halt auch bei der Anorexie.
[155] Also dieser Dopaminkick, der erzeugt wird im Gehirn dadurch, dass man dieses Verhalten an den Tag legt und er eben nichts isst.
[156] Der ist so hoch und macht so ein hohes Abhängigkeitspotenzial für diese Menschen, dass sie einfach nicht anders können.
[157] Und es gibt hier wirklich eine fehlerhafte Verschaltung, die meistens schon sehr früh festgelegt wird.
[158] Also eine Erexie beginnt tendenziell in der Pubertät, manchmal auch noch vor der Pubertät.
[159] Diagnostiziert wird es meistens erst Anfang der Zwanziger, was aber tendenziell eher daran liegt, dass...
[160] Ja, dass es eben erst dann diagnostiziert wird.
[161] Wenn man dann rückblickend guckt, dann haben diese Mädchen oft schon im jüngeren Alter Anzeichen gehabt.
[162] Und es kann halt unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
[163] Und es kommt dazu, dass bestimmte Verhaltensweisen quasi reflexartig werden.
[164] Also die müssen da nicht drüber nachdenken.
[165] Die müssen nicht drüber nachdenken, wie viele Kalorien haben Kartoffeln.
[166] Die müssen nicht darüber nachdenken, welche sind die guten oder welche sind die bösen Lebensmittel.
[167] Sondern dieses Verhalten findet quasi unter Umgehung des Gehirns statt und findet wie ein Reflex.
[168] statt der unterbewusst da verschaltet wird.
[169] Und das kann man tatsächlich messen und sich angucken.
[170] Und das ist halt auch der Grund, warum die Anorexie sich am besten verhaltenstherapeutisch...
[171] behandeln lässt, weil diese Fehlverschaltung des Verhaltens, die dann zu diesem Belohnungsboost führt, die muss neu geschaltet werden.
[172] Das muss neu festgelegt werden.
[173] Und man muss aber auch sagen, das ist gar nicht so einfach.
[174] Also das erfordert vor allen Dingen sehr fähige Therapeuten und das erfordert aber auch sehr viel Commitment und damit umzugehen.
[175] Tatsächlich gibt es in dem Zusammenhang ist super spannend, wirklich sehr gute Ergebnisse mit Psychedelics.
[176] Weil mit Psychedelika kann man die Also solche Neuschaltungen, Neuleitungen legen sozusagen.
[177] Also in unserem Gehirn kann man durch Psychologika ganz stark beschleunigen, ganz stark vermehren.
[178] Und es gibt in Studien sehr gute Ergebnisse mit MDMA und Psilocybin.
[179] Bei Anorektikern, die halt schon nach ein-, zweimaligen Behandlungen dann mit einem Therapeuten, der dann eben diese verhaltenstherapeutischen Maßnahmen macht unter dem Einfluss dieser Droge, dann...
[180] durchschlagende, großartige Ergebnisse haben.
[181] Ganz, ganz wichtig, don't try that at home.
[182] Also es gibt genauso viele Berichte, also das sind ja meistens dann Berichte von Leuten, wo das total nach hinten losgegangen ist, wenn sie a, entweder versucht haben, das komplett alleine zu machen oder b, versucht haben, das zu machen mit jemandem, der irgendwie so unter der Hand, ja, ich bin, hab da Ahnung von und ich mach das mit dir und ich bin Coach in Psychedelics und so weiter.
[183] Also es gibt inzwischen die Europäische Organisation für Psychedelics oder so.
[184] Also es gibt inzwischen wirklich ausgebildete Coach in diesem Bereich, weil in manchen Ländern ist das ja bereits legal, also zum Beispiel in den Niederlanden und so.
[185] Und man kann sich auch in Deutschland und tatsächlich läuft das sogar über die Charité halt zu, wenn man Arzt oder Psychotherapeut ist, das ist auch wichtig, man muss eine Qualifikation dafür haben, kann man sich zu so einem Therapeuten ausbilden lassen.
[186] Man darf halt nur diese Substanzen in Deutschland noch nicht anwenden, aber man könnte es halt zum Beispiel außerhalb von Deutschland.
[187] Aber ganz, ganz wichtig ist, wenn jemand da sowas machen möchte, bitte mit einem hochgradig qualifizierten Therapeuten.
[188] Also das ist ganz, ganz wichtig.
[189] So, und jetzt darfst du mir mal sagen, ob das verständlich war, was ich gerade geredet habe.
[190] Ich bin mir nicht ganz sicher.
[191] Ja, das war verständlich, definitiv.
[192] Und das war, finde ich, auch ein guter Abriss.
[193] Weil wie gesagt, ich dachte halt auch immer, Essstörungen sind Zwangsstörungen, also Verhaltensstörungen.
[194] Anpassungen.
[195] Ich dachte auch vor allem auf so Geschichten wie Social Media, dass also gerade, weil viel Druck herrscht, die Frage, die ich nämlich gerade auch hatte, war, was ist denn mit Männern und Anorexie?
[196] Weil wir jetzt irgendwie nur von Mädchen gesprochen haben.
[197] Also vielleicht kannst du da noch mal kurz was zu sagen.
[198] Ja, also das ist halt auch genau dieses ganz viel, die Magermodels, dass es weg muss, weil das halt Anorexie fördern würde und so weiter.
[199] Also die Prävalenz an Anorexie hat seitdem Anorexie beschrieben wurde, was irgendwann 1600 irgendwas war, also das war die Erstbeschreibung der Anorexie, hat sich die Prävalenz nicht verändert.
[200] Also die Menge an Menschen, die da dran erkranken, war immer gleich und ist bis heute auch immer gleich.
[201] Das heißt auch Social Media, auch der soziale Mediendruck und so weiter hat nichts daran geändert, wie viele Menschen es mit Anorexie gibt.
[202] Die Rate an erkrankten Männern hat sich ein bisschen erhöht, was wahrscheinlich aber an der häufigeren Diagnose liegt.
[203] Also Männer wurden üblicherweise nicht mit Anorexie diagnostiziert.
[204] Die kommen da deutlich besser mit durch, weil man es einfach nicht so auf der Kette hatte.
[205] Aber das ist ziemlich sicher, dass das nicht daran liegt, dass das häufiger auftritt, sondern nur daran, dass es häufiger diagnostiziert wird.
[206] Das heißt, und das hat halt auch was damit zu tun, also Anorexie wird eben nicht, also wird schon in gewisser Weise, Also auch mit festgelegt, also sozusagen anerzogen, weil dieses Verhalten in der Pubertät und so festgelegt wird.
[207] Also es gibt bestimmte Trigger, die dann halt dazu führen können.
[208] Es gibt auf jeden Fall eine genetische Präbisposition.
[209] Also oft, wenn man das dann guckt, dann stellt man fest, dass mindestens ein oder beide Elternteile, das ist allerdings ja sehr selten, aber es gibt auch Paare, die sich zusammenschließen, die solche Störungen haben.
[210] unter vielleicht einer milderen Form der Erkrankung leiden und dass dann eben ein Kind da auch drunter leidet.
[211] Also es gibt eine genetische Komponente, aber es ist eben nicht so, dass das von den Eltern abgeguckt wird im Verhalten oder so.
[212] Und Social Media und so weiter kann da eigentlich nichts dafür.
[213] Es gibt andere Essstörungen, die massiv getriggert werden von dem.
[214] Und dass es nicht gut ist für die Entwicklung der Psyche und dass es nicht gut ist für das Körpergefühl und für Selbstliebe und für, wie heißt das, Body Positivity und so weiter.
[215] was da so abgeht und diese Scheinwelt und Fehlwelt und so.
[216] Das ist alles unbenommen.
[217] Aber es ist nicht der Grund für die Entwicklung einer echten Anorexianervose.
[218] Okay, das heißt, die, ich nutze das jetzt mal, unechte Anorexie ist dann also eigentlich nur in Anführungszeichen eine...
[219] anerzogene, also ich selber, anerzogene Zwangsstörung, die mit wenig Essen zu tun hat.
[220] Genau.
[221] Also das, was ich quasi gemacht habe, also dieses, dass man halt auf Teufel komm raus irgendeinem Ideal entsprechen will und halt eben...
[222] super schlank sein möchte und so weiter, was halt auch überhaupt nicht gesund ist und es gibt auch für diese ganzen Essstörungen Namen, aber das ist halt, das ist was, was eher dadurch getriggert wird, aber das ist eben keine echte Anorexia nervosa und hat eben auch nicht dieses hohe Todesrisiko, also um das einfach ganz hart so zu sagen, weil Anorexie hat eben ein hohes Sterberisiko und die gehen auch fast nie in so einen Bereich, also die gehen nie in einen wirklich lebensgefährlichen Bereich.
[223] Also das sind dann halt Frauen, also ein klassisches Beispiel wäre vielleicht Victoria Beckham.
[224] Also weil die halt immer mit allen noch so harten Maßnahmen halt auf Size Zero bleibt und halt da, wer weiß, was an Aufwand betreibt und einen persönlichen Koch engagiert hat und super verbissen ist und definitiv da, also jetzt, ich weiß es nicht, Entschuldigung, Victoria, du wirst wahrscheinlich niemals unseren Podcast hören, aber ich gehe davon aus, das ist eine Zwangsstörung.
[225] Also dass ihr halt da einfach...
[226] Das ist für sie, sie bezieht ihr Selbstbewusstsein zu einem Großteil und ihre Identität auch aus dem, dass sie so schlank ist.
[227] Aber sie ist halt niemals krankhaft dünn.
[228] Also das ist ja immer Geschmackssache.
[229] Manche sagen, was weiß ich, Keira Knightley ist zu dünn und Victoria Beckham ist zu dünn und so weiter.
[230] Die sind schon ja arg dünn, aber nie so dieses kurz vor Tod dünn.
[231] Also weil anorektische Personen sehen ja...
[232] kurz bevor die dann halt, also oft auch über einen langen Zeitraum, aber dann auch oft halt, wenn sie dann versterben, die sehen dann ja wirklich halt aus wie ein KZ -Opfer oder so, weil die halt einfach...
[233] komplett ausgehungert sind oder wie ein Krebskranker im Endstadium.
[234] Die ja da auch einfach nur hungern mussten.
[235] Ja, genau, deswegen sehen sie es aus.
[236] Und sich halt eben wortwörtlich zu Tode hungern.
[237] Und das tritt eben in diesen Zwang anderen Essstörungen, also wo man halt einfach nur zwanghaft dünn bleiben will, schlank bleiben will, nicht auf.
[238] Und die Anorektiker können halt selbst in diesen, wenn sie halt nur noch, keine Ahnung, 30 Kilo wiegen oder so, können sie nicht erkennen, dass sie...
[239] so super, super dünn sind und sie halt auch einfach dünn auf einem Grad sind, der lebensgefährlich ist.
[240] Ja, okay.
[241] Ja, das mit dem Selbstbild, das kenne ich tatsächlich aus einer anderen Richtung.
[242] Ich habe nämlich auch das Thema, dass ich mich gar nicht so sehe, wie ich aussehe und dann Fotos von mir sehe und denke, wer ist denn das?
[243] Ach, das bin ich.
[244] Verrückt.
[245] Also diese, wie heißt es, Body Dysmorphia oder so.
[246] Diese Fehlwahrnehmung der eigentlichen Körperform.
[247] Und so ging mir das auch, als ich es abgenommen hatte, hatte ich überhaupt nicht das Gefühl, als ich es abgenommen habe, weil das Selbstbild halt wohl, habe ich dann später mal nachgelesen, genau, hinterherhängt und eine Weile braucht, bis es dann das wirklich wahrnimmt.
[248] Schade auf jeden Fall, vor allem auch in dem Bereich anorexischer dieser Menschen, weil Leben halt vorbei.
[249] Fett kannst du schon eine Weile sein, stirbst du auch irgendwann vielleicht an Folgeerkrankungen, aber sehr, sehr untergewichtig macht der Körper halt wahrscheinlich so lange mit.
[250] Ah, problematisch, okay.
[251] Bei Männern nicht so häufig, haben wir jetzt gerade nochmal gehört, kann aber vorkommen.
[252] Genau, bei Freundlichbrauen deutlich häufiger.
[253] Und medikamentös ansonsten, also man hat eine Zeit lang so die Idee gehabt, naja, man könnte irgendwie Antidepressiva oder irgendwas vielleicht geben und gucken, ob das dann eine Verbesserung erzeugt.
[254] Das hat aber alles nicht gut funktioniert.
[255] Also medikamentös, fast nicht behandelbar.
[256] Wie gesagt, Verhaltenstherapien sind hier halt ganz, ganz entscheidend, sehr spezielle Verhaltenstherapien und tatsächlich gute Erlebnisse.
[257] prinzipiell mit der Behandlung mit Psychedelics.
[258] Wirklich halt dann auch manchmal schon nach einer Behandlung oder so.
[259] Also es gibt da wirklich sehr, sehr beeindruckende Ergebnisse zum Teil, weil eben dieses Verhalten gebrochen wird.
[260] Also unter Psychedelics ist es möglich, neue Verbindungen, neue nervale Verbindungen, neue Synapsen zu erschaffen, auf eine ganz zügige Art und Weise, wo es sonst...
[261] Jahre dauern kann.
[262] Wo man halt sonst, also so neue Muster einzuschleifen, neue Synapsenverbindungen zu schaffen.
[263] Das dauert richtig lange.
[264] Ich finde halt auch schade, dass wir ja in so einer relativen Verbotskultur leben ganz oft.
[265] Auch in anderen Bereichen.
[266] Eine Freundin von mir ist Medienpädagogin und die beschwert sich immer wieder, anstelle dessen, dass mal in Medienpädagogik investiert wird, dass die Kinder in der Schule lernen, wie gehe ich um mit Internet, wie interpretiere ich Quellen, wie valide sind, wie erkenne ich, dass ein Filter auf diesem Foto ist, dass dieser Mensch gar nicht so schön ist und so.
[267] Anstelle das zu schulen.
[268] wird es halt verboten und in der ARD -Mediathek laufen bestimmte Serien erst ab 22 Uhr, um sicher zu sein, dass Kinder nicht da sind.
[269] Und ähnliches finde ich eben auch mit der Drogenpolitik.
[270] Natürlich ist das eine schwierige Geschichte, übrigens genauso wie Rauchen und Alkohol und Fettsein und keine Ahnung, zu wenig Schlaf und Overworking und so.
[271] Aber einen Umgang damit zu finden und dann viel eher nämlich daran zu forschen, wo können uns diese Stoffe in welchen zusammenhängen.
[272] tatsächlich nützen.
[273] Da hat mich auch die Legalisierung von Cannabis, die ja jetzt irgendwie letzte Woche, glaube ich, oder diese Woche gerade irgendwie durchging, Sowas freut mich einfach, sowas zu entkriminalisieren und es den Ländern, die es ja schon auch tun, nachzukommen, die da erstaunlicherweise gar keinen Anstieg an irgendwelchen Geschichten haben.
[274] Ja, und psychisch delikat lohnt sich halt die Auseinandersetzung und Beschäftigung damit.
[275] Es gibt halt schon ganz viel Forschung da so aus den 70ern, bevor es halt dann in den USA verboten wurde.
[276] Also gerade für die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen sind es einfach Stoffe, die Wirkungen erzielen, die wir mit nichts anderem jemals erreicht haben.
[277] Und die halt ein unglaubliches Behandlungspotenzial haben für Menschen, die schwere psychiatrische Erkrankungen haben.
[278] Also sei es Angststörungen, sei es Depressionen, sei es eben Zwangsstörungen.
[279] Für Zwangsstörungen funktioniert die auch sehr, sehr gut.
[280] Und halt alles aus diesem Verhaltensbereich und eben auch, wie gesagt, anorexia nervosa, zum Teil halt bahnbrechende Erfolge.
[281] nochmal der Aufruf, das soll jetzt in keinster Weise eine Animierung dazu sein, das alleine zu Hause zu versuchen oder mit irgendeinem aus dem Internet dubios herausgefundenen angeblichen Therapeuten und auch nicht das Illegal in einem Land zu machen, wo es halt nun mal noch verboten ist.
[282] Es gibt aber zum Beispiel einiges an Studien.
[283] Also es läuft gerade eine recht große Depressionsstudie, auch hier an der Charité und man kann sich halt für diese Studien bewerben.
[284] was hoffentlich langfristig in kürzerer Zeit dazu führt, dass zum Beispiel Psilocybin wieder zugelassen wird als Medikament.
[285] Also das ist halt das, was zu erhoffen ist.
[286] Definitiv.
[287] Ja, musst du sagen, Web -Up zur Anorexie?
[288] Ja, ja, genau.
[289] Ich wollte auch gerade sagen, wir haben jetzt wirklich viel zur Anorexie gehört.
[290] Und wir wollten ja eigentlich auch noch mal eine Psychodillics -Folge machen.
[291] Die steht auf jeden Fall noch in unserer Trello -Liste drin.
[292] Aber glaube ich, habe ich erst mal ganz gut verstanden da den Unterschied.
[293] Es gibt ja dann noch Bulimie.
[294] Das ist ja dann Magersucht.
[295] Nee.
[296] Fresssucht mit übergeben?
[297] Ja, im Prinzip, ja.
[298] In die Richtung?
[299] Also bei Bulimikern gibt es halt alles.
[300] Also es gibt sehr schlanke Bulimiker, die ihr Gewicht halten damit, dass sie halt, also die dann zum Teil sehr, sehr viel essen und das dann erbrechen.
[301] Dann gibt es Normalgewichte Bulimiker, die einfach Fressanfälle haben und das dann erbrechen.
[302] Und es gibt...
[303] Also übergewichtige und auch stark übergewichtige Bulimiker, die das auch quasi in so starken Anfällen dann erbrechen, die aber auch zwischendurch zum Teil Anfälle haben, wo sie entweder nicht erbrechen oder halt insgesamt einfach auch vielleicht zu viel essen.
[304] Da ist quasi alles mit in der Rechnung.
[305] Die Bulimie zeichnet sich vor allen Dingen dadurch aus, also durch das Erbrechen, also durch die Fressanfälle mit Erbrechen.
[306] Das ist das, was Bulimie zusammenfasst.
[307] Bulimiker können...
[308] Schwierigkeiten mit dem Zyklus und mit der Periode haben, müssen aber nicht.
[309] Also das muss nicht unbedingt was damit zu tun haben.
[310] Und im Gegensatz zur Anorexie leiden, also während die Anorektika eine extreme Kontrolle haben.
[311] Also sie sind unfassbar diszipliniert.
[312] Und zwar in allen Bereichen.
[313] Also nicht nur in dem Nicht -Essen, sondern sie sind oft auch Also solange sie noch halbwegs fit sind mental, weil sie noch halbwegs genug Energie zur Verfügung haben, sind die meistens super gut in der Schule, sind super diszipliniert in allem anderen, sind sportlich meistens auch super diszipliniert, leider auf eine Art und Weise, die ihnen eben schadet, dass sie unglaublich viel, vor allem Ausdauersport treiben, was dann nicht gut für sie ist.
[314] Was aber auch in der Behandlung man sich zunutze machen kann, wenn man die auf Krafttraining umdreht sozusagen, dann kann das hilfreich sein.
[315] Und bei Polemikern ist das halt eher, die haben ein Impulskontrollproblem.
[316] Also nicht nur Bezug auf Essen, also das ist halt oft ein, also sehr, sehr unterschiedlich, aber viele haben halt auch Impulskontrollschwierigkeiten beim Sex, also Promiskuität tritt hier häufiger auf, manche haben auch Probleme bei Alkoholkonsum, bei sonstigen Verhaltensweisen und manchmal auch emotionale Impulskontrollprobleme.
[317] Weil ich ja Glück gehabt, dass ich nur Binge -Eating hatte.
[318] Das hätte ja dann auch in Bulimie umschlagen können.
[319] Hätte auch in Bulimie umschlagen können.
[320] Ist vom Bild her ganz, ganz ähnlich.
[321] Also Binge -Eating ist halt quasi ohne Erbrechen und sind halt aber auch diese starken Anfälle.
[322] Binge -Eating führt halt dadurch eher zu Übergewicht, logischerweise, weil es halt eben nicht drin bleibt.
[323] Ja, weil es drin bleibt, genau.
[324] Binge Eating, aber im Prinzip sind beide Erkrankungen gefährlich.
[325] Bei Bulimie ist es eher, dass man sich die Zähne kaputt macht, dass man halt auch durch massives...
[326] Na alles, oder?
[327] Die Speiseröhre.
[328] Die Speiseröhre, genau.
[329] Und es kann auch zu Abrissen der Speiseröhre kommen, durch dieses explosionsartige Erbrechen.
[330] So was geht?
[331] Ja, das ist ganz schrecklich.
[332] Ein Freund von mir hatte das mal, weil er ganz, ganz viel Brausepulver gegessen hat.
[333] Und dazu Esspapier.
[334] Und dass dann Wasser dazu getrunken hat.
[335] Keine Ahnung warum.
[336] Einfach dumm.
[337] Und dann führte das zu einem explosionsartigen Erbrechen.
[338] Und dann waren die in der Klinik die ganze Zeit, ob er Alkoholiker ist und ob er Bulimiker ist.
[339] Und keiner wollte ihm die Story mit dem Esspapier.
[340] Warum auch?
[341] Aber konnte man das wieder annähen?
[342] Ja, es wird dann wieder angenäht, aber es ist echt ganz schrecklich.
[343] Also es ist nicht schön.
[344] Ja, also da können schlimme Dinge passieren.
[345] Ist jetzt nicht die Regel, aber kann halt eben vorkommen.
[346] Während Binge -Eating halt vor allen Dingen einfach dadurch gefährlich ist, dass man halt übergewichtig wird und dass dadurch erhebliche Probleme auftreten können.
[347] Beides ist für die Betroffenen...
[348] durch das Gefühl des Kontrollverlustes unglaublich unangenehm.
[349] Und jetzt halte ich mich immer zurück, weil ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung davon, was das emotional bedeutet.
[350] Weil Binschen war für mich nie ein Problem.
[351] Also in meinen ganzen Diät -Eskarpaden und so, ich bin kein Binge -Eater.
[352] Also ich hatte, glaube ich, noch nie einen Fressanfall.
[353] Aber das kannst, glaube ich, du eher sagen, wie sich das denn anfühlt.
[354] Und was das so...
[355] Also was du sagen würdest vielleicht, wie entsteht sowas oder was sind so Auslöser?
[356] Ja, da hätte ich auf jeden Fall einen Doktortitel drin, wenn es den geben würde, für Erfahrung.
[357] Ich hatte tatsächlich meine ersten Binge -Erinnerungen, da muss ich so vier Jahre alt gewesen sein oder fünf.
[358] Wir hatten ja eine Gaststätte, meine Mutti hatte eine Gaststätte und gegenüber von der...
[359] Es ist so ein großes Bauernhaus gewesen, die linke Hälfte war Gaststätte, in der rechten Hälfte haben wir gewohnt und oben drüber wohnte meine Oma.
[360] Das heißt, es war der Flur und wenn du auf dem Flur standest, ging es halt links entweder in die Gastküche oder rechts in die private Küche.
[361] Und direkt gegenüber von der Tür war der Kühlschrank, Einbaukühlschrank, Einbauküche.
[362] Ihr kennt das, ihr habt es bestimmt zu Hause.
[363] Und ich war halt gerade so groß, dass ich unten an das Wurst - und Käsefach ranreichte.
[364] Also ich konnte den Kühlschrank aufmachen.
[365] Deswegen vermute ich so vier, fünf.
[366] Und habe mir eine Packung Butterkäse und eine Packung Salami.
[367] Diese großen Salamischeiben.
[368] Die habe ich mir genommen und habe mich in mein Zimmer versteckt und habe immer eine Scheibe Salami, eine Scheibe Käse so ineinander gerollt.
[369] Das kannte ich nämlich von Mutti, weil die hat Catering gemacht.
[370] Da wusste ich, dass man so Dinge so ineinander rollen kann.
[371] Und habe das gegessen.
[372] Und habe die leeren Papier, also die leeren Verpackungen dann hinten in meinem Hochbett versteckt, zwischen dem Bettgestell und der Matratze.
[373] Und das war natürlich nicht nur Käse und Salami, das war auch, wir hatten eine Gaststätte, da standen irgendwie Süßigkeiten rum.
[374] Mein Vater hat gern diese Nougatstangen gegessen, ich weiß nicht, ob du die kennst.
[375] Das sind halt so einzeln verpackte Fingerdicke, auch ungefähr fingerlange, je nachdem wie lang der Finger ist.
[376] Ich würde sagen, so zehn Zentimeter lang.
[377] reine, pure Nougatstangen.
[378] Was ich heute weiß, ist Nougat ja nur fett.
[379] Ja, man kann sagen, klingt sehr, sehr, sehr hochkalorisch.
[380] Genau, und davon dann halt auch gerne mal so eine halbe Packung.
[381] Ich weiß, meine Oma war Diabetikerin, die hatte so einen Schrank mit Diabetes -Süßigkeiten.
[382] Da habe ich gerne von geklaut und es dann unter ihrem Sofa versteckt.
[383] Also es war ganz viel mit Charme beladen.
[384] Ich erinnere mich auch, dass dann natürlich auch diese Verstecke gefunden wurden.
[385] Und meine Familie auch nicht so richtig damit wusste, umzugehen, war ich ja arschjung.
[386] Also ich war halt ja wirklich arsch, arschjung.
[387] Und deshalb war dieses ganze Thema Gewicht und Körper und Ernährung, war bei mir ganz viel mit Scham belastet.
[388] Das darf man eigentlich nicht machen.
[389] Und man muss irgendwie aufpassen.
[390] Das heißt, ich hatte nie so ein ganz normales Essverhalten.
[391] Und war dann auch auf meiner ersten Abnehmkur mit elf, wo dann das Thema war, so 1200 Kalorien und Sport machen.
[392] Okay, cool.
[393] Und auf der zweiten Abnehmkur mit 15, da kam dann auch noch Ergotherapie dazu.
[394] Das war dann lustiger.
[395] Und siehe, da hat ja gar nichts gebracht, weil die Begründung gar nicht erkannt wurde.
[396] Also es war ja, ich war vier Jahre alt, da war es 95.
[397] Genau.
[398] Ja, es muss ja bei dir dann ganz früh schon eine ganz starke Verknüpfung gegeben haben, dass du gelernt hast für dich, wenn du viel isst oder wenn du bestimmte Sachen isst, dann gibt dir das halt ein Glücksgefühl, dass dein Körper das wusste und gemerkt hat und dass du das dann halt eben gemacht hast.
[399] Also dass das dein Weg war, um das Belohnungszentrum anzutriggern und anzusprechen.
[400] Ja, definitiv.
[401] Also wenn ich meine Mutter so reden höre über mich als Kind, dann war ich ein sehr anstrengendes Kind, ein sehr forderndes Kind.
[402] Über verschiedene Hypnose -Therapie -Sitzungen kamen auch so Bilder wieder hoch.
[403] Meine Mutter hat, ich war ungeplant, also Mutti und Papa haben sich kennengelernt, haben mir jahrelang die Geschichte erzählt, ich sei ein Frühchen gewesen, weil sie haben im Mai geheiratet und ich bin im August geboren und kein Sex vor der Ehe.
[404] Also ich war ein Drei -Monats -Frühchen, ich habe das jahrelang geglaubt.
[405] viel später erst begriffen, dass das nicht sein kann.
[406] Und die Schweine hatten Sex vor der Ehe.
[407] Und die kannten sich auch noch gar nicht so lange.
[408] Sie sind mittlerweile 30 Jahre verheiratet.
[409] Also es hat funktioniert.
[410] Oder funktioniert bisher sehr gut.
[411] Und ich hatte...
[412] latent schon auch immer ein bisschen das Thema, dass niemand da war, der so richtig mit mir sich beschäftigen konnte.
[413] Das heißt, ich musste mich halt selber beschäftigen und wie sich jetzt viele, viele Jahre später herausstellt, habe ich wohl auch eine leichte ADHS -Diagnose.
[414] Also neurodivers auf jeden Fall, weil auch alle meine Freunde einfach bekloppt sind.
[415] Normale Menschen, das können wir auch nicht so gut.
[416] Und das schließt sich mit vielem der Kreis.
[417] Ich bin ja genauso, wie hast du das gesagt?
[418] Hier, Polyamor.
[419] Ach so, ja.
[420] Promiskuitiv, genau.
[421] Polyamor wäre das nette Wort.
[422] Ja, genau.
[423] Das ist das akademisch akzeptierte Wort.
[424] Promiskuitiv ist ja auch noch sehr akademisch.
[425] Ja, aber es ist halt sehr negativ belastet.
[426] Für mich nicht.
[427] Für dich nicht?
[428] Okay, das ist gut.
[429] Nö, nö, nö.
[430] Ich bin da total fein mit.
[431] Und das zusammen ergibt ein Bild, das ich heute mit 30 Jahren irgendwie ganz gut greifen kann.
[432] 95 hatte kein Schwanz, eine Ahnung, was da mit mir los ist.
[433] Also das war einfach, Mensch, isst doch mal weniger irgendwie so.
[434] Und dann zog sich das also auch durch.
[435] Ich bin dann mit 17, glaube ich, ausgezogen von zu Hause, weil irgendwie Dorf mir dann auch zu eng war, zu klein für den Kopf.
[436] Bin nach Berlin und habe relativ schnell eine Fitnessstudio -Mitgliedschaft unterschrieben.
[437] Und eine Sache, die mich, ich habe die letzte Hypnose -Therapie vor drei oder vier Jahren angefangen zu dem Thema, eine Sache, die mich da extrem abgenervt hat sozusagen, war, dass ich alles andere in meinem Leben krass im Griff habe.
[438] Karriere machen, viel arbeiten beim Sport, Halleluja.
[439] Ich war immer die mehrgewichtigste beim Crossfit, aber auch eine der krassesten.
[440] Also so Disziplin eigentlich kein Ding, außer beim Essen.
[441] Und das hat mich so belastet und frustriert.
[442] Und ich habe mich damit natürlich noch mehr gestresst, habe dann also heftige Ernährungspläne gefahren, heftige strikte Diäten, irgendwelche Verbote, vegan, paleo, keto, alles gemacht, bin there, done that, bis hin eben zu heftigsten Kaloriendefiziten.
[443] Und dann gab es eine Phase in meinen Zwanzigern.
[444] Also ich hatte das sehr früh in meiner Kindheit mit diesen Binges und dann eine ganze Zeit nicht so richtig, jedenfalls nicht, dass ich mich so krass daran erinnern könnte, vielleicht einfach Trauma verdrängt, kann sein.
[445] Und Mitte 20 fing das dann nochmal an, da habe ich also gerade studiert, hatte einen Job, hatte die Selbstständigkeit in der Finanzberatung angefangen und dann erinnere ich mich, wie ich morgens wach wurde und einfach das Bedürfnis hatte zu essen.
[446] Also ganz krass.
[447] Und dann bin ich zum Rewe gelaufen und habe mir irgendwie für 30 Euro, 40 Euro Frühstück gekauft.
[448] Also ein Baguette, fünf Brötchen, eine Packung Letta.
[449] Käsesalami ist mir treu geblieben übrigens auch.
[450] Also mag ich es heute tatsächlich sehr gerne.
[451] Nicht mehr den billigen, aber war auf jeden Fall am Start.
[452] So eine Packung Ben & Jerrys, Toffee -Fee, Chips, aber nur die Sour Cream von Pringles.
[453] Das war...
[454] Und dann habe ich mich zu Hause aufs Sofa gesetzt und habe das so ausgebreitet.
[455] Und habe mir das reingezogen in anderthalb, zweieinhalb Stunden.
[456] Und habe das dann fein säuberlich wieder weggeschmissen.
[457] Habe davon natürlich niemandem erzählt, weil peinlich, peinlich.
[458] Und habe mich dann noch vier, fünf Tage schlecht gefühlt.
[459] Manchmal vielleicht auch nochmal gebinged.
[460] Und habe eigentlich dann erst aufgehört, wenn ich wirklich körperlich...
[461] richtig am Ende war.
[462] Also Schlimmste, ich bin nachts wach geworden mit den heftigsten Bauchschmerzen.
[463] Ich habe gedacht, ich muss sterben.
[464] Irgendwas ist gerissen, geplatzt.
[465] Es gab eine Phase in meinem Leben, da dachte ich andauernd, ich hätte einen Blinddarmdurchbruch.
[466] Weil das so unfassbare Schmerzen waren.
[467] Und immer plötzlich mitten in der Nacht war, mein Ex -Freund war drei, vier Mal mit mir im Krankenhaus.
[468] Und im Prinzip kam immer nur raus, ja.
[469] Darm ist voll.
[470] Ja, also halt.
[471] Ganz schön aufgebläht und ganz schön beruhig dich mal so ein bisschen.
[472] Und da hinzu kam auch so eine Phase von permanenten Blasenentzündungsgeschichten.
[473] Also ich glaube, mein ganzes System war einfach nicht gut drauf.
[474] Und heute habe ich das also ewig nicht mehr gehabt.
[475] Also wirklich.
[476] irgendwann mit Mitte 20 abgeschlossen und ja auch nie behandeln lassen.
[477] Also ich war nie irgendwo mal in Therapie oder sowas zu dem Thema.
[478] Ich habe das dann nur im Rahmen von so einer Hypnosesitzung mal mit aufgearbeitet, mit der Frage, warum bin ich in meinem Leben so diszipliniert und nicht...
[479] Mit dem dicken Hintern.
[480] Das hat mich halt wirklich frustriert.
[481] Und ja, alles, was damit einhergeht, ist halt einfach nur ein ganz großer Selbstscham.
[482] Ja, aber das ist halt, dass du jetzt so sehr offen einfach drüber sprechen kannst und so, das ist halt echt ein ganz großer Punkt.
[483] Also Scham gedeiht nur im Dunkeln.
[484] Also Scham gedeiht nur im Schatten und in dem Moment, in dem man halt drüber spricht.
[485] Vergeht Scham auch.
[486] Ja, weil erstaunlich viele Menschen dann auch, ach ja, das habe ich auch oder hatte ich auch.
[487] Und also das, glaube ich, ist ein ganz großer, also das weiß ich, ist ein ganz großer Punkt in der Behandlung dieser Erkrankung.
[488] Was du gesagt hast, spielt halt auch eine ganz große Rolle, dass hier tatsächlich, und da sind wir wieder bei dem, dass es halt wirklich hier biochemische Hintergründe gibt und so, das ging ja bei dir auch super früh los, dass es tatsächlich Störungen gibt.
[489] Also wie viel wir essen und Appetit und so wird in letzter Instanz auch wieder im Hypothalamus geschaltet.
[490] Wir erinnern uns, das ist die Schallzentrale, wie bei Disneys alles steht kopfwo, die alle sitzen und auf diesem Pult rumrücken.
[491] Und das passiert halt auch wieder im Hypothalamus und hier ist es der ventromediale Hypothalamus und hier gibt es halt unter anderem einen Stoff, das ist RGRP, der dafür mitverantwortlich ist, ob wir halt essen wollen oder nicht.
[492] Und man weiß halt, wenn es da Hirnverletzungen in diesem Bereich gibt, Dass Menschen, die Läsionen in diesem Bereich sind, haben ihr Essen nicht mehr kontrollieren können.
[493] Also die schütten dann ganz, ganz viel von diesem Stoff aus.
[494] Und die essen dann und essen und essen.
[495] Und wenn man das bei Tieren durchführt, die ja gar keine mentale Kontrolle mehr haben, die essen dann tatsächlich so viel, bis sie platzen.
[496] Also es ist halt bis der Darm platzt.
[497] Und das ist halt ganz, ganz gruselig.
[498] Aber so wie du beschrieben hast, kann es halt auch...
[499] bei Menschen halt schon bis auf einen gewissen Grad gehen, wo es halt wirklich auch nicht ganz ungefährlich ist.
[500] Und es kommt dann halt, was du ja hattest, dieser Effekt bei Menschen oft, dass man dann kommt an diesen Grad, wo man merkt, okay, es schadet mir halt massiv und sich dann erst mal wieder zusammenreißt.
[501] Aber das halt immer wieder auftritt.
[502] Und es ist eine der Theorien eben zur Bulimie oder beziehungsweise auch zum Winch -Eating ist, dass das einfach Menschen sind, die wahrscheinlich angeboren und da, was du halt vorhin gesagt hast, so mit ADHS so ein bisschen in die Richtung, das tritt tatsächlich gehäuft auf bei Menschen, die halt Störungen im Dopaminhaushalt haben und halt in Richtung ADHS -Gestörungen haben, dass die...
[503] ja, angeboren quasi irgendwie Läsionen im Bereich des Hypothalamus an dieser Stelle haben oder vielleicht auch entwickelt in irgendeiner Form und deswegen eine deutlich schlechtere Regulation von diesem AGRP haben.
[504] Wobei, das machen wir in der nächsten Folge, es ganz viele Hormone gibt, die auf dieses System Einfluss nehmen und man kann da halt ganz viel machen, was du inzwischen ja halt auch relativ erfolgreich tust.
[505] Also Insulinresistenz.
[506] kann ich ja ganz schnell einmal mit angeboren, beziehungsweise entsteht schon im Mutterleib.
[507] Das heißt, wenn Mutti schon insulinresistent ist, und Maria hat ja schon ein paar Mal erzählt, ihre Mutter ist auch Diabetikerin, Typ 2 und so weiter, also war halt wahrscheinlich schon schwer insulinresistent in dieser Schwangerschaft.
[508] Und dann wird halt das Baby bereits insulinresistent geboren.
[509] Danke, Mutti.
[510] Und das heißt, damit sind dann halt die Bausteine einfach schon gelegt, dass es halt unter anderem auch zu solchen Problemen eventuell kommen kann, also eher kommen kann, dass es dann eben zu Störungen an den anderen Hormonen gibt.
[511] Und wenn man dann die genetische Grundvoraussetzung hat zu eben Störungen im ventromedialen Hypothalamus, dann kann es halt eher zu Störungen in Richtung Pinch -Eating und Bulimie und so weiter kommen.
[512] Die Erkrankungen sind tatsächlich zunehmend durch sozialen Druck und durch öffentliches Bild und so weiter.
[513] Wobei eher Bulimie als Binge.
[514] Was aber da auch bei Binge noch eine Rolle spielt, also es gibt unterschiedliche Arten von Binge -Eating.
[515] Es gibt halt auch die Binge -Eating -Anfälle, die also Schilddrüsenunterfunktionen triggern Binge -Eating.
[516] Das weiß man insgesamt bei Bulimikern, die haben oft sehr starke Schilddrüsenhormonenstörungen.
[517] Ja, also ob du starke Schwankungen auch hast, also du hast auf jeden Fall keine Schittlosen -Unterfunktionen, aber vielleicht hast du halt auch diese unangenehmen Schwankungen und besonders, also gerade so Binge -Anfälle und so treten halt oft dann wirklich in einer echten Unterfunktion auch mit auf, also in...
[518] momentan kurzfristigen Unterfunktionen.
[519] Und deswegen, also das kennen oft Hashimoto -Patienten, aber wo das ganz massiv oft ist, ist auch wieder aus dem Kraftsport, Bodybuilding, so in der Richtung.
[520] Stark langfristige, kalorienrestriktive Diäten führen halt zu einer Schilddrüsenunterfunktion, führen zu einer schlechten Bildung von T3.
[521] Das Entscheidende ist da T3.
[522] Und können dadurch dann auch wieder vermehrt Binge -Anfälle auslösen.
[523] Also ich habe das oft bei Hashimoto -Patienten, wenn die halt unter sowas leiden, das werden die gut eingestellt.
[524] sind, dass auch die Rate an Winchanfällen viel, viel, viel, viel besser wird bis hin zu verschwindet, weil die Schilddrüsenproblematik behoben ist.
[525] Und andersrum gibt es halt oft Störungen, also das ist halt auch mit der Impulskontrolle und mit dem irgendwo anders Befriedigung und Belohnung suchen im Serotonin -System, sodass hier das nicht so ganz sauber läuft, weswegen oft halt die Behandlung mit Tryptophan, mit vielleicht auch einer Kombination, also was zum Beispiel da super wäre, von Every Day Is That Alive, das ist eine Kombination, da ist Tryptophan mit drin, da ist 5 -HTP mit drin, also die nächste Vorstufe schon für Serotonin, da sind verschiedene andere Stoffe drin, die in diesem Stoffwechsel.
[526] wechselanregend wirken.
[527] Und solche Sachen können halt auf der natürlichen Ebene, auch bei Bulimie und bei Binge -Eating, auch mit einem Erfolg erzielen und das mit verbessern.
[528] Und auch insgesamt die Nahrungsimpulskontrolle, sage ich mal, verbessern.
[529] Tatsächlich können manchmal hier auch Antidepressiva helfen.
[530] Also die können da auch erfolgsversprechend sein.
[531] Spielt wieder sehr stark auch in diese Richtung ADHS.
[532] Manchen hilft tatsächlich auch, also Polemikern, wenn das halt sehr krass ist, dann muss man da ja auch irgendwie gucken, dass man da alle Register zieht, kann auch Ritalin helfen.
[533] Und das spricht halt sehr auch mit dafür in die Richtung, dass es ähnliche Neurotransmitterstörungen sind wie beim ADHS, die mit dafür verantwortlich sind, dass man diese Störung entwickelt.
[534] Ja, und heute, also mir hilft ja alleine schon so ein bisschen diesen Aha.
[535] Das könnte es sein, dieses Gefühl und nicht dieses, bin ich eigentlich völlig geisteskrank?
[536] Was ist eigentlich mit mir kaputt?
[537] Was ist denn da los?
[538] Wieso kriegen das alle hin?
[539] Finde ich halt auch total wichtig, dass es auch, also es ist ja im Prinzip so ähnlich wie bei der Anorexie, nur andersrum.
[540] Also hier verfolgt halt der Dopaminkick und die ganz starke Auslösung von Glücksgefühlen durch das Essen.
[541] Und dann in der Folge eben.
[542] diese massive Scham und das sich fertig machen und so weiter, dass das wirklich biochemische Neurotransmitter -Vorgänge sind und dass es auch eine echte Sucht ist, die auch bekämpft werden muss wie eine schwerwiegende andere Sucht.
[543] Und das auch entsprechend so zu betrachten und das halt eben das, was du halt auch erlebt hast, ja nun ist halt doch einfach mal weniger, dass das halt nicht so funktioniert.
[544] Halt's Maul, Michael, wirklich, es reicht auch.
[545] Ja, wenn das so leicht gewesen wäre, hätte ich das ja gemacht übrigens.
[546] Ja, und das ist das Gemeine daran, dass eben, dass gerade in einer stark leistungsorientierten und schönheitsorientierten Gesellschaft dafür relativ wenig Verständnis da war.
[547] Also dieses, ja dann ist halt weniger oder ja.
[548] Nimm halt ab, dann mach es doch einfach.
[549] Das war schon oft...
[550] So die Haltung der Mitmenschen und ich hatte wirklich auch Probleme, ich glaube, bis ich dich irgendwann kennengelernt habe, wirklich mal jemanden zu finden, der sagt, oh ja, das gibt es schon, das kann ich schon.
[551] Ach Mensch, das ist ja blöd, unangenehm.
[552] Weil die Haltung halt dann eher so war, ja komm.
[553] Mehr Sport, weniger Essen.
[554] Genau, die labert halt rum.
[555] Weil natürlich auch mein Umfeld das ja mitbekommen hat, wie ich von einem Jojo ins andere Jojo und viele Dinge probiert habe und da auch immer gestresst war mit dem Thema und auch einfach gar kein entspanntes Essen.
[556] Verhalten zwischendrin hatte, also wie auch, weil das so ein krasser Trigger war und ich auch bis heute Menschen nicht verstehe, die nicht gerne essen.
[557] Ich habe Menschen in meinem Umfeld, die würden am liebsten, Zitat, Astronautennahrung zu sich nehmen, aus so einer Tube, weil sie das so anstrengend finden, sich mit Essen zu beschäftigen und das ist für mich wirklich dieses, ich kann das, obwohl ich seit Jahren keine Letter mehr gegessen habe.
[558] Ich kann dir beschreiben, wie die Letter sich auf meiner Zunge anfühlt, wo sich der Käse dann im Mund, wo ich den schmecke und so.
[559] Das ist so, das muss ja so krass gesteuert sein von irgendwelchen Transmittern im Gehirn.
[560] Absolut, total.
[561] Und das ist halt besonders, weil das ist ja hochverarbeitetes, beides.
[562] Und das ist halt auch total interessant, dass du gerade auf die, die machen eine Störung, die legen sich, also die machen Störungen am Darm, die stören ganz stark die Rezepturen im Darm, die dafür verantwortlich sind, festzustellen, dass wir satt sind und dass wir mit bestimmten Stoffen ausreichend versorgt sind und hemmen dadurch die Ausschüttung bestimmter, sättigender Hormone.
[563] Warte, jetzt letter?
[564] Ja, zum Beispiel Letta.
[565] Letta enthält ja in ganz großen Mengen Emulgatoren.
[566] Also Letta ist ja im Prinzip Wasser mit ein bisschen Fett zusammen gemischt.
[567] Wie war diese Werbung immer mit die Halbfettmargarine, die schmeckt?
[568] Die schmeckt auf jeden Fall auch gut, aber sie ist anscheinend mild.
[569] Das ist aber bei Margarine immer der Fall.
[570] Ja, das ist bei Margarine immer der Fall.
[571] Aber also hier halt ganz, ganz krass, weil da ja ganz viel Wasser drin ist.
[572] Weil wie mache ich eine Halbfettmargarine, die schmeckt?
[573] Indem ich halt irgendwie dafür sorge, dass ich Wasser streichbar mache.
[574] Und das machen halt, also so verarbeitetes Essen und vor allen Dingen verarbeitetes Essen mit großen Mengen Immugatoren machen das in ganz großer Menge, dass sie die Ausschüttung bestimmter sättigender Hormone unterdrücken und gleichzeitig dafür sorgen, was du halt erlebt hast, dass im Gehirn das zu Dopamin -Keks kommt.
[575] Und das fühlt sich dann halt einfach geil an.
[576] Und warum wird das gemacht?
[577] Weil die Industrie natürlich möchte, dass wir Unmengen von dem Scheiß kaufen.
[578] Und deswegen ist halt sowas wie Letter oder so macht halt bei weitem nicht schlank, sondern macht halt eher das Gegenteil.
[579] Dann isst man halt nicht so ein halbes Brötchen mit Letter, sondern einfach Unmengen davon.
[580] Und ja, deswegen finde ich es ganz, ganz wichtig.
[581] Also mir ist ja immer ein ganz, ganz großes Bedürfnis, das zu sehen, dass es halt keine rein psychische Erkrankung ist, dass es ganz viel körperliche Faktoren gibt, die mit auch angesprochen werden müssen und wo man halt auch ganz viel erreichen kann, dass es leichter wird und dass man andererseits halt eben auch die psychischen Faktoren mit ansprechen sollte und was man da dann nun macht.
[582] Also zu welchem Therapeuten man geht und ob man halt so wie du Hypnose -Therapie macht oder Eye -Movement -Therapy oder was.
[583] Das war es.
[584] Das hast du auch gemacht.
[585] Das ist tatsächlich was, was vielen, die Störungen in die Richtung haben, enorm hilft.
[586] Also was viel da jetzt ganz, ganz...
[587] Wenn ihr in Berlin seid, kann ich euch die Therapeutin auch sehr gut empfehlen, falls da jemand Bedarf hat.
[588] Ich hatte gerade noch was.
[589] Ach, jetzt habe ich es wieder.
[590] Kommt bestimmt gleich wieder.
[591] Ah, wie nervig.
[592] Ja, also das finde ich halt in dem Zusammenhang mit Essstörungen und so super, super wichtig.
[593] Ja, und deswegen auch, also...
[594] Mir auch ein Anliegen, also wie gesagt, mein neues Buch Schlank und fit geht halt, es heißt eigentlich Schlank und voller Energie bei Hashimoto.
[595] Das hat natürlich immer ganz viel zu tun mit, dass die Verlege sich auf irgendwelche Nischen einschießen, damit das verkauft wird.
[596] Tatsächlich glaube ich, also glaube ich nicht, weiß ich.
[597] Also das, was wir jetzt da erzählt haben, es kommt viel drin vor, wobei es halt nicht speziell um Essstörungen geht, sondern halt irgendwie erreiche ich halt eine möglichst gute...
[598] Kontrolle meiner Hungergefühle und so und wie komme ich da an was ran und welche Hormone sind da für allen Dingen alle zuständig und so.
[599] Super interessant, würde ich sagen, wirklich für jeden, der sich mit Abnehmen beschäftigt, weil die Schilddrüse hängt bei jedem auch mit drinnen.
[600] der übergewichtig ist, also weil die Übergewicht führt zu Störungen an der Schilddrüse und das ist halt insofern auch immer ein Wechselspiel.
[601] Und das kann halt bei dir auch einfach eine ganz große Rolle gespielt haben, dass Insulinresistenz und das Übergewicht halt auch zu Passagierenunterfunktionen führt, beziehungsweise zu einer Nichtwirksamkeit der Schilddrüsenhormone an der Zelle.
[602] Deine Schilddrüsenhormonspiegel sind immer gut, aber zwischendurch haben die vielleicht halt auch einfach überhaupt nicht gewirkt.
[603] Was wiederum dann bei jemandem, der eh schon zu Binge -Anfällen neigt, dann dazu führen kann, dass es halt eben zu diesen Sachen kommt, so wie du das immer morgens aufwacht und das Gefühl hast, ich muss das jetzt machen.
[604] Wie so ein Junkie.
[605] Ja, das klingt so.
[606] Also wirklich super auch fremd.
[607] Ich habe das auch immer beschrieben, wie ich fühle mich fremdgesteuert.
[608] So als wäre da irgendwas in mir, was sozusagen mit mir eigentlich nichts zu tun hat.
[609] Ja, also ich fand, also ich habe mich halt irgendwie aus irgendwelchen Gründen, ich fand es immer, hatte eine Faszination immer für diese, also für alles, was mit Essstellung zu tun hat.
[610] Wie gesagt, ich habe halt schon als ganz junges Mädchen ganz, ganz viel über Magersucht gelesen und später halt auch viel über anderes.
[611] Und ich weiß gar nicht mehr genau, wie sie das beschreibt, aber Sophia Thiel beschreibt das in ihrem Buch irgendwie immer als das Tier in ihr oder so, was dann irgendwie rauskommt.
[612] Und also das war etwas, was viele beschreiben, dass sie das Gefühl haben, es ist ein Teil von ihnen, der eigentlich nicht zu ihnen gehört.
[613] Also der irgendwie da, ja, ganz, ganz fremd ist.
[614] Ja, halt super belastend.
[615] Und mich ja auch, also sind wir mal ganz offen, Übergewichtig sein in der Gesellschaft schließt sich auch von ganz vielen Dingen aus.
[616] Es gibt Skinny Privilege.
[617] Ich wurde, ich weiß das, weil dick, schlank, dick.
[618] Ich wurde anders behandelt.
[619] Ich wurde anders gesehen als schlanke Person.
[620] Und das hat mich eigentlich immer am meisten abgefuckt, dass ich mich davon so fernhalte, einfach auch ein besseres Leben zu führen.
[621] Verdammt, öfter angelächelt zu werden, auch mal eingeladen zu werden von Menschen.
[622] Ich werde ja nie auf ein Date eingeladen.
[623] Meine Stimme, mein Auftreten und dann noch meine Körperform sind jetzt eher so, wenn so blöd reagiert, habe ich vielleicht einen Zahn draußen.
[624] Und das hält einen.
[625] einfach auch von sozialer Interaktion, die mir ja auch einfach übertrieben wichtig ist, fern und das hat mich auch immer so total genervt, einfach an dieser ganzen Geschichte.
[626] Was natürlich auch irgendwie total traurig und schade ist, also rein gesellschaftlich, aber vielleicht halt auch was damit zu tun hat, also oder hat Gesellschaft, hat was damit zu tun, dass wir natürlich evolutionstechnisch unser Gehirn einfach über Gewicht mit Ungesund verbindet, was ja leider auch vielfach richtig ist und das ist halt nicht.
[627] Sexy.
[628] Also das ist halt einfach rein evolutionär und ganz, ganz animalisch im Untergrund läuft halt ein Programm, das uns potenzielle Geschlechtspartner danach aussuchen lässt, wie gesund sind die und wie wahrscheinlich würden die gesunden Nachkommen zeugen.
[629] Auch wenn wir das natürlich überhaupt nicht vorhaben, also zumindest in den meisten Fällen nicht.
[630] Aber das ist das halt, was unser animalisches Gehirn tut.
[631] Also es ist zumindest die Theorie dahinter, warum das so ist.
[632] Und ja, ob man das nun gut findet oder nicht, das steht halt auf einem ganz anderen Blatt Papier und soll halt da überhaupt keine Bewertung in irgendeiner Weise sein.
[633] Total.
[634] Ich hatte das ja schon mal erzählt von Jan. Sorry, habe ich jetzt nicht abgesprochen, aber...
[635] Du hast es ja schon mal gesagt.
[636] Genau, ich habe es ja schon mal gesagt.
[637] Der schon relativ früh in der Pubertät verknallt war in ein kräftiges Mädchen, aber aufgrund von sozialem Druck.
[638] da überhaupt nicht zu stehen durfte.
[639] Und jetzt mit fast 30 eben seit vier Jahren mit mir zusammen ist, wo also wirklich, es ist nicht zu verheimlichen, dass ich ein kräftiges Mädchen bin.
[640] Und da heute auch total stolz sagen kann, er steht halt einfach auf starke Frauen und auch eben nicht nur im Charakterlichen, sondern auch im Aussehen, was ja jetzt nicht korreliert unbedingt miteinander.
[641] Aber da gehörte viel dazu, sich da durchzuboxen, sage ich jetzt mal.
[642] Aber würde ihn das stören, wenn du schlank wärst?
[643] Das ist so ein bisschen das Problem.
[644] Er ist, glaube ich, nicht ganz ehrlich mit mir aus der Angst, mich zu verletzen, was nicht der Fall ist, aber er ist einfach vorsichtig.
[645] Ich kann halt sagen, dass er mich nicht anders behandelt hat.
[646] Wir haben uns ja kennengelernt, da hatte ich 70 Kilo und jetzt, naja, Mathe könnt ihr ja Leute machen, 40 Kilo mehr halt.
[647] Das gab keine Veränderung.
[648] Also irgendwie, dass ich jetzt denken würde, er kriegt das großartig mit.
[649] Er ist aber auch auf dem neurodiversen Spektrum.
[650] Also ich glaube, dass es für ihn einfach auch wirklich nicht so relevant ist.
[651] Für mich ist es halt nervig.
[652] Weil das spielt ja zum Teil halt auch eine Rolle, dass dann die Unterstützung des Partners einfach nicht da ist und das Interesse nicht da ist, dass das dann auch schwierig ist.
[653] Da kann ich mich nicht beschweren.
[654] Hier auch an der Stelle...
[655] Der Podcast wird ja auch zu Hause gehört bei mir.
[656] Und das ist wirklich, es macht so Spaß, dass wir auf diesem Level jetzt auch, weil es ist ja auch so, ich wusste das ja alles von dir schon oder viel, aber man kann das eben nicht so wiedergeben.
[657] Und wenn du da dann selber von deinem Respirationstrakt, das ist auch so das Wort, das Wort nach dem Covid folgen wir uns zu Hause, wenn es mal wieder besonders fachlich tiefgehend wird.
[658] Und das ist halt einfach cool, dass wir da halt auch zusammen gerade ganz viel...
[659] So darüber sprechen, was macht eigentlich was mit uns und was wollen wir konsumieren und was nicht mehr.
[660] Und meine Güte, jetzt googeln wir gerade nach Wildfleisch, wo du irgendwie 50 Kilo Wildfleisch dir von irgendeinem Jäger bestellen kannst.
[661] Also wenn ihr da erfolgreich seid, ich bin offen für den Tipp, Wild gibt es bei uns eigentlich fast nie, weil es halt schwer in guter Qualität zu bekommen ist, da habe ich auch noch keine Quelle.
[662] Die haben gerade so eine Internetseite, sieht ein bisschen aus wie ein Startup.
[663] Er hat da so eine Internetseite aufgemacht, wie Kauf eine Kuh.
[664] Aber halt für Wild.
[665] Genau, kannst du auch verarbeitete Wurst schon und so.
[666] Und wir sind ja beide riesige Wildfans.
[667] Ich mag ja Schweinefleisch zum Beispiel gar nicht.
[668] Also wirklich ein Igittigitt.
[669] Aber Wildschwein schmeckt sehr, sehr gut.
[670] Ja, Wildschwein schmeckt halt auch echt überhaupt nicht wie Schwein, finde ich.
[671] Aber ist halt eine ganz andere Qualität und sehr, sehr lecker.
[672] Ja, und insofern, ja, hilft das dann natürlich.
[673] Und ich kann natürlich auch viel zu Hause darüber sprechen.
[674] Manchmal ist er genervt von meiner...
[675] ADHS, ich habe dann halt einen Hyperfokus, jetzt gerade also Hyperfokus auf Tabelle führen und Sport machen und dann war es so beim Sport und dann habe ich jetzt die Woche, die Woche habe ich das erste Mal, es ist wieder Ende der Folge und Maria fallen Geschichten ein, diese Woche habe ich das erste Mal nur in Sporthose und Sport -BH trainiert.
[676] Das habe ich in meinen 30 Lebensjahren tatsächlich noch nie gemacht.
[677] Und es war ganz niedlich.
[678] Irgendwie haben die Frauen um mich rum.
[679] Ich trainiere im John Rita Schönhauser Allee in so einem Woman -Studio.
[680] Und ich hatte das Gefühl, die Girls um mich rum fanden das so irgendwie cool.
[681] Wenn ich was habe, ist es halt eine gute Körperakzeptanz.
[682] Ich sehe halt aus, wie ich aussehe und verstecke mich nicht.
[683] Und erlebe das leider viel zu häufig, dass wirklich normschöne, wunderschöne Frauen sich dann unterm Handtuch umziehen in der Umkleidekabine.
[684] Ich mir denke, lass das doch sein.
[685] Also erstens, gönn mir das doch bitte, dass ich das angucken darf.
[686] Das wäre halt schon mal wirklich einfach auch sozial von dir.
[687] Und zweitens, ey, bitte, was ist denn los?
[688] Look at me, feel better.
[689] Naja, genau.
[690] Ja, das ist schon krass.
[691] Aber das finde ich sehr, sehr cool, wo ich echt auch sagen muss, ich tue mich ja schwer, nur Leggings und Sportbär zu trainieren.
[692] Ich fühle mich dann immer beobachtet.
[693] Warum auch?
[694] Ja, zu Recht auch.
[695] Because you're gorgeous.
[696] Ich fühle mich auch beobachtet.
[697] Aber ich rede mir einfach ein, dass sie sich denken, krass, cool.
[698] Tun sie wahrscheinlich auch.
[699] Spraue ich mich nicht oder sowas.
[700] Ja, who knows.
[701] Ja, das ist auf jeden Fall was, wo ich noch echt hart daran arbeiten muss.
[702] Also ich war jetzt...
[703] Ich war ja gestern bei super, super tollen Frauennetzwerktreffen, was wirklich sehr, sehr schön war.
[704] Und ich war so aufgeregt und ich hatte so Angst, weil ich halt vor neun Menschen und ich habe dann immer so krass Imposter -Syndrom und habe das Gefühl, ich passe da überhaupt nicht rein.
[705] Das ist so furchtbar.
[706] Ich bin dumm und hässlich und keine Ahnung.
[707] Ich wollte es dir nie sagen, Simone, aber das ist Bullshit.
[708] Und das ist wirklich was, wo ich...
[709] Aber ich arbeite dran und es ging dann echt auch ganz gut.
[710] Also ich war dann da ganz transparent mit und habe das dann gleich als erstes gesagt.
[711] Ja.
[712] dass ich, also weil alle so, ja, sie freuen sich wahnsinnig, da zu sein, weil sie netzwerken, so liebe, da haben wir ja auch schon ein paar Mal drüber geredet, dass du das so super findest.
[713] Maria liebt es, Leute anzusprechen.
[714] Wie kann man es lieben, Leute anzusprechen?
[715] Großartig.
[716] Und hat dann auch immer genau das Richtige zu sagen, was die Leute mögen und witzig finden und so.
[717] Simone steht dann da immer wie eine Kuh, wenn es donnert und mir fällt absolut nichts ein.
[718] Das stimmt nicht.
[719] Und wenn mir jemand was mich anspricht und mir was sagt, sage ich wahrscheinlich irgendwas Dummes zurück.
[720] Zumindest habe ich das Gefühl, es ist super dumm.
[721] Und deswegen habe ich dann halt, als ich dran war, mich vorzustellen, gesagt, wer ich bin und was ich mache und habe dann gesagt, und ich bin auch furchtbar aufgeregt, aber nicht, weil ich das hier alles so spannend und toll finde, sondern weil ich eigentlich nichts so schrecklich finde wie Netzwerken.
[722] Deswegen bin ich außer, wenn ich meine Freundin Maria begleiten darf, zu ihrem wundervollen Frauennetzwerk auch in keinem einzigen Netzwerk bisher gewesen, weil ich echt...
[723] da Schiss vor hab.
[724] Und so hat halt jeder irgendwie seins.
[725] Ja, ich glaube halt tatsächlich eher, dass du Menschen einschüchterst.
[726] Vor allem, wenn sie dann wissen, wer du bist und was du machst.
[727] Also genau andersrum zum Imposter.
[728] Ja, vielleicht.
[729] Und das ist ja auch so sehr sympathisch an dir, dass du genau das nicht weißt.
[730] Also es ist ja einfach dann auch, ach Gott, toll, süß.
[731] Ja, doch.
[732] Also Perfektion erzeugt Aggression, habe ich mal in einem Coaching gelernt.
[733] Insofern ist ja auch gerade das Liebenswerte an uns eben diese...
[734] diese Widersprüche, wo man sich denkt, mein Gott, unfassbar erfolgreiche, unfassbar schöne, schlaue Frau.
[735] Und dann sitzt sie hier und sagt, ich weiß immer nicht, was ich sagen soll.
[736] Das ist halt einfach auch sympathisch.
[737] Ich glaube, ich bin halt, es gibt ja Extrovertierte und Introvertierte und ich glaube, ich bin halt ein Extrovert -Introvert.
[738] Also ich bin sehr extrovertiert, wenn ich warm bin, genau.
[739] Aber wenn ich halt in mir drinnen ganz tief bin, bin ich eigentlich introvertiert.
[740] Und ich brauche ja auch ganz stark diese Rückzugsmomente.
[741] auch immer mal Wochenenden, Tage, wo ich ganz alleine bin, weil ich da ganz viel Energie draus ziehe.
[742] Furchtbar.
[743] Genau, das magst du gar nicht.
[744] Das stresst mich, da fahre ich direkt wieder in Binge, weil mich das so stresst, wenn ich nicht geplant bin oder wenn ich nicht irgendwie aufsaugen kann.
[745] Und ich bin halt nicht schöner als ein Tag, wo ich mal ganz alleine bin und ich dann alleine frühstücke, alleine meinen Kram mache, so alleine ein Buch lese.
[746] Das ist tatsächlich, wo ich ganz viel Kraft draus ziehe.
[747] Ich dachte früher, ich wäre extrovertiert, weil ich ja auch so laut und zum Teil auch dominant bin.
[748] bin und so.
[749] Aber ich glaube, ich bin halt ein klassischer Extrovert, Introvert, die gar nicht so selten sind, wie ich inzwischen gelernt habe.
[750] Viele, die man so draußen auch, auch Frauen, die halt sehr öffentlich auftreten, die sehr, also es gibt auch Männer, genauso viel, aber die, also ich glaube, Bobby Williams zum Beispiel sagt auch über sich, ja doch, dass er Extrovert, Introvert ist.
[751] Ich habe auch die Gabe, das zu erkennen auf Instagram.
[752] Es gibt ja viele Coaches und Therapeuten und so auf Instagram.
[753] Ich folge ja ganz vielen Sexualpädagogen.
[754] und Sexualtherapeuten und so aufgrund meiner Beziehungscoach -Profession.
[755] Und ich erkenne das anhand ihrer Instagram -Stories, ob das wirklich ein warmer Mensch ist, also wirklich jemand, der so extrovertiert im Sinne von Kontakte einsaugen oder ob ich schon glaube, dass die auf Instagram genau richtig sind.
[756] echte soziale Interaktion wahrscheinlich einfach anstrengender für die Wehre schwerer fallen würde, genau.
[757] Das erkennt man ziemlich gut.
[758] Ich weiß nicht genau, wo dran, aber ich erkenne es auf jeden Fall ziemlich gut.
[759] Ja, weil du super gut bist, solche Marker zu erkennen insgesamt.
[760] Also es macht dich halt auch gut in dem, was du machst.
[761] Ja, ja, das ist auf jeden Fall spannend.
[762] So wie ich halt auf den ersten Blick erkennen kann, ob jemand eine Leberstörung hat.
[763] Ja, das ist halt auch ein guter Skill.
[764] Da habe ich mal so ein Video gesehen online, wo eine hier am Hals eine Beule hatte, die war irgendwie in einer Talkshow und dann hat eine Ärztin angerufen und meinte, wer war das?
[765] Ihr müsst unbedingt der sagen, die hat Krebs oder sowas.
[766] Und dann hatte die wirklich irgendwas mit der Schilddrüse.
[767] Das finde ich auch krass.
[768] Weil die beim Atmen, irgendwas hat die gesehen beim Atmen.
[769] Heftig.
[770] Ja, aber cool, dass sie das richtig getraut hat.
[771] Ich habe mal in der Umkleide jemanden angesprochen wegen einem Melanom, wo ich dachte, das wäre ein Melanom und habe gesagt, lass das kontrollieren.
[772] Ich glaube, das ist nicht okay und das war auch tatsächlich nicht okay.
[773] Das ist halt auch was, was wichtig ist, dass man sich dann traut.
[774] Bei sowas kann ich das.
[775] Aber naja, sonst ist...
[776] In jeglicher...
[777] Ich hab das manchmal beim Fitness.
[778] Wenn du halt in so einem Frauen -Fitnessstudio...
[779] Frauen machen ja abartige Dinge irgendwie beim Sport.
[780] Da denke ich mir, was ist da da?
[781] Meine Güte, das sieht nicht gut aus.
[782] Warum tust du das?
[783] Meistens für den Arsch.
[784] Genau, tatsächlich.
[785] Irgendwelche Po -Übungen.
[786] Aber die Knie fallen nach innen.
[787] Irgendwie der Rücken ist rund.
[788] Oh, das sieht...
[789] Und er denkt, ich muss mich immer zurückhalten, weil erstens ist natürlich einfach auch meine Anerkennungssucht dann, ne?
[790] Und zweitens, vielleicht verfolgt sie da ja gerade was mit und ist da ganz am Anfang.
[791] Und drittens denke ich mir da aber tatsächlich, Maria, du siehst aus wie die Kuh, wenn es donnert.
[792] Also ihr wisst, was ich meine.
[793] Was willst du denn jetzt hier so einer normschlanken Frau erzählen, wie sie Training machen soll?
[794] Klappt ja bei dir an.
[795] Also sowas geht dann bei mir auch tatsächlich im Kopf an.
[796] Wobei das ja überhaupt nichts miteinander zu tun hat.
[797] Ja, total.
[798] Du kannst sehr sauber trainieren und auch sehr gut trainieren.
[799] Und du trainierst grundsätzlich auch besser als ich.
[800] Auch wenn das Gewicht anders ist.
[801] Das hat ja irgendwie gar nichts miteinander zu tun.
[802] Nee, total.
[803] Schön, sind wir hier zum Ende.
[804] Auf jeden Fall.
[805] Ich finde das gut.
[806] Mich nervt das tatsächlich, dass es diese Podcasts gibt, die am Anfang dieses Oh, komm, wir quatschen jetzt über Bullshit.
[807] Muss ich immer skippen.
[808] Ich will die Story ja hören.
[809] Ich höre im Moment gerade viel Real Crimes, also Real Crimes Geschichten.
[810] Und das mag ich ganz gerne, wenn es dann zum Ende nochmal ein bisschen ausläuft.
[811] Ja, jetzt haben vielleicht schon welche abgeschalten und so, weil jetzt labern die wieder rum.
[812] Aber das Wichtige war halt irgendwie, mit drin mag ich ganz gerne.
[813] Ja, ich mag das auch.
[814] Ja, das war unser zu Essstörungen, also zumindest nur zu den wichtigsten, häufigsten Essstörungen ganz, ganz wichtig ist, dass es halt in dem Spektrum unglaublich viel mehr gibt.
[815] Vielleicht nochmal ganz, ganz wichtig, wer glaubt, er hat da irgendwie Probleme.
[816] Ich hoffe, das ist halt auch mit rübergekommen.
[817] Sucht euch Hilfe.
[818] trennt euch von der Scham, die da ganz oft ist.
[819] Es ist ein häufiges Problem, ein sehr häufiges Problem und es gibt eigentlich nichts, wofür man sich schämen muss.
[820] Also das muss man halt auch, egal worum es geht, ganz, ganz wichtig ist, sich von Scham eigentlich immer zu trennen.
[821] Wer sich mit Scham mal beschäftigen möchte, kann ich jedem nur Brene Brown ans Herz legen.
[822] Großartige Frau, großartige Bücher, großartige Schamforscherin.
[823] Ja, das gibt es wirklich.
[824] Und ansonsten Wie gesagt, viel dazu im neuen Buch und ich fand es wichtig, so als mit auch Folge, die mitkommen muss, wenn es halt um Abnehmen und um diese ganzen Sachen geht, weil auch das muss halt mit im Auge behalten werden, dass es tatsächlich Suchtstörungen gibt, Suchterkrankungen, weil am Ende sind es ja Suchterkrankungen.
[825] Die, ja, da halt mitzuführen.
[826] Was ich eigentlich schade finde, gibt es sowas?
[827] Gibt es sowas wie AA für Essgestörte?
[828] Ja.
[829] Ja, Weight Watchers zum Beispiel.
[830] Naja.
[831] Ja, die verkaufen Programm mit und so, aber die treffen sich auch wöchentlich.
[832] Ja, ich weiß, aber ich war schon mal bei Weight Watchers, da ging das nie darum, wann war mein letzter Winschanfall oder so.
[833] Tatsächlich plane ich mit einer Freundin gerade eine Fatphobia -Gruppe in Berlin zu Kunden halt.
[834] Das gibt ein paar für Männer, es gibt ein paar auf Englisch.
[835] Es gibt solche Selbsthilfegruppen über Sekes zum Beispiel.
[836] Ich weiß gar nicht, wofür die Abkürzung steht.
[837] Sekes e .V. Selbsthilfe.
[838] Die haben zu allem Selbsthilfegruppe, Ängste mit Musik und also eine Musikgruppe zum Thema Angst und auch nur Angst und Depressionen und häusliche Gewalt und auch ganz viel.
[839] Aber einmal googeln, da findet man relativ viel zu.
[840] Ja, weil, also das habe ich halt, ich weiß halt, es gibt so eine Regel, es gibt halt eben die anonymen Alkoholiker, es gibt...
[841] Anonymen Narkotiks.
[842] Genau, anonymen Narkotiks, anonymen Spielsüchtigen und so.
[843] Aber ich habe noch nicht gehört, dass es das für Eske Erkrankte gibt.
[844] Und eigentlich sind das...
[845] fallen die mit in die Kategorie.
[846] Also das müsste halt genauso eigentlich auch behandelt werden.
[847] Und ich glaube, dass so ein Sponsor und so, der dich halt immer mit begleitet und den du anrufen kannst, wenn irgendwie gar nicht so verkehrt wäre für sowas.
[848] Aber gut, jetzt sind wir irgendwie völlig wieder ab von ganz was anderes.
[849] Man hat eine Gründungsidee.
[850] Ja, da habe ich schon wieder so viele.
[851] Ja, da erzähle ich dir gleich in der Pause was zu.
[852] Und wenn euch das gefallen hat, vielleicht auch das Gelaber am Schluss.
[853] Da dürft ihr uns auch gerne mal was zu schreiben, was ihr eigentlich bei uns am nettesten findet.
[854] Die wissenschaftliche Info, die Erfahrungsberichte oder auch einfach ein paar, wie sagt meine Oma immer, einen Schwank aus meinem Leben.
[855] Schreibt uns doch gerne, dass ihr in eine Rezession bei Apple Podcast, da kann man einfach, wenn ihr da im Internet drauf findet, egal wo ihr hört, ob ihr bei Spotify hört oder direkt auf der Homepage, könnt ihr da eine Rezession hinterlassen.
[856] Wir würden uns wahnsinnig freuen, weil wenn ihr das Gefühl habt, ihr sitzt hier quasi mit bei uns und seid schon unsere besten Freunde, wir wissen nicht, wer ihr seid und wir wissen nicht, wie ihr das findet und wir würden uns wahnsinnig freuen, es zu erfahren.
[857] Absolut.
[858] Euch noch einen wunderschönen Tag und bis nächste Woche.
[859] Tschüss.