Die Biohacking-Praxis XX
[0] Hallo ihr Lieben, bevor es mit dem Podcast losgeht, eine kurze Nachricht in eigener Sache.
[1] Das Thema Longevity ist für uns Biohacker das Spannendste der aktuellen Zeit und deswegen freue ich mich wahnsinnig, dass ich mit meinem lieben Freund Max Gotzler zusammen vom 20.
[2] bis zum 24.
[3] Oktober wieder im Krallerhof zu Gast sein darf.
[4] Lieber Max, sag mal kurz, was uns da erwartet.
[5] Nicht nur eine atemberaubende Umgebung, lieber Andi, sondern auch die neuesten Biohacking -Technologien.
[6] Wir schauen uns bessere Routinen an für ein langes und gesundes Leben.
[7] Es gibt Nahrungsergänzungsmittel, Atemübungen, Klangheilung, Meditation und natürlich auch viele Geräte zum Ausprobieren.
[8] Andreas, habe ich irgendwas vergessen?
[9] Nein, ich würde sagen, damit sind wir schon gut aufgestellt.
[10] Natürlich eine fantastische Atmosphäre und die beste Luft der Alpen.
[11] Aber wo gibt es denn mehr Informationen?
[12] Ganz einfach auf der Webseite vom Krallerhof und zwar auf krallerhof .com.
[13] Dann einfach auf das Menü und dort findet ihr schon den Bereich Regeneration und Longevity.
[14] Und dort könnt ihr ganz einfach buchen und am 20.
[15] bis 24.
[16] Oktober dabei sein.
[17] Dementsprechend, ihr Lieben, tut was für eure Zukunft und eure Gegenwart und kommt zum Krallerhof.
[18] Wir sind da und freuen uns auf euch.
[19] Bis bald.
[20] Baba.
[21] Willkommen in der Biohacking -Praxis, einem Podcast von The Red Bulletin.
[22] Dem Magazin abseits der seiltäglichen.
[23] Hol dir hier Woche für Woche die besten Tipps für dein besseres Leben.
[24] Für deine Gesundheit und für deine Performance.
[25] Und zwar von Biohacking -Profi Andreas Breitfeld.
[26] Und von Biohacking -Kolumnist Stefan Wagner.
[27] Bevor wir starten, ganz schnell die Tipps und Anregungen aus der Biohacking -Praxis.
[28] Verstehen Sie bitte nicht als medizinische Ratschläge.
[29] Allein schon, weil wir keine Ärzte sind.
[30] Ende des Disclaimers.
[31] Demo's an.
[32] Hallo Andreas.
[33] Hallo lieber Stefan und hallo lieber, lieber Matthias Walkner.
[34] Servus beisammen.
[35] Freut mich, dass ich heute bei euch am Podcast dabei sein darf.
[36] Ich darf unseren heutigen Gast kurz vorstellen.
[37] Das ist der Matthias Walkner, ein Salzburger, seit kurzem 38 Jahre alt.
[38] Und er ist einer der besten der Welt in einer der wahrscheinlich härtesten Sportarten der Welt.
[39] Der offizielle Name seiner Sportart lautet Rally Raid.
[40] Rally Rate, was ist das?
[41] Rally Rates, das sind mehrtägige Rallys auf Motorrädern mit Tagesetappen über hunderte Kilometer und viele Stunden.
[42] Man brettert dabei mit unfassbaren Geschwindigkeiten durch Landschaften, die für alles geeignet sind, nur nicht fürs Motorradfahren.
[43] Man fährt durch Wüsten, über Geröll, durch ausgewaschene Flussbette, über Abhänge.
[44] Und das alles sehr oft bei schlechter oder gar keiner Sicht, weil Staub aufgewirbelt wurde oder weil Gegenlicht ist.
[45] Und man macht das bei jedem Wetter, das nicht schlechter ist als ein Schneesturm oder ein Sandsturm.
[46] Weil ich von unfassbaren Geschwindigkeiten gesprochen habe, ich habe ein bisschen recherchiert.
[47] Bei der Rallye Dakar, das ist die berühmteste dieser Offroad -Veranstaltungen, beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit der besten Motorradfahrer.
[48] 120 kmh, da werde ich den Matthias nachher fragen, ob das wirklich stimmt, weil das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
[49] Der Matthias war 2012 Motocross -Weltmeister, also noch auf dem Rundkurs.
[50] 2014 ist er dann gewechselt zum Rally -Raid und bereits 2015 wurde er auch in dieser Disziplin Weltmeister.
[51] Ab 2016 war er dann bei der berühmten Dakar dabei und hat gleich als Deputant für Aufsehen gesorgt.
[52] Er war Dritter, als er nach einem Sturz das Rennen beenden musste.
[53] Ein Jahr drauf kam er wieder, 2017.
[54] Da hat er auch das Ziel erreicht und wurde Zweiter.
[55] 2018 gewann er dann die Dakar.
[56] Als Tennisspieler kann ich also sagen, er ist in seinem Sport Wimbledon -Sieger.
[57] 2021 wurde der Matthias dann zum zweiten Mal.
[58] Cross -Country -Weltmeister.
[59] Und heute ist er bei uns, um mit uns darüber zu reden, wie man solche Leistungen erbringt in einer so Orgensportart, wie man dafür trainiert, wie man in der Wüste so einen Wettkampfalltag besteht, wie man sich da irgendwie ums Essen, ums Schlafen, ums Regenerieren kümmert.
[60] Und wir wollen dann noch um ein zweites Thema reden, das ist Ebenso spektakulär, aber nicht ganz so erfreilich wie die sportlichen Erfolge.
[61] Das sind die Verletzungen, die mit so einer Karriere einhergehen.
[62] Der Matthias hat einige schwere Stürze hinter sich und einige schwere Verletzungen.
[63] Und wie er mit diesen heftigen körperlichen und mentalen Rückschlägen umgeht, wie er sie überwindet, das wollen wir auch erfahren.
[64] Ich vermute ja, Motocross und insbesondere Rally -Raid sind keine Sportarten, bei denen man allzu oft ganz schmerzfrei ist.
[65] Aber manchmal erwischt es einen dann ordentlich.
[66] Ich glaube, zweimal war es besonders schlimm bei dir.
[67] 2018 musstest du einmal sieben Monate pausieren, wenn ich das richtig recherchiert habe, nach Verletzungen an Sprunggelenk und Kreuzband.
[68] Und der bisher schwerste und folgenschwerste Sturz, datiert mit Dezember 2023, da hast du in den USA eine heftige Brezen gerissen.
[69] mit schweren Verletzungen am linken Bein, Fuß und am Sprunggelenk, offene Frakturen, man kann das alles nachlesen im Detail.
[70] Das liest sich nicht sehr angenehm.
[71] Es waren mehrere Operationen nötig, um das Bein überhaupt zu retten und das Sprunggelenk wieder herzustellen.
[72] Jetzt geht es da schon viel, viel, viel besser, aber du bist jetzt fast zehn Monate später.
[73] Wir nehmen das Gespräch jetzt im September auf, immer noch in Reha.
[74] Matthias, habe ich bisher alles richtig gesagt?
[75] Gibt es irgendwelche Anmerkungen, Beschwerden, Ergänzungen?
[76] Nein, bravo Stefan, du hast ziemlich gut recherchiert.
[77] Zu 90 Prozent hat alles gestimmt mit den Verletzungen, ein bisschen was durcheinander gebracht und bin 2021 Weltmeister geworden, 2022 dann bei der Dakar Dritter.
[78] Und alles habe ich mir dann selber auch nicht gemerkt und das mit der groben Verletzung mit dem Sprunggelenk war 2019, aber auf das gehen wir wahrscheinlich später.
[79] Aber im Großen und Ganzen, die Durchschnittsgeschwindigkeit hat auch nicht gestimmt, aber auf das gehen wir da nicht.
[80] Auf das müssen wir gleich zu Beginn eingehen.
[81] Sehr gerne.
[82] Ja, weil das mit den Geschwindigkeiten, jetzt stellen wir das vor, ihr fahrt es durch die Wüste und über, wie ich gesagt habe, Landschaften, die für alles geeignet sind, nur nicht für das Motorrad fahren.
[83] Durchschnittsgeschwindigkeit 120 heißt das an Spitzengeschwindigkeiten von, ich habe, Gefunden Angaben von 160, die ich schon schwer glauben konnte, bis zu 180.
[84] Was ist tatsächlich Spitzengeschwindigkeit bei euch auf dem Motorrad?
[85] Eigentlich eignet sich so eine Wüste perfekt zum Motorrad fahren, so hätte ich jetzt beschrieben.
[86] Also es gibt nicht für einen besseren oder lustigeren Spieluntergrund.
[87] Und speziell wenn wir jetzt in Saudi -Arabien, wo es in Hale im Norden von Saudi -Arabien, wo es wirklich in der Früh zum Teil minus zwei, drei Grad hat und du in die aufgehende Sonne um sechs Uhr morgens einstattest und die Seite, die was im Schatten liegt, die Dünen, der Sand, wo noch leicht gefroren ist, dieser leichte reife, weiße Reif noch drauf ist, das macht schon sehr, sehr verlockend.
[88] Und diese Durchschnittsgeschwindigkeit ist halt immer ein Fun und Biss.
[89] Natürlich ist man in einer offenen, Wüste, wo wirklich zum Teil über 100 Meter hohe Dünen sind, nicht so schnell.
[90] Da ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 bis 90 kmh, je nachdem wie tricky, wie schwierig diese Wüste zum Fahren ist.
[91] Aber natürlich fährt man dann auch mal an den Dünen ein bisschen am Ron vorbei, auf Schotterpisten, auf Geröll.
[92] Was ich bis jetzt jemals gehabt habe, das war in Kasachstan.
[93] Das war ein 138 kmh Schnitt über knapp 300 Kilometer lange Etappen.
[94] Und mein Topspeed war bis jetzt laut GPS -Messung 188.
[95] 188.
[96] Diesen Untergrund darf man sich so vorstellen, dass man da auf einem gepressten Sand fährt, im Idealfall, oder?
[97] Und wenn es schlechter ist, dann fährt man halt einfach über eine Geröllpiste mit Kindskopfgroßen Steinen oder größeren.
[98] Richtig, genau.
[99] In die Länder, wo wir meistens fahren, also Kasachstan, Marokko, Dubai, Saudi -Arabien, Argentinien, regnet es normal nicht sehr viel.
[100] Das heißt, es hat einen extrem schlechten Kontrast.
[101] Und der Sand, wenn es wirklich einen Monat vorher, zwei Monate vorher nicht geregnet hat, ist wirklich ganz steinhart und hart gepresst, fast wie ein Betonboden.
[102] ist dann dieser Untergrund extrem dankbar zum Schnellfahren, weil da extrem wenig Rollwiderstand hat.
[103] Aber wenn es dann drei Tage vorher regnet, ein Sandsturm auch noch war, ist halt das extrem tief und ein bisschen so wie ein festgefahrener Schnee oder so, wo es halt immer ein bisschen nachgibt, wo du dann wirklich so in dem Sand dahin schwimmst, dahin surfst.
[104] Und das Spannende an unserer Sportart ist einfach, dass es so vielseitig ist.
[105] Also du weißt, jeder Kilometer...
[106] den du bewältigst, ist zu 90 % immer neu.
[107] Du kommst auf Plätze, wo du nur mit einem Hubschrauber oder mit irgendeinem geländegängigen Auto oder eben mit einem Motorrad hinkommst.
[108] Und weißt eigentlich nicht, was die erwartet und das Ganze halt über 14 Tage, wenn es jetzt so wie bei der Rallye der Kais, macht es halt schon extrem cool und extrem spannend und es wird halt einer nicht so schnell fährt.
[109] Ihr müsst auch navigieren, oder?
[110] Also das heißt, es ist nicht so, dass da die Strecken ausgeflaggt sind und du weißt, du musst jetzt auf der Strecken fahren, sondern du musst selber auch navigieren und schauen, wie kann ich da jetzt am schnellsten von A nach B kommen, oder?
[111] Du hast so Kontrollpunkte, glaube ich.
[112] Genau, wir kriegen 25 Minuten vor dem Rennstart, also das ist dann immer meistens um halb sechs Uhr morgens, kriegen wir ein Roadbook, nennt sich das.
[113] Das ist wie eine durchgehende Papierrollen, im Format eigentlich fast von einem Klopapierrollen und da sind halt Roadbook -Noten drauf.
[114] Und es sind bei einem langen Tag, bei einer langen Etappe sind es bis zu 500 Roadbook -Noten und du musst halt wirklich 500 Mal.
[115] im kürzesten Augenblick die richtige Entscheidung treffen.
[116] Und wenn Sie ja wollen, kann ich auch relativ zeitnah so eine Roadbook -Rolle holen und das mal reinhalten.
[117] Würde drei Sekunden dauern.
[118] Ja, gern.
[119] Das ist ganz cool zum Anschauen.
[120] Jetzt zeigen wir das mal her.
[121] Genau, so schaut sowas aus.
[122] Okay.
[123] Das ist dann bis zu 20 Meter lang und eben mit 300 bis 500 Noten, je nachdem wie lange der Tag ist.
[124] Und da musst du halt echt extrem viele Entscheidungen treffen.
[125] Und dieses Roadbook baut sich halt auf, indem auf der linken Seite die Kilometerangabe ist.
[126] In der Mitte das Roadbook -Foto, wo halt das zum Beispiel ist in einem Fluss, wo dann Dünnen einzeichnet sind.
[127] Abzweigungen, Kreuzungen und ganz rechts haben wir immer noch eine Zusatzinformation.
[128] Das heißt Horsebeast, Offbeast, Join Riverbead, also vorhin in ein Flussbead rein, viel Abrisskanten und diese Informationen sind extrem wichtig.
[129] Da steht dann oft ein Cup dabei und in einer offenen Wüste navigieren wir nach Cup.
[130] Das ist wie ein digitaler Kampas, wo Norden 360 ist und Süden 180.
[131] Also das kann dann heißen, eine Noten 347 ,8, rechts Richtung Cup 247, über 17 Kilometer.
[132] Oder wie im Wasser oder in der Luft, weil die Wüste schaut eigentlich immer ähnlich oder gleich aus und du hast keinen Anhaltspunkt und du musst dich dann nur auf deine Indikatoren verlassen.
[133] Das heißt, du musst dich total konzentrieren über viele Stunden.
[134] Du musst dann auch quasi, du hast deinen Beifahrer in Rollenform auf deinem Lenker vorne sitzen.
[135] Und der sagt aber nichts, sondern du musst, während du mit 150 kmh durch die Wüste fährst, da was ablesen von einer Rolle und umrechnen, wo du jetzt hinfahren musst und so weiter.
[136] Also das ist ja wie bei einem Marathonlauf Schachspülen.
[137] Und Boxen dazu auch noch.
[138] Es ist schon viel komplexer, wie man das erwarten möchte oder wie man glaubt, weil einfach da so viele Informationen sind.
[139] Und wir Motorradfahrer eröffnen die Piste immer.
[140] Es sind ja mehrere Kategorien.
[141] Es gibt Motorradln.
[142] Es gibt Buggys, es gibt Quads und es gibt Autos und Lostwagen auch noch sogar.
[143] Aber die Motorradfahrer fahren nicht mal als Erster weg.
[144] Wir starten in drei Minuten Zeitabstände.
[145] Also der, was die Etappe am Vordog gewonnen hat, startet als Erster, dann der Zweite, dann der Dritte.
[146] Und es ist natürlich ein extremer Nachteil, wenn du eine Etappe, eine Piste eröffnen musst.
[147] Das ist wie wenn man sagt, das hat jetzt geschnieben und man geht eine Ski durch und man ist der Erste, der spurt.
[148] Und der Zweite.
[149] geht dann dieser Spur schon nach, der dritte nochmal und der vierte schaut schon, ob er vielleicht irgendwo eine kleine Abkürzung finden kann und der zehnte geht nur mit der hart gefahrenen Spur schon voll nach und es ist einfach der Erste, hat diese riesen Verantwortung, dass er im Idealfall keinen Fehler macht, weil wenn der einen Fehler macht, kommen halt die anderen immer näher und wir hinten versuchen halt zu pushen, was gerade geht, um möglichst viel Zeit gut zu machen und das halt über vier, fünf, sechs, sieben Stunden.
[150] Das ist schon eine enorme Herausforderung, aber man findet dann auch so sein System, seinen Rhythmus.
[151] Man versucht dann ein, zwei Noten zum Teil schon nach vorne zu schauen.
[152] Man versucht sich dann so ein Google Earth, so ein Overview zu machen, dass man sich annähernd.
[153] denken kann, wo uns der Veranstalter hinschickt, dass man schaut, okay, da vorne ist ein riesen Berg, es schaut nicht aus, wie wenn es links vorbei geht, da werden wir dann rechts irgendwie drum vorbeifahren und dann sieht man irgendwo, wenn man hoch oben ist, da unten ein Flussbett, dann schaut man zwei, drei Noten, vier auch, okay, in das Flussbett müssen wir wahrscheinlich rein und es ist eigentlich, im Kopf passiert eigentlich immer irgendwas und wir sind dann wirklich enorm froh, wenn es einmal zehn Kilometer gerade ausgeht, wo man sagt, okay, da kann man dann ein bisschen...
[154] abswitchen, dass man sagt, okay, jetzt kommt man wieder rüber, tut beim Camelback ein bisschen was trinken, dass man einfach die Akkus auch auflädt, weil man merkt halt schon, dass die Leistung nach zweieinhalb, drei Stunden extrem abfällt.
[155] Jetzt muss ich tatsächlich mal was sagen, also ich bin völlig geflasht, wenn du dir überlegst, dass wir ja eigentlich angeblich nicht multitaskingfähig sind, als Männer gleich doppelt nicht und jetzt bringst du das zusammen, dann muss ich natürlich sagen, okay, das ist ein Ganz besonderes Skillset und ich finde das super faszinierend.
[156] Eine Frage noch, Matthias, gibt es dann da so ein bisschen Technik beim Mehrtagesrennen, dass man vielleicht am ersten Tag bei der Zieleinfahrt gar nicht so scharf drauf ist, dass man als Erster reinfährt, dass man nicht ständig vom Pack gejagt wird und dann eher sagt, jetzt sage ich zwei, drei, komme ich dann näher auf den Einserf drauf oder geht es da jeden Tag wirklich darum, idealerweise jede Etappe als Erster zu finishen?
[157] Also ursprünglich war ich nicht multitaskingfähig, aber ich habe mir das angeeignet und zum Schluss jetzt hat es schon relativ gut dann funktioniert.
[158] Und genau, du sagst das schon richtig, man schaut, dass man ein bisschen eine Strategie macht und das war früher, zu meiner Anfangszeit, da hat man das Roadbook am Vorabend noch gekriegt, war das viel besser, weil da hat man sich halt viel mehr ein Büdel über das Ganze machen können und wir haben teilweise dann diese Routen über Google Earth.
[159] Weil du kannst ja da die Distanzen und das kannst du relativ gut sehen.
[160] Und von den fünf tricky Stöhnen, wo wir geglaubt haben, da ist es wirklich schwierig zu navigieren, weil fünf Parallelbiesten sind, lauter Canyons und du musst wirklich diesen richtigen Canyon finden.
[161] Oder auch 2018, wo wirklich...
[162] Ja, die Entscheidung war, warum ich die Rallye -Dakar gewonnen habe und die anderen nicht.
[163] Warum das für mich ausgegangen ist, das war halt ein 1 ,2 Kilometer austrockneter Fluss, wo alle 300 Meter so ein austrockneter Trichter reingegangen ist.
[164] Und du musst halt auch diese Noten immer wieder kalibrieren, weil dieses Roadbook ist halt mit Google Earth oder mit einem Auto gemacht worden.
[165] Und das heißt sie zwei, drei Monate davor noch.
[166] Von dem her können auch die Kilometer nicht genau stimmen, weil wenn es in der Nacht regnet, wenn der Wind gegangen ist, fährt man in einer offenen Wüste natürlich nicht unbedingt mehr diese Main Road, die was Traces wir nennen.
[167] die entstanden sind, einfach weil viele Spuren sind.
[168] Da versucht man dann natürlich den schnellstmöglichen Weg abzukürzen und da muss man dann wirklich bei jeder Noten wieder kalibrieren, resetten und schauen halt, ob man irgendwie richtig ist.
[169] Aber natürlich ist, wenn jetzt heute ein kurzer Tag ist, wo 300 Kilometer, versuche ich natürlich nicht, dass ich jetzt gewinne, wenn ich weiß, am nächsten Tag ist es eine Königsetappen, wo 550 Kilometer sind, weil in diese 550 Kilometer verlierst du natürlich viel, viel mehr.
[170] Und man sagt so, wenn man in 100 Kilometern um einen Daumen so zwischen ein und zwei Minuten verliert, wenn man die Piste eröffnet, dann hat man schon einen relativ guten Tag gehabt.
[171] Weil wenn man sich vorstellt, in der offenen Wüste, wo es halt immer oder meistens schönes Wetter ist, du nimmst immer nur den blauen Himmel wahr und diesen gelblichen Sand und aber nur die größte Düne und die kleinen Dünnen.
[172] auf eine riesige Dünne zufahrst, die 800 Meter weg ist von dir.
[173] Die kleinen Dünnen, die davor sind, nimmst du nicht wahr, weil du einfach so einen schlechten Kontrast hast, weil die Sonne dann zu späterer Folge auch immer höher wird.
[174] Und wenn du da halt eine leichte Spur hast, nimmst du die Spur halt viel besser wahr, die ganzen Abrisskanten.
[175] Aber das ist wie wenn du im Nebel Skifahren tust, wo dann der weiße Nebel ist mit der weißen Piste, wo du dann gar nicht mehr weißt, wo hinten und vorne ist.
[176] Ja, aber halt mit 120 kmh.
[177] Richtig, ja.
[178] Also wir können ein erstes Resümee ziehen.
[179] Ich hatte eigentlich keine Ahnung von der Sportart und ich bin ein super Fan.
[180] Also das hast du jetzt in zehn Minuten geschafft, dass mir die Kinnlade ungefähr runterhängt bis zum Bauchnabel und ich denke, bist deppert.
[181] Selber ausprobieren.
[182] Nein, ich brauche den noch.
[183] Ich brauche den Breitfeld noch.
[184] Die Regenerationsfähigkeit eines 51 -jährigen Körpers ist dann noch ein bisschen schlechter als die eines 38 -Jährigen.
[185] Deswegen werde ich ein bisschen vorsichtig sein.
[186] Ich werde zumindest verstärkter TV -Sportler werden, wenn ich weiß, dass du an den Start gehst.
[187] Matthias, erzähl mir, wie schaut denn so der Alltag aus während so einer Rallye?
[188] Weil ich vermute, du musst versuchen, dich vom Vortag zu erholen.
[189] Du musst essen, schlafen, dich auf die nächste Etappe vorbereiten, auch mental vorbereiten und so weiter.
[190] Wie schaut so ein Tagesrhythmus aus?
[191] Wie schaust du, dass du genug Schlaf kriegst?
[192] Wie schaust du, dass du was Gescheites zum Essen kriegst?
[193] Wie kannst du deinen Körper wieder für den nächsten Tag vorbereiten?
[194] Ich erzähle euch jetzt mal so einen Hardcore -Tag, weil es gibt natürlich dann auch von bis.
[195] Aber die längste Etappe, wo ich bis jetzt gefahren bin, waren 1280 Kilometer.
[196] Und man steht um halb drei, drei Uhr in der Früh auf.
[197] Man fährt dann und unsere Rennen oder unser Tagesziel unterscheidet sich ja von einer Verbindungsetappen.
[198] einer Special Stage und nochmal einer Verbindungsetappen.
[199] Das heißt, ich bin jetzt Österreicher, erkläre es euch so, man fährt von Salzburg nach Wien über die Westautobahn und dann über die 1 eben nach Wien.
[200] In Wien ist dann der eigentliche Rennstart, wo man dann wirklich Off -Track auf Schotterpisten nach Budapest fährt.
[201] Das ist dann diese gezeitete Special Stage und dann fährt man wieder eine Verbindungsetappe weiter nach Sibio.
[202] Und natürlich ist es extrem wichtig, dass man viel regeneriert, weil das ist halt nicht wie jetzt Marathon oder Ironman.
[203] Das ist eine extrem anstrengende, zahre Eintagesveranstaltung.
[204] Man muss halt wirklich über 14 Tage versuchen, bestmöglich zu performen.
[205] Und es macht nichts, wenn du 13 perfekte Tage hast.
[206] Wenn du den einen Tag dabei hast, wo du einen riesen Box schierst, wie man auf gut Deutsch sagt, dann ist das ganze Rennen, die ganzen 13 restlichen Tage, sind dann irgendwie im Eimer und da versucht man jetzt, dass wenn man dann ins Ziel kommt, also wir waren jetzt beim Aufstehen um drei in der Früh, man fährt dann eine Stunde, eineinhalb Stunden später in etwa weg, also so vier Uhr morgens, dann fährt man drei Stunden, zwei Stunden in etwa die Verbindungsetappen, dann um sechs, sieben Uhr morgens ist der eigentliche Start, meistens genau, wenn die Sonne aufgeht, wenn man ein bisschen ein Tageslicht hat.
[207] Diese Special Stage dauert dann auch nochmal, wenn es lange ist, gute 500 Kilometer, 600 Kilometer waren es auch schon.
[208] Und dann ist man im Zü und dann hat man wieder eine Verbindungsetappe in das Biwak, in das Vorauslage wieder, wo man dann im Idealfall sein Team trifft.
[209] Dann steigt man vom Motorrad an, dann ist es gleich mal wichtig, dass man, ja, zuerst dreht man mit dem Mechaniker, dann macht man kurz die Pressegeschichten und dann halt duschen, essen, regenerieren und bestmöglich halt wieder die Akkus aufladen.
[210] Ich habe mir früher immer gedacht, auch mit dem Schlaffen oder so, weil dieses Biwack ist halt extrem laut.
[211] Um Mitternacht, ein Uhr früh, also teilweise bis drei, vier in der Früh, kommen die Lastwagen und die Autos rein.
[212] Die ganzen Mechaniker versuchen, die Vehikel wieder alle zu richten und da wird halt geflext, gehammert, geschweißt und das ist halt extrem laut.
[213] Entschuldige, du schläfst wirklich in einem Zelt?
[214] Im Schlafsack oder wie ist das?
[215] Mittlerweile...
[216] sind wir die neue junge Generation und wir werden schon ein bisschen mehr verwendet.
[217] Also wir haben dann schon den Luxus bei einer Rallye Dakar, dass wir zu 90 Prozent in einem Wohnmobil schlafen.
[218] Es gibt immer Marathon -Etappen, wo man auf uns alleine gestellt ist, da kommt man auch nicht in ein Vorarlager, das ist meistens irgendein Wüstencamp.
[219] was irgendwann in der Wüste wieder Camp aufbaut.
[220] Da tut man dann nach dieser Etappe das Motorrad wieder herrichten und sieht man sein ganzes Team nicht.
[221] Aber im Idealfall oder wie es meistens ist oder so, kommt man zurück zum Team und versucht dann mit einer Schlaftablette und Europax bestmöglich zu fünf Stunden oder so Nachtruhe zu kommen.
[222] Okay, Schlaftablette wird der Andreas ein bisschen hellhörig.
[223] Ja, das ist tatsächlich spannend, dass bei fünf Stunden Schlaf, wie du die aus dem System wieder rausbekommst, dass du am nächsten Tag in der Früh dann überhaupt wieder wach wirst.
[224] Das ist tatsächlich interessant.
[225] Und das über 14 Tage.
[226] Auch da war sehr viel Luft nach oben.
[227] Und am Anfang, die ersten eineinhalb Jahre, habe ich mir gedacht, ich bin so müde nach so einem Tag.
[228] Für was brauche ich eine Schlaftabletten?
[229] Ich schlafe ja fast am Obenschwein.
[230] Aber der eine oder andere kennt das vom langen, anstrengenden Arbeitsalltag, Trainingsalltag.
[231] Man ist halt so vom Kopf, vom Körper müde, aber man hat halt so viele Gedanken, die herumschwirren.
[232] Und ich habe es wirklich bei der ersten DAK, wo ich am meisten gelernt habe, ich bin nicht vor eins, zwei in der Früh eingeschlafen.
[233] Und die ersten paar Tage habe ich mir gedacht, ja, so zwei, drei Stunden oder so, das ist ausreichend.
[234] Ich bin voll im Soft, ich bin fit, ich bin gut vorbereitet.
[235] Aber das bricht halt dann.
[236] in späterer Folge irgendwann einmal das knackt, weil das hält dich ein.
[237] Und ich habe dann bei den Schlaftabletten, haben wir da wirklich in der Szene auch extrem, extrem lang herumgetüftelt.
[238] Und wir haben da alle, wir verwenden eigentlich alle die gleichen Schlaftabletten und die ist halt wirklich so, dass du genau fünf, sechs Stunden schläfst und du dann wirklich extrem klar und fit im Kopf bist.
[239] Aber es hat lang gedauert, bis ich da für mich das Richtige gefunden habe und dieses System hat dann echt jetzt zum Schluss sehr, sehr gut funktioniert.
[240] Es ist natürlich klar, normalerweise sagen wir hier im Podcast immer, besser Melatonin und Lebensumstände beeinflussen und die eigene Melatoninproduktion.
[241] Aber wenn du natürlich so on top mit maximal Stresshormon, maximal Cortisol eigentlich ins Bett gehen musst und so kurze Zeit später wieder hochfahren musst, ist es natürlich klar.
[242] Essen, Ernährung, wie schaut das aus?
[243] Ja, so viel, wie es irgendwie geht.
[244] Ich habe bei der ersten Dakar sieben Kilo verloren über zehn Tage.
[245] Ich bin am zehnten Tag ausgeschieden mit einer Lebensmittelvergiftung.
[246] Und alles, was du an Gewicht natürlich verlierst, ist eine Energiesubstanz.
[247] Und ich habe mittlerweile meine Fresspakette, nenne ich es immer mit, unterscheidet das vom langen, vom kurzen Tag.
[248] Und alles, was halt irgendwie viel Energie hat.
[249] Vor dem Start in der Früh wirklich zum Munterwerden trinke ich schon.
[250] das eine oder andere Red Bull, weil das halt einfach irgendwie einen pusht, einen schnell Energie gibt.
[251] Ich habe dann extrem viel so Studentenfutter, Nüsse, Datteln, ein paar Energy Gills mit, versuche mich, dass ich mich flüssig halt so gut wie es geht ernähre und auch was so öltere Leid.
[252] ältere Personen, Menschen verwenden, so flüssig Nahrung, dass ich da ein bisschen was mit habe, habe aber da auch relativ lange gebraucht, weil du einfach unter dieser Anstrengung auch vom Morgen her nicht alles vertragst.
[253] Ich habe mich bei der ersten Dakar vor dem ersten Start aufgeregt und habe mich alles irgendwie reingeworfen, weil ich mir gedacht habe, das gibt Kraft und Energie und habe mich dann eine Viertelstunde, bevor ich losgefahren bin, übergeben müssen, weil einfach irgendwann der Morgen auch nicht mehr mitspielt.
[254] Aber da findet halt jeder so ein bisschen Ja, so ein Mittelding.
[255] Ich bin vom Zucker relativ viel weggegangen.
[256] Einfach gemerkt habe, dass viel Zucker oder sagen wir so mehr lang anhaltende Energie, das was halt wirklich über 5, 6, 7 Stunden funktioniert und habe halt so viel können wir nicht mitnehmen.
[257] Aber ich habe halt da sehr, sehr viel getüftelt und wir haben alle 250 Kilometer.
[258] Das heißt, ein Tankstopp in der offenen Wüste, weil unsere Motorräder 35 Liter Tankvolumen haben und das reicht so für gut 200, 250 Kilometer.
[259] Und in diesen 15 Minuten versuche ich, möglichst viel Energie und Kalorien in mich reinzustopfen, weil ich habe mich mitgetrackt und an einem intensiven Tag, nur in der Belastung, also nur in der Zeit, wo ein Motorrad drauf sitzt, hat die Uhr errechnet, dass man 7000 Kalorien.
[260] verbrennt habe und dann kommen noch die restlichen Kalorien dazu.
[261] Also da darf man dann schon recht viel essen.
[262] Was hast du für ein Puls bei so einem Rennen?
[263] Ist auch ein Fun -Biss, aber bei einer richtig intensiven Wüsten -Etappe 150 über 6, 6 ,5 Stunden.
[264] Also schon sehr, sehr intensiv.
[265] Und das Gefährliche ist halt ein bisschen so einzigartig gemacht, ist halt ein Ironman oder so, da fährt man auch solche Pulswerte über so eine lange Zeit.
[266] Aber der fährt nicht über Geröll.
[267] Genau, und bei uns, wenn du halt echt einen Fehler machst und jeder von uns hat zehnmal am Tag so dieses kurze Blackout, wo du sagst, ich war mir die Gedanken ein bisschen abgelenkt, ich war nicht da, mir hat die Summe geblendet, irgendwelche Insekten sind schon so viel am Brünnglas, dass du sagst, du musst einmal drüber wischen und Da musst du halt wirklich schauen, dass du halt diesen Moment hast, was im Idealfall nicht so gefährlich ist.
[268] Natürlich kann man sich das nicht mehr aussuchen, aber ich habe immer einen Jogger jeden Tag bei mir mit an Bord, so im Gedanken.
[269] Und wenn ich einmal so diesen Wow -Moment gehabt habe, wo ich gesagt habe, jetzt habe ich Glück gehabt, dann nehme ich da meistens wirklich 15 Prozent raus, weil ich erfahrungsgemäß gelernt habe, wenn ich das Programm weiterfahre, dann tut es meistens weh.
[270] Okay.
[271] Sag, wie trainiert man für so einen Sport?
[272] Jetzt, du brauchst extreme Ausdauer, du brauchst extreme Kraftausdauer.
[273] Ich glaube, du brauchst jetzt keine Maximalkraft, aber Kraftausdauer, weil der Lenker, der ist ja nicht ruhig, sondern den musst du ja permanent gerade halten.
[274] Und dann musst du aber auch...
[275] extrem schnell reagieren auf Impulse von außen.
[276] Das heißt, du musst körperlich und geistig auch noch schnell sein.
[277] Also diese extreme Ausdauerbelastung, körperlich und mental, und diese Anforderung an die totale Schnelligkeit, körperlich und mental, das geht sich ja alles nicht aus.
[278] Das sind ja Antiboden, das sind ja Widersprüche.
[279] Wie kann man das trainieren, dass man beides wirklich auf so ein Niveau bringt, dass man eine Rally -Dakar durchfährt?
[280] Ich meine, natürlich mit Abstand das Beste ist, wenn man sportspezifisch trainiert, also möglichst viel Zeit am Motorrad verbringt.
[281] Aber natürlich in Österreich oder in Mitteleuropa, wo es dann immer näher Richtung Dakar rückt, Oktober, November, Dezember, ist das dann oft nicht so einfach.
[282] Und ich habe dann versucht, dass ich extrem viel...
[283] Training mache, wo ich so geistige Flexibilität mit einbaue, also wirklich unter Anstrengung, unter Zirkeltraining oder modern ausgedrückt unter Crossfit -Übungen.
[284] Irgendwelche Aufgaben, man stelle auf einen Bildschirm, Roadbook -Knoten auf, ich tue kurz einblenden lassen, versuche die mir zu merken.
[285] Dann meinen Trainer, das ist recht cool, weil da kann ich sehr gut mit dem APC von Red Bull zusammenarbeiten, mit dem Athletic Performance Center.
[286] weil ich relativ nahe liege.
[287] Also es sind 30 Minuten gerade und da haben wir jetzt schon sehr viel versucht, in diese Richtung zu trainieren.
[288] Merke aber immer wieder, wenn ich dann das erste Mal nach zwei, drei Wochen wieder aufs Motorrad aufsteige, das ist am ersten Tag fühlt sich das immer so an, wie wenn ich in irgendeinem Computerspiel war mit dem schnellsten Auto mit Turbofunktion und so kommt irgendwie die Welt auf mich zu.
[289] Also da merkst du schon, dass der Kopf...
[290] mindestens einen Tag wieder mal braucht, bis er sich an die Geschwindigkeit adaptiert.
[291] Aber du versuchst halt möglichst gut vorbereitet zu sein, sollte was kommen.
[292] Und ab 150, 160 kmh nimmst du auch diesen Untergrund, der was einen schlechten Kontrast hat, nicht mehr so war.
[293] Also du siehst, 40, 50 Zentimeter Loch siehst du da nicht mehr, einen faustgroßen Stein siehst du dann auch nicht mehr.
[294] Und bei diesen Geschwindigkeiten versuchst du das einfach zwischen.
[295] Maschine und Mensch und Körper so eine Körperspannung aufrecht erhalten kannst, dass wenn ein Schlag kommt, du gewappnet bist.
[296] Und es ist wirklich oft so noch lange, intensive, schnelle Etappen, dass ich oft die Hände fast gar nicht mehr aufbringe, weil das ist halt wie so eine Schraubzwing, halt so dein Necker fest, in der Hoffnung, dass es dann irgendwie nicht aus der Hand haut.
[297] Und das ist dann echt oft extrem anspruchsvoll.
[298] Da kommt man schon echt an seine Grenzen, aber wenn halt dann so ein erfolgreicher Tag, wo man sagt, man ist dann irgendwie gesund im Ziel, man hat die letzten 400 -500 Kilometer extrem eine geile Landschaft gesehen, gibt halt einen so viel Zug, dass man dann schon ein bisschen süchtig nach dem Ganzen auch wird.
[299] Allein auch nach den Hormonen, also das ist ganz ehrlich, ich verrate dir jetzt schon ein Geheimnis, Matthias, ich kenne so ein paar ehemalige Skiflieger, die dann irgendwann in den Ruhestand gegangen sind, die bis heute eigentlich nach dem Cortisol und nach dem Dopamin süchtig sind und die wildesten neuen Freizeitgeschichten bekommen haben, wenn du das Motorradl irgendwann mal in die Ecke stellen musst, deinem Körper wird echt was fehlen, weil der Hormoncocktail, den du da durchgehst.
[300] Den kriegst du normalerweise nur in Frankfurt am Hauptbahnhof, aber dann kommt er aus der Nadel und ist deutlich ungesünder als das, was du jetzt machst.
[301] Und auch nicht so gut.
[302] Ich habe in meiner Verletzung jetzt genug Morphium bekommen gegen die Schmerzen.
[303] Schau nicht schlecht in dem Moment, aber nicht vergleichbar jetzt mit dem Motorrad fahren.
[304] Ja, Wahnsinn.
[305] Matthias, Trainingsphasen.
[306] Ich möchte gerne wissen, wie du, also so ein normaler Trainingstag dauert bei dir, ich weiß nicht, 2, 3, 4, 5, 6, 7 Stunden.
[307] Ich weiß nicht, wie ist in so einer normalen Trainingsphase so eine Tagesroutine?
[308] Hast du da eine spezielle Struktur drinnen oder erzähl ein bisschen?
[309] Ja, ich habe schon eine Struktur drinnen und ich glaube auch, dass das als Profisportler extrem wichtig ist und dass man nicht nur irgendwie so in den Tag einlebt.
[310] Also ich schlafe meistens bis sieben oder acht in der Früh, habe diesen Luxus, dass ich mir das ja meistens aussuchen oder einteilen kann, versuche dann, dass ich so wie jetzt meistens eine nüchterne Einheit mache, dreimal in der Woche, dass ich wirklich so 30, 40 Minuten einmal mit einem Ergometer vor oder mit einem Stiegensteiger Climber.
[311] Climber heißt das, dass ich einmal so 500 Höhenmeter gehe, dann meistens frühstücken und dann meistens ganz kurz vor dem Computer, dass das Frühstück verdaut ist.
[312] Dann beginnt das zweite Training, dann Mittagessen und am Nachmittag tut man das dann immer.
[313] ein bisschen adaptieren, je nachdem, wie das Wetter ist, ob Vorsaison ist, ob es eher nach dem Wegkampf ist und geht man regenerativ ein bisschen ins Training oder sagt man, nein, man will jetzt aufbauen, weil man sich auf ein Rennen vorbereiten will.
[314] Aber ich habe schon gemerkt, über die jahrelange Erfahrung jetzt, dass es einfach extrem wichtig ist, die Regeneration und wir nennen es ein bisschen so Condition Sleeping.
[315] Das macht sich dann oft lustiger, wenn man sagt, ja, von 1 bis...
[316] Zwei lege ich mich mal eine Stunde nieder, weil ich einfach müde bin.
[317] Und man hat dann früher oder früher immer ein schlechtes Gewissen gehabt, weil ich mir gedacht habe, ich muss mehr tun.
[318] Und die anderen machen das sicher.
[319] Ich habe aber gemerkt, dass einfach diese gute Regeneration oft mehr wert ist wie ein schlechtes.
[320] Training.
[321] Und von dem her versuche ich einfach, dass ich da einen guten Rhythmus drinnen habe, auch ein bisschen das mit den Feintabstimmen, weil es ist halt auch für den Kopf extrem wichtig, dass ich sage, meistens trainiere ich Samstag, Sonntag und habe am Montag meinen Ruhetag, weil halt am Wochenende auch meine Freunde Zeit haben, wo man dann auch versucht, eine längere Radtour oder eine längere Endurotour zu machen, dass man einfach auch diese langen Belastungen bestmöglich und dass der Körper dann wirklich bestmöglich an das gewöhnt, was man halt am Tag X, wenn das Rennen vor der Tür steht, erwartet.
[322] Andreas, nüchtern Training in der Früh, drei, vier Mal in der Woche?
[323] Easy, selbstverständlich.
[324] Aber man muss jetzt wirklich nochmal da tatsächlich sagen, wir sind hier schon in einem völlig anderen Bereich.
[325] Ich habe da gerade drüber nachgedacht.
[326] Also letzten Endes ist es ja so, du müsstest ja...
[327] eigentlich isometrisches Haltetraining auf der Powerplate machen, also quasi eine Vibrationsplattform haben, dabei ewige Halteprozesse haben und dabei noch dieses Thema mit der Reaktion reinbekommen.
[328] Das heißt, letzten Endes sind die physiologischen Anforderungen in der Sportart tatsächlich komplett irre.
[329] Ich weiß ja, ich habe ja eine Zeit lang auch im APC was tun dürfen.
[330] Ich weiß ja, was da so im Bereich Neuroathletik und so weiter und so fort geht mit den ganzen Bildschirmen, wo man dagegen...
[331] Aber wenn man sich das anschaut, muss man halt schon fairerweise sagen, das ist völlig irre.
[332] Was du jetzt sagst, wie kann ich die Ausdauerfähigkeit nach oben treiben?
[333] Klar kann man mit nüchternem Training morgens arbeiten.
[334] Klar würde man...
[335] Das macht Matthias mit Sicherheit auch mit unterschiedlichen Fueling -Situations im Training umgehen, damit man auch dann wieder ein bisschen mehr weiß, was man dann später.
[336] Aber letzten Endes sind wir da natürlich wirklich schon sehr am...
[337] äußeren Ende der Matrix, wo halt das, was ja im Gespräch jetzt auch immer wieder rauskommt, wir haben ganz viel ausprobieren müssen, bis wir uns Regie gefunden haben.
[338] Du musst quasi für den Sport, glaube ich, jede kleinste Veränderung mühsams protokollieren und nachher wieder auswerten, weil du halt tatsächlich nicht weißt, was das Richtige ist, um den nächsten Gang einzulegen, wenn man es so sagen darf.
[339] Im Vergleich sind wir sehr gerne mit Bergsteigen.
[340] Ich glaube, die Gerlinde Kaltenbrunner, der Reinhold Messner waren jetzt nicht die übertrieben, natürlich extrem fit, aber da gibt es sicher fittere über 2000 Höhenmeter, sage ich jetzt einmal.
[341] Aber einfach, dass man dieses Mindset hat, dass man sagt, nein, nein, das ist mein Ziel und ich gebe vorher nicht auf.
[342] Und da habe ich auch extrem viel gelernt, wie weit man über sein persönliches Limit hinaus.
[343] wachsen kann und was halt der Kopf wirklich ausmacht, diese Einstellung.
[344] Und die ersten zwei Dakars oder so, wenn es da in der Früh, damals war es noch in Südamerika bis 2018, hat es halt wirklich, wenn wir über die Anden gefahren sind, in Chile minus 11 Grad gehabt.
[345] Und ich habe halt nur irgendeine Regenhaut bei mir gehabt.
[346] Wir fahren da so mit 110, 120 kmh bei dieser Verbindungsetappen um vier in der Früh über die Anden drüber.
[347] auf knapp 4 .000 Meter bei minus 11 Grad.
[348] Du hast einmal 100 Kilometer kein Tankstück, kein Auto, nichts.
[349] Ich habe dann meine Hände, ich bin dann alle 20 Minuten stehen geblieben, dass ich mich auf die Motorradteile am Auspuff am Motor irgendwie versuche wieder aufzuwärmen.
[350] Du hast kein Gefühl mehr in den Handschuhen.
[351] Die Handschuhe sind dann durchbrennt, dass dann ein Loch auch noch gehabt haben.
[352] Dann war es noch viel Kötter und das ist halt echt, das bricht ich halt irgendwie im Kopf und das hat mir am Anfang...
[353] Und jetzt mal wieder habe ich mir gedacht, wieder so eine scheiß lange kalte Verbindungsetappen, wie kann ich die nur überstehen?
[354] Ich war aber dann immer besser vorbereitet, wo ich mir dann einfach Gommihandschuhe drunter angezogen habe, unter den normalen Handschuhen, die was windgeschützt sind, geheizte Unterwäsche gehabt, dann einen Vollvisierhelm, nicht diesen offenen Motorrad, Motogrosshelm, der, wenn es regnet oder sowas, sich anfühlt, wie wenn man Sand gestrahlt.
[355] Bei den kalten Temperaturen, da muss man auch verstehen, die Nackenmuskulatur mit dem offenen Motorradlhelm, man tut die Schultern immer nach oben ziehen.
[356] Natürlich für einen Tag geht das schon mal gut, aber über 14 Tage, der Nacken macht das so zu, dass ich mal in der Kar gehabt habe, wo ich drei, vier.
[357] Tag lang das Gefühl gehabt habe, der Vogel, ein Vogel ist in meinem Sichtfeld.
[358] Also da habe ich einen schwarzen Punkt gehabt in meinem Sichtfeld.
[359] Ich habe diesen Vogel dann, was kein Vogel war, kein Helikopter, kein Insekt, was auf der Brülle gepickt hat, sondern einfach, weil die Nackenmuskulatur so verspannt war, dass das Blickfeld beeinträchtigt ist.
[360] Ich habe mir dann einen Spaß gemacht und habe gesagt, das ist der Vogel Kali, der was mit mir mitfliegt.
[361] Da habe ich schon gemerkt, wie sehr man sich da vorbereiten kann.
[362] Und dann war es halt später so, wo ich es so gut vorbereitet habe, weil ich mir gedacht habe, wow, cool, schön kalt ist, regnet tut es.
[363] Weil ich weiß, ich bin mindestens genauso gut vorbereitet wie meine 150 Gegner.
[364] Was natürlich für einen selber nichts ändert, weil natürlich ist mir selber das Swing auch kalt.
[365] Aber nur hat das im Kopf gehört, dass ich sage, je härter, je zacher, je schwieriger das ist, umso besser unter Anführungszeichen ist es für mich. Kollegen ist mindestens genauso hart, war nicht noch härter.
[366] Ja, ich erinnere mich, irgendwann früher habe ich ja ein bisschen mit Technogym gearbeitet und war dann da mal in Gambettola, da im Firmenhauptquartier und da hatten die noch diese alte Nackenmaschine rumstehen, die der Schuhmacher seinerzeit verwendet hat, wo es ja auch genau darum ging, wirklich ganz gezielt die Nackenmuskulatur auf diese Fliehkräfte einzunorden oder da überhaupt diese Fähigkeit zu entwickeln, wenn ich mir das jetzt auch ohne Käfig außenrum auf dem Motorrad vorstelle.
[367] Also wie gesagt, ich schlage.
[368] heute eigentlich hauptberuflich mit den Ohren.
[369] Aber was mich tatsächlich jetzt in dem Ganzen der eine teilt, das ist jetzt klar, also man findet Probleme, man muss ewig rumtüfteln, dass man Lösungen findet, aber was macht man mit dem Kopf, weil du scheinst ja jetzt doch da sehr nüchtern, sag ich mal, sehr klar an die Dinge heranzugehen.
[370] Machst du dann da noch speziell so mentales Training dazu, dass du sagst, du simulierst quasi diese Anhäufung von kleinen Missgeschicken, die so einen Renntag ausmacht im Vorfeld.
[371] Was machst du denn da eigentlich?
[372] Indirektes Mentaltraining.
[373] Also ich habe nie einen Mentaltrainer gehabt und weiß auch nicht, ob das schlau war, sinnvoll oder nicht.
[374] Aber ich sage immer, ich will kein Loch graben, wo keines vorhanden ist oder ich will nichts zuschütten, wo kein Loch ist.
[375] Und im Endeffekt...
[376] weiß ja jeder Athlet oder auch im Berufsleben, wie viel hat man sich vorbereitet für eine Klausur, für eine große Sportveranstaltung, für ein Meeting.
[377] Und je besser diese Vorbereitung war, was natürlich bei einer Rallye Dakar 11, 11 ,5 Monate sind, eine sehr lange Vorbereitung, aber desto klarer ist mir im Kopf.
[378] Und wenn ich wirklich, oder es ist zu wenig, wenn man oft sagt, ja, ich will mein Bestes geben, oft sage ich, nein, nein, am Tag X gibt natürlich jeder sein Bestes.
[379] Das ist einmal Grundvoraussetzung, weil sonst...
[380] weil wir alle keine Rennfahrer, aber das, was es halt ausmacht, was hat man die 11, 11, halben Monate vorgemacht.
[381] Und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich wirklich zu, ich will nicht sagen 100%, aber 95 % wirklich alles dem Sport untergeordnet habe und immer versucht habe, alles bestmöglich zu machen und alles Menschenmögliche da irgendwie reinzustecken, dass das dann am Tag X funktioniert und dann.
[382] bin ich echt auch immer relativ entspannt zu den Rennen gegangen, weil ich habe gesagt, ich habe mich mega, mega gut vorbereitet.
[383] Ich habe wirklich alles versucht, aus mir herauszuholen.
[384] Ich bin 2019 bei der Rallye Dakar sechs Tage lang mit einem brochenen Sprunggelenk gefahren, weil ich weiß, wie viel da dran gehängt das und auch das ganze Team, wie viel Manpower da dahinter steckt, die ganze Unterstützung und kann mir da im Endeffekt dann eh nichts vorwerfen.
[385] Aber natürlich, ist die Vorbereitungszeit sehr, sehr wichtig.
[386] Und wenn man dann so geprägt ist, auch durch Schicksalsschläge, wenn man sich in den Oberschenkel bricht, wie es 2016 war, und du dann zwölf Stunden brauchst, bist in Bolivien einmal im Krankenhaus, bist und nichts irgendwie bei dir hast, keiner irgendwie Englisch kann, du weißt nicht, wie es weitergeht.
[387] Die einen haben sogar irgendwie gesagt, weil der Oberschenkel, der hat fast bei der Haut rausgeschaut, das war fast ein offener Oberschenkelbruch.
[388] Das sind nicht alles solche Momente, wo ich Wo man immer sagt, Comeback Stronger und jede Verletzung ist für irgendwas gut.
[389] Es ist ein bisschen anders, dass eine Verletzung für einen Arsch ist, nicht für wirklich was gut.
[390] Aber wenn man was daraus mitnehmen kann, es prägt halt schon einen.
[391] Und es ist halt so eine charakterprägende Geschichte.
[392] Und dieses Mindset, da geht man halt ganz anders an den Start.
[393] Und ich finde, dieses englische Wort trifft es da sehr gut, wenn man sagt, so ein Badass.
[394] Und man sagt einfach so diesen...
[395] Killerinstinkt hat es jetzt vielleicht ein bisschen harter, aber so, weil man echt sagt, nein, nein, wenn man am Start ist, dann ist man ein anderer Mensch.
[396] Da prägt halt natürlich die Vorbereitung.
[397] Bevor wir zu den Verletzungen kommen, würde ich ganz gern vorher noch ein bisschen schauen, weil als Biohacker interessiert uns das natürlich, was macht so ein extremer Sportler in Trainingsphasen, um sich besonders gut vorzubereiten auf Training und besonders gut zu regenerieren.
[398] Also wie schaust du auf Ernährung, auf Supplementierung, ich weiß nicht, Sauna, Eisbad?
[399] Gibt es Morgen - oder Abendroutinen, Schlafoptimierung?
[400] Machst du Mikrobiom -Tests, Bluttests, Nährstoffanalysen?
[401] Irgendwelche solche Sachen, die uns interessieren als Biohacker.
[402] Ich habe da schon extrem viel.
[403] Also ich habe von Akupunktieren, traditioneller chinesischer Medizin.
[404] Hypnose, Atemtechniken, Eisboden, Ernährung, Regeneration, Blutanalysen, Darmsanierung, Intervallfasten, schon sehr, sehr viel durchprobiert.
[405] Und es gibt dann auch nicht so, wie mit nüchternem Training oder so, das sind dann auch immer so Phasen oder so, wenn ich das Gefühl habe, jetzt taugt es mir gar nicht, ich lehne mich nur aus, das kostet mir jetzt nur Substanz, dann setze ich das auch wieder mal zwei Monate ab.
[406] Oder auch mein Intervallfasten.
[407] Ich habe jetzt sechs Wochen lang null industriellen Zucker eingenommen.
[408] Also selbst das Red Bull war dann zuckerfrei.
[409] Und maximal einmal ein bisschen Fruchtzucker.
[410] Und habe halt dieses 16, 8 Intervallfasten gehabt, wo ich wirklich gemerkt habe, mir hat das echt taugt.
[411] Aber es ist halt auch für mich jetzt keine Dauerlösung, weil ich glaube halt, es gibt noch nicht...
[412] diesen richtigen Weg, der was für alle.
[413] Da hat er eine Laktoseintoleranz, da hat er eine Glutenunverträglichkeit.
[414] Man muss ja da selber so individuell sein.
[415] Und ich glaube, dass da auch selbst die Wissenschaft, die können die alle möglichst gut beraten, auch mein Blutbild.
[416] Aber im Endeffekt ist schon auch immer der Mensch selber, der Athlet selber gefragt, dass er dann für sich selber das ausfüttert, was ihm wirklich gut tut.
[417] Da habe ich wirklich alles durchprobiert.
[418] Phasen gehabt, wo ich das damals für mich, weil ich einfach noch jünger war, anders regeneriert hat, das Beste war.
[419] Das heißt aber nicht, dass das jetzt noch das Beste ist und habe mich da irgendwie so durchgeschlangelt und schon auch viel Lehrgeld gezahlt, aber dann schlussendlich schon immer recht einen guten Weg für mich gefunden.
[420] Nährstoffe, Supplementierung, wie schauen wir da aus?
[421] Nimmst du was ein?
[422] Zusätzlich?
[423] Magnesium, Vitamin D3, Vitamin B, was auch immer?
[424] Ja, natürlich immer, jetzt mit Vitamin D zum Beispiel, weil du das gerade erwähnt hast, wenn im Sommer ich extrem viel draußen bin oder so, weniger, aber natürlich in der Winterzeit schauen wir und habe da auch mit...
[425] Also Ashwagandha, jetzt für den Knochenaufbau, Calcium, Eiweiß natürlich.
[426] Und dann muss man halt auch versuchen, das immer ein bisschen abzustimmen, weil ich halt glaube, dass das Vitamin C nur in Kombination irgendwie mit Eiweiß aufnehmen kannst.
[427] Habe aber da schon ein sehr gutes Umfeld und bin halt da jetzt auch bei Biogena gelandet, weil halt ich selber mich nicht übertrieben gut auskenne.
[428] Ich kenne halt das ein bisschen, was man...
[429] Was halt der Laie weiß, dass man sagt, okay, 2 Gramm pro Körpergewicht Eiweiß in etwa, 1 ,5 Gramm Kohlenhydrate, ein paar gesunde Fette.
[430] Und die, das sind dann wirklich Profis, sage ich mal, am Werk, die wirklich anhand von deinem Blutbild dir was zusammenstellen, was du brauchst.
[431] Ich habe auch Amino.
[432] so eine Analyse gehabt, also wirklich immer nach dem Rennen, also wir machen immer relativ unmittelbar nach einem langen Rennen mein Blut abgenommen, dass man auch schaut, wie kann ich was aufnehmen, was kann ich mit der Ernährung machen und wo muss ich noch supplementieren und es geht halt fast nicht mehr nur über die Ernährung, man muss da ein bisschen supplementieren, aber in erster Linie soll man es glaube ich schon über die Ernährung machen und der Rest, was halt irgendwie dann nicht möglich war.
[433] war über die Supplementierung.
[434] Und es ist so lustiger, weil Vitamin D halt gerade so in aller Munde ist und das so gepusht wird, wo ich auch glaube, dass es extrem wichtig ist.
[435] Aber es ist halt auch diese Vitamin D -Aufnahme.
[436] Da weiß man halt auch noch nicht genau, was braucht man dazu, oder ich zumindest nicht dazu, dass man Vitamin D auch wirklich gut aufnehmen kann.
[437] Was für ein Zusatzpräparat, weil da halt jeder anders da ist.
[438] Und ich habe gemerkt, ich muss extrem überdosieren.
[439] einfach einen relativ niedrigen Vitamin -D -Spiegel habe und habe da jetzt für mich eben auch durch diese Biohacking -Geschichten und Blutanalyse relativ eine gute Lösung gefunden und bin auch echt froh, dass ich da in Koppel bei Biogena gelandet bin.
[440] Extrem überdosieren heißt, wie viele Einheiten nimmst du?
[441] Ja, wie ich so einen extremen Mangel gehabt habe, schon so 15 .000, 20 .000 und jetzt aktuell so 15 .000.
[442] 5 .000 bis 10 .000 ist eher eine relativ übliche Erhaltungsdosis.
[443] Eisbaden hast du gesagt, war das nur einmal ausprobieren zum Spaß oder hast du es eine Zeit lang regelmäßiger gemacht?
[444] Nein, ich habe extra im Winter eine Zeit lang das Wasser im Pool nicht ausgelassen und wo dann schon richtig oben die Eisschicht war.
[445] drei bis sechs Grad kalten Wasser.
[446] Und jeder weiß, dass da ein Riesenunterschied ist, ob das jetzt acht, neun Grad hat oder drei Grad.
[447] Das ist nochmal wie Tag und Nacht.
[448] Und habe wirklich versucht, dass ich minimum vier Minuten drin bleibe, obwohl das dann eh schon, wenn man die ersten zwei, drei Minuten geschafft hat, nicht mehr viel Unterschied ausmacht, ob das jetzt dann vier oder sieben Minuten waren.
[449] Aber habe ich schon sehr regelmäßig gemacht, hat mir extrem getaugt.
[450] Ich habe dann aber eine Phase entwickelt gehabt, wo man das, es fängt ja einem dann zum Taugen an und Spaß zu machen, weil man merkt, es geht was weiter.
[451] Das rührt an.
[452] Ich habe aber dann eine Phase gehabt, wo ich nichts anderes gemacht habe, wo ich gesagt habe, irgendwie habe ich mich ein bisschen nötten müssen.
[453] Ich habe zum Teil sogar mein Mittagessen im Winter draußen gegessen, weil ich einfach lange drin war.
[454] irgendwie entspannt war und mir Spaß gemacht hat.
[455] Ich habe das dann die letzten eineinhalb Jahre gar nicht mehr gemacht und habe jetzt aktuell wieder angefangen, dass ich nach einem harten Training daheim, hinter meinem Haus ist ein Bachwasser, das wird ja um 12 Grad, aber dass ich mich da irgendwie einlege und dem Körper in der Regeneration ein bisschen was abnehme.
[456] Aber das ist halt auch wieder für den Kopf.
[457] diese Erfrischung und es macht halt schon was aus, ob das jetzt ein Plastikbehörter ist irgendwo im Keller unten oder ob das halt irgendein Bauch ist, der was eingeschlossen ist vom grünen Wald und ein bisschen, du liegst so im Moos drinnen und hörst das Wasser platschen und so, das ist halt auch einfach für den Kopf so ein Mehrwert, dass man das richtig viel Spaß aktuell gerade wieder macht.
[458] Ja, ja.
[459] Thema Schlaf.
[460] Matthias, wie versuchst du deinem Körper dabei zu helfen, eine gute Schlafqualität zu erreichen, jetzt in Trainingsphasen?
[461] Jetzt reden wir nicht vom Wettkampf, nicht wenn du in der Wüste im Biwak schlafst, sondern wenn du zu Hause bist.
[462] Gibt es da irgendwelche Routinen?
[463] Hast du irgendwas entdeckt, wie du deinen Körper unterstützen kannst?
[464] Glücklicherweise schlafe ich relativ gut, von sehr ausgefüllten Tagen hätte ich es beschrieben.
[465] Sie sind sehr intensiv, kann gut schlafen.
[466] Aber jetzt in meiner Reha -Zeit, wo halt nur Schmerzen, alles sich wehtut, 100 .000 Sachen, durch den Kopf hast, habe ich extrem viele Atemübungen gemacht.
[467] Und am Anfang habe ich von dieser Hypnose -Atemübungen irgendwie gar nichts gesehen.
[468] Kalt habe ich mir gedacht, ich will mich natürlich darauf einlassen.
[469] Und das ist ja meistens so, dass man eher immer zu spät reagiert, erst wenn es dann richtig schlecht geht.
[470] Aber man soll das auch im Idealfall natürlich vorher früh genug schon erkennen.
[471] Dann tut man es ja leichter bei der Lösungsfindung.
[472] und habe da einen extrem geschickten kennengelernt, der Josef, der auf diesem Gebiet extrem belesen ist und das halt irgendwie studiert hat und sich da auf der Uni rund um die Uhr testet.
[473] Und wir haben da so viele Atemübungen gehabt und es war wirklich für mich extrem beeindruckend und sensationell, was man mit Atmung, also das hätte ich mir nie und nicht mehr gedacht, das ist...
[474] Unglaublich.
[475] Also das muss man wirklich ausprobiert haben, sonst glaubt es mir nicht.
[476] Also man hat die Atemübung mehr Schmerz wegnommen wie Morphium.
[477] Wirklich?
[478] Ja, weil ich mir gedacht habe, das gibt es ja nicht.
[479] Aber es ist nicht einfach, dass man in diesen Flow reinkommt.
[480] Und es ist schon mit einem bisschen Aufwand verbunden.
[481] Es ist nicht so, dass man sich hinsetzt und ein bisschen ein - und ausatmet, durch die Nosen ein - und durch die Lippenbremse, wenn man so ausatmet, dass man da einen guten Rhythmus findet.
[482] Aber es war schon mega, mega beeindruckend, wie viel mir das geholfen hat.
[483] Was für Atemtechniken hast du da angewendet?
[484] Also auf der einen Seite gegen den Schmerz.
[485] Gibt es dann auch wahrscheinlich welche zum Einschlafen?
[486] Gibt es irgendwelche in der Früh zum Aktivieren?
[487] Was sind denn da deine liebsten Atemtechniken?
[488] Ich weiß jetzt nicht mehr genau, wie wir da so acht, acht und zwei Sekunden haben wir gemacht.
[489] Also zwei Sekunden ein, acht Sekunden aus.
[490] Dann haben wir auch im Training.
[491] Das ist eine Entspannungsübung, also das ist eine Entspannungsatemübung zum Einschlafen.
[492] Genau, und dann haben wir im Training eine Atemübung gemacht, da bin ich am Ergometer Radl gefahren, habe dann ganz normal durch die Nase geatmet und dann versucht plötzlich die Luft anzuhalten und so lange wie es geht halt irgendwie weiter zu radeln mit 100, 110 Bulls oder so.
[493] Und da war halt am Anfang so, dass ich nach 8 Sekunden das Gefühl gehabt habe, ich ersticke und kann nicht mehr.
[494] Und jetzt schaffe ich schon 15 bis 17 Sekunden.
[495] Und man merkt dann, wie schwindelig man wird, wie das in die Füße einschirst.
[496] Und das versuche ich auch in mein Training mit einzubauen, weil ich davon echt extrem überzeugt bin, dass mir das halt voll viel hilft.
[497] Leider Gottes.
[498] mache ich es gefühlt zu wenig, aber das ist halt nicht so einfach.
[499] Du brauchst schon eine gute Anleitung, dann allgemein Luft anhalten, dass man halt schaut, okay, was ist die Maximalzeit, was man die Luft anhalten kann und wird dann ein gewisser Wert errechnet.
[500] Und da bin ich, glaube ich, sehr, sehr gut beraten, mein Josef, und der hat mir da echt sehr, sehr viel weitergeholfen.
[501] Andreas, diese Airhanger -Drills, Die bringen dir Matthias was aus deiner...
[502] Was sind die Airhammer Drills?
[503] Erhagertrisis ist luftanhalten.
[504] Diese Luft ist luftanhalten.
[505] Also mein Gott, was haben wir auf der einen Seite, wird natürlich die CO2 -Toleranz erhöht.
[506] Das heißt auf der einen Seite Hilfzeitleistung aufrechtzuerhalten, wenn die CO2 schon nach oben ist, was ja theoretisch gesehen zum Abbruch einer Leistungserbringung führen wird.
[507] Das andere, was natürlich auch ganz wesentlich ist, ist die Korrelation zwischen CO2 und Stress bzw.
[508] Panikresilienz.
[509] Das heißt, da wird einfach auch mentale Abhärtung betrieben.
[510] Und das ist natürlich wie die Faust aufs Auge für das Anforderungsprofil.
[511] Mich freut es immer, wenn der Andreas meinen Kopf nickt, weil dann heißt es ja nicht komplett ein Blödsinn.
[512] Matthias, das ist alles gut, keine Sorge.
[513] Aber wie gesagt, für mich ist es ja ein Neuland.
[514] Kann ich es vielleicht nicht perfekt wiedergeben, aber mich freut es, wenn der Andreas das ein bisschen geschützt wird.
[515] Eine Sache ist bei mir gleich hängen geblieben.
[516] Und zwar, wie du gesagt hast, dass es eine Atemtechnik gibt, die Schmerzen besser unterdrückt oder dir leichter macht, mit Schmerzen umzugehen als Morphium.
[517] Welche Atemtechnik wendest du da an, um Schmerzen in den Griff zu kriegen?
[518] Ich weiß gar nicht, wie das ist.
[519] Ich habe da so einen Boy gehabt.
[520] wo er Farbe aufgleicht hat und du musst halt versuchen, so einfach relativ, war das 8 Sekunden, 8 Sekunden, glaube ich, 8 Sekunden, 9, 8 Sekunden durch die Lippenbremse irgendwie aus und der Boy gibt dir dann anhand der Farbe ein Feedback, ob du es jetzt richtig machst.
[521] oder nicht.
[522] Aber das war halt ein Wahnsinn, was für ein Trance -Zustand.
[523] Am Anfang habe ich mir gedacht, was ist das für eine Chance, was mache ich da eigentlich?
[524] Und der Ball war halt immer rot, weil ich es halt einfach irgendwie nicht richtig gemacht habe.
[525] Und dann, wenn du das heraus hast, und das sind so minimale Feinheiten, wo du eigentlich sagst, eigentlich gefühlt machst du es immer noch gleich wie vorher.
[526] Und wie mir du bist, wie die Gedanken dann wegkommen, immer von diesem stechenden Nervenschmerz, wie ein Stromschlag ist, was ich die ganze Zeit gehabt habe.
[527] Und es waren wirklich dann für ein, zwei Stunden so schöne Momente, dass ich das halt echt versucht habe, bestmöglich zu perfektionieren.
[528] Jetzt sind wir schon super rüber in die nächste Etappe, in die nächste Special Stage.
[529] unseres Gesprächs, nämlich Verletzungen und dein Umgang damit.
[530] Kann man viel von dir lernen?
[531] Den Umgang mit Schmerzen, die Unterstützung des Körpers mit Schmerzen, das Mindset, wenn man einen Rückschlag auszuhalten hat, da wollen wir jetzt gerne ein bisschen dir zuhören, wie du damit umgehst.
[532] Jetzt haben wir das mit den Schmerzen schon ein bisschen gehört.
[533] Wo gibt es denn da so einen Punkt bei dir, wo du sagst, jetzt geht es aber ohne Schmerzmittel nimmer?
[534] Hast du da so einen Pegel?
[535] Ja, im Krankenhaus fragst du immer von 1 bis 10, wie tut es?
[536] Ab 14?
[537] Nein, bei jedem sind halt diese 10 woanders.
[538] Beim anderen sind es halt bei 60 Prozent vielleicht schon, beim anderen sind es halt bei 110.
[539] Und wenn ich dann so wirklich 7, 8 habe, das ist glaube ich schon, ich bin schon schmerzresistent und habe auch viel schon erlebt, aber dann ist es 16, als ich sage, Ich brauche irgendwas, aber wenn du dich nur mehr auf diesen Schmerz konzentrierst, das machst du halt auch im Kopf, dann schon langsam fertig.
[540] Aber was mir in der extrem charakterbringenden, schwierigen Zeit geholfen hat, das war einfach dieser Spruch, am Ende des Tages wird alles gut und ist es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende.
[541] Und das war irgendwie so, dass ich sage, nein, du musst jetzt definitiv einmal einen Tag, eine Woche, einen Monat, ein halbes Jahr durchdrucken.
[542] Aber dann passt das und alles, was du jetzt machst, je mehr du versuchst jetzt bestmöglich auf deinen Körper zu schauen, je cooler wird dieses Leben danach wieder.
[543] Und wie ich mir jetzt dieses Sprunggelenk so schwer verletzt habe und ich da in dieser Wüste gelegen bin mit meinen Kollegen, weil das war ja bei der Einführungsrunde mit dem Team und die zwei Kollegen haben das sogar gesehen, wie diese Abrisskanten übersehen hat und da in den Bochum gesprungen bin.
[544] Und in der Luft habe ich wirklich, schon gemerkt, okay, das tut jetzt richtig weh und war mit Abstand auch mein schlimmster Sturz.
[545] Also ich war echt froh, dass ich dann alles bewegen habe noch können, dass ich bei Bewusstsein war.
[546] Aber währenddessen, dass ich diese 6 Meter Abrisskanten in einem Gegenhang mit 60, 70 kmh übersehen habe, wo ich reingesprungen bin, habe ich einen Bilderrahmen vor mir gehabt, der sich unterteilt hat.
[547] Also links war ein Rollstuhlfahrer oder ein Bild eines Rollstuhls, dieses typische Verkehrs.
[548] was man kennt, dieses Behindertenzeichen.
[549] Und rechts war ein schwarzes Bügel, wo ich jetzt aber nicht weiß, was dieses schwarze Bügel zu bedeuten hat.
[550] Und bin dann eingeschlagen und habe dann gleich mal so selber meinen Körper versucht durchzuchecken, weil das ist halt bei uns bei den Rennen genauso.
[551] Wenn du Glück hast, finden Sie die für ein, zwei Stunden, nicht wie schon öfters das vorkommen ist.
[552] Und habe dann gesagt, okay, ich bin bei Bewusstsein cool.
[553] Ich spüre die Füße, meine Oberschenkel links, wo der Marknagel noch drin ist.
[554] fühlt sich auch noch gut.
[555] Er ist zum Glück auch nicht gebrochen.
[556] Habe aber gemerkt, dass der linke Fuß relativ demoliert ist.
[557] Habe mir dann gedacht, okay, Schienen - und Wadenbein wird gebrochen sein.
[558] Und für mich war dann gleich klar, okay, jetzt einmal den Sand unter dem Rücken so ausgraben, alle Steinen weg, dass man gemütlich da liegt, dann die Jacken ausziehen, unter dem Kopf legen, obwohl das natürlich extrem Wetter hat, aber das ändert den Moment nicht.
[559] Das werden wir die nächsten...
[560] Wochen, Monate noch weh da, aber mach das Beste aus der Situation draus.
[561] Und dann sind die Kollegen hergekommen und haben gesagt, was halt ist.
[562] Ich habe gesagt, ja, Rettung bitte brauchen wir, weil unten der Fuß, glaube ich, ist massiv zerstört.
[563] Ich habe dann schon gemerkt, dass ein bisschen kühl wird, ein bisschen kalt wird.
[564] Habe mir dann schon gedacht, könnte vielleicht ein offener Bruch sein, was dann auch wirklich war.
[565] Dann habe ich schon gemerkt, wie der Fuß anschwillt.
[566] Dann war so das Nächste, okay, was ist jetzt gescheit?
[567] Den Stiefel anlassen, dass der Fuß gerade ist.
[568] Oder zieht man aus, weil die Gefahr halt, wenn das zu sehr anschwillt, dass man die Blutversorgung die ganzen Nervenstränge abtut und man versucht halt in der Situation das Beste draus zu machen.
[569] Aber mein Kopf war gleich eingestellt, okay, in zwei Stunden ist frühestens wer da der, was da wirklich helfen kann mit Schmerzmitteln, Obtransport.
[570] Und es war dann genauso, dass 1 Stunde 57 später war dann die Rettung da mit dem Hubschrauber.
[571] Die wollten da in die Wüste nicht reinfliegen, weil der Hubschrauber, der Propeller dann irgendwie einen Sand vielleicht saugt.
[572] Dann sind wir aus dieser Wüste noch rausgefahren.
[573] Und was halt dann schon schlimm war, dass die Diagnose halt immer schlimmer geworden ist.
[574] Und dann habe ich halt schon gemerkt, okay, die im Krankenhaus werden alle nervös, weil die Blutversorgung habe ich mir zwei Arterien, also eine durchgecuttet.
[575] Die waren nicht mehr da.
[576] Und die zweite war halt so...
[577] so eingeengt durch die Schiffstellung des Beins, dass wir noch operieren haben müssen.
[578] Aber ich bin echt extrem froh, dass dieser zerbröselte Sprunggelenk, dieser sechs Zentimeter große Knochendeffekt, wo wirklich dieses Röntgenbüdel, wo es sechs Zentimeter lang ist, einfach gesagt, okay, das Schienbein und das Wadenbein hört auf, dann ist es sechs Zentimeter schwarz und unten ist ein Breselhaufen.
[579] Und dass wir das dann so zusammenbauen und rekonstruieren.
[580] Kinder hat mit Fremdknochen, mit eigenen Knochen, über mittlerweile 35 Stunden reine Operationszeit und sechs Operationen.
[581] Ist schon sehr, sehr cool.
[582] Und so ein Moment, der in mir hängen geblieben ist, das war der Anästhesist, der Scott.
[583] Das war ein bisschen eine Ähnlichkeit mit dem Andreas gehabt.
[584] Also ein Glotzen, so ein Wochenbart und so richtig, wie so ein Biker hat ausgeschaut.
[585] Und der ist dann zu mir reingekommen und hat gesagt, er hat ein paar...
[586] Instagram -Videos angeschaut und voll geil und beeindruckend, was ich da mache.
[587] Und dann hat er aber gesagt, das ist schon eine sehr, sehr schwere Verletzung.
[588] Und in dem Moment habe ich da voll Schmerzen gehabt.
[589] Dann hat er gesagt, so, jetzt hören wir zu.
[590] 25 Prozent von dieser Geschichte macht die Erstversorgung aus.
[591] Die ist jetzt einmal super gelaufen.
[592] Mit uns, mit der Notoperation, der vorsteht wieder gerade.
[593] Die nächsten 25 Prozent.
[594] Die lösen deine Freunde und Kollegen in Österreich, weil er ist sich sicher, dass ich eine gute Hand bin, gute Ärzte habe und ein gutes Team.
[595] Und the next 50%, the fucking 50%, you decide where you want to go.
[596] Also der Hauptteil liegt an dir, wo du hingehen willst, wie du weiter dein Leben verbringen willst mit den Fuß.
[597] Und es war so.
[598] wie ich diese Atemübungen gemacht habe, haben wir dann immer von meinem Fuß geredet.
[599] Und dass man halt nicht immer sagt, der Fuß, hat mir halt dem Fuß einen Namen gegeben.
[600] Und der Josef sagt zu mir, Matthias, gib dein Fuß irgendeinen Namen.
[601] Und der erste Gedanke, was mir eingefallen ist, habe ich gesagt, ja, Captain Hook.
[602] Und er hat dann ein wenig so geschmunzelt und man hat halt dann immer diesen Captain Hook mit seinem Holzfuß von deinem geredet.
[603] Und Josef hat gesagt, nein, das kann man irgendwie nicht so schnell lassen, weil das ist jetzt nicht so gut.
[604] Dann habe ich gesagt, nein, hast eigentlich recht.
[605] Und dann habe ich gesagt, weißt du was, Josef, jetzt ist der Fuß der Iron Man, weil einfach 30 Schrauben Plotner drinnen sind.
[606] Und dann, wenn dieser Heilungsprozess beendet ist, der Fuß wieder super gut funktioniert, wieder draufsteigen kann, dann ist der Optimus Prime.
[607] von Optimismus, von Prime und Optimus Prime von Transformers.
[608] Da war der andere Kenntner vielleicht.
[609] Und das hat mir dann schon viel geholfen.
[610] Und am Anfang war es halt auch irgendwie der Scheißfuß.
[611] Was habe ich jetzt mit dem Scheißfuß?
[612] Und ich kann ihn nicht mehr hernehmen.
[613] Und so nach drei, vier Wochen war es halt so, dass ich sage, lieber Fuß, es tut mir extrem leid, was ich da andau habe.
[614] Aber ich werde alles dafür machen, dass wir gemeinsam ein super schönes Leben gemeinsam haben.
[615] Jetzt greife ich ein bisschen vor, wie geht es denn deinem Fuß jetzt?
[616] Wir sind ungefähr zehn Monate nach dem Unfall.
[617] Ich habe vorhin gesehen, du bist aufgestanden und du kannst relativ normal gehen, was ich gesehen habe.
[618] Wie geht es denn?
[619] Ja, ich bin vorher auch nicht viel schöner gegangen, also von dem her schon relativ gut.
[620] Nein, was ich merke am meisten jetzt gerade, diese Knochen, das waren 20.
[621] Ein Zentimeter Knochenstickerl, wo man dieses Gelenk, diesen Defekt rekonstruiert hat.
[622] Man stopft das alles ein, man versucht es mikroskopisch irgendwie zu verbinden, zu vernähen.
[623] Mit Hauttransplantation, dass da unten viel gesunde Biologie, gesundes Gewebe ist, aber das heißt lange noch nicht, dass der Körper das auch nimmt.
[624] Und es schaut jetzt alles sehr gut durchbaut aus.
[625] Der Körper hat das angenommen.
[626] Dieser Knorpel, das was halt nur mehr an vereinzelten Knochen, Preselstickerl da war, ist auch so, dass er sage ich mal, zu 50, 60 Prozent noch da ist.
[627] Die Beweglichkeit ist wirklich sensationell, aber ich muss jetzt den Fuß einfach Zeit geben, dass der Knochen wirklich durchbaut und auch, dass sich die Struktur nach sechs, fünf, sechs Monaten gar keine Belastung wieder dran gewöhnt.
[628] Die ganze Muskulatur, die ganze Feinmotorik und ich merke wirklich, dass dieser Tagesalltag mich schon immer mehr schult und immer mehr Und ich muss halt einen guten Rhythmus finden, dass ich es auch nicht übertreibe und der Regeneration noch eine Chance gebe.
[629] Aber ich bin echt die letzten zwei, drei Wochen wieder extrem happy, weil ich wirklich merke, dass halt alle zehn Tage so ein guter Sprung nach vorne kommt.
[630] Und das, glaube ich, hat mir halt extrem viel geholfen, dass ich wirklich...
[631] Von ganz unten, von der Krotte, sage ich mal, gekommen ist mir das noch nie annähernd.
[632] Also ich glaube, Oberschenkelbrechen ist so mitunter das Schlimmste, aber ich nehme dreimal liebend gerne einen Oberschenkelbruch.
[633] Also es war wirklich eine extrem zahre Zeit.
[634] Ich war die letzten sieben Monate in etwa drei Wochen daheim, sonst nur Krankenhaus und Reha.
[635] Aber das Geile war, es ist immer vorangegangen.
[636] Also ich habe ganz, ganz selten einen Moment gehabt, wo es einmal schlechter war, aber das ist halt auch, weil ich eine geile Familie habe, einen coole Freund habe und ein extrem gutes Team um mich herum, die halt alle versuchen, mich bestmöglich zu unterstützen.
[637] Und ich kann dir versichern, wenn einer das Ding umdreht, dann bist es du, weil letzten Endes, du hast das richtige Mindset, du hast die richtige Infrastruktur und die Art und Weise, wie du auch im Kopf damit umgehst, ist so, unglaublich gut, dass man einfach nur sagen muss, also ich freue mich, dich wieder im Sattel zu sehen, das wird sich nicht abwenden lassen, mein Lieber.
[638] Gott, gehen Sie heute, danke.
[639] Geht mir genauso, weil, also wie gesagt, Ausnahmeathlet ohne Ende, es tut mir wirklich in der Seele weh, dass du schon so gut betreut wirst, weil ich hätte einen Riesenspaß mit dir, weil so einen klaren Kopf findet man wirklich nicht oft.
[640] Das ist eine bombastische Geschichte, was wir da vor uns haben.
[641] Ich grätsche da gleich rein.
[642] Was mich da jetzt schon auch sehr, sehr, sehr, sehr berührt hat, ist, wie du erzählst, wie du dich selber mental diszipliniert hast auch.
[643] Und ich meine, wir reden da ja jetzt nicht über zwei, drei Stunden, die man durchdrücken muss, sondern wir reden ja da wahrscheinlich über Tage, Wochen, Nächte, ganze Nächte, wo man wahrscheinlich, jedes Mal, wenn man sich umdreht, aufwacht, weil irgendwas wahnsinnig weh tut oder man sich gar nicht umdrehen kann, weil man so eingeschrauft ist.
[644] Und diese dauernden Schmerzen, ich habe gelesen, irgendwo von Nervenschmerzen in der Vorbereitung auf das Gespräch, da ist man ja in einer Situation, wo man diesen Schmerzen auch nicht ausweichen kann und sich dem dann trotzdem zu stellen und nicht jammern anzufangen und nicht in Selbstmitleid zu verfallen, sondern sondern den Kopf hochzuhalten und die Brust raus, mental, das ist schon eine enorme Leistung.
[645] Am Ende des Tages macht man es ja eh für sich selber.
[646] Und natürlich ist das ein bisschen Fluch und Segen zugleich, aber ich sehe das immer mehr oder weniger als riesengroße Chance, dass ich sage, ich bin mega, mega gut betreut mit der Infrastruktur, was Red Bull hat, mit, nennen wir es unter Anführungszeichen, diesen kleinen, Promi -Bonus vielleicht oder weil halt einfach viel Motorradl -Fans jetzt auch im Krankenhaus, was dann einfach das taugt, mit mir mitzuarbeiten, weil die halt auch da relativ viel davon lernen können.
[647] Und es war halt in Doppelbad wirklich aus Äußiger.
[648] Am Anfang hat es halt die Rollstuhl -Challenge gegeben, wo man vom Erdgeschoss in den ersten Stock über den Weg hinauf mit dem Rollstuhl Zeiten genommen haben, wie schnell wäre es dann eine Hautkurbe -Challenge.
[649] Und wir haben uns halt da immer irgendwie gepusht.
[650] Und es ist halt ein Riesenprivileg, wenn ich sage, ich darf die Nächsten natürlich voll Arsch und hätte lieber gern was anderes und hätte nicht so weh.
[651] Aber die nächsten sechs Monate darf ich alles das tun, was mich wirklich wieder schnellstmöglich in den Schuss bringt.
[652] Und ich hänge so an meinem Leben, an meiner Gesundheit.
[653] an dem Privileg, Motorradrennen bestreiten zu dürfen.
[654] Das hat mir so viel gegeben und ich will schnellstmöglichst wieder da hin.
[655] Und natürlich ist dieser Weg sehr halbfrequent, sehr steinig und natürlich hat man auch oft einmal diese Momente, wo man allein im Tobelbad sitzt am Wochenende und nicht weiß, was man tun soll, wenn man ein bisschen ans Bett gefesselt ist und an einem Rollstuhl.
[656] Aber diese Momente, wenn ich mir dann diese Videos anschaue, was ich alles erleben habe, und dieses weite Ziel vor Augen hat, dass ich sage, nein, nein, das ist mein Ziel, ich will definitiv da wieder hin.
[657] Und je schwieriger und härter auch gewisse Situationen sind, desto mehr ist es dann auch wert, wenn man gewinnt.
[658] Und das ist dann auch wieder, wo ich auf diese Rennvorbereitung zurückgekommen bin.
[659] Wo ich sage, das ist, wenn ein Sieg einfach wäre.
[660] Wenn man sagt, nein, eigentlich habe ich nicht viel trainiert, aber die Konkurrenz hat angeblich noch weniger gemacht oder ich habe ein bisschen Glück gehabt, dann habe ich gewungen, dann ja, geil.
[661] Aber so wie das halt 2018 war, das war so, erkämpft war, wo immer bei mir die ganzen Nachbarn, die Bauern nach dem Heim, habe ich gefragt, ob ich in irgendeinem Vödel ein bisschen fahren darf, hat man dann mit einem Tape so Sterne ausgesteckt, wo ich da in einer kurzen Entscheidung...
[662] die richtige Entscheidung treffen habe, welcher Exit ich nehme.
[663] Oder einfach versuche, das bestmöglich zu simulieren und alles Menschenmögliche dem unterzuordnen.
[664] Und wenn man dann oder wenn dieses Projekt, dieses Vorhaben dann aufgeht, ist es halt umso mehr wert.
[665] Und das ist halt jetzt ein anderes Projekt.
[666] Aber ich will allen irgendwie beweisen, dass ich sage, nein, nein, das geht fix.
[667] drei Wochen, da war ich fast jetzt ein bisschen sentimental, wieder so einen Moment gehabt, wo jetzt schon so fortgeschritten ist und die scheiß Zeit vergisst man ja dann auch irgendwie relativ schnell.
[668] Ich meine, die da jetzt nicht, weil das war so intensiv, dass ich wirklich auch kurz einmal davor war, dass auch mein Kopf daran zerbrochen war.
[669] glücklicherweise noch die Kurven gekriegt.
[670] Aber ich war jetzt bei der Chefärztin, die halt diese Begutachtung macht, wie lange der Krankenstand noch ist und wie es mir halt geht.
[671] Und die schaut halt da meinen Befund so an und sagt halt dann im Warteraum, Herr Walkner, bitte eintreten und ich komme halt dann rein.
[672] Und dann schaut sie mich halt so ganz groß mit großen Augen an.
[673] Und dann sage ich halt, denke mir, okay, ist leicht was oder grüß Gott.
[674] Nein, aber Herr Walkner, also ich habe in 37 Jahren noch nie gesehen, dass ein Fuß so ausgeschaut hat.
[675] wie dieses Röntgenbüdel.
[676] Und dass dieser Fuß noch dran geblieben ist, dass ich mit beiden Füßen eingehe, ist einem wundernahe.
[677] Und dann hat es aber gesagt zu dem Nachsatz, aber steif wäre der Chance.
[678] Oft sage ich so, und die Beweglichkeit ist wirklich sensationell gut.
[679] Und dann sage ich so, nein, nein, und zeige das, wie die Beweglichkeit ist.
[680] Nein, nein, das geht ja gut.
[681] Und die hat ja wirklich fast ihre Augen nicht trauen können.
[682] Und da ist halt dann schon wieder so, was einen wieder erdet, wenn man sich denkt, aber geil, das hat sich ausgezahlt, diese harte Arbeit.
[683] Das Wesentlichste ist dein Mindset, auf jeden Fall.
[684] Unterstützt du die Heilung deines Körpers auch auf einer, sage ich jetzt einmal, körperlichen Ebene?
[685] Also ich sage jetzt einmal durch Supplements, durch, dass du, ich weiß nicht, auf...
[686] Darm und Schlaf oder was auch immer achtest, um deinem Körper zu helfen, diese extremen Regenerationsprozesse jetzt durchzuführen?
[687] Eigentlich versuche ich wirklich, also wenn es etwas anderes oder Besseres gibt, dann weiß ich es halt nicht besser.
[688] Aber ich habe jetzt auch, das Coole ist, ich bin mit Marcel, mit dem Hirsch schon relativ.
[689] gut befreundet und jeder, der Marcel kennt, weiß halt auch, dass der extrem perfektionistisch verunlockt ist und darum weiß er auch da, wo er war und vielleicht auch jetzt nach seinem Comeback wieder hinkommt.
[690] Und mit dem tausche ich mir halt wirklich extrem gern aus, weil wir halt in diese Richtung extrem ähnlich ticken und ich weiß, wenn der Marcel irgendwas nimmt, dann ist das 100 Mal approved, dann passt das.
[691] Und ich habe mir jetzt auch so Darmbakterien.
[692] Und darum ist Marcel jetzt aber biogener, weil man da halt echt extrem viel Verbindungen findet, wo man mitreden kann, wo man wirklich die Produkte anschaut, dass man echt sagt, okay, die versuchen auch zu 100 Prozent die bestmögliche Qualität für uns zu machen.
[693] Aber es gibt dann auch Sachen, wo ich merke, das hilft mir nicht so viel.
[694] Aber ich war halt wirklich speziell am Anfang.
[695] was extrem cool ist, weil man eine extrem lässige Fanbase -Fangemeinde hat, wo ich dann 100 .000 Ratschläge gegeben habe.
[696] Aber es war wirklich so, dass ich mir die alle angekauft habe, alle durchgelesen habe und dann alles versucht, was ich in diesen 24 Stunden, was ein Tag hat, einzubringen, alles ich versuche und das andere funktioniert halt besser und das andere weniger gut.
[697] Matthias, das heißt also, Wirklich sogar nach dieser extrem schweren Verletzung, deine Blickrichtung geht in Richtung wieder aufs Motorrad und wieder rennfahren?
[698] Definitiv in Richtung Motorrad fahren.
[699] Das ist ja das, was mich als Mensch, als Person ausmacht.
[700] Darum bin ich so geworden, wie ich jetzt bin.
[701] Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt.
[702] Aber nein, wenn Sie mir das nehmen, was mir am meisten Spaß macht oder mitunter.
[703] am meisten Spaß in meinem Leben, dann hätte ich nicht gewusst, für was ich mich motivieren soll.
[704] Weil natürlich steht, wenn man am Start steht und im GPS irgendwie seinen Zielpunkt eingeht, war bei mir immer back to the roots, back, back aufs Bike.
[705] Und wenn man das nimmt, dann glaube ich, hätte diese Reha -Phase ein bisschen anders da ausgeschaut.
[706] Natürlich war das jetzt ein sehr holpriger Weg und ich habe mich auch ein paar Mal leicht verfahren, aber im Groben hat die Richtung immer gestimmt und ich bin auch jetzt schon wieder gefahren und das war extrem cool in Tobelbad.
[707] Wirklich?
[708] Ja, ja, in Tobelbad im Reha -Zentrum, wo ja die meisten Arbeitsunfälle sind.
[709] Es ist ja extrem wichtig, dass man möglichst nahe dem Arbeitsalltag wieder zurückkehrt, weil die werden ja alle vorbereitet, dass sie wieder in den Arbeitsalltag einsteigen können.
[710] Und ich habe dann jetzt die letzten zwei Wochen, wo ich dort war, einfach das Motorrad mitgenommen, so ein Elektro -KTM.
[711] Und bin dann zum Portier gegangen und habe gesagt, und die haben so einen Hektar Wald hinten, die haben so einen Hügel auf, eigentlich extrem lässig.
[712] Ich habe mir den vorher meinen Rollstuhl schon ein paar Mal angeschaut und habe mir gedacht, wenn es passt, vielleicht kann ich zum Abschluss da mal ein arbeitsspezifisches Training machen mit meinen Physiotherapeuten.
[713] Und bin dann so reingegangen und habe gesagt, passt das eh, wenn ich da hinten ein bisschen durch den Garten fahre.
[714] Und ja, wir durch den Garten aufzeigen.
[715] Ja, da sind ja lauter Waldwägerl bei euch rauf und die wachsen ja alle zu.
[716] Da muss ja irgendwer durchfahren oder durchwandern, weil sonst gibt es den drei Jahre nicht mehr.
[717] Und dann haben sie so überlegt und alles.
[718] Und das war halt so cool, dass dieses Reha -Zentrum, die waren so offen für das alles.
[719] Und wir haben halt dann wirklich, bin ich durch dieses Reha -Zentrum über die Stufen rauf gefahren.
[720] Dann haben sie so ein...
[721] wo es Kugelstoßen dann ist so ein riesen Sandkurben gewesen.
[722] In dieser Sandkurben habe ich mir dann gleich mal eine extrem coole Spur eingefahren, so einen richtig schönen Anlieger.
[723] Dann hat es so die Liegewiesen gegeben, wo es hinterbei steil runtergegangen ist.
[724] Da habe ich dann runter springen können.
[725] Das war jetzt nicht übertrieben weit, aber so zehn Meter bin ich schon wieder gesprungen.
[726] Und das ist auch so ein Aufschwung für das ganze Zentrum, wenn die sehen, was bei mir möglich war, weil ich sage, nein, nein, das geht bei euch alle.
[727] Es ist mir jetzt nur euch an Allerwertesten.
[728] in die Hand nehmen und natürlich ist das nicht immer lustig, aber wenn dann dieser Erfolg kommt, motiviert er das an und wir waren da wirklich so eingeschweißte Truppen und ich habe da echt auch Freunde fürs Leben gefunden, weil das sind halt auch noch ganz andere Schicksalsschläge.
[729] Fantastisch!
[730] Also das war mit Sicherheit die inspirierendste Folge, die wir je aufgenommen haben, Matthias.
[731] Danke, Matthias.
[732] Was auch immer Sie dir ins Herzteil reingebaut haben, das ist genau das Richtige.
[733] Also einen Fan mit Glatze hast du definitiv mehr als vorher.
[734] Fast zu Tränen gerührt, danke.
[735] Letzten Endes muss man aber auch tatsächlich sagen, ich lasse das jetzt auch tatsächlich so stehen.
[736] Das, was wir immer wieder sehen, ist, dass letzten Endes die Einstellung, das Mindset, das, was in unserem Kopf passiert, tatsächlich das Steuer in der Hand hat und dementsprechend...
[737] Ich wünsche dir von tiefstem Herzen, dass das alles genauso weitergeht.
[738] Aber solange dein Kopf so bleibt, wie er ist, kann dem sowieso nicht schiefgehen.
[739] Nein, das ist schon unglaublich.
[740] Gerade auch wir als Biohacker, die dann oft ein bisschen so in Richtung Supplements und Methoden und Techniken und so weiter gehen.
[741] Und wir vergessen dann oft auf die allergrößten Hebel, die in unseren eigenen Händen sitzen.
[742] Und das ist halt dann auch die Birne.
[743] Das ist halt dann auch dieses...
[744] Dieses Durchhalten, diese Resilienz, dieses positive Mindset.
[745] Da haben wir sehr viel gelernt von dir, Matthias.
[746] Danke vielmals.
[747] Ich hätte eine extrem coole Geschichte noch, was sehr treffend ist zu der ganzen Story.
[748] Und 2019 war ich schon erzählt, dass ich sechs Tage mehr gebrochenen Sprunggelenk gefahren bin.
[749] Und das war halt auch so, dass der Tag vier war das.
[750] Und ich wollte halt eine Zeit gut machen.
[751] Und wir sind da an 300 Höhenmeter, in etwa waren das einen Berg runtergefahren.
[752] Und diese Serpentinen, die sich da runter geschlängelt haben über den Berg, da war halt extrem wenig Höhenunterschied.
[753] Die waren extrem flach.
[754] Und ich habe mir dann gedacht, ich bin jetzt zehnmal gescheit und kürze die einfach gerade runter und fahre einfach auf Piste da gerade runter, weil ich sehr viel Zeit gut machen kann.
[755] Das hat relativ gut funktioniert bis unten, bis ich im Bergtal unten war.
[756] diese letzte Abrisskante in die Straßen rein, das war halt dann eine vier Meter Abrisskante.
[757] Und der Berg ist so steil runtergegangen, dass ich es nicht mehr gebremst habe.
[758] Jetzt habe ich auf diese Straße hinzuspringen müssen und habe mir da...
[759] Mit dem gebrochenen Sprunggelenk?
[760] Nein, das war der Moment, wo es gebrochen ist.
[761] Ich bin dann stumpf in dieser Straße gelandet und habe dann gleich gemerkt, ui, da hat jetzt was nachgegeben im Knöchel.
[762] Und dann habe ich mir gedacht, okay, scheiße, das war es jetzt.
[763] Und dann habe ich mir gedacht, okay, ich warte jetzt sicher nicht nochmal fünf Stunden, bis es mich da wird holt.
[764] Ich fahre da jetzt selber raus, weil das ist mir irgendwie zu blöd, wie das damals gelaufen ist, wenn ich meinen Oberschenkel gebrochen habe.
[765] Und fahre dann so raus und dann habe ich mir gedacht, ja, aber irgendwie mit Durchbeißen geht es ja eh gar nicht so schlecht.
[766] Und dann habe ich mir gedacht, vielleicht fahre ich mal einigermaßen gemütlich ins Ziel und schaue dann, wie es weitergeht.
[767] Und wie ich da so weiterfahre, das waren dann noch 300 Kilometer in etwa an dem Tag, also ich habe sehr viel Zeit gehabt zum Nachdenken.
[768] Da habe ich mir dann gedacht, mein ganzes Team, was sich das ganze Jahr den Arsch aufreißt für mich. Der Tom, mein Mechaniker, der war wirklich, ich bin ein sehr fordernder Athlet, aber sehr respektvoll und auch dankbar.
[769] Und da habe ich mir gedacht, irgendwie bin ich Ihnen das schuldig, dass ich da jetzt durchbeiße.
[770] Und vielleicht ist es ja doch nicht gebrochen.
[771] Und dann, wenn ich in die Züge angekommen bin, habe ich es gleich gekühlt, Schmerztabletten, dass die Schwellung nicht so aufgeht.
[772] Und habe dann gemerkt, okay, das ist definitiv gebrochen, weil ich kann einfach gar nicht mehr draufsteigen.
[773] Und dann habe ich halt der Veranstalter gesagt, ja.
[774] zum Doktor und wir checken das und wir tun das Röntgen und schauen, was los ist.
[775] Und dann habe ich gesagt, nein, brauche ich nicht, danke.
[776] Und dann haben sie gesagt, ja, habe ich nicht geglaubt, dass es gebrochen ist.
[777] Oft sage ich, nein, nein, es ist hundertprozentig gebrochen, ich habe es gemerkt.
[778] Und oft soll ich mir schauen, oft sage ich, nein, brauche ich nicht.
[779] Oft sagen sie, ja, warum?
[780] Oft sage ich, weil das den Moment jetzt nicht ändert.
[781] Ob ich weiß, ob das gebrochen ist oder nicht, ändert nichts.
[782] Wenn der Doktor jetzt mir sagt, das ist gebrochen, deswegen fahre ich trotzdem weiter.
[783] Ich habe meine Entscheidung schon getroffen.
[784] Ich fahre jetzt weiter, solange es irgendwie nur geht.
[785] Und wenn es nicht mehr geht, kann ich dann eh mich der Situation anpassen.
[786] Und habe dann wirklich sechs Tage rot so ein Wasserfass geweint.
[787] Also teilweise ist wirklich in der Brühe die Tränen gestanden, weil ich so weh habe.
[788] Ich habe meinen Fuß mit einer Metallschiene eingebunden, dass das möglichst steif ist, dass da nichts irgendwie nachgibt.
[789] Und habe halt die sechs Tage irgendwie durchgedruckt und bin dann...
[790] Zweiter geworden, bin dann mit dem Kindergarten Hannes, der sitzt leider Gottes im Rollstuhl, bin dann mit ihm am Schoß auf die Bühne gefahren, weil ich halt echt gar nicht mehr gehen konnte.
[791] Aber das war halt auch irgendwie so etwas, was halt nur vom Kopf her entschieden ist.
[792] Und oft ist ja einfach dieser klinische Befund, ändert ja nichts an unserem Wohlbefinden.
[793] Nur weil ich weiß, dass das gebrochen ist, das ändert ja nichts, weil ich mich schon entschieden habe, ich lasse mich jetzt sowieso nicht operieren.
[794] Es war extrem lange der Kader noch.
[795] Habe dann zwei Wochen später daheim operieren gemessen.
[796] Also es war schon nicht nur ein Haris, es war richtig massiv gebrochen, das obere Sprungbein, der Talusknochen.
[797] Leider Gottes hat der Knorpel ein bisschen darunter geleidet, aber naja.
[798] Irgendwie habe ich den Eindruck, und das ist jetzt wirklich mein Schlusswort, in uns allen sollte ein bisschen mehr Matthias Waldner sein, lieber Stefan.
[799] Dann würde die Welt weniger jammern.
[800] Ja.
[801] Von Herzen nochmal Danke von meiner Seite.
[802] Und eigentlich müssen wir es jetzt zumachen, lieber Stefan.
[803] Und auch wenn es so total profan ist.
[804] Nein, super.
[805] Du ahnst es.
[806] Super.
[807] Ich weiß, was wir nächste Woche machen.
[808] Also das Kontrastprogramm haben wir, nachdem wir jetzt sehr viel gelernt haben über Mindset und die unglaubliche Kraft von mentaler Resilienz.
[809] Wir werden nächste Woche das Pendel in die andere Richtung schlagen lassen.
[810] Wir reden über Devices.
[811] Wir reden über O -Ring, Whoop -Band.
[812] Wir reden über den Ultra -Human.
[813] Das heißt, wir reden über Möglichkeiten, uns zu vermessen.
[814] Ja, cool.
[815] Ich sogar danke.
[816] Mir hat es viel mehr Spaß gemacht, als ich mir das gedacht habe.
[817] Das war cool.
[818] Das freut mich sehr.
[819] Es war wirklich super.
[820] Es war wirklich super, Matthias.
[821] Und wir bedanken uns ganz, ganz, ganz, ganz herzlich.
[822] Es war sehr, sehr viel drinnen, was sehr viel mit Biohacking zu tun gehabt hat.
[823] Und man nennt es halt dann nicht Biohacking, sondern man nennt es halt dann Matthias Wagner.
[824] Alles Gute dir.
[825] Danke.
[826] Tschau.
[827] Tschau.
[828] Tschau.
[829] Servus.
[830] Tschau.
[831] Bye -bye.
[832] Das war die Biohacking Praxis, der Health Performance Lifestyle Podcast von The Red Bulletin.
[833] Mehr davon findest du überall, wo es Podcasts gibt, auf www .redbulletin .com und natürlich in unserem Magazin.
[834] Stefan Wagner schreibt im Magazin Carpe Diem eine Kolumne über Fort - und Rückschritte im Leben eines Biohackers.
[835] Andreas Breitfeld ist der Red Bulletin -Experte für Biohacking.
[836] In München betreibt er das europaweit einzigartige Biohacking Lab.
[837] Mehr Infos dazu findest du auf www .breitfeld -biohacking .com.
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