Phönix Podcast - Endlose Energie statt ewig erschöpft XX
[0] Herzlich willkommen beim phoenix -Podcast, der Mädelstreff mit Mehrwert und Tiefgang.
[1] Ich bin Dr. Simone Koch und hier, um außerhalb meiner ärztlichen Tätigkeit möglichst vielen Menschen Wissen zu Gesundheit und Wohlbefinden nahezubringen.
[2] Ich bin Maria Schalo und ich übersetze das Nerdige für den Normalo und bin meines Zeichens CEO der unqualifizierten Kommentare.
[3] Dieser Podcast dient der reinen Wissensvermittlung.
[4] Es werden Angebote gemacht, wie du Dinge umsetzen kannst, um dein Leben zu etwas mehr Energie zu führen.
[5] Es wird jedoch kein Behandlungsverhältnis geschlossen.
[6] ihr Lieben, herzlich willkommen zu einer neuen Folge mit meiner Wenigkeit und der wundervollen, großartigen, witzigen und unterhaltsamen Maria mit der atemberaubenden Stimme.
[7] Hallo, hallo, hallo.
[8] Ihr merkt schon, wir haben einige von euren Kommentaren gelesen, zumindest Maria, und dann erzählt sie mir davor.
[9] Vielen Dank dafür.
[10] Ja, also freuen wir uns auch immer, wenn ihr das weiterhin so tut und uns ab und zu mal ein paar nette Kommentare bei Apple Podcasts da lässt und natürlich gerne die 5 Sterne.
[11] Und heute sprechen wir über Angst und über Trauma, über Stress und die biochemischen Hintergründe und auch darüber, wie sowas entsteht, wie klassische Verknüpfungen funktionieren und was man dagegen tun kann.
[12] Also wie man das löschen und wieder hinbekommen kann und was da so ein bisschen...
[13] Besonderheiten sind.
[14] Fantastisch.
[15] Also wirklich, im Moment ist dieses Thema zumindest in meinem Umfeld echt ganz high.
[16] Unsere Freundin Laura, die hat ja zum Beispiel auch gerade den somatischen Traumacoach gemacht oder macht den gerade.
[17] Ich weiß gar nicht, ob sie dir das erzählt hat.
[18] Ich muss immer ganz ehrlich sagen, ich habe lange, lange zu mir selber nicht so gut den Zugang gehabt und hätte von mir behauptet, dass ich mit Trauma gar nichts am Hut habe und da auch irgendwie nichts ist.
[19] Aber gucken wir doch mal rein heute und vielleicht kann ich bestätigen, dass da tatsächlich ein bisschen mehr als man so denkt im ersten Schritt.
[20] Ja, würde ich auch denken.
[21] Das Thema ist auf jeden Fall im Augenblick halt so ein bisschen in aller Munde.
[22] Also ich finde da zu dem Thema, bin ich traumatisiert oder nicht, finde ich tatsächlich halt von Verena König, die hat ja auch das Mega -Bestseller geschrieben, bin ich traumatisiert, wo das halt genau darum geht und ist so ein bisschen halt auch dann der Tenor, ja, jeder ist in irgendeiner Weise traumatisiert.
[23] Und ich hatte gestern wieder, also wir versuchen immer einmal die Woche so ein Zoom -Treffen quasi zu machen.
[24] von meinem Breathwork -Tribe, also von meinen Mitcoaches.
[25] Und da war auch so der Gesamtenor, weil gerade alle irgendwie so ein bisschen schwierige Phase haben.
[26] Jeder ist ja ein Haufen Chaos und hat halt irgendwelche Themen am Start.
[27] Und das ist wahrscheinlich auch so.
[28] Und deswegen ist es halt auch ein Thema, was einen so umtreibt.
[29] Was halt spannend ist in dem Zusammenhang, aber da gehen wir heute halt so ein bisschen darauf ein, dass es eben die klassische Psychotherapie gibt, die halt sehr gut untersucht ist und die klassische Verhaltenstherapie und dass es dann halt ganz viel da drum rum gibt, wo die Datenlage halt unklar bis nicht vorhanden ist und dass eben so Sachen wie Somatic Experience oder Sedona Method oder so.
[30] halt ganz viel Benefit bringen kann.
[31] Aber die Frage ist halt, wenn man sich die biochemischen Hintergründe anguckt, ob man damit wirklich dann nachhaltig und langfristig was lösen und verändern kann und was halt gegeben sein muss, damit man Sachen langfristig und nachhaltig verändern kann.
[32] Und das finde ich in dem Zusammenhang ja super interessant und spannend und habe halt auch immer das Gefühl, immer wenn ich was Neues in dem Zusammenhang gelernt habe, habe ich hinterher das Gefühl, noch weniger zu wissen.
[33] Das ist so lustig.
[34] Simone, dann mach doch mal mit dir selber an meiner Stelle einen Podcast, dann weißt du mal, wie wenig du weißt.
[35] Aber ich würde sagen, vielleicht starten wir mal rein, wie wir ganz oft rein starten, mit der nämlich Frage, was ist denn eigentlich Angst?
[36] Also ich merke bei mir selber, dass ich gerade in dieser Diätphase relativ häufig auch über Angst spreche.
[37] Ich habe zum Beispiel Angst, wieder zuzunehmen.
[38] Ich habe Angst, diese Heitephase irgendwie nicht ordentlich zu schaffen.
[39] Aber was ist Angst im Körper?
[40] Warum ist Angst da?
[41] Und so hol uns doch vielleicht erstmal in diese Geschichten ab.
[42] Also man muss da ganz klar unterscheiden, tatsächliche lebensbedrohliche Situationen, die quasi echte Angst auslösen und das, was du halt beschreibst, was halt eher Ängstlichkeit quasi ist.
[43] Ich finde auch hier wieder im Englischen sehr viel klarer unterschieden in vier.
[44] Und Anxiety, was halt zwei völlig unterschiedliche Sachen sind im Deutschen.
[45] Also hilf mir, du bist mit Sprache manchmal ein bisschen besser als ich, aber ich finde es im Deutschen deutlich schlechter von der sprachlichen Unterscheidung.
[46] Wir nennen halt beides Angst oder Furcht.
[47] Aber es ist halt auch, also hier Furcht und Angst sind im Prinzip gleichbedeutend, würde ich sagen, in der deutschen Sprache.
[48] Und halt diese Unterscheidung von echter Angst, die meistens mit einer lebensbedrohlichen Gefahr einhergeht oder dem Gefühl einer lebensbedrohlichen Gefahr.
[49] Das muss ja nicht wirklich so sein.
[50] Und halt Anxiety und das, was du halt schreibst, ist ja eher Anxiety, also dass du halt ängstlich bist und so eine Unruhe in dir verspürst, du könntest wieder zunehmen und so.
[51] Das lässt sich in dem deutschen Sprachgebrauch schwerer zu unterscheiden.
[52] Und wenn wir halt in Richtung Trauma sprechen wollen, dann geht es um Angst, also um die Angst, die quasi uns das Gefühl gibt, dass wir wirklich in Gefahr sind, dass hier wirklich was vor sich geht.
[53] verschiedene Dinge daran beteiligt und das wird jetzt ein bisschen, ja, wieder ein Größeres ausholen.
[54] Also zum einen ist das die Amygdala beziehungsweise die Amygdalae.
[55] Ich nehme mal an, die müsste man lateinisch deklinieren, deswegen Amygdalae, weil wir haben nämlich zwei davon, also einmal rechts und einmal links am Gehirn dran.
[56] Und das sind die Mandelkerne.
[57] Also Amygdala ist das lateinische oder griechische Wort, ich weiß es nicht so genau, für Mandel.
[58] Und die heißen so, weil die aussehen wie eine Mandel.
[59] Und das ist erstmal, dass man diesen Kern hat.
[60] Das ist erstmal die Grundvoraussetzung dafür, dass man überhaupt Angst empfinden kann, was wichtig ist, was sowohl Vor - und Nachteile hat.
[61] Also es gibt halt so Tierversuche mit Affen, wo man den, also dem Affen, der ganz unten in der Hierarchie, in der Stammeskette war, quasi die Amygdala entfernt hat.
[62] sodass er halt keinerlei Angstempfinden mehr hatte.
[63] Und die steigen dann halt ganz schnell zum Stammboss sozusagen auf, zum Alphatier, weil sie halt keine Angst mehr haben und einfach wahllos auf ihn einschlagen und sich da keine Angst vor Ausgrenzung haben und so weiter.
[64] Kann aber eben halt auch dazu führen, dass der Affe dann halt endgültig ausgestoßen wird.
[65] oder abgemurkst wird von seinen Stammeskollegen.
[66] Was heißt, was uns so ein bisschen auch schon in die Richtung zeigt, dass es einerseits sehr, sehr wichtig ist, dass es dieses System gibt, aber dass es uns andererseits halt auch erheblich behindern kann, je nachdem wie stark.
[67] und schnell das aktiviert ist.
[68] Und das ist halt auch, wie schnell hier eine Aktivierung stattfindet und eine Aktivierung des sogenannten Furchtkreislaufes oder Bedrohungskreislaufes ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.
[69] Also manche sind da sehr empfindlich.
[70] So ein bisschen so wie...
[71] Ja, manche Leute, wenn man halt irgendwo reinkommt, also zum Beispiel eine meiner Kolleginnen, wenn sie gerade in der Küche ist und macht sich einen Kaffee und man kommt rein und spricht sie an, dann kannst du eigentlich sicher sein jedes Mal, dass man das Gefühl hat, okay, jetzt habe ich bei ihr fast einen Herzinfarkt ausgelöst, weil sie sich halt immer total erschreckt.
[72] Und dann gibt es halt andere, die kannst du quasi von hinten anschreien, die bleiben halt total entspannt und drehen sich dann halt mega entspannt um und sagen, ja.
[73] Und da gibt es einfach unterschiedliche Charaktere und unterschiedliche biochemische Grundvoraussetzungen, wie schnell wir was als Bedrohung empfinden, beziehungsweise wie schnell einfach hier die biochemischen Mechanismen anspringen.
[74] Ja, also das spielt eine ganz, ganz große Rolle.
[75] Die Amygdala stößt viele Sachen dann an.
[76] Und dann haben wir hier wieder die HPA -Achse.
[77] HHN -Achse im Deutschen, also das heißt Hypothalamus, Hypophysen, Nebennierenachse.
[78] Das heißt, es wird über den Hypothalamus verschiedene Prozesse losgestoßen, die dann dazu führen, dass die Hypophyse Sachen ausschüttet, also ACTH ausschüttet, die dann dazu führen, dass die Nebenniere Cortisol oder das Nebennierenmark auch Adrenalin und Neuadrenalin ausschüttet.
[79] Und dann gibt es im Gehirn selber noch den Locus Cerullus.
[80] Ja, quasi eine Hirnregion, die selber auch Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausschütten kann und da dann für Stress - und Angstreaktionen sorgen kann im Körper.
[81] Also das ist dann erstmal so die Hinterkörper.
[82] Ich muss immer wieder 10.
[83] Klasse Bio abgewählt.
[84] Was du gerade erzählt hast, ich bin hängen geblieben bei HHN.
[85] Das heißt, im Gehirn zwei Punkte und die Niere ist doch aber am Rücken unten oder so?
[86] Nebenniere, genau, ja.
[87] Also Nebennierenrinde und Nebennierenmark, die sind im Rücken.
[88] Worauf ich hinaus will, also einige wollen das immer wissen, wo das alles genau ist, an andere interessiert das überhaupt nicht.
[89] Also es gibt verschiedenste Punkte, wo diese Stressreaktion stattfindet und an einer Stelle wird der Bedrohungskreislauf quasi.
[90] wenn eine gewisse Reizschwelle überschritten wird.
[91] Und das stößt dann eine ganze Reihe von Systemen an, die dazu führen, dass Stresshormone ausgeschüttet werden.
[92] Und hier sind halt eben die wichtigsten Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol.
[93] Und an sich ist es eine wichtige und lebensrettende Reaktion.
[94] Also wenn jetzt was passiert, was weiß ich.
[95] Also gehen wir mal einfach in unsere Uhrzeit zurück.
[96] Es kommt ein Raubtier und greift uns an, dann muss diese Reaktion ausgelöst werden, weil wenn du in dem Moment denkst, oh, süße kleine Miezekatze.
[97] und irgendwie versuchst, die zu streicheln, dann war das dein letzter Tag, was dich dann halt evolutionstechnisch auch ausschließt von der weiteren, also zumindest außer du hast schon mehr Rücken in die Welt gesetzt, aber tendenziell, wenn man halt diese Reaktion auf ein Raubtier gezeigt hat, dann kam man nicht dazu, sich vorzupflanzen und dementsprechend sind wir da sehr drauf, also haben wir uns in die Richtung entwickelt, dass wir auf Reize, die potenziell lebensbedrohlich sind, mit dieser Bedrohungsreaktion reagieren, die im ganzen Körper losgestoßen wird und die dann dazu führt, dass entweder eine Fluchtreaktion einsetzt oder ein Freeze, also ein komplettes Erstarren, was auch in manchen Situationen hilfreich sein kann, um aus dieser Situation herauszukommen.
[98] Also ursprünglich mal sehr, sehr sinnvoll und das ist im Prinzip eine Art Reflex.
[99] Also es gibt halt nicht verbundene Reflexe.
[100] Also wenn man zum Beispiel auf was Scharfes drauf tritt oder so, dann ist es schwer, das zu überschreiben, weil das ist halt eine Reflexkette, die direkt über das Rückenmark läuft.
[101] Oder klassisch halt der Patellasehnenreflex oder so.
[102] Das ist halt was, das kannst du nicht unterdrücken, dass dein Knie da nach vorne schnellt, wenn man da drauf schlägt, weil diese Reflexschleife direkt im Rückenmark weitergeschaltet wird und gar nicht im Gehirn verarbeitet wird.
[103] Der Bedrohungskreislauf wird sehr wohl im Gehirn verarbeitet, wie ich ja schon gesagt habe, und über eben diese, also die Kerne, die Amygdala ist mitgesteuert und halt auch über den Locus Cerullus und kann deswegen beeinflusst werden.
[104] Und was auch wichtig ist in diesem Zusammenhang, also dass es kein kompletter reiner Reflex ist, sondern dass es eine Reflexkette ist, an der das Gehirn.
[105] Das heißt, wir können daran arbeiten, ob wir Fight, Flight oder Freeze reagieren in Angst?
[106] Habe ich das richtig verstanden gerade?
[107] Zum Teil schon, ja.
[108] Vor allen Dingen, wenn was häufiger auftritt.
[109] Also das ist halt so ein ganz simples Beispiel oder so simpel halt auch wieder nicht.
[110] Aber wer selbstständig ist, du kennst das bestimmt auch, früher oder später hat man halt Situationen, die einem wahnsinnig Angst machen.
[111] Oder in meinem Fall, man wird verklagt.
[112] Also Ärzte werden immer irgendwann verklagt.
[113] Und beim ersten Mal hat man halt wirklich noch...
[114] absolute totale Panik, kann nächtelang nicht schlafen, hat quasi panische Angst vor dem Öffnen des Briefkastens und weiß ich nicht.
[115] Und beim zweiten Mal ist man dann halt schon entspannter und denkt, ach na ja, wieder das.
[116] Und beim dritten Mal ist es halt dann so, na kennen wir schon.
[117] Warum wird man verklagt als Ärztin?
[118] Also ich wurde halt verklagt, weil...
[119] ich Werbung gemacht habe für mich als Arzt, also weil meine Homepage nicht so gestaltet war, wie eine Homepage bei einem Arzt gestaltet sein darf, weil ich mich damals nicht ausreichend schlau gemacht habe und mich halt an amerikanischen Modellen orientiert habe und sowas wie zum Beispiel Testimonials oder so auf seiner Homepage zu haben, ist in Deutschland verboten.
[120] Und da hat mich ein Kollege anonym angezeigt.
[121] Was dann nach hinten raus, was ich schon mal, also das sind halt einfach Verhaltensweisen, die mir völlig fremd sind.
[122] Ich verstehe überhaupt nicht, warum man sowas macht.
[123] Ich finde, das ist so, wie kann man so bösartig sein?
[124] Aber sowas ist halt im Zweifelsfall gegen den Kollegen und dann war das halt auch ein bisschen teuer.
[125] Deswegen ich inzwischen sehr, sehr, sehr darauf achte, dass ich bei sowas mit allem absolut korrekt unterwegs bin.
[126] Ja, aber das ist halt sowas, wo man klassisch weiß.
[127] Ja, das verstehe ich auf jeden Fall.
[128] Aber heute ist auch was ganz anderes.
[129] Wenn man selbstständig ist, dann kennt man das mit der Angst.
[130] Wo holtest du hin?
[131] Das ist halt, desto häufiger was passiert, was einem ursprünglich mal ganz viel Angst gemacht hat, desto weniger Angst macht einem das nach hinten raus.
[132] Bei bestimmten Sachen, wie zum Beispiel ein Raubtier kommt, macht es Sinn, dass man immer jedes Mal gleich viel Angst hat und sich halt dann auch davon macht.
[133] Man kann das aber schon im Sinne von überschreiben, beziehungsweise dass man jedes Mal flieht.
[134] Das ist halt wichtig.
[135] Aber wenn einem das oft begegnet, reguliert sich der Körper wahrscheinlich deutlich schneller wieder herunter.
[136] Und das ist halt auch der Punkt.
[137] Diese Hochregulationen des Stresssystems können sehr, sehr lange anhaltend sein.
[138] Und das ist auch typbedingt und davon abhängig, wie oft einem sowas passiert und wie gut die Kreislaufe funktionieren, die das wieder runter regulieren.
[139] Bei Menschen, wo das überstimuliert ist, kann es halt sein, man fällt fast die Treppe runter oder so.
[140] Ich weiß nicht, ob du sowas auch kennst.
[141] Man rutscht aus und man kann sich gerade noch so festhalten.
[142] Dann ist man hinterher so ein bisschen...
[143] Man fühlt sich schwach und ist ein bisschen wackelig auf den Beinen.
[144] Das liegt daran, dass die Stresshormone, die hier ausgeschüttet wurden, noch aktiv sind und noch eine ganze Weile relativ stark aktiv sind.
[145] Die müssen dann wieder runterreguliert werden.
[146] Da hat der Körper bestimmte Mechanismen für, indem er das Ganze durcharbeitet und erkennt, dass er jetzt wieder in einer guten Situation ist.
[147] Und wichtig sind hier auch bestimmte Sachen, als zum Beispiel Zucker spielt hier eine Rolle, also Aufnahme von Glucose, Kohlenhydraten, dass die Energiebereich des Körpers gedeckt wird.
[148] Also das geht jetzt halt dann sehr weit, aber es gibt zum Beispiel Studien dazu, wo man Menschen so einen klassischen Belastungstest ausgesetzt hat.
[149] Das heißt, sie mussten unvorbereitet von einer großen Gruppe sprechen und dann hat man halt hinterher geguckt, wie schnell wird das Cortisol vor allen Dingen im Körper wieder runterreguliert, wie schnell geht die Stressantwort wieder zurück.
[150] Und die eine Gruppe durfte von einem Buffet essen, was sie wollte, wo halt alles möglich war.
[151] Und dann hat man halt auch festgestellt, dass sie schon auch sehr nach Kohlenhydraten gegriffen haben.
[152] Und da war nach anderthalb bis zwei Stunden alles wieder im Normalzustand und komplett runterreguliert.
[153] Und die zweite Gruppe hat nur Salat gekriegt und gar keine Kohlenhydrate.
[154] Und die brauchte tatsächlich sechs bis sieben Stunden, bis sich die Marker wieder runterreguliert hatten.
[155] Da bräuchte man ja direkt eine dritte Gruppe, die noch Eisbadet.
[156] Ja, danach.
[157] Aber Spoiler, da kommen wir ja später nochmal drauf.
[158] Ja, also das ist dieser Bedrohungskreislauf und der eben normal ist und wichtig ist, damit man sich entsprechend verhält in bestimmten Situationen oder sehr, sehr wichtig war, aber zum Teil ja auch heute noch wichtig sein kann.
[159] Also es kann ja tatsächlich passieren, man wird angegriffen, man wird bedroht.
[160] Ja, ich finde das eher hinderlich.
[161] Also ich habe eher das Gefühl, dass mein Gehirn, dass mich das nervt, dass mein Gehirn, also welche echten Angst.
[162] also lebensbedrohlichen Angstzustände können wir denn noch haben in unserer, genau.
[163] Aber trotzdem habe ich manchmal einfach so Angst.
[164] Also mein Gehirn schüttet da dann irgendwas aus, wo ich dann Angst habe und mir denke, warum denn jetzt aber?
[165] Also das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass mich irgendwer scheiße findet, weil ich in meinem Instagram irgendwas erzähle, was vielleicht irgendwo jemand sagt, geht ja gar nicht hier, die Schalo, hallo.
[166] Also es ist ja nichts mehr, was wirklich...
[167] Das ist nicht lebensbedrohlich, ja.
[168] Aber hier kann es halt sehr gut sein, dass bei dir Verknüpfungen da sind mit Sachen, die dir lebensbedrohlich irgendwann mal erschienen.
[169] Und das ist im Prinzip so der Mechanismus der klassischen Konditionierung.
[170] Also die meisten kennen den Pavlovschen Reflex, den Pavlovschen Hund.
[171] Ich erzähle es aber trotzdem nochmal.
[172] Also es ist die klassische Konditionierung.
[173] Wenn ich einem Hund...
[174] Essen vorsetze oder den Geruch von Essen dem Hund gebe, dann fängt er an, also fängt ein Speichelfluss an.
[175] Ist auch, wenn man total hungrig ist oder so, kann jeder mal versuchen.
[176] Besonders krass ist das nach dem Fasten, da reicht es schon, wenn man dann irgendwas super Leckeres riecht oder oft reicht es schon, wenn man daran denkt, dann setzt ganz krasser Speichelfluss ein, weil der Körper sich dann darauf freut, das Essen zu können.
[177] Und das ist dann, also da habe ich dann halt den direkten Reiz, das Essen und das sorgt dann halt für Speichelfluss.
[178] Und dann kann ich einen zusätzlichen, also einen indirekten Reiz konditionieren, indem ich jedes Mal, wenn ich was zu essen hinstelle und der Geruch von Essen da ist, gleichzeitig eine Glocke läute.
[179] Das war so im klassischen Pavlovschen Versuchsaufbau.
[180] Und dann später irgendwann...
[181] fängt halt auch immer der Speichelfluss an.
[182] Und wenn man das oft genug gemacht hat, dann reicht das Leuten der Glocke und der Speichelfluss setzt ein, weil im Gehirn mit der Glocke Essen und Speichelfluss verknüpft wurde.
[183] Und das ist der Mechanismus der klassischen Konditionierung.
[184] Und so ähnlich können halt auch Sachen verknüpft werden, die gar nichts damit zu tun haben.
[185] Also wäre jetzt zum Beispiel ein Beispiel.
[186] Eine Patientin kommt und sagt, sie reagiert, also oft ist es ja, das ist eh was, was in meinem Job relativ schwierig ist, dass viele kommen und sagen, ich vertrage XY nicht.
[187] Und wenn ich dann halt nachfrage, was heißt denn das, sie vertragen das nicht, dann kommen oft ganz schwammige, unspezifische Antworten.
[188] Ich fühle mich dann nicht so richtig wohl, ich weiß auch nicht, irgendwie vielleicht so ein bisschen Kopfschmerz, Schwindel.
[189] Druckgefühl im Bauch und so.
[190] Und es kann natürlich sein, dass es wirklich eine Allergie oder irgendwas ist, aber es kann eben auch eine ungünstige Verknüpfung mit was sein.
[191] Also wenn zum Beispiel jemand sagt, er verträgt nicht, wenn Gras frisch gemäht wurde.
[192] Und dann kann es halt zum Beispiel sein, dass da also mit dem Geruch von frisch gemähtem Gras ein Ereignis verknüpft wurde, zum Beispiel, wenn man noch ganz, ganz klein ist, dass man streit mit dem, also das ist jetzt ein Beispiel, was von Peter Lewin ist, aus seiner Therapiepraxis, dass eine Patientin auf einem frisch gemähten Rasen dann von ihrem Bruder quasi, also jetzt sage ich jetzt mal misshandelt, aber die waren halt beide klein, aber dann halt massiv durch die Gegend geschleudert wurde und deswegen verknüpft sie, hat sie ganz früh, weil das für sie ein schweres Ereignis war, hat sie den Geruch von frischem Gras verknüpft mit Gefahr und mit Problemen.
[193] Und deswegen bekommt sie jetzt immer, wenn sie frisches Gras riecht, bekommt sie Schwindelgefühl, Herzrasen und so weiter.
[194] Weswegen sie davon ausgegangen ist, sie hat eine Allergie gegen frisches, gemähtes Gras und sie verträgt das halt quasi eigentlich nicht in irgendeiner Weise.
[195] Tatsächlich hat sie aber eine Konditionierung auf den Geruch von frisch gemähtem Gras, der bei ihr mit einem schwer bedrohlichen Ereignis verknüpft wurde.
[196] Und das ist halt so ein bisschen das.
[197] Und desto schlimmer, also das ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
[198] Aber desto schlimmer in dem Moment das Ereignis empfunden wird, desto schneller wird es direkt verknüpft.
[199] Also hier haben bestimmte Rezeptoren, die NMDA -Rezeptoren spielen hier eine ganz, ganz große Rolle.
[200] Wenn die stark angesprochen werden in dem Moment und auch langfristig angesprochen werden, dann kommt es zu einer massiven, dauerhaften Verknüpfung dieses Ereignisses.
[201] Und das kann auch sehr weit werden.
[202] Also es kann halt sein, es wird nur Gras verknüpft und der Geruch noch frischen Gras.
[203] Aber es kann auch sein, es wird Spielen auf Wiesen im Allgemeinen verknüpft.
[204] Oder im schlimmsten Fall, es wird Spielen allgemein verknüpft.
[205] Also dass halt alles, was irgendwie mit Spielen und so zu tun hat, plötzlich als irgendwo im Hinterkopf als bedrohlich verknüpft wird.
[206] Und also bei dir kann das halt was sein, dass also so jetzt, wenn wir jetzt dieses Instagram -Beispiel nehmen, das wäre ja...
[207] also quasi soziale Gruppe, soziale Annahme und so, dass du vielleicht an irgendeiner Stelle in deinem Leben für das, was du gemacht hast, ausgeschlossen und gedisst wurdest, weil du halt dich getraut hast und so gewesen bist, wie du eigentlich sein wolltest.
[208] Und das für dich in dem Moment zu so einem starken, traumatischen Ausschluss geführt hat, dass es was ist, wovor du weiterhin immer Angst hast, wenn du dich voll zeigst oder aus dir rausgehst.
[209] Also das ist jetzt völlig willkürlich, keine Ahnung.
[210] Aber das wäre halt sowas Typisches.
[211] Und es kann halt, desto schlimmer das Ereignis ist, desto schneller wird es halt akut und stark verknüpft.
[212] Und desto eher ist es eventuell auch sehr breit von der Verknüpfung her.
[213] Nehme ich jetzt einfach mal, also hier, Achtung, Triggerwarnung, sexuelle Übergriffe, aber bei mir selber halt, dass ich offensichtlich mit mir verknüpft habe, eine bestimmte Art, mich zu kleiden, mich zu geben und halt bestimmte Art von Berührung mit Trauma, mit Gewalt und mit...
[214] Schmerzen und so weiter verknüpft habe, weswegen ich diese ganzen Verhaltensweisen sehr breit, was ich halt selber, ganz lange selber auch nicht durchschaut habe, verknüpft habe.
[215] Also, dass ich halt einfach bestimmte Verhaltensweisen, die ich vorher hatte, komplett eingestellt habe, weil das bei mir offensichtlich mit einem Trauma verknüpft wurde.
[216] Und das ist halt auch das Problem, dass man das oft dann gar nicht bemerkt.
[217] Wenn jemand zum Beispiel einen Autounfall hatte auf dem Weg zum Fitnesstraining, dass er vielleicht hinterher aufhört, Fitness zu machen und grundsätzlich keinen Sport mehr macht und vielleicht, wenn es ganz breit geht, auch soziale Kontakte meidet, weil er den schweren Autounfall mit dem Weg zum Fitnesstraining verknüpft hat und mit Fitnesstraining, was eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun hat.
[218] Und darauf halt überhaupt erstmal zu kommen, dass hier ein Trauma verknüpft wurde, ist manchmal ganz schön schwierig.
[219] Und eigentlich ist ja die Idee, also korrigiere mich, aber eigentlich ist doch die Idee vom Gehirn hier, uns zu schützen vom nächsten Mal.
[220] Also eigentlich ist die Absicht ja eine gute, dass wir halt nicht mehr einen Unfall haben.
[221] Aber wie sich das dann auswirkt, ist halt oft ungut für uns.
[222] Das ist die Problematik.
[223] Genau, genau.
[224] Und das ist halt auch das.
[225] Also die Ursprungsreaktion ist halt quasi ein Reflex.
[226] Also es findet halt eine schlimme Situation statt und dementsprechend werden diese ganzen Stresssysteme massiv hochgeschossen.
[227] Und dann erzählt uns unser Gehirn eine Geschichte darum herum und die kann Sinn machen, muss aber nicht.
[228] Also das ist ja auch da.
[229] Wenn jemand eben auf dem Weg zum Sport oder so irgendwas passiert ist und er meidet halt voll an alles, was mit Sport zu tun hat, dann wird ihn das halt nicht davor schützen, eventuell nochmal wieder irgendwie einen Unfall zu haben und wird ihm aber sonst halt erheblich schaden.
[230] Aber das ist halt was, was unser Körper nicht versteht, also was halt nicht absichtlich läuft und was deswegen da extrem schwierig ist.
[231] Und ja, was ich halt wichtig finde, es gibt halt eben diese zwei Arten von Entstehung von Trauma aus Angst und aus der normalen und natürlichen und nicht vermeidbaren Reaktion.
[232] auf einen starken oder bedrohlichen Stressor.
[233] Und das eine ist eben, dass das Ereignis so schwerwiegend und bedrohlich ist, dass es einen so starken Reiz auslöst, dass es halt hier zu einer Aktivierung dieser Rezeptoren und so weiter kommt.
[234] dass es zu einem Akuttrauma kommt sozusagen, also durch ein einziges Ereignis.
[235] Oder es kann eben auch sein, dass über einen sehr langen Zeitraum es immer und immer und immer wieder zu bedrohlichen Ereignissen in der gleichen Situation kommt und dass dadurch diese starke Verknüpfung kommt.
[236] Das ist dann halt eher nach dem Weg der klassischen Konditionierung, dass es da dann halt eben auch zur Verknüpfung von Dingen miteinander kommen kann, die sich dann als Trauma...
[237] Okay, verstehe.
[238] Das heißt, würdest du sagen, wir sind bei dem Punkt, wie entsteht Trauma und warum ist es da und woher kommt das und was passiert da im Gehirn?
[239] Da sind wir vorangeschritten oder fällt dir noch was ein, was da total wichtig zu wäre gerade?
[240] Ne, also das finde ich halt zu ursprünglich wichtig.
[241] Also haben wir, glaube ich, alles gesagt.
[242] Ja, die Frage wäre dann halt eben, wie wird das wieder los?
[243] Also vor allem, was kann ich so tun?
[244] Und dass es vielleicht auch, also keine Ahnung, gibt es so Verhaltensweisen im Alltag, wo es Studien zu gibt, die halt belegen, dass das auf jeden Fall nicht hilft, wenn man traumatisiert ist, obwohl es eigentlich gar nichts mit dem Ursprungstrauma zu tun hat.
[245] Also Thema, keine Ahnung, Ernährung, Lifestyle, so wie sieht es aus mit Schlafen?
[246] Das sind ja immer so die Standardsachen, die da für mich mit reinkommen.
[247] Und dann eben aber auch klassisch Therapiemöglichkeiten.
[248] Also das ist ja wahrscheinlich das.
[249] Wo viele, die dann merken, dass sie Trauma haben, hingehen und sagen, ich brauche jetzt irgendwas.
[250] Genau.
[251] Also in der klassischen Traumatherapie, klassischen Psychotherapie, klassischen Verhaltenstherapie gibt es erst mal die Konfrontation und die wiederholte Konfrontation.
[252] Und das ist halt so ähnlich wie das, was ich vorhin gesagt habe, dass man auch lernen kann, dass ein Reiz nicht so wild ist.
[253] Und die Idee ist hierbei eben auch, dass man sich diesem Ereignis immer wieder aussetzt und dadurch die Emotion und die Biochemie aus dem Ereignis rausnimmt.
[254] Das heißt, der Therapeut geht das Ereignis entweder sprachlich oder schriftlich mit dem zu Behandelnden durch und derjenige soll sich halt auch so gut wie möglich in dieses Ereignis erneut hineinversetzen.
[255] und wird dadurch auch auf jeden Fall retraumatisiert.
[256] Und die Idee ist eben, dass wenn man das immer und immer wieder macht, dass dann irgendwann der Körper das als nicht mehr so bedrohlich empfindet und nicht mit der gleichen Antwort geht.
[257] Also musste sich die Frau dann ins frisch gemähte Gras legen oder was war?
[258] Tatsächlich in diesem Fall nicht, weil es hier in dem, also wo das beschrieben ist, um eine andere Art von Therapie geht.
[259] Aber ja, in diesem Zusammenhang, hier müsste sie sich nicht ins frische Glas legen, weil das würde nichts helfen.
[260] Weil das wäre ja, also das ist auch, das ist bei Phobien, dass man halt sagt, okay, hier ab ins Gras oder ab zur Spinne oder weiß nicht.
[261] Und dann wirst du lernen, die Spinne tut nichts, das Gras tut nichts und so weiter.
[262] Konfrontationstherapie.
[263] In diesem Fall wäre es, dass sie sich an dieses Ereignis erinnert, wo eben der Bruder sie geschlagen hat und ihr wehgetan hat und das sich dann da reinfühlt.
[264] Wie hat sich das angefühlt?
[265] Wie war das?
[266] Und ja, sich diese Geschichte quasi immer wieder erzählt, solange bis sie halt für sie nicht mehr so bedrohlich ist.
[267] Das Problem hierbei ist, dass es halt immer wieder zur Retraumatisierung kommt.
[268] dass es auch Menschen gibt, wo das nicht funktioniert, also wo diese Verarbeitung nicht entsprechend funktioniert, vor allen Dingen, wenn bestimmte, weil du hattest Schlaf angesprochen, also zum Beispiel brauchen wir guten REM -Schlaf, um das dann verarbeiten und ablegen zu können.
[269] Und leider ist das Problem bei posttraumatischen Belastungsstörungen, dass die Fähigkeit zum REM -Schlaf hier verloren ist.
[270] Das ist hier in der Schlaffolge, glaube ich, schon mal.
[271] Da hast du schon mal kurz angesprochen.
[272] Und dann kann das vom Gehirn nicht entsprechend prozessiert und integriert werden.
[273] Und dann kann es eben sein, dass diese klassischen Verhaltenstherapien nicht funktionieren.
[274] Andererseits ist es aber so, dass...
[275] man sich da zumindest in der psychotherapeutischen wissenschaftlichen Ecke ziemlich einig ist, dass es wichtig ist, quasi das da durchzugehen und das Traumaereignis dadurch zu löschen.
[276] Und dass eben deswegen so Verhaltensweisen aus dem Alltag, die man macht, um das zu...
[277] betäuben, wie zum Beispiel Alkohol trinken oder Benzodiazepine nehmen oder also vieles auch, was aus der medikamentösen psychiatrischen Therapie gemacht wird, wie halt eben Anxiolytika geben, Benzos geben und so weiter, dass das dazu beiträgt, dass das Trauma tatsächlich langfristig nicht heilen kann, weil der Körper sich halt eben nicht damit auseinandersetzen kann.
[278] Und wo ich mich aber auch erkannt habe, Also ich neige halt zum Beispiel in solchen Situationen dazu, dass ich mich dann damit betäube, dass ich, weiß ich nicht, 28 Folgen einer Serie angucke oder so, um mich halt nicht mit meinem eigentlichen Problem, mit meinem Inneren beschäftigen zu müssen.
[279] Also es betäubt das halt auch.
[280] Und es verschiebt im Prinzip die Auseinandersetzung damit nach hinten, beziehungsweise führt eben dazu, dass man sein ganzes Leben in einem, also vor allen Dingen, wenn es um Alkohol oder...
[281] Man kann alles Mögliche nutzen, um sich zu betäuben.
[282] Es geht Alkohol, es geht Sex, es geht Sport.
[283] Es gibt ganz, ganz viele betäubende Maßnahmen.
[284] Und indem man diese Maßnahmen nutzt, kommt man eben nie dahin, dass der Körper das Trauma tatsächlich prozessiert und integriert.
[285] Sprich Heilung.
[286] Weil es gibt ja in der Gym Bro Community, gibt es ja ganz viele, die von sich selbst behaupten, Fitness ist ihre Therapie.
[287] Da klingelt bei mir dann auch immer, das ist vielleicht nicht super gesund.
[288] Also natürlich ist Fitness total gut und man kann sich abreagieren und so, aber ich kenne einige Menschen, die eben wirklich immer häufiger auch so sagen, ja, das ist mein Therapieplatz oder so, keine Ahnung, wo ich dann auch schon immer vermute, Ist aber irgendwas mit dir und das ist...
[289] Genau, also das Ding ist halt ja, es hilft.
[290] Also es ist ja auch wie wenn man Anziolithika verschreibt oder so bei jemandem mit einer Angststörung oder so.
[291] Es hilft ja, aber es hilft halt nicht.
[292] Also es ist so, wie so oft halt auch in der funktionellen Medizin, es ist eine Symptombekämpfung.
[293] Es ist keine Bekämpfung der Ursache.
[294] Also man kriegt die Ursache nicht behoben.
[295] Und ganz viele von den Therapien in der klassischen Psychiatrie helfen...
[296] nicht die Ursache zu beheben, sondern helfen halt eben nur, das Symptom zu mindern.
[297] Also sei es halt die Gabe von SSRI, also von Antidepressiva oder die Gabe von Anxiolytika oder Benzodiazepin.
[298] Das sind alles Sachen, die einfach nur die körperlichen, also die Hormone und so weiter, die im Rahmen dieses Bedrohungskreislaufes ausgeschüttet werden, zu unterdrücken.
[299] Aber es ändert halt eben nichts.
[300] an der Problematik, dass der Körper in einem ständigen Kreislauf der Stresshormonausstimmung und der Überaktivierung des Sympathikus gefangen ist.
[301] Genau, und da kommen wir jetzt wieder zur klassischen Verhaltenstherapie.
[302] Also es gibt halt eben dieses Löschen, also das machen wir als Ereignis immer wieder.
[303] Und dann muss es, und das scheint halt ganz, ganz wichtig zu sein, und das wird in vielen dieser Therapierichtungen auch nicht beachtet, mit einem positiven Ereignis überschrieben werden.
[304] Das heißt, dann müsste ich jetzt in diesem Fall mit dem frisch gemähten Gras, dann müsste ich ein Ereignis mit frisch gemähtem Gras verbinden, was absolut positiv ist.
[305] Also zum Beispiel in der Sonne liegen, dann ein Picknick mit Freunden haben, ganz viel Lachen, ein Gefühl von Liebe.
[306] Tatsächlich hilft halt in diesem Zusammenhang alles, was halt soziale Interaktion ist, enorm.
[307] Ganz optimalerweise im Zusammenhang auch mit Berührung.
[308] Aber es muss natürlich eine Situation sein, wo es adäquat ist und wo man sich sicher fühlt und aufgehoben fühlt und mit Menschen, wo man sich sicher und aufgehoben fühlt.
[309] Weil tatsächlich, also es gibt halt auch hier wieder bestimmte Neurotransmitter, die in sozialer Isolierung tatsächlich nochmal viel, viel stärker ausgeschüttet werden.
[310] und die durch soziale Interaktion runterreguliert werden.
[311] Und das ist halt auch ein ganz großes Problem, weil Menschen neigen dazu, wenn sie traumatisiert sind, sich sozial zu isolieren.
[312] Und das verschärft auch die negativen Auswirkungen massiv.
[313] Und es ist aus meiner Sicht auch etwas, was zu wenig beachtet wird, in vielen Therapieformen, dass man versucht, es wird dann halt irgendwie so dahingesagt, aber man könnte das halt vielleicht auch, Ich weiß nicht, also es ist einfach so von mir so eine Idee, dass man es halt auch stärker einfach mit integrieren könnte, dass eine soziale Interaktion in dem Ganzen halt auch gleich mit stattfindet.
[314] Jetzt ist aber, also soziale Interaktion, also ich kann das ja mal, ich habe ja schon die ein oder andere Therapieform gemacht und tatsächlich hatte ich die besten Erfolge mit der behandelnden Person, die dann auch über die Zeit tatsächlich meine Freundin wurde.
[315] Also wir haben eine total emotionale, enge Nähe zueinander auch aufgebaut.
[316] Und ich glaube halt, dass das vermutet, also meine Vermutung wäre jetzt, dass eben viele therapierende Menschen, Behandler...
[317] da ein Professionalitätsthema sehen, weil es ja ganz, glaube ich, ganz, ganz oft, zumindest in den Gesprächen, die ich so führe, eben um Nähe -Distanz -Verhältnis zwischen Patienten und Behandler geht und da irgendwie Übertragung, Gegenübertragung.
[318] Dass das halt riesige Themen sind, warum man sich ja nicht, also man soll sich ja schon irgendwie reinlehnen in den Fall mit deinem Patienten, aber eben auch nicht zu sehr dich darin nicht verlieren und was da nicht alles für negativer Scheiß mitgetragen wird.
[319] Und ich glaube aber tatsächlich, dass diese Nähe -Komponente, dieses ich sehe dich und du bist gut, wie du bist und ich mag dich, wie du bist, das ist einfach ein Riesending.
[320] Auf jeden Fall ist es halt einfach wahnsinnig schwierig, also wie du schon sagst, also sich gegen Übertragung und Gegenübertragung halt auch selber auch als Therapeut zu verwehren, also das ist ja was, was man tendenziell vielleicht selber auch gar nicht bemerkt und es ist halt auch eine ganz große Gefahr, dass dann halt auch eine Abhängigkeit vom Therapeuten entsteht.
[321] Und es geht gar nicht unbedingt um den Therapeuten, sondern dass man halt denjenigen dazu anregt, dass er eben auch in soziale Interaktion geht und dass dann eben ein positives Überschreiben des negativen Ereignisses stattfinden sollte, in welcher Art und Weise auch immer.
[322] Und ja, aber wie gesagt, das Problem ist halt eben bei dieser Art der Therapie, dass manche Menschen nicht in der Lage sind, das zu integrieren und zu prozessieren und dass das Problem der ständigen Retraumatisierung durch das Wiedererleben des Traumas bestehen kann.
[323] Und ja, und dazu gibt es halt verschiedene Ideen, was man machen kann.
[324] Also eine Idee ist halt die EMDR -Therapie.
[325] Das hast du ja auch schon mal gemacht.
[326] Da kannst du vielleicht gleich selber auch mal erzählen, wie das für dich war.
[327] Da macht man bestimmte Augenbewegungen.
[328] Auch dazu gibt es inzwischen ganz gute Studien, dass das wirklich funktioniert.
[329] Die Idee dabei ist, dass man das Trauma und Angst, also die Angstreaktion nie mit einer Vorwärtsbewegung auf die Angst zu quasi verbunden ist und dass diese Augenbewegungen wohl dem edeln sollen, wie wenn man eine Vorwärtsbewegung macht und dass dadurch, wenn man das halt mit diesen Augenbewegungen verknüpft, dass der Körper dann diese negative Angstverknüpfung zu dem Ereignis.
[330] Problem ist hier auch, dass kein Überschreiben mit Positiven stattfindet hinterher.
[331] Und zumindest in Forschungsarbeiten hat sich gezeigt, dass das gut funktioniert für Akuttraumata, also für Opfer eines Überfalls oder sowas, nicht gut funktioniert für langfristige Traumata wie langfristiger kindlicher Missbrauch.
[332] Und da ist ja auch immer, was ist denn Missbrauch?
[333] Da muss man halt auch gucken, also zum Beispiel, also es ist ja auch schon...
[334] Missbrauch und übergriffig.
[335] Also ja, mein Vater hat Sachen gemacht, wie zum Beispiel meine Schwester und ich haben uns im Auto gestritten und wir waren halt noch drei, vier Kilometer entfernt von zu Hause und dann hat er uns aus dem Auto rausgeschmissen und wir mussten halt zu Fuß nach Hause laufen.
[336] Meine Schwester war fünf.
[337] Also das ist halt einfach was, wo ich auch sagen würde, das ist Missbrauch.
[338] Also wir sind nie geschlagen worden oder irgendwas, aber das ist halt definitiv auch Missbrauch.
[339] Also nur einfach, dass man guckt, viele haben ein falsches Konzept.
[340] was ein Kind, was halt einfach Sicherheit braucht und Liebe braucht und das Gefühl von aufgehoben sein braucht, was ein Kind traumatisieren kann.
[341] Ja, definitiv.
[342] Vielleicht kannst du da mal erzählen, wie das für dich war.
[343] Ich kann damit anfangen zu sagen, dass es nichts gebracht hat, weil ich bin ja immer noch auf der Suche nach der richtigen Therapieform für mich oder auf dem Weg.
[344] Es hat nichts gebracht, es war auf jeden Fall ein guter Öffner.
[345] Ich war bei einer ganz, ganz fantastischen Heilpraktikerin in schon Brandenburg, aber halt so bei Berlin, unten im Südosten.
[346] Und die hat halt so eine Eye -Movement -Therapy gemacht.
[347] Ich weiß nicht jetzt gerade, ob das genau dasselbe ist, aber auf jeden Fall ist das so.
[348] Und da war das halt irgendwie so, dass sie halt die Finger irgendwie vor meinen, und dann musste ich halt mit den Augen den Fingern folgen und so.
[349] Und dann sind die halt irgendwie abgedriftet und dabei habe ich Fragen gestellt bekommen oder musste halt Sachen erzählen.
[350] Und grundsätzlich war das ein schönes, ich war da mehrfach, habe da Hypnose gemacht, auch relativ viel.
[351] Ich weiß gar nicht, fünf oder sechs.
[352] Und da kam auch viel zu Tage so meine allererste Erinnerung an, mein Thema ist ja ganz doll nicht gesehen werden.
[353] Also ich will gesehen sein, aber ich habe auch Angst davor gesehen zu werden.
[354] Und dann kam so eine Erinnerung, da war ich so drei oder vier Jahre alt und stand in der Küche und ich bin ja ein kleines ADHS -Kind.
[355] Also ich habe ja viel Aufmerksamkeit gebraucht und war irgendwie so in Retrosperspektiv.
[356] Da hatte ich wenig gleichaltrige Freunde, immer ältere.
[357] War sehr anstrengend, auch was meine Eltern erzählen für die.
[358] Und da gab es so eine Situation, meine Mutter hatte ja gerade gegründet, als ich geboren wurde.
[359] Und irgendwie stehe ich in der Küche und will irgendwas von ihr, will ihr was zeigen oder so.
[360] Und sie rennt an mir vorbei und sagt, das kann ich jetzt nicht auch noch hier brauchen.
[361] Da war gerade Stress und wahrscheinlich war der Laden voll und sie musste Dinge tun.
[362] Und das kam da hoch, das fand ich total spannend, das hatte ich keine Erinnerung mehr dran, aber irgendwie kam das eben in der Hypnose wieder raus.
[363] Und nichtsdestotrotz ist das drei oder vier Jahre her und ich bin ja immer noch.
[364] Also da war jetzt nicht danach, dass dann alles wieder gut war, was ja wahrscheinlich daran liegt, was du gerade erklärt hast.
[365] Wir haben halt nichts integriert, wir haben nichts neu verknüpft, sondern es lief halt da in ihrem Behandlungsraum, anderthalb Stunden die Behandlung.
[366] Und dann bin ich wieder nach Hause gegangen.
[367] Und man muss auch sagen, was ich ganz, ganz wichtig finde in diesem Zusammenhang, weil es ist etwas, was bei ganz vielen Therapien so kommen kann, ist es nicht gesagt, dass das stimmt.
[368] Also unser Körper erschafft auch neue Narrative.
[369] Das finde ich immer ganz, ganz wichtig in diesem Zusammenhang.
[370] Das war ja eine Zeit lang auch, plötzlich hatte jeder, fand irgendwelche sexuellen Missbrauche in seiner Vergangenheit.
[371] Das kann sein.
[372] Es kann aber auch ein neues Narrativ sein, was unser Gehirn für uns erschafft, um die Sache plausibel zu machen.
[373] Und aus dem, was man so gelesen hat und so weiter.
[374] Und das ist auch sehr gut tatsächlich untersucht.
[375] Und da werden jetzt halt einige schimpfen und sagen, wie kannst du das sagen und so weiter.
[376] Aber ich finde das ganz, ganz wichtig, weil ansonsten halt auch viel schief gehen kann.
[377] Und also dieses klassische, ich hatte ja ganz lange so ein Poster bei mir, beziehungsweise ein Bild bei mir in der Praxis hängen, auf dem drauf stand, glaube nicht alles, was du denkst.
[378] Und das ist halt auch da ganz, ganz wichtig.
[379] Also unser Gehirn ist ganz, ganz toll darin, uns Dinge zu erschaffen, die Sachen für uns plausibel machen.
[380] Total, nur ist ja, also ich hatte genau das Gespräch auch mit meiner, ich hatte ja so eine innere Kindwanderung an dem Freitag vom Retreat.
[381] Und die meinte halt auch, das, was ich jetzt sehe, kann auch nicht stimmen, dass das war, dass die Situation gar nicht da war, aber dass mein Gehirn mir das baut, um das Gefühl nochmal hochzuholen.
[382] Und das Gefühl ist ja da, das fühle ich ja, das ist relevant.
[383] Und dann geht es weniger darum, jetzt darüber zu sprechen, ob die Situation ganz genauso war und die Menschen ganz genauso waren.
[384] Darum geht es gar nicht, sondern es geht darum, dieses Gefühl nochmal zu fühlen und da durchzugehen und als erwachsene Person mit diesem Gefühl jetzt besser umgehen zu können.
[385] als ich das als Kind hatte.
[386] Keine Ahnung, ob die Situation so war, aber auf jeden Fall habe ich mich anscheinend ganz oft ungesehen gefühlt oder nicht gewollt oder habe dieses Thema heute und konnte das damit dann irgendwie nochmal besser verknüpfen und greifen mit so einer Situation, wie sich das dann in meinem Kopfkino gebaut hat.
[387] Aber definitiv.
[388] Ich glaube, was halt echt schwierig ist, ist Menschen ihren sexuellen Missbrauch in der Kindheit wegzureden.
[389] Aber auf jeden Fall haben sie anscheinend das Gefühl, dass sie missbraucht worden sind.
[390] Und ob das dann die Situation ganz genauso war oder nicht, ist ja irrelevant für das Thema.
[391] Absolut.
[392] Ich finde es halt nur wichtig, also das hat sie dann ja auch super gemacht, dass sie dir das halt auch gleich so erzählt hat.
[393] Oft wird es halt gerade, wenn die Therapien nicht von, ich sage jetzt mal, naja, es klingt blöd.
[394] Also wenn die vielleicht ein bisschen aus dem Alter, ich wollte jetzt sagen, dass schon Profis durchgeführt wird, aber die betrachten sich ja auch alle als Profis.
[395] Aber es gibt da halt ja ganz, ganz viele Unterstufen.
[396] Es gibt halt die, ich sage mal, staatlich geprüften Psychotherapeuten, was dann halt Ärzte oder Psychologen sind.
[397] Dann gibt es halt den Heilpraktiker für Psychotherapie.
[398] Das kann halt alles Mögliche sein.
[399] Das kann sehr gut sein, aber auch weniger gut.
[400] Und dann gibt es halt auch Leute, die einfach ein Wochenende Sedona Method oder irgendwie sowas gemacht haben und jetzt halt auch Leute therapieren.
[401] Und dann ist halt eben die Frage, wie viel weiß ich darüber?
[402] Und wenn ich halt das nicht weiß, dass solche Sachen halt auch einfach neue Erzählung unseres Gehirns sein kann, dann kann es halt sein, dass ich denjenigen da sehr drin bestärke, mit diesem Gefühl loszugehen und sich dann da auf die Suche zu machen.
[403] Und das kann halt sehr kontraproduktiv sein.
[404] Ja, tatsächlich war die Heilpraktikerin damals, weiß ich gar nicht, ob die das wusste, die hat es mir nicht erzählt, aber jetzt hier Jackson, Jackson macht es anders, ist ja meine Spiri -Coachin, die kommt auch über Laura, das ist ein Kontakt von Laura, eine Freundin von Laura und die hat mir das dann erzählt an dem Freitag vor dem Retreat.
[405] Da habe ich das also auch erst zwei Jahre später gelernt, dass das voll sein kann, dass es diese Situation gar nicht gab.
[406] Ja, weil das finde ich halt in dem Zusammenhang wichtig, weil manchmal ist es auch was, was man erzählt gekriegt hat, irgendwann mal, was man dann halt neu für sich ausbaut und so.
[407] Bei mir ist zum Beispiel, also das ist halt auch was, was ich einfach erzählt gekriegt habe, dass als ich geboren wurde, meine Schwiegermutter dann reinkam, weil bei mir war unklar, bin ich jetzt ein Junge oder ein Mädchen, eigentlich sollte ich ein Junge werden, also der Name für mich war auch Simon und meine Eltern haben dann ganz unkreativ, als es dann doch ein Mädchen war, dann gesagt, naja gut, dann eben Simone.
[408] Und meine Schwiegermutter kam wohl dann rein und hat mich dann halt gesehen und hat dann halt mitbekommen als ein Mädchen.
[409] Und dann hat sie wohl gesagt, na, da wird Helmut aber traurig sein.
[410] Also mein Vater, weil er halt jetzt doch ein Mädchen war.
[411] Meinem Vater war das total egal.
[412] Der war mit dem Mädchen genauso glücklich wie mit dem Jungen.
[413] Aber das war wohl angeblich das Erste, was ich quasi gehört habe in meinem Leben zu meiner Person.
[414] Tolle Geschichte.
[415] Danke, wirklich wichtig, so eine Geschichte weiterzuerzählen, ja, toll.
[416] Ja, woraus halt mein Gehirn dann immer gemacht hat, dass viele von meinen Verhaltensweisen so, dass ich halt ja sehr hohes, sehr kompetitiv bin, zum Teil halt sehr, sehr männliche Verhaltensweisen habe und so, dass das damit zusammenhängt.
[417] Ja, ich bezweifle inzwischen nach dem, was ich so alles über das menschliche Gehirn weiß und so, dass mein neugeborenen Gehirn damals diese Information in irgendeiner Weise aufgenommen hat.
[418] Ich halte das für sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich.
[419] Aber ich kenne halt die Geschichte.
[420] Wir verstehen, ja.
[421] Okay, okay.
[422] Krass, das fühlt sich gerade so ein bisschen, wir waren jetzt schon bei Therapiemöglichkeiten, genau, löschen und überschreiben.
[423] Genau, da sind wir eigentlich gewesen.
[424] Und was gibt es denn noch so, wo du sagen würdest, da sagt die Studienlage, das funktioniert gut?
[425] Ja, also was wir, aber da haben wir ja schon gesagt, da machen wir die nächste Folge drüber.
[426] Also was halt in dem Zusammenhang super spannend ist, es geht halt eben um die NMDA -Rezeptoren, die, wenn die halt ständig angesprochen werden, entweder eine dauerhafte Blockierung, also eine Desintivisierung, Sensitivisierung, wie auch immer, oder halt eine Reizung des Systems auslösen können und halt bestimmte Nervenbahnen antriggern oder löschen können.
[427] Und was das halt auch macht, also was den gleichen Rezeptor mit anspricht und die halt Verknüpfung einfach sehr, sehr viel schneller neu zulassen kann, sind bestimmte Psychedelika.
[428] Und also sehr viel untersucht und halt auch schon sehr viel angewendet wird das für das Ketamin.
[429] Aber es gibt halt auch diverse andere Substanzen und hier ist halt eine ganz, ganz große Chance einer tatsächlichen...
[430] akut Behandlung des neurochemischen und neuroprozeptiven Problems.
[431] Und das ist was, was super spannend ist.
[432] Also da geht halt die Forschung im Augenblick ganz, ganz stark in die Richtung.
[433] Aber wie gesagt, da würde ich halt gerne nochmal eine komplett neue Folge zu machen.
[434] Und das Zweite ist, dass man festgestellt hat, man kann auch Mäuse deprimieren.
[435] Wenn man Mäuse permanent stresst, also immer wenn irgendwas bei denen ist und man lässt die dann nicht zur Ruhe kommen und lässt die sich halt nicht erholen und stresst die dann immer gleich wieder, dann werden die irgendwann depressiv und hängen dann halt nur noch in der Ecke rum.
[436] Auch spannend, wie eine Depression entstehen kann, finde ich, weil tendenziell ist es wahrscheinlich bei Menschen ja ähnlich.
[437] Und das entsteht halt eben durch chronischen Stress, also weil die Mäuse halt eben chronisch gestresst werden.
[438] Und man hat festgestellt, wenn man diese Mäuse dann fünf Minuten am Tag massiven akuten Stress aussetzt, dann wird das wieder besser.
[439] Also dann wird halt quasi die Antwort des chronischen Stresses durch den Akutstress überschrieben.
[440] Und das ist ja was, was ich bei mir selber irgendwie auch schon ganz lange bemerke.
[441] Und es gibt ja dieses Buch, was ich letztes Jahr gelesen habe, Quatsch, Glücksfaktor Stress, was mich enorm erleichtert hat, weil mir halt immer alle Menschen erzählen, ich darf mich nicht so viel stressen und ich muss mich entstressen und so weiter.
[442] Und ich dann für mich einfach festgestellt habe, nee, für mich ist halt auch dieses, ja, so unter Strom stehen und immer zehn Feuer im Eisen haben und so.
[443] Das macht mich auch ganz doll glücklich.
[444] Du bist halt sonst auch nicht gefordert.
[445] Ich glaube, es kommt halt ganz krass auch drauf an, wie groß ist dein Prozessor.
[446] Ich will jetzt gar nicht sagen, du bist besser als andere Menschen oder so.
[447] Du weißt, dass ich das so sehe.
[448] Simone ist eindeutig viel besser als viele andere.
[449] Ja, warte, besser ist, sehen immer die große Frage.
[450] Ist mein Argument, ja.
[451] Mein Argument bleibt so bestehen.
[452] Natürlich, ja, ist mir auch egal, wer das jetzt hier voll komisch findet oder nicht.
[453] Liebe meine Freundin, muss damit klarkommen.
[454] Aber es gibt halt einfach Menschen, die das brauchen, die das können.
[455] Und dann gibt es, glaube ich, Menschen, die haben halt einen kleineren Prozessor, was voll okay ist.
[456] Aber die nur bei der Vorstellung, dass sie einen Lebensstil wie du, wie wer auch immer führen, schon Burnout kriegen.
[457] Die machen es noch nicht mal.
[458] Die sitzen nur da und stellen sich vor, wie sie irgendwie den Job hätten oder da.
[459] Und schon, dass sich hart anfühlt.
[460] Und dann ist es, glaube ich, für die wäre das auch wahrscheinlich der psychische Tod.
[461] Ja, auf jeden Fall.
[462] Auf jeden Fall.
[463] Genau, weil das wäre dann ja massiver chronischer Stress.
[464] Und das ist es halt für mich nicht.
[465] Und das Spannende war aber eben, dass man, wenn man diesen Mäusen fünf Minuten am Tag massiven Stress gemacht hat, dass sie dann von ihrer Depression geheilt waren.
[466] Wie die das gemacht haben, ich glaube, die mussten im Laufrad laufen oder so.
[467] Und fünf Minuten waren das.
[468] Und man hat dann weiter geforscht mit Menschen.
[469] Und bei Menschen hat man dann verschiedene Atmungen benutzt.
[470] Und zwar zwei Atemtechniken, die du beide auch schon kennst aus den Atemübungen mit mir.
[471] die auch in meinem Atemübungspaket beide drin sind.
[472] Und das eine ist das zweimal Einatmen durch die Nase, also dieses...
[473] Ja, ja.
[474] Kennst du, haben wir auch schon mal gemacht.
[475] Und das andere ist halt die klassische Hyperventilation, also dass man ein - und connectet, also miteinander verbunden ein - und ausatmet, über einen gewissen Zeitraum, tendenziell zweieinhalb Minuten, und dann halt eine Retentionsphase macht.
[476] Und das sind zwei Atemungen, die den Körper erstmal akut unter Stress setzen.
[477] die aber hinterher zu einem enormen Entspannungsgefühl führen.
[478] Und das ist das, was die meisten auch absolut beschreiben und wo viele gesagt haben, macht keinen Sinn, verstehen wir nicht, weil macht dem Körper ja zusätzlich Stress.
[479] Warum das so ist, ist auch nicht so richtig klar.
[480] Also da wird halt gerade ganz intensiv dran geforscht, scheint aber super zu funktionieren, fand ich einfach für mich, weil ich habe, als ich für mich festgestellt habe, okay Simone, du bist doch deutlich mehr traumatisiert, als du gedacht hast.
[481] Du hast ganz viel Mechanismen oder auch...
[482] Symptome von einer recht ausgeprägten Traumatisierung, du solltest dich da doch noch mehr wieder mit befassen, habe ich dann angefangen, diese Sachen nicht mehr zu machen.
[483] Also keine starken Stressatmungen mehr zu machen, weil ich bin dieses Jahr viel weniger Eisbaden gegangen und so.
[484] Und mir hat das total geholfen, das zu lesen, dass das Quatsch ist.
[485] Also dass es halt total hilfreich ist, diese fünf Minuten am Tag wirklich sich halt auch stark im Stress auszusetzen, dass es dadurch halt tatsächlich erheblich besser werden kann.
[486] Ja, und für mich, das hatten wir ja vorher schon besprochen, für mich ist das halt Eisbaden.
[487] Also für mich ist auch die optimale Zeit zum Eisbaden fünf Minuten.
[488] Ich bin nach fünf Minuten drin und merke so 20 Sekunden vor den fünf Minuten, dass ich echt das erste Mal so denke, wann sind denn die fünf Minuten um?
[489] Also es ist, glaube ich, echt so eine perfekte Zeit.
[490] Viel länger fühlt sich dann wieder nicht mehr gut an.
[491] Genau, also es war auch viel länger, also das ist auch in diesen Studien, wenn man halt eine Viertelstunde so einen starken Stress hoch macht, dann führt das eher dazu, dass sich eben der Stress verschärft.
[492] Und dass die depressiven Verstimmungen schlimmer werden und so weiter.
[493] Fünf Minuten scheint ideal zu sein.
[494] Und so war es perfekt.
[495] Ja, aber fand ich nochmal ganz, ganz wichtig, weil halt ganz oft das angesprochen wird, dass bei Trauma eben man solche Sachen ja nicht machen sollte und so weiter.
[496] Und zumindest im Augenblick weist die Forschung sehr stark darauf hin, dass das der Grund ist, warum das wirklich hilfreich ist, solche Kurzexpositionen gegenüber starkem Stress durchaus durchzuführen.
[497] Und halt Sachen im Gehirn einfach auflöst und neu verbindet, die hilfreich sind, um das loszuwerden.
[498] Ich finde ja an der Stelle immer ganz spannend, wie Menschen anscheinend auch verlernen, auf sich zu hören.
[499] Also ich hatte das ja auch, als ich mit dem Eisbaden angefangen habe, war für mich auch ganz klar kalt duschen.
[500] Weil alles andere hätte sich komisch angefühlt.
[501] Also nach dem Eisbaden, warm duschen, nee.
[502] Aber ich bekomme die Frage total oft.
[503] Auf Instagram, dass die Leute da eine Unsicherheit spüren.
[504] Klar, man will es richtig machen.
[505] Vielleicht spüren sie schon auch, dass es kalt besser wäre.
[506] Weil aus Richtigkeitsgründen habe ich dich damals, glaube ich, auch gefragt.
[507] Ist es denn richtig, ja?
[508] Aber ja, good to know.
[509] Das heißt, kann man den Rückschluss ziehen, Traumatisierung, Depression, Ergo, Eisbaden und Simones Atempaket kaufen?
[510] Ja, wenn es halt sehr, sehr, bei wirklich schweren pathologischen Traumata mit Dissoziation, also wo halt keine Fähigkeit mehr da ist, seinen Körper in irgendeiner Weise zu spüren und eine komplette wirklich pathologische Dissoziation da ist, sind diese Sachen nicht empfohlen, beziehungsweise nur.
[511] unter direkter Aufsicht eines Therapeuten.
[512] Also mit einem schweren Trauma, mit einer schweren PTSD, mit einer schweren dissoziativen Störung ist man eigentlich nicht mehr wirklich lebensfähig.
[513] Also ich denke, die Menschen, die sowas haben, wissen das.
[514] Und da kann es auch hilfreich sein, aber da würde ich halt empfehlen.
[515] macht einen Termin, also demnächst wird unsere Forge geliefert, also das Eisbad quasi dann auch für den, also habe ich jetzt Nachricht gekriegt, dass die jetzt gerade produziert wird und sich irgendwie nächste Woche oder so auf den Weg macht.
[516] Ich weiß nicht, wie lange das dann dauert.
[517] Ich denke, die kommt ja, nee, die kommt im Flugzeug.
[518] Aber also es wird dann halt nochmal zwei, drei Wochen dauern, aber dann haben wir halt auch die Möglichkeit hier in der Praxis und dass man dann wirklich einen kontrollierten...
[519] Prozess bucht sozusagen mit Therapeuten, der einen da durchführt und halt einen mit rein reguliert und so weiter.
[520] Also da sollte man sowas nicht alleine machen, aber für alle anderen, die halt quasi so, ich sag mal, normal traumatisiert sind, wie wir eigentlich alle, für die kann es halt eben absolut das Richtige sein.
[521] Und das muss ganz, ganz stark unterschieden werden.
[522] Also bei Menschen, die zu einer starken Dissoziation leiden.
[523] Das ist halt dann das Problem, dass sie dann oft auch nicht mehr fühlen können, wenn es ihnen nicht mehr gut tut.
[524] Und dann ist es halt auch übertreiben, zu lange drinbleiben.
[525] Und das für sie halt auch eher schlecht sein kann.
[526] Ja, ja, crazy.
[527] Okay, verstehe.
[528] Es gibt ja diese, also ich kenne das zumindest aus dem soziologischen Kontext, aus dem Studium.
[529] dass Armut vererbt wird.
[530] Es gibt ja dazu viele, viele Studien, dass Eltern, die Hartz IV sind, Kinder bekommen, die Hartz IV werden.
[531] Ich habe das auch in meiner eigenen Familie, dass da jemand ist, der sagt, wenn ich mal groß bin, werde ich Hartz IV.
[532] Also ich kenne das tatsächlich live.
[533] Wie ist denn das?
[534] Weil ich habe das schon gehört, mit so generationalem Trauma, mit so vererbtem Trauma, mit, ja, meiner Eltern, Kriegsgeneration, Großeltern, Urgroßeltern, was weiß ich, in der Steinzeit mal der Opa vom Seelzahnlöwen gefressen, bis heute mag ich keine Katzen.
[535] Es gab übrigens, der Mensch war nie gleichzeitig mit dem Seelzahnlöwen unterwegs.
[536] Weil das wird immer als Beispiel gebracht.
[537] Mensch, für den Gag.
[538] Komm schon, für den Gag können wir einmal so tun, als wären wir ein Zeichentrickfilm.
[539] Aber du weißt, worauf ich hinaus möchte?
[540] Ja, absolut.
[541] Geht das überhaupt?
[542] Wo geht das genau?
[543] Wie sieht das, also was ist deine Meinung dazu?
[544] Also erstmal ist in dem Zusammenhang wichtig, also es gibt natürlich vererbte Narrative zu Traumata.
[545] Also zum Beispiel meine Oma.
[546] hatte eine ganz starke Vogelfobie.
[547] Und zwar aufgrund, also das ist so klassisch, diese extreme Konditionierung, als sie noch ganz klein war, irgendwie zwei oder so, hat sie auf dem Hof in der Karre geschlafen und dann ist der Hahn auf die Karre gesprungen und hat angefangen, aus irgendwelchen Gründen auf sie einzupicken.
[548] Vielleicht hat sie ein Geräusch gemacht oder irgendwas, was ihn erschreckt hat oder irgendwie fand er das Baby bedrohlich oder das Kind und hat dann halt auf sie eingepickt und hat sie auch verletzt.
[549] Und sie ist ja aus dem Schlaf gerissen worden.
[550] Und klassisches, von dem, was wir gesagt haben, ganz schwer traumatisches Ereignis für ein kleines Kind aus einer absolut sicheren Situation raus.
[551] Von da an war verknüpft Vogel gleich Gefahr.
[552] Was dazu führte, und bei meiner Oma ganz breit geworden, was dazu führte, dass sie selbst panische Angst hatte vor Motten.
[553] Also vor winzig kleinen fliegenden Dingern.
[554] Und so schlimm, dass sie tatsächlich, wenn halt ein Vogel ins Wohnzimmer geflogen ist oder so, einfach ohnmächtig geworden ist.
[555] Also extreme traumatische Verknüpfung mit Fliegefieh und Angst.
[556] Und dieses Trauma hat sie tatsächlich an meine Mutter weitergegeben, indem immer, wenn irgendwo ein Vogel war, also wenn sie irgendwen besucht haben, wo ein Vogel im Käfig war oder so, dann musste der abgehängt werden und sie durfte keinen Kontakt mit dem Vogel haben.
[557] Und wenn sie halt eben irgendwo eine Motte war, dann hat sie halt sofort immer, also es ist etwas Klassisches, wo ich mich beim Moment immer, Georg, Georg.
[558] Also dann hat sie halt immer meinen Opa gerufen, der dann halt die Motte entfernen musste.
[559] Und das hat bei meiner Mutter zu einem erlernten Trauma geführt.
[560] Also dass sie halt ähnlich wie meine Oma und bei meiner Mutter war das wirklich auch genauso, dass sie halt mehrmals ohnmächtig geworden ist, wenn sie einen engen Kontakt zu einem Vogel hatte und so.
[561] Also dass sie das quasi erlernt hat, dass alles, was fliegt, super gefährlich ist.
[562] Bei meiner Mutter war das nicht so breit, also bezog sich nicht auf Motten oder andere Fliegende, sondern nur auf Vögel.
[563] aber trotzdem halt eben ein erlerntes Trauma.
[564] Also das ist das eine, dass man halt dadurch, dass man das gefährliche Ereignis dem Kind immer wieder erzählt und vorlebt, dass das Kind das dann auch übernimmt.
[565] Und ich glaube, das ist das ja auch bei dem ererbten Hartz -IV -Empfänger sozusagen, dass man halt gelernt hat, dass das irgendwie was ist, was erstrebenswert ist und gar keine Idee davon hat, dass die Welt auch anders funktionieren kann.
[566] Darüber hinaus.
[567] gibt es aber das tatsächlich ererbte Trauma.
[568] Und da sind wir bei der Epigenetik gegenüber der klassischen Genetik.
[569] Also es gibt halt eben bestimmte Gen -Sequenzen, die angeknipst oder ausgeknipst werden können.
[570] Und Traumata, da wird unter anderem der FFK -BP5 -Gen angeknipst.
[571] Und das führt dazu, Dass ein Cortisol -Push schneller erfolgt, dass diese Angst - und Bedrohungsreaktion stärker und schneller anspringt, als das sonst normalerweise der Fall wäre.
[572] Und dass man eben auch, wenn man irgendwie ein traumatisches Ereignis hat, dass es zu einer breiteren Angstantwort führt.
[573] Und diese epigenetische Anknipsung, also das ist ein sogenannter Polymorphismus, kann tatsächlich vererbt werden.
[574] Wird stärker über die Spermien vererbt, also stärker über den Vater als über die Mutter.
[575] kann aber auch eben über die Mutter vererbt werden und kann tatsächlich vererbt weitergegeben werden.
[576] Also die Anknipsung dieser Genantwort wird vererbt und damit erbt man dann nicht das Original Trauma, also nicht halt eben Angst vor, im Krieg irgendwie Angst vor Leuten, Knall oder irgendwie sowas, sondern man ererbt die Wahrscheinlichkeit auf Ereignisse deutlich schneller traumatisiert zu werden.
[577] Das spricht natürlich schon dafür, dass die Nachkriegsgeneration insgesamt eine hohe Neigung zu ererbten Trauma in sich trug, weil wahrscheinlich ja die Elterngeneration fast alle irgendwelche Kriegstraumata erlebte.
[578] Und das fand ich sowas von mega ultra spannend, weil da ist ja oft so eine spirituelle Idee hinter des kollektiven Bewusstseins.
[579] des ererbten Traumas selber, also dass das direkte Trauma ererbt wurde und dann werden Familienaufstellungen gemacht, wo das Trauma dann zurückgegeben wird und so weiter.
[580] Da kann man drüber denken, was man will.
[581] Aber super spannend finde ich halt eben, dass es eine tatsächliche biochemisch -genetische Grundlage davon gibt.
[582] Also dass die Neigung zu Trauma tatsächlich genetisch weitervererbt wird durch eine epigenetische Aktivierung.
[583] Frage?
[584] Na?
[585] Ja.
[586] Das heißt aber, oder anders, wenn ich dieses Trauma aber bearbeitet habe in meinem Leben, bevor ich meinen Sperma, also ich habe jetzt keinen Sperma, aber angenommen, ich hätte Sperma, würde das jemandem schenken, die daraus ein Baby bauen könnte, dann wäre das dann immer noch so?
[587] Nein, genau.
[588] Also das ist halt das Tolle an Epigenetik, dass Epigenetik immer so funktioniert, dass man den Schalter auch wieder umlegen kann.
[589] Und wenn ich halt in mir das alles komplett bearbeitet habe und bei mir die Neigung dazu, halt auf Sachen viel, viel stärker zu reagieren und immer in einer sympathischen Antwort zu sein und die Welt einfach grundsätzlich als einen sehr bedrohlichen Ort zu betrachten, wenn ich das für mich bearbeitet habe und das in mir gelöst habe, dann ändert sich das auch in meinem Genmaterial.
[590] Jan zum Beispiel immer gesagt, bevor er nicht Therapie macht, mache ich mit ihm keine Kinder.
[591] War aber also gar nicht, dass ich da Ahnung von gehabt hätte oder das gewusst hätte, aber es war irgendwie so mein Bauchgefühl, dass ich einfach gar keinen Bock drauf hatte.
[592] Und er hat jetzt keine klassische Diagnose.
[593] Ich bin ja ein Riesenfan von, geh einfach mal hin und sprich mal mit jemandem, also von Coaches.
[594] Deswegen habe ich ja so viele Spiri und was nicht alles, Coaches und verschiedene Behandler.
[595] Simone ist ja auch sehr multiprofessionell ausgebildet, würde ich jetzt mal sagen.
[596] Also zusätzlich zum Medizinstudium ja auch noch viel weitgreifendere Einflüsse.
[597] Und lustig zu hören, das wird wieder hier eine Pflichtfolge auf jeden Fall.
[598] Die muss auch zu Hause gehört werden, wenn wir rauskommen.
[599] Ja, also fand ich in dem Zusammenhang auch super spannend und ist vielleicht auch der Grund, warum bei Männern, also warum eher so diese Antwort bei Männern vererbt wird, weil es ja bei Männern halt zu der Akutproduktion kommt.
[600] Und bei Frauen sind halt die Eier schon im Mutterleib angelegt.
[601] Das heißt, hier kann ich halt nicht mehr viel verändern.
[602] Entweder das ist so oder das ist nicht so.
[603] Aber insgesamt scheint halt diese...
[604] Umso wichtiger, dass ich meinen Scheiß auf die Kette bekomme, bevor ich hier meine Enkelkinder schon im Uterus habe.
[605] Ja.
[606] Auch das wieder richtig, ja.
[607] Also ja, das fand ich in dem Zusammenhang super, super interessant und spannend.
[608] Das ist da tatsächlich halt in einer Weise eine genetisch -biochemische Grundlage.
[609] Jetzt haben wir da, du hast da nur so ein Buch genannt, aber vielleicht zum Abschluss nochmal für die, die jetzt sagen, ja, ja, irgendwie spannend, das wäre auch eine gute Eingangsfrage gewesen, aber wo weiß ich denn, dass ich traumatisiert bin?
[610] Wie hast du das gemerkt?
[611] Also es gibt halt verschiedene klassische Sachen, also Schlafstörungen sind so ein typischer Traumatisierungs...
[612] Also Marker, sag ich mal, Verhaltensänderungen, also nach akuten Traumata, Verhaltensänderungen sind ein typischer Marker.
[613] Tatsächlich halt so biochemische Sachen, also biochemische Anker können halt auch hilfreich sein, um zu gucken, okay, ist hier wirklich eine Traumatisierung vorhanden?
[614] Und dann gibt es halt in der klassischen Psychotherapie, also dass man halt eben...
[615] Oft das Gefühl hat, leer zu sein, dass man Stille schwer ertragen kann, also dass man sich immer irgendwie beschäftigt halten muss mit irgendwas, weil man sich innerlich taub fühlt und es einem ganz, ganz schwer fällt, Freude in sich zu empfinden oder überhaupt zu empfinden.
[616] Also Albträume sind typisch, also dann diese Übererregung, also dass dieser Kreis auch so stark angestellt wird durch Nervosität, Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, schlechte Laune bis halt eben hin zu Depressionen, Passivität, auch sozialer Rückzug, was dann wieder halt, wo wir ja vorhin schon waren, umso schlimmer ist.
[617] weil halt eben eigentlich soziale Interaktion hilfreich ist, um diese ganzen Sachen runterzubringen und fehlende soziale Interaktion halt eben Traumata stark verstärkt.
[618] Das ist wahrscheinlich halt auch einer der Gründe, warum jetzt nach der Pandemie oder während der Pandemie halt so viele solche Sachen so massiv.
[619] hochgekommen sind, weil so viele Menschen halt total isoliert waren und über lange Zeit alleine waren.
[620] Und das kann halt eben schon vorbestehende Traumatisierung noch immer weiter hochkochen lassen und stärker machen.
[621] Negatives Denken, Schuldgefühle, vermindertes Selbstwertgefühl, viel Schamgefühle, Misstrauen gegenüber anderen Menschen, das sind alles im Prinzip Trauma.
[622] Und da sind wir halt so ein bisschen wieder bei diesem, also was Verena hat auch gesagt, jeder ist irgendwie traumatisiert.
[623] Die Frage ist halt, wie schwer ist das und wie stark eingeschränkt sind wir?
[624] Ich bin halt auch der Meinung, man muss nicht alles ausgraben und man muss nicht alles, also wir sind halt alle traumatisiert und man kann halt gucken, wie weit muss man gehen und wohin möchte ich, um wie lebensfähig zu sein.
[625] Aber bestimmte Sachen sollte man eben auch entsprechend angehen.
[626] Also ich muss halt für mich selbst sagen.
[627] Also ich hatte damals halt ja auch viele Gespräche mit einer befreundeten Psychologin und Psychotherapeutin und die halt gesagt hat, warte erstmal ab, geh jetzt nicht gleich in irgendwelche Therapien und versuch das halt gleich da irgendwie aus, weil vielleicht bist du gar nicht traumatisiert und vielleicht kommt da halt gar nichts bei dir am Ende bei raus.
[628] Und deswegen habe ich es ganz lange halt erstmal einfach so laufen lassen und habe dann halt nach und nach für mich, also erst auch als ich mich mit Trauma mehr auseinandergesetzt habe.
[629] und halt entsprechend Bücher darüber gelesen habe.
[630] Und so habe ich für mich festgestellt, okay, ich habe ganz viele von diesen Symptomen.
[631] Und ich habe tatsächlich halt vieles für mich. Und es kann ja auch sehr unterschiedlich sein.
[632] Also für mich waren es halt eher nicht so Sachen wie jetzt, weiß nicht, negatives Selbstwertgefühl oder so.
[633] Aber schon halt diese Übererregbarkeit, Nervosität.
[634] Schlaf war für mich in letzter Zeit halt eigentlich ziemlich gut.
[635] Aber Schlaflosigkeit ist für mich ja schon immer ein massives Thema gewesen, schon mein ganzes Leben lang.
[636] Reizbarkeit sicherlich.
[637] Und halt bei mir vor allen Dingen halt einfach starke Verhaltensveränderungen und bei mir ganz, ganz doll dieses Gefühl der Leere.
[638] Also wenn ich mit mir alleine bin, dass ich einfach das Gefühl habe, da ist nichts.
[639] Und deswegen muss ich immer busy sein und immer irgendwas machen, damit da was ist.
[640] Und das ist halt auch ein ganz typisches Zeichen.
[641] Viele haben diese Idee, dass traumatisierte Menschen nicht leistungsfähig seien.
[642] Und das stimmt nicht.
[643] Also bis zu einem gewissen Grad ist das Gegenteil.
[644] Ja, es gibt ja auch hochfunktionelle Depressionen.
[645] Also ich hatte Freundinnen, die studieren neben einer 40 -Stunden -Stelle, bauen gerade ein Haus um und sind hochfunktionell depressiv.
[646] Also wo du dich fragst, was ist denn da los mit dem Gehirn?
[647] Aber anscheinend.
[648] Ja, das ist halt für einen selber, ich glaube, es ist beides total schlimm.
[649] Also die Seite...
[650] Dieses totalen Apathie kenne ich Gott sei Dank nicht.
[651] Aber auch dieses so wahnsinnig Getriebensein und halt nicht eine Sekunde Ruhe zulassen zu können, ist auch schwer und auch schwierig.
[652] Und ist natürlich gesellschaftlich viel, viel anerkannter und wird dann halt auch bewundernd betrachtet.
[653] Aber wenn man drin steckt, ist es halt nicht unbedingt gut.
[654] Und deswegen, wo ich halt einfach auch für mich beschlossen habe, okay.
[655] Das ist was, wo ich jetzt wirklich was dran ändern möchte.
[656] Und da halt auch schon, finde ich, viel vorangebracht habe, aber ich würde sagen, also sowohl Psychedelika als auch, was kann ich vielleicht sonst noch so schlucken, was mir hilft, um das Ganze ein bisschen zu verbessern, das machen wir dann beim nächsten Mal.
[657] Ah, ich liebe diese Cliffhanger.
[658] Also ich weiß ja schon, worum es geht, aber für euch, ihr werdet euch jetzt bestimmt denken, Manno, ich wollte doch von diesem Retreat jetzt hören, was da los war.
[659] Ja, müsst ihr wieder einschalten, ihr süßen Mäuse.
[660] Ich danke dir erstmal, Simone, für das.
[661] Ich finde, ich weiß nicht, ob euch das auffällt, aber man merkt bei Simone immer ganz krass, ob sie gerade akut in diesem Thema auch drin steckt.
[662] Also ich bilde mir ein, das zu merken daran, dass du nochmal 20 Prozent mehr Fachbegriffe benutzt.
[663] Was vielleicht nicht so gut ist.
[664] Was einfach okay ist, nur zwischendrin ich dann noch zweimal vielleicht einfach, ich höre diese Folge wahrscheinlich wieder zweimal.
[665] Ich hatte letzte Woche mein erstes Speaker -Coaching, genau aus dem Grund, weil ich halt auch für mich das Gefühl hatte, dass ich so für, also unsere Zuhörer, glaube ich, sind ja weitestgehend vorgebildet und kommen da auch ganz gut mit klar und hören den Podcast ja unter anderem auch deswegen.
[666] Aber ich hatte halt auch, dass ich gesprochen habe von einer völlig nicht vorgebildeten Gruppe und gemerkt habe, die habe ich total überfordert.
[667] Und das war für mich dann irgendwie auch sehr, naja, nicht deprimierend, aber schon so, ich bin es halt gewöhnt, dass hinterher eigentlich alle...
[668] total begeistert sind und das war halt da überhaupt nicht so, weil alle so, hä?
[669] Und die hat halt auch gesagt, ja, viel weniger Fachwörter benutzen, weniger Bullet Points, mehr Geschichten drumherum erzählen.
[670] Ich übe, ich bemühe mich. Aber dann müssen wir halt aus so einer Folge wie der heutigen Folge, müssten wir dann zwei Folgen machen, weil wenn man halt alles immer noch wesentlich breiter erklärt und so, dann ist man halt eher bei zwei Stunden.
[671] Und ich persönlich finde halt, also es gibt ja jetzt auch wieder einen Trend hin zu so ganz langen Podcasts, was ich eigentlich ziemlich cool finde.
[672] Also könnt ihr uns ja vielleicht auch gerne mal schreiben, ob das für euch irgendwie auch sonst eine Gangart wäre.
[673] Aber ich finde es toll, dass es einen Trend dahin gibt, auch mal wieder länger zu zuhören als 30 Sekunden.
[674] Aber...
[675] Und ich finde halt auch in meinem Alltag passt das halt oft nicht so gut.
[676] Also wenn ich einen Podcast von irgendjemandem jede Woche hören will, dann bin ich immer ganz dankbar, wenn der halt nur eine Stunde geht und nicht immer zweieinhalb.
[677] Ja, ich glaube, da geht es auch mehr dann darum, im Vertrieb nennen wir das Fahrstuhlfahren.
[678] Das heißt, dass du eben in den oberen Stockwerken vielleicht einen anderen Termini benutzt, eine andere Artikulationsweise hast irgendwie, als du in den unteren Stockwerken halt einfach mehr so vom Bauch raus.
[679] Hier frisch, fromm, fröhlich, frei von der Lunge weg.
[680] Ein bisschen mal Quatsch darüber, was da so abgeht.
[681] Aber das war jetzt auch weniger wertend gemeint, als da merkt man immer dran.
[682] Also ich merke daran dann immer, dass du selber gerade in dem Thema total tief drin bist, was ja auch super ist.
[683] Weil dann wissen wir auch, dass das seine Richtigkeit hat, was wir hier erzählen.
[684] Also was die Mone hier erzählt und ich nachfrage, müssen wir ja ganz ehrlich mal so sagen.
[685] Insofern, Simone, machen wir Schluss.
[686] Habe ich so verstanden.
[687] Wir nehmen die nächste Folge zwar noch auf, aber ihr müsst da dann erstmal wieder eine Woche drauf warten.
[688] Und ich freue mich ganz doll.
[689] Ich kriege ganz viele kleine Liebesbriefe.
[690] Ihr wisst ja, ich bin ja, was Liebe angeht, kann ich ja nie genug bekommen.
[691] Und meine Sprache der Liebe ist ja auch Worte.
[692] Man denkt es kaum, aber das ist tatsächlich ja auch voll mein Ding.
[693] Und ihr schreibt ganz fleißige kleine Texte bei Apple Podcast in die Bewertungsleiste rein.
[694] Und wir haben auch schon über 620, glaube ich, bei...
[695] Hey, Maria!
[696] We did it!
[697] Also es ist einfach...
[698] Und ich habe 20 Kilo abgenommen und die Haltephase läuft.
[699] Und es ist Frühling, die Sonne scheint.
[700] Was für ein geiles Leben gerade.
[701] Also es ist mir einfach mega happy.
[702] Macht gerne trotzdem weiter so.
[703] Ihr wisst, Liebe wird nur mehr, wenn man sie teilt.
[704] Deswegen gebt gerne ein bisschen ab.
[705] Ich versuche immer ganz viel zurückzugeben und hoffe, ich antworte einen ganz fleißigsten Monat.
[706] Das war ganz süß.
[707] Als du angefangen hast zu sagen, ja, schreib mal Maria, die antwortet eher, kriege ich so viele und auch sehr lange Zuschriften und habe wieder ganz viele Podcast -Themen für uns.
[708] Ich weiß nicht, ob du mal in die Liste...
[709] Sehr gut, pass die alle immer zusammen, damit wir dann alle in unsere Liste rein.
[710] Und ja, wir bemühen uns da sehr, euch auch gerecht zu werden, dass ihr also auch einfach Bock habt, uns zuzuhören, weil es eure Themen sind.
[711] Aber gut, dann würde ich sagen, machen wir hier Ende im Sendegebiet und wünschen euch einen again fantastischen Frühlingstag und freuen uns auf nächste Woche.
[712] Definitiv.
[713] Alles Gute euch.
[714] Bis dann.
[715] Tschüss.
[716] Achei.