Die Biohacking-Praxis XX
[0] Willkommen in der Biohacking -Praxis, einem Podcast von The Red Bulletin, dem Magazin abseits der alltäglichen.
[1] Hol dir hier Woche für Woche die besten Tipps für dein besseres Leben, für deine Gesundheit und für deine Performance.
[2] Und zwar von Biohacking -Profi Andreas Breitfeld.
[3] Und von Biohacking -Kolumnist Stefan Wagner.
[4] Bevor wir starten, ganz schnell die Tipps und Anregungen aus der Biohacking -Praxis.
[5] Verstehen Sie bitte nicht als medizinische Ratschläge, allein schon, weil wir keine Ärzte sind.
[6] Ende des Disclaimers, gehen wir es an.
[7] Hallo Andreas.
[8] Hallo lieber Stefan und hallo lieber Stefan.
[9] Hallo, grüß euch.
[10] Den zweiten Stefan, den kennen unsere Hörerinnen und Hörer schon.
[11] Das ist der Dr. Stefan Wörer, der medizinische Leiter von Permedio, der im Oktober bei uns zu Gast war und mir ein paar nicht so gute Nachrichten überbracht hat, was mein Herz betrifft und so und meinen Charakter auch, aber vor allem das Herz.
[12] Wir haben ja kurz, als ich unterbrechen muss, darüber nachgedacht, ob wir es so machen wie im alten Rom und uns kurz überlegt, ob der Stefan Wörder dieses Überbringen der schlechten Nachrichten überstehen soll oder nicht.
[13] Wir haben uns dazu entschlossen, dass es übersteht.
[14] Deswegen darf er jetzt nochmal hier sein.
[15] Ja, wir sind ja fortgeschritten.
[16] Wir sind ja menschenfreundlich und wir gehen auch mit schlechten Nachrichten.
[17] Gut um, das werden wir auch heute, glaube ich, wieder unter Beweis stellen dürfen.
[18] Die erste Folge 139, bitte zum Nachhören, da stellen wir den Stefan Wörer relativ ausführlich vor, inklusive seiner Forschungs - und Studienaufenthalte in Kanada, inklusive seiner Vorgeschichte als Internist und Onkologe und als einer der führenden und prägenden Voranpressure im Bereich der Genetik.
[19] Das bitte dort nachhören, weil die, die es schon gehört haben beim ersten Mal, die wollen wir jetzt nicht mit einer Tublette langweilen.
[20] Die Folge hat super viel Feedback hervorgerufen und hat auch viele Reaktionen gebracht.
[21] Meine Reaktion ist, dass ich Q10 und Natokinase und Omega -3 und Taurin und leichten langweiligen Sport hochgefahren habe.
[22] und den ersten Teil meiner ausführlichen Herzuntersuchung beim Stefan auch schon absolviert habe.
[23] Und ich lebe noch.
[24] Das ist angesichts meiner genetischen Testergebnisse ja nicht so selbstverständlich gewesen.
[25] Heute kommt der Andreas dran.
[26] Wir haben auch ein kleines Vorgespräch schon geführt.
[27] Ich weiß schon ein bisschen, was uns heute erwartet und ich freue mich schon darauf.
[28] Zunächst einmal Stefan.
[29] Herzlich willkommen jetzt von meiner Seite auch noch.
[30] Du bist so ein Mediziner und Wissenschaftler in der Wolle gefärbt und du schickst immer gerne Disclaimer voran.
[31] Und da, glaube ich, ist bei dir gerade, wenn es so um Gentests geht und um die wissenschaftliche Belastbarkeit, ist es dir ein Anliegen, das gleich zu Beginn ein bisschen gerade zu rücken, was die Erwartungen betrifft.
[32] Vielen Dank, Stefan.
[33] Das ist mir ganz wichtig.
[34] Man muss bei den genetischen Testungen unterscheiden.
[35] Es gibt eine riesengroße Bandbreite, nämlich einerseits von der Validät der Daten, das heißt, wie gut das durch Beweise abgesichert ist.
[36] Also wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, wenn ein genetischer Test auffällig ist, dass das Ereignis eintritt.
[37] Und da gibt es eine große Bandbreite, da gibt es sozusagen die medizinisch -diagnostische Bandbreite, also die ist absolut abgesichert und fällt auch unter das Gentechnikgesetz, wenn man Diagnosen stellt, medizinische.
[38] Und auf dem anderen Ende des Spektrums sind die sogenannten Lifestyle -Analysen.
[39] Das basieren meistens auf sogenannten polygenetischen Analysen.
[40] Und da gibt es auch wiederum eine Bandbreite und manche dieser Analysen sind sehr wertvoll, gut durch Evidenz abgesichert und manche sind so, wir sagen ein bisschen lapidar, noch eine Spielerei.
[41] Ich sage noch eine Spielerei, weil die Algorithmen, die die Gene auswerten, immer besser werden und die werden wirklich von Woche zu Woche besser.
[42] Und es kann sein, die Gene verändern sich ja nicht, aber dass ein genetischer Test, den ich vor einem Jahr gemacht habe, wenn ich jetzt noch einmal die Algorithmen drüber laufen lasse, mir gewisse Unterschiedlichkeiten hervorbringt.
[43] Es wird nicht komplett konträr sein, aber es kann schon zu Veränderungen kommen.
[44] Lange Rede, kurzer Sinn, wenn man von genetischen Testungen spricht.
[45] Große Bandbreite, manche sind wirklich knallharte Befunde, manche sind eher weich, wir nennen das dann Lifestyle -Befunde.
[46] Ich finde sie sehr interessant, aber man muss sie auch ein bisschen skeptisch walten lassen.
[47] Und vor allem, glaube ich, muss man sie ziemlich kompetent anschauen, um sie dann wirklich auch beurteilen zu können, oder?
[48] Vollkommen richtig.
[49] Und was wir auf keinen Fall wollen, ist, dass es kommen ja eine Unmenge an Informationen daraus.
[50] Und da gibt es ganz, ganz viel positive Informationen, aber auch negative Informationen.
[51] Und was wir nicht wollen, dass die Leute komplett verunsichert werden dadurch und sich jetzt irgendwie schon ihr Testament machen, weil irgendwas hochgradig auffällig ist.
[52] Das sollte dann immer bitte mit wem besprochen werden und in Relation gesetzt werden.
[53] Also du meinst den Notar?
[54] So zu sagen, genau.
[55] Andreas, du sprichst mit jemandem, der in der 96.
[56] Perzentile ist für Herz - und Kreislauferkrankungen.
[57] Also bitte keine Witze da jetzt über meinem Grab.
[58] Dann hoffe ich, dass du mich berücksichtigt hast, lieber Stefan.
[59] Du wirst dich freuen.
[60] Ich würde aber eine Sache jetzt noch gerne an euch beide, weil ihr kennt euch ja beide mit dem Thema sehr gut aus.
[61] Stefan, du sehr aus der medizinischen Seite, Andreas, weil du das Thema natürlich als Biohacker schon lange verfolgst.
[62] Wie werden wir denn in drei Jahren auf das Thema Gentest schauen?
[63] In fünf, in zehn Jahren?
[64] Was sind denn da so eure Einschätzungen, Erwartungen?
[65] Ja, ich fange mal an, weil ich weniger Ahnung habe.
[66] Ich gehe einfach mal davon aus, Punkt eins, was ganz wesentlich ist, je mehr Menschen das Geld in die Hand nehmen und an solchen Testungen teilnehmen, je mehr Menschen das Geld in die Hand nehmen und diese Testungen danach mit ihrem Arzt besprechen und je genauer wir hinschauen, wie sich die Krankheits - oder Gesundheitsverläufe von diesen Menschen weiterentwickeln, desto spannender wird das Ganze werden, weil wir in fast allen Bereichen der Medizin, so wie ich es verstehe, ist ja die Währung der Zukunft die Datenmenge.
[67] Und je mehr Daten wir haben, umso leichter wird es sein, auch ohne den Stefan Wörder in seiner Arbeitszeit behelligen zu müssen, solche Daten so auswerten zu können, dass irgendwie hintenrum was dabei rauskommt, was wir uns wünschen.
[68] Das heißt, vielleicht sind wir in fünf, sieben, zehn Jahren tatsächlich an dem Punkt.
[69] wo eine künstliche Intelligenz, weil die Kohorten, mit denen wir arbeiten, so groß geworden sind, dass die wirklich was Vernünftiges hat, schon ein Großteil der Arbeit, die heute noch ein intelligenter Wissenschaftler machen muss, auch quasi automatisiert machen kann.
[70] Aber dafür brauchen wir Daten, Daten, Daten.
[71] Deswegen kann jeder, der heute in eine Genetikanalyse investiert, auch einen ...
[72] wertvollen Baustein für das Schwarmwissen der Zukunft leisten.
[73] Stimmt es, Stefan?
[74] Ja, sehe ich auch so.
[75] Absolut richtig.
[76] Also genetische Analysen sind eigentlich auch jetzt schon nicht mehr aus der Medizin wegzudenken.
[77] Also ich sehe es jetzt aus der Sichtweise des Mediziners.
[78] Es wird in Zukunft mehr und mehr werden.
[79] Die Aussagen werden immer abgesicherter, konkreter.
[80] Es sind einfach die genetischen Testungen so günstig geworden mittlerweile, dass es für praktisch jedermann erschwinglich ist.
[81] Und ich gehe davon aus, dass es in Zukunft auch für das Gesundheitssystem, sprich für die Krankenkasse, erschwinglich sein wird.
[82] Einfach, wenn man sich das anschaut, eine Genomanalyse, das heißt eine Analyse der gesamten Gene, die man hat, kostet für das Labor selbst circa 400 Euro.
[83] Da sind wir dann im Bereich einer Vorsorge -Dickdarm -Untersuchung zum Beispiel.
[84] Das heißt, das Gesundheitssystem leistet sich schon jetzt Untersuchungen in diesem Preis.
[85] Ich gehe davon aus, es wird zunehmend ins Gesundheitssystem Einzug nehmen, sowohl was die Vorsorge betrifft, als auch was die Behandlung von Erkrankungen betrifft.
[86] Aber wo wir halt absolut aufholen müssen, das ist wirklich die Einbindung in das derzeitige System, weil das ist im Moment noch gar nicht gegeben.
[87] Das wird meistens halt durch irgendwelche Außenseiter betrieben noch.
[88] Eher im Wahlarztbereich, eher wenn man viel Zeit hat.
[89] Und da muss das System wirklich sich ändern.
[90] Und im Moment sehe ich noch kaum Bereitschaft, muss ich sagen.
[91] Das tut jeder so, als ist das noch in ferner Zukunft.
[92] Aber das ist jetzt schon da.
[93] Das ist Realität.
[94] Das muss eingebunden werden.
[95] Und ich finde es teilweise fahrlässig, dass das nicht gemacht wird.
[96] Und da gehört es wirklich an gemeinschaftliche...
[97] Anstrengung, dass wir da Möglichkeiten schaffen, das irgendwie zu integrieren.
[98] In Amerika ist es so, es gibt die sogenannten Genetic Counselors, das sind eigene Ausbildungen.
[99] Also eine Art Fachhochschule, das sind Leute, die sich hauptsächlich mit der Interpretation dieser Tests beschäftigen.
[100] Das heißt, man macht einen Gentest, geht zu diesem Genetic Counselor, der schaut sich das an, bespricht es mit dem Patienten und reagiert dann den Patienten oder Kunden zu den entsprechenden Fachärzten oder Ernährungswissenschaftlern oder Trainern, Fitnessberatern und so weiter.
[101] Das finde ich eine sehr gute Entwicklung.
[102] In Österreich ist es absolut noch nicht irgendwie am Horizont, dass das sowieso umgesetzt wird.
[103] Das heißt, das, was du jetzt vor drei Monaten mit mir gemacht hast und was du jetzt mit dem Andreas machst, dafür gibt es in Amerika tatsächlich schon einen eingetragenen Beruf, Genetic Counselor.
[104] Da kann man hingehen, der erbringt die Dienstleistung, dass er mir meinen Gentest entschlüsselt und mir sagt, mein lieber Freund, deine Pumpe ist eine Gefahr für dich.
[105] Bitte geh jetzt einmal sofort zum Kardiologen und lass dich gescheit durchchecken.
[106] Vollkommen richtig.
[107] Super.
[108] Meine Frage war allerdings eine andere.
[109] Wo stehen wir denn jetzt in drei, in fünf, in zehn Jahren?
[110] Du klingst jetzt ein bisschen pessimistisch, aber da bewegt sich ja so viel in dem gesamten Bereich.
[111] Da ist ja so eine Dynamik drinnen.
[112] Oder ist dieses, ich sage jetzt einmal, das Trägheitsmoment in der eingesessenen Gesundheitssystem, um es jetzt einmal nicht an Personen festzumachen, ist dieses Trägheitsmoment so groß, dass das wie eine Gummilawine zu bewegen ist?
[113] Ja.
[114] Das ist das Problem.
[115] Also das Wissen, das wir jetzt haben und die Möglichkeiten, die sind ja schon da.
[116] Das ist jetzt keine Zukunftsmusik mehr.
[117] Aber die Umsetzung und Eingliederung ins System wird lange dauern.
[118] Und wenn man sich das anschaut, manche dieser Daten, die wir jetzt schön langsam umsetzen, die sind 30 Jahre alt.
[119] Wir haben das vor 30 Jahren gewusst.
[120] Du hast das letzte Mal erzählt, dass die Pharmakogenetik keine Erfindung von 2023 ist.
[121] Das gab es ja schon in den 70er Jahren, glaube ich, hast du gesagt.
[122] Ganz genau.
[123] Und es braucht so einfach extrem lange, dass irgendwie das Denken der Menschen...
[124] Und darum ist es so ein bisschen, das was ihr macht, das Biohacking, das kommt uns ja zugute.
[125] Also ihr leistet ja Pionierarbeit, ihr macht die Leute darauf aufmerksam, was alles möglich ist, was das für Vorteile hat.
[126] Das wird von den meisten Medizinern leider nicht angeboten, weil die halt in ihren klassischen Systemen drinnen sind.
[127] Und ich hoffe, und es wird so sein, dass sich das in Zukunft ändern wird.
[128] Wie gesagt, vom Wissen und von den technischen Möglichkeiten sind wir schon ganz, ganz weit.
[129] Und ganz ehrlich ist es so, dass bei meinen Kindern, wenn ich jetzt ein Kind bekomme oder meine Frau, dann hat mein Kind schon als Baby einen genetischen Test.
[130] Das würde ich so machen.
[131] einfach um herauszufinden, ob bestimmte Medikamente nicht vertragen werden für den Fall, dass man Antibiotika braucht, eine Narkose braucht, weil das wirklich ganz schlimm ausgehen kann.
[132] Da kommen wir gleich beim Andreas drauf.
[133] Das ist, glaube ich, ein ziemlich spannender Fall in der Hinsicht.
[134] Du hast vorhin gesagt, es gibt ein sehr breites Spektrum zwischen Dingen, die schon wirklich...
[135] die knallhart validiert und evidenzbasiert sind, auf die man sich auch wirklich verlassen kann und Sachen, die sind noch ein bisschen eine Spielerei.
[136] Jetzt vermute ich mal aus unserem Gespräch vor drei Monaten und aus dem Vorgespräch, das wir jetzt vor dieser Folge geführt haben, Das, was knallhart validiert ist, ist Pharmakogenetik.
[137] Also tatsächlich, wir wissen mittlerweile, welche Medikamente jemand verträgt und welche nicht, welche Nebenfickungen zu erwarten sind und so weiter und so weiter und so weiter.
[138] Das wissen wir, glaube ich, schon.
[139] Da können wir uns drauf verlassen.
[140] Also das heißt, ein zeitgemäßer Mediziner, eine zeitgemäße Medizinerin verschreibt Medikamente eigentlich sehr zielsicher mit Hilfe eines solchen pharmakogenetischen Tests.
[141] Würde ich so sehen, vielleicht noch ganz kurz, nicht alle Medikamente werden durch die Gene beeinflusst.
[142] Bei manchen braucht man keinen genetischen Test, aber einige der Blockbuster -Medikamente, die immer wieder verschrieben werden, da ist ein genetischer Test sehr hilfreich.
[143] Und dann gibt es die Spielereien und das wird wahrscheinlich, da kommen wir heute eh auch drauf, ist diese Ernährungsgeschichte, weil da eben viele Faktoren eine Rolle spielen, die wir mit einem Gentest nicht abfangen, eben das Thema Mikrobiom vor allem.
[144] Oder gibt es auch noch andere Bereiche, wo du sagst, das ist jetzt eher eine Spielerei für interessierte Biohacker, aber jetzt für die medizinische Praxis noch nicht wirklich relevant, weil die Interpretationsbreite noch so groß ist.
[145] Was ist denn da so ein Beispiel?
[146] Was ziemlich gut abgesichert ist durch Studien, wie es du richtig gesagt hast, ist die Pharmakogenetik.
[147] Was auch sehr gut abgesichert ist, sind die sogenannten polygenetischen Risikofaktoren für bestimmte Volkskrankheiten.
[148] Wir werden das eben dem Andreas noch durchbesprechen.
[149] Das sind medizinisch validierte Tests.
[150] Und dann gibt es eben als dritte Kategorie, die wir auch durchbesprechen werden, wir nennen die Lifestyle -Analysen.
[151] Lifestyle impliziert schon ein bisschen, das ist jetzt weniger medizinisch, da sind auch Graubereiche drinnen, da kann sich der Algorithmus auch ein bisschen irren.
[152] Also in Wirklichkeit gibt es da kein Limit.
[153] Also wenn man sich das anschaut, sei das jetzt die Ernährung, die sportliche Aktivität, die Verletzungsanfälligkeit, meine Persönlichkeit, ob ich wütend bin, depressiv bin, ob ich eher ein Happy -Typ bin, welche Nahrungsergänzungsmittel ich brauche.
[154] Meine Eignung als Unternehmerin oder Unternehmer.
[155] Tätig zu sein oder Spitzensportlerin oder Spitzensportler zu sein.
[156] Ja, richtig.
[157] Solche Dinge, die geben uns interessante Hinweise.
[158] Natürlich muss man das alles...
[159] so ein bisschen auch im Kontext unserer menschlichen Natur setzen.
[160] Also ich möchte da jetzt nicht eine Brave New World haben, wo man sozusagen von Geburt an weiß, was man für einen Beruf macht und wie viel man bezahlt bekommt.
[161] Also das ist sozusagen die Schattenseite von dem Ganzen.
[162] Wenn das in die falschen Handkontern haben wir an Spaß, glaube ich.
[163] Richtig.
[164] Auch Versicherungen.
[165] Stell dir vor, das bekommt in der Hände von Versicherungen.
[166] Also das wird dich die Versicherung kündigen.
[167] Sie dürfen es nicht, aber das kann theoretisch passieren.
[168] Ich sehe das immer aus der positiven Seite.
[169] Da gibt es immer die Geschichte von Apollo Temple.
[170] Da ist eben eingraviert gestanden, Knoti Seaton.
[171] Erkenne dich selbst als eine der Weisheiten, die immer wieder in der Philosophie kommen.
[172] Und so sehe ich das mit diesen genetischen Tests auch.
[173] Das heißt, die sollen mir helfen, mich ein bisschen besser kennenzulernen.
[174] Denn dann kann ich mit mir selbst auch umgehen, besser umgehen mit den Gefühlen und das Ideale rausholen.
[175] Sehr gut.
[176] Pharmakogenetik.
[177] Fangen wir gleich einmal mit den belastbarsten Dingen an.
[178] Und da haben wir beim Andreas, glaube ich, ein paar spannende Sachen.
[179] Vorab nur, falls irgendjemand draußen beunruhigt sein sollte, der Andreas hat natürlich im Vorfeld gesagt, es ist für ihn vollkommen okay, wenn wir da über sein Innerstes sprechen.
[180] Also es ist mutig, total fair.
[181] Das heißt, wir werden das alles so besprechen, was die Tests zeigen.
[182] Ganz ehrlich, Jungs, wenn man sich überlegt, wie weit die...
[183] ostdeutschen Spitzensportler seinerzeit gekommen sind, weil sie sich in frühem Alter der Muskelbiopsie unterziehen lassen mussten, damit man entscheiden konnte, ob sie jetzt Marathon oder Sprint laufen.
[184] Ich glaube, das war deutlich schmerzhafter als eine Speichelprobe.
[185] Und damit umzugehen, das kriegen wir auf alle Fälle hin.
[186] So, jetzt wird es gleich einmal spannend.
[187] Ich mache einen kleinen Cliffhanger.
[188] Es wird jetzt gleich ein bisschen spannend.
[189] Wir hoffen sehr, dass der Andreas in nächster Zeit keinen Unfall hat und nicht am Operationstisch landet.
[190] Genau.
[191] Der Andreas ist schon wirklich etwas Besonderes, was die Pharmakogenetik betrifft.
[192] Also das kommt nicht allzu oft vor.
[193] Wenn man sich das anschaut, hat der Andreas eine unter Anführungszeichen Krankheit, die heißt Pseudocholinesterase Mangel.
[194] Das beruht auf einem genetischen Defekt von dem BCHE -Gen.
[195] Und lange Rede, kurzer Sinn, er vertragt gewisse Medikamente, die vor allem bei Narkose eingesetzt werden, gar nicht.
[196] Wir treffen die sogenannten Muskelrelaxantien, die werden verwendet, wenn man eine Narkose einleitet zur Intubation.
[197] Es sind auch bei Lokalanästhetikern wird das eingesetzt.
[198] Das heißt, wenn man zum Zahnarzt geht und so eine Spritze bekommt, dass man nichts spürt, ist da auch eine Substanz drinnen, die der Andreas nicht oder extrem langsam abbauen kann.
[199] Was dazu führt, dass er starke Nebenwirkungen haben könnte und die gefürchtetste Komplikation ist der Atemstillstand.
[200] aufhört zu atmen und anschließend beatmet werden muss.
[201] Das ist tatsächlich eine Veränderung, wo wir einen Notfallpass ausstellen müssen, den muss der Andreas wissen und in Wirklichkeit mit jedem Kontakt mit Spitalärzten müssen die das wissen.
[202] Das heißt, wenn der in eine Operation geht, dann kann man sich darauf einstellen.
[203] Er kann natürlich operiert werden, aber man darf nur bestimmte Medikamente nehmen.
[204] Also das ist wirklich ganz wichtig.
[205] Das gibt es immer wieder, vor allem bei zahnärztlichen Eingriffen, wenn es plötzlich zu Atemstillstand kommt.
[206] Einfach, wenn sozusagen das lokale Anästhetikum, das heißt die Betäubungsspritze, wenn man sehr viel davon anwendet und irgendwie was systemisch, das heißt in den Blutkreislauf gelangt.
[207] Kann es da echte Probleme geben?
[208] Und das hat eben der Andreas.
[209] Stefan, welche Sorgen muss ich mir jetzt um den Andreas machen?
[210] Und was kann ich tun, damit die gesamte...
[211] Sehr einfach, Stefan.
[212] Du sollst mich nicht betäuben.
[213] Aber es gibt Leute, die machen das beruflich und die haben dann jetzt irgendwie schon die Spritze aufgezogen mit, ich weiß nicht, Dramadol, glaube ich, heißt ein so ein Mittel und Mivacurium, glaube ich, heißt ein anderes.
[214] Genau, das ist schon die zweite Seite des Dramadol.
[215] Zu dem kommen wir gleich.
[216] Das Mivacurium oder das Procain, zum Beispiel beim lokalen Ästhetikum.
[217] Also jeder, der dem Andreas etwas spritzen will.
[218] muss das wissen.
[219] Jetzt wird es gerade spannend, das mit dem Prokain hatten wir das letzte Mal nicht besprochen.
[220] Ich habe ja jahrelang, wenn ich Peptide rekonstituiert habe, um vor allem bei den Bioregulatoren aus dem Hause Carvinson, um den Schmerz bei diesen intramuskulären Injektionen etwas unten zu halten, die auch mit dem Prokain rekonstituiert.
[221] Das heißt, das sollte ich auch nicht weiter tun.
[222] Ja, bitte nicht.
[223] Das ist etwas, was ich gesagt habe, wenn man es lokal spritzt, kann es sein, dass du davon kommst, wenn du jetzt relativ viel erwischst oder das halt versehentlich in ein Blutgefäß eingespritzt wird, das heißt systemisch wird, dann kriegst du echte Probleme.
[224] Na boom, warte, jetzt versuche ich das für einen Laien wie mich zu übersetzen.
[225] Hätte der Andreas mit seinen biohackerischen Peptid -Procain Spritzen, die er sich da selber gesetzt hat, hätte da eine Blutbahn erwischt, dann hätte es passieren können, dass er in seinem Biohacking -Lab da liegt und einfach aufhört zum Atmen.
[226] Ich weiß jetzt nicht, wie hoch die Dosierung ist.
[227] Du kennst die wahrscheinlich.
[228] Es gibt doch in Deutschland von Hebert diese nicht verschreibungspflichtigen Prokain -Ampulchen mit, ja.
[229] Ein Mückenschiss an Menge, also das wird jetzt nicht spannend gewesen sein, ehrlicherweise gesagt.
[230] Das heißt, es wird wahrscheinlich noch sehr gering gewesen sein, das Risiko eher niedrig, aber nicht ausgeschlossen.
[231] Ja, aber angenommen, es fährt dem Andreas jetzt mit einer ins Auto rein und der Andreas wird mit der Rettung ins Spital gebracht und die müssen ihn operieren.
[232] Wie erfährt der Anästhesist oder die Anästhesistin?
[233] Davon, dass man dem armen Burschen jetzt gewisse Mittel nicht spritzen darf, weil er sonst möglicherweise echte Probleme kriegt?
[234] Normalerweise wird vom Sanitäter das Geldbösel durchsucht nach Notfallspässen.
[235] Und da sollte ein Notfallspass drinnen sein, wo drinnen steht Pseudokulinesterasemangel, Vorsicht bei Narkose und Lokalanästhetikern.
[236] Ich habe es übrigens inzwischen nachgeschaut.
[237] Zwei -prozentige Prokain -Lösung ist es seinerzeit gewesen.
[238] Und da war, glaube ich, in der Ampulle waren, Gott, zwei Milliliter oder sowas drin.
[239] Also davon hast du dann eine halbe genommen.
[240] Also ein Milliliter zweiprozentiger Lösung.
[241] Ich glaube, da war jetzt keine wirkliche Gefahr für Leib und Leben zu enerzieren.
[242] Ja, das ist sehr niedrig lausiert.
[243] Gut, da freue ich mich drüber.
[244] Sonst hätte ich mich jetzt noch geschreckt im Nachhinein.
[245] Aber ich würde in Zukunft vorsichtig mit dem umgehen.
[246] Es gibt ja tatsächlich auch durchaus Ärzte, die mit Procain so eine Art kleinen Procain -Reset machen.
[247] Da nimmt man dann auch so ein bisschen mehr.
[248] kurzfristig induziert.
[249] Das ist tatsächlich was, das hat man mir auch zwei, dreimal angeboten, da habe ich immer Nein gesagt.
[250] Das war tatsächlich im Nachhinein gedacht eine ganz gute Idee, dass ich das seinerzeit nicht getan habe.
[251] Insofern, ja, schauen wir weiter.
[252] Also, Andreas, hast du so einen Notfallpass?
[253] Jetzt bin ich ein bisschen besorgt.
[254] Nein, ich kriege ja da Gott sei Dank einen vom Stefan zugesandt, hat er mir schon gesagt.
[255] Und dann werden wir den bestimmt in irgendeiner Form.
[256] Vielleicht kriege ich auch von irgendeiner Hörerin oder einem Hörer ein Silberamulett, wo ich dann die 22 Seiten mit Unterlagen reinlegen kann.
[257] Oder ein Mikrofilm wie beim Geheimdienst.
[258] Das müssen wir uns noch anschauen.
[259] Ich glaube, wenn ich ans Vorgespräch denke, die Liste ist relativ lang.
[260] Das heißt, insofern müssen wir mal schauen, was man da so machen kann.
[261] Sehr gut.
[262] bin ich ein bisschen beruhigter.
[263] Stefan, gibt es noch irgendwelche Medikamente, wo da Andreas aufpassen muss?
[264] Genau.
[265] Er hat nämlich auch einen zweiten Lotto -Treffer gelandet.
[266] Nämlich, er ist bei einem der wichtigsten Enzyme, die wir kennen, das ZYP2 -D6.
[267] Das ist ein enzymischer Leber, das für die Umwandlung von Medikamenten wichtig ist.
[268] Das ist ein sogenannter ultraschneller Metabolisierer.
[269] Das hört sich jetzt ziemlich cool an, ultraschnell zu sein.
[270] Aber in dieser Situation ist es eher nachteilig.
[271] Nämlich insofern, da gibt es zwei Seiten.
[272] Das eine ist, dass die sogenannten Pro -Drugs, das sind Medikamente, die noch nicht sofort wirken, die müssen erst umgewandelt werden, werden bei ihm total schnell umgewandelt.
[273] Und da ist, du hast es vorher angesprochen, das Codein und das Thramadol.
[274] Das sind zwei Schmerzmittel.
[275] Das Codein wird auch zur Unterdrückung des Hustreids verwendet, eingesetzt.
[276] Das wird bei ihm ganz rasch in die aktive Form umgewandelt in der Leber und dadurch kommt es zu extrem hohen Wirkungsspiegeln, die kurzfristig so hoch sein können, dass er extrem müde wird, auch da der Kreislauf runterfährt und auch da ein Atemstillstand auftreten kann.
[277] Es hat er in den 2010er Jahren Hat es da Berichte in Amerika gegeben von dem Codein, wo Kinder verstorben sind nach einer Hals -Nasen -Ohren?
[278] Operationen, das waren Tonsilektomien, also Mandeloperationen, die haben damals typischerweise Codein bekommen als Schmerzmittel und da hat es einige Atemstillstände und Todesfälle gegeben.
[279] Seitdem ist es verboten, das Codein bei Kindern anzuwenden.
[280] Wobei es eigentlich wurscht wäre, weil es ja genetisch bedingt ist.
[281] Das heißt, wenn man wüsste, dieses Kind kann das Codein kriegen, weil es genetisch geeignet ist dafür, kann man das problemlos geben, wenn man es ja plätzend ist, das für alle Kinder zu verbieten, wenn es nur bei wenigen aber halt dann dramatische Auswirkungen hat.
[282] Jetzt muss man allerdings fairerweise sagen, ich war ja Internatsschüler und ich kann mich erinnern, dass früher, also früher, früher, so in den 1990ern bis Ende 1990er Jahren, soweit ich mich erinnere, diese koteinhaltigen Hustensäfte bei nicht mehr ganz kinderartigen Kindern, also bei Teenagern sowieso sehr beliebt waren, weil sie noch irgendwelche wilden, betäubenden, beruhigenden, keine Ahnung.
[283] was Nebenwirkungen hatten.
[284] Also ich erinnere mich voll Schrecken an einen Mitschüler, der es tatsächlich geschafft hat, sich eine Koteinabhängigkeit mit Hustensaft zu bauen.
[285] Ich weiß nicht mehr genau, was die Wirkungen waren.
[286] Ich glaube nur, dass die Nebenwirkungen auf Dauer echt nicht gut für die Gehirnentwicklung waren, wenn ich das sagen darf.
[287] Ja, richtig.
[288] Also das ist etwas, das muss doch...
[289] Abstand nehmen, vor allem diesen Hustensäften.
[290] Man darf auch hier nicht vergessen, die Dosis macht das Gift.
[291] Also wenn es den kleinen Dosen...
[292] wird es wahrscheinlich zu eher keinen Problemen kommen.
[293] Wenn du es höher dosierst, besteht bei dir Gefahr, dass du Probleme bekommst.
[294] Aber auch da, lieber Stefan, ich unterbreche dich ganz kurz, sofern mein Immunsystem oder mein Lebensstil oder das, was ich da mache, so weiterhin funktioniert, wie es funktioniert.
[295] Ich kann mich noch nicht mehr erinnern, wann ich in meinem Leben das letzte Mal einen Hustensaft verschrieben bekomme, geschweige denn ihn danach abgeholt oder irgendwie benutzt hätte.
[296] Da scheint der Körper einen anderen, einen Weg gefunden zu haben, diese Schwachstelle auszugleichen.
[297] Das wäre auch ein bisschen ehrenrührig, wenn man jetzt sagt, professioneller Biohacker an Hustensaft verstorben.
[298] Das wäre irgendwie ein bisschen ehrenrührig, glaube ich.
[299] Prost hum sogar schädlich.
[300] Ja, ich meine, Asche auf mein Haupt hat er dann gesagt.
[301] Nein, machen wir weiter.
[302] Tun wir weiter.
[303] Das andere noch mit diesem ZYP2D6 schneller Metabolisierer ist bei bestimmten Medikamenten unter anderem Antidepressiven ein Problem.
[304] weil die so schnell abgebaut werden.
[305] Das heißt, unter Standarddosierung bei Antidepressiven wird er sehr niedrige Blutspiegel erzielen.
[306] Sprich, er wird kaum einen Effekt davon haben.
[307] Patienten, die so etwas haben, denen empfehlen wir und Antidepressiva brauchen würden, denen empfehlen wir, Wirkstoffspiegeln im Blut bestimmen zu lassen und dementsprechend die Dosis hochzufahren oder ein anderes Medikament zu nehmen, das eben nicht durch das ZYP2D6 verstoffwechselt wird.
[308] Auch dazu hätte ich jetzt eine lustige Geschichte, wir halten sie besonders kurz, aber damals, als ich mit sowas mal, ja.
[309] versorgt wurde, weil ein Arzt meinte, das wäre eine gute Idee.
[310] Ist mir aufgefallen, es hat auch nur funktioniert, wenn man es mit Alkohol kombiniert hat.
[311] Insofern war das ein spannendes Erlebnis, weil ich mit geringen Dosen von Alkohol mehr oder minder den Planeten verlassen habe und den Rest des Abends genau dort geblieben bin, egal wie viel Alkohol ich nachgeschüttet habe.
[312] Aber sonst bezweifle ich auch, dass die Serotonin -Wiederaufnahme -Hämmer in meinem Leben eine entscheidende Verbesserung im damaligen Lebensabschnitt haben.
[313] beigeführt hätten.
[314] Jetzt, Stefan, du arbeitest ja als Arzt.
[315] Du siehst ja jeden Tag Patientinnen oder Patienten.
[316] Mit welchem Gefühl verschreibst du ein Medikament, wenn du keinen pharmakogenetischen Test vor dir liegen hast?
[317] Kommt aufs Medikament drauf an.
[318] Das heißt, bei bestimmten Medikamenten wie zum Beispiel das Globidogrel, bei Herzinfarkt, Schlaganfall, bei Statinen, bei erhöhten Blutfetten, das man anwendet, bei Antidepressiven, sehr ungern.
[319] Also da mache ich den meisten Patienten darauf aufmerksam, dass es einen pharmakogenetischen Test gibt, der absolut Sinn machen würde.
[320] Ich muss ehrlich gesagt gestehen, wenn ich den Eindruck habe, dass...
[321] der Patient sich das nicht leisten kann.
[322] Aufgrund seines Sozialstatus werde ich das nicht unbedingt ansprechen, aber sozusagen im Hinterkopf behalten, falls gewisse Dinge nicht so laufen, wie sie sollen.
[323] Wenn ich den Eindruck habe, dass das kein Thema ist, dann mache ich auf jeden Fall aufmerksam und empfehle diesen Test.
[324] Der pharmakogenetische Test kostet, ich glaube, 350 Euro.
[325] 389.
[326] 389, ja.
[327] Also das ist tatsächlich etwas, was man sich...
[328] Was man sich leisten kann, wenn man sich überlegt, was denn da an Risikosituationen dann ausgeschlossen werden kann.
[329] Genau, richtig.
[330] Man kann bei uns online testen, wenn man Medikamente nimmt.
[331] Ich habe gesagt, nicht alle Medikamente braucht man einen genetischen Test.
[332] Man kann das kostenlos testen, ob da Medikamente dabei sind, wo es einen Sinn macht, den Test zu machen.
[333] Und wenn da keins dabei ist, ist es nicht unmittelbar notwendig.
[334] Man muss dazu sagen, wie beim Andreas, die Geschichte mit den Narkosemitteln und der Lokalanästhesie, also die brauchst du halt nicht unbedingt.
[335] Die nimmt er ja nicht täglich ein.
[336] So ist es, genau.
[337] Aber beim nächsten Zahnarztbesuch, die in eines Weisheitszahns, kann es dann soweit sein.
[338] Also das würde jetzt nicht entdeckt bleiben, bis es Probleme gibt.
[339] Gut.
[340] Das ist gut, wenn wir das jetzt wissen, mein Lieber, oder?
[341] Gut.
[342] Ich werde einen Notfallpass gestalten und einrahmen und eintetowieren lassen auf der Stirn, dass da nichts passiert.
[343] Aber wenn der jetzt auf deiner Stirn eintetowiert, Stefan, läufst du dann künftig immer neben mir her?
[344] Nein, ich habe nicht von deiner gesprochen, mein Lieber.
[345] Ich habe nicht von meiner gesprochen.
[346] Meiner ist zwar fast so hoch wie deiner, aber auf deiner hat man ja genug Platz.
[347] Da kann man ja eigentlich ganz viele Probleme notieren bei dir.
[348] Da kann der Leo Tolstoi dein Notfallpapierl da formulieren.
[349] Das geht so aus.
[350] Gut, gehen wir wieder zurück.
[351] Jetzt haben wir ein bisschen was vom Druck rausgenommen aus der Situation.
[352] Schauen wir uns vielleicht die polygenetischen Risikofaktoren an.
[353] Das wäre der zweite Bericht.
[354] Wir gehen heute quasi so von der medizinischen Relevanz Schritt für Schritt hinunter.
[355] Und am Schluss kommen dann die Spielereien, aber diese polygenetischen Risikofaktoren, die sind auch medizinisch belastbar.
[356] Da sagst du als Arzt auch, das schaue ich mir gern sehr genau an, wenn ein Patient zu mir kommt.
[357] So ist es, richtig.
[358] Das sind Dinge, die ich auch empfehle in meiner Praxis.
[359] Das ist medizinisch validiert, ein medizinischer Test.
[360] Was man hier anschaut bei diesem polygenetischen Risikobericht, das sind typische Volkskrankheiten, Herzinfarkt, Schlaganfall, Prostatakrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Fettstoffwechselstörungen, die halt nicht durch...
[361] ein Gen nur beeinflusst werden, sondern durch viele Gene.
[362] Und da gibt es einige Algorithmen, die validiert worden sind, das heißt durch medizinische Untersuchungen getestet.
[363] Und das haben wir auch beim Andreas gemacht.
[364] Und wenn man sich das anschaut, gibt es viele gute Nachrichten, nämlich das ist ein Risiko für Prostatakrebs, Herzinfarkt, Vorhofflimmern, Diabetes Typ 2.
[365] erhöhte Triglyceride, erhöhte Blutfette und Alzheimer nicht erhöht ist.
[366] Er kann es zwar trotzdem kriegen, aber er hat ein relativ normales Risiko dafür.
[367] Richtig, ganz genau.
[368] Und wenn sein Lifestyle jetzt entsprechend gut ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das kriegt, wahrscheinlich wirklich ziemlich gering.
[369] Ganz genau, so ist es.
[370] Er hat allerdings zwei Dinge, die hier ausgeschlagen sind, nämlich der Dickdarmkrebs, Kolorektalikarzinom, da hat er ein erhöhtes Risiko und beim Bluthochdruck hat er ein erhöhtes Risiko.
[371] Und das möchte ich vielleicht kurz besprechen, was man da sieht, wenn ich sage, er hat ein erhöhtes Risiko.
[372] Man sieht in diesem Bericht, dass er auf der sogenannten 94.
[373] Perzentile liegt.
[374] Das kann man sich so vorstellen, die Perzentile.
[375] An der Stelle 1 steht ein Mensch mit einem ganz niedrigen Risiko, eine bestimmte Krankheit zu bekommen.
[376] Und an der Stelle 100 steht der Patient mit dem höchsten Risiko.
[377] Und der Andreas steht eben beim Dickdarmkrebs an der 94.
[378] Stelle.
[379] Und das ist eben als signifikant zu werten.
[380] Wenn man sich das anschaut, da sieht man auch eine Kurve abgebildet.
[381] Nämlich auf der einen Seite ist das Lebensalter eingezeichnet.
[382] Da sieht man, dass das mit zunehmendem Lebensalter das Risiko steigt.
[383] Und auf der anderen Seite ist das absolute Risiko.
[384] zur Entwicklung eines Dickdarmkrebses eingezeichnet.
[385] Man sieht immer die blaue Kurve, das ist die Durchschnittsbevölkerung, männliche Durchschnittsbevölkerung, und an der orangen Kurve sieht man sein persönliches Risiko.
[386] Was den Dickdarmkrebs betrifft, sieht man, dass die orange Kurve sich deutlich von der blauen Kurve abhebt.
[387] Und zwar beginnend ab dem 50.
[388] Lebensjahr driften diese zwei Kurven auseinander.
[389] Was wichtig ist, auch wenn wir da ganz am Ende schauen, beim 80.
[390] Lebensjahr hat er eine Wahrscheinlichkeit von 8 Prozent im Vergleich zu ein bisschen mehr als 4 Prozent der Gesamtbevölkerung.
[391] Gut, das ist jetzt aber, da hake ich kurz hinein, Andreas hat das jetzt nicht 96 Prozent?
[392] Wahrscheinlichkeit, dass er einen Dickdarmkrebs kriegt, sondern er hat 8 % Wahrscheinlichkeit im hohen Alter.
[393] Und das ist deswegen signifikant, weil der Bevölkerungsdurchschnitt bei 4 % liegt.
[394] Deswegen ist sein Risiko doppelt so hoch, aber immer noch bei 8%.
[395] Und man kann durch vernünftige Vorsorgeuntersuchungen und durch einen vernünftigen Lifestyle und Andreas wird jetzt auf seinen Dickdarm ein genaues Auge haben.
[396] Möglicherweise nicht buchstäblich, aber im übertragenen Sinn.
[397] Und dann wird er das Risiko von diesen 8 Prozent durch sein besonders vorbildliches Verhalten jetzt dann runterradeln können auf wahrscheinlich das normale Maß.
[398] Vollkommen richtig.
[399] Vielen Dank, Steffen.
[400] Das wird ab und zu vertauscht, dass die Leute glauben, oh je, ich habe da jetzt 96 -prozentiges Risiko.
[401] Die Perzentile hat nichts damit zu tun, wie hoch das absolute Risiko ist.
[402] Das heißt, konkret würde ich dem Andreas empfehlen.
[403] Andreas, wie alt bist du jetzt?
[404] Ich bin 51.
[405] 51.
[406] Aber er schaut viel jünger aus.
[407] Also sein biologisches Alter ist 28, glaube ich.
[408] Ja, aber nur beim Glykantest, weil der das Thema Hormonstatus in den Vordergrund stellt.
[409] Um zurückzukommen, habe ich ja mit 40 Mal wegen einer anderen Geschichte schon gehabt, aber ich werde mir im wahrsten Sinne des Wortes da nochmal tief reinschauen lassen, dass da auch weiterhin alles in Ordnung ist.
[410] Und gleichzeitig allerdings auch, muss ich natürlich fairerweise sagen, würde es mich schon interessieren, gäbe es aus Sicht...
[411] deiner Praxis irgendwas, was im Bereich Ernährung da besonders intelligent tun könnte?
[412] Weil so alles, was wir als Biohacker machen, ist ja sowieso grundsätzlich zu schauen, das Entzündungsrisiko einigermaßen sinnvoll zu balancieren und nicht übermäßige, dauerhafte Entzündungszustände im Körper zu haben.
[413] Ernährung ist ja eh mal ein bisschen speziell.
[414] Würden da jetzt irgendwie gezielt Ballaststoffe, wie beispielsweise das von mir so hochgeschätzte Flora Stabil von Mitocare, würden da irgendwie so Ballaststoffmischungen eine sinnvolle Geschichte sein?
[415] Oder muss man sagen, Napur, das ist letzten Endes, schau nach und leb sonst gesund.
[416] Aber über den Magen können wir da nichts tun.
[417] Beides, beides, Andreas.
[418] Vollkommen richtig, Ballaststoffe sind extrem wichtig und haben gezeigt, dass das Dickdarmkrebsrisiko reduziert werden kann.
[419] Das heißt, Erhöhung der Ballaststoffe, vollkommen richtig.
[420] Zweiter Punkt ist rotes Fleisch.
[421] Also rotes Fleisch ist grundsätzlich nicht ungesund, von medizinischer Seite gesprochen.
[422] Aber wenn du es übermäßig konsumieren solltest, steigt das Dickdarmkrebsrisiko.
[423] und verarbeitete Lebensmittel.
[424] Ist es nicht so, dass gerade auch beim Fleisch der Verarbeitungsgrad eine wesentliche Rolle spielt?
[425] Absolut richtig.
[426] Man schmeißt ja bei diesen Studien dann die Extrawurst und das Fleischpflanzerl, glaube ich, heißt es in Deutschland, oder den Fleischkäse.
[427] Das schmeißt man ja dann in einen Topf mit dem Steak vom Weiderind.
[428] Das sind ja zwei vollkommen verschiedene Nahrungsmittel, schmeißt man aber in den Fleischtopf.
[429] hinein, was ja ungerecht ist.
[430] Sehe ich auch so.
[431] Ich meine, man hat es in den Studien nicht getrennt.
[432] Ich habe da vollkommen recht.
[433] Darum sind halt so die Empfehlungen.
[434] Aber ich habe es jetzt gleich dazu gesagt, auch der Verarbeitungsgrad spielt eine große Rolle und woher das Fleisch isst.
[435] Und man muss natürlich auch noch sagen, was das Problem mit diesen Studien natürlich auch abdeckt, ist, dass viele Menschen die hochverarbeitete tierische Produkte unbekannter Provenienz zu sich nehmen, höchstwahrscheinlich auch noch die eine oder andere Beilage und den einen oder anderen Lebensstil zusätzlich für sich entdeckt haben, der grundsätzlich in der Studie auch nicht überprüft wird und das Ganze dann auch nochmal ein bisschen eskalieren lässt.
[436] Aber ja, meine jeden Tag ein halbes Rindzeiten sind nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden wirtschaftlichen Situation in Deutschland auch bei mir vorbei.
[437] Also wenn das gesündeste beim Mittagessen das Gurkerl ist im Wurstsemerl drinnen, dann ist es das falsche Fleisch, das man zu sich nimmt.
[438] Und man muss dazu sagen, es sind jetzt keine allgemeinen Empfehlungen, aber auch die Acetylsalicylsäure, das Aspirin.
[439] Baby -Aspirin hat gezeigt, dass das Risiko an Dickdarmkrebserkrankungen gesenkt werden kann.
[440] Es wird gerade in den US relativ häufig und relativ...
[441] bei vielen Menschen über dem 50.
[442] Lebensjahr eingesetzt.
[443] Das haben wir irgendwo schon gehabt in einer Folge des Baby -Aspirin, Andreas, gell?
[444] Ja, das ist auch tatsächlich ganz spannend, weil ich habe ja ein sehr dickflüssiges Blut und da kam das Thema auch schon mal auf.
[445] Vielleicht muss ich doch mal wieder irgendwie in den Spielwarenladen gehen und der Packung Baby -Aspirin kaufen.
[446] Ja.
[447] Gut.
[448] Aber wie gesagt, bitte nicht die Dickdarm -Spiegelung vergessen, Andreas.
[449] Nö, nö.
[450] Zweites, man macht den Bluthochdruck.
[451] Hast du ein erhöhtes Risiko?
[452] Hat funktioniert.
[453] Was meinst du?
[454] Das hat funktioniert mit dem Risiko.
[455] Den Bluthochdruck habe ich.
[456] Den habe ich seit meinem 30.
[457] Lebensjahr.
[458] Hat was mit meiner ersten sportlichen.
[459] Vergangenheit zu tun, aller Vermutung nach, weil bis heute, wenn man mir beim Ultraschall mein Herzchen anschaut, dann sind die Leute immer sehr fasziniert, weil ich einen exorbitant großen Herzmuskel habe und der eben entsprechend auch dafür sorgt, dass da was passiert.
[460] Das nennt man nicht abtrainiertes Sportlerherz und irgendwie ist es zwar Alles ein wenig zurückgegangen, aber seit 15 Jahren warte ich jetzt eigentlich drauf, dass diese Diskrepanz zwischen diesem Riesenmuskel und dem, was ich eigentlich noch brauche, irgendwie mal aufhören wird.
[461] Mag aber nicht so recht.
[462] Insofern bin ich da auch schon seit langer Zeit in der Situation.
[463] Mein Herz definiert sich als Schiffsturbine.
[464] Das hat so ein Identitätsproblem, glaube ich, ein bisschen.
[465] Ach, dieses Ganze, womit sich alle Welt heutzutage so identifiziert, das ist ja jetzt in Österreich auch nicht mehr so populär, habe ich gehört.
[466] Aber egal, lassen wir das weg.
[467] Also jedenfalls Kante Satan ist in dem Fall etwas, was eh schon mein Begleiter ist.
[468] Und ich glaube, das ist auch, wenn ich mir die Bilder anschaue, sinnvoll, weil man mir damals schon nahegelegt hat, wenn das Ding immer so am Bindegewebe reißt, kann es durchaus sein, dass es mal irgendwie...
[469] was zusammenreißen würde.
[470] Stefan, das Mittel, das der Andreas jetzt genannt hat, dass er gegen seinen Bluthochdruck nimmt, das ist ein Mittel, das für ihn geeignet ist und gut ist?
[471] Oder tut er sich damit einen Ungefallen?
[472] Nein, das passt.
[473] Fairerweise muss man dazu sagen, pharmakogenetischer Test wäre dazu nicht notwendig beim Kandelsartan.
[474] In seiner Situation passt es aber gut.
[475] Sehr gut.
[476] Haben wir noch weitere polygenetische Risikofaktoren für den Andreas?
[477] Wir erreichen eigentlich die zwei schon.
[478] Und mir ist ehrlich gesagt auch lieber, dass der Bluthochdruck schlagend geworden ist und der Darmkrebs noch wartet.
[479] Richtig.
[480] Dann lieber als umgekehrt.
[481] Stimmt.
[482] Sollen wir zu den Lifestyle -Reports gehen?
[483] Genau.
[484] Jetzt kommen wir dann in die Spielerei, oder?
[485] Richtig.
[486] Also jetzt gehen wir raus aus dem schulmedizinischen Bereich, rein in den Lifestyle -Bereich.
[487] Und das heißt, jetzt wird es ein bisschen, wie soll ich sagen, nicht mehr alles hundertprozentig durch Studien abgesichert.
[488] Da ist es ein Feld, wo sich viel tut, wo es auch noch viel Verbesserung geben wird.
[489] Manches funktioniert gut, manches weniger gut.
[490] Das muss man sich eben individuell anschauen.
[491] Nach unserem letzten Gespräch vor drei Monaten habe ich natürlich jetzt auch einen anderen Blick auf mein Leben.
[492] Für mich ist dieses Thema mit der Persönlichkeit, war dann schon spannend für mich. Also dieses, dass ich auf Kritik problematisch reagiere, das habe ich schon irgendwie vorher gewusst und nicht nur ich habe es gewusst, sondern auch die Menschen, die gewagt haben, mich hier und da zu kritisieren.
[493] Aber weil die haben dann meistens ein Problem gehabt, weil sie plötzlich einen Finger im Auge stecken gehabt haben und nicht den eigenen.
[494] Aber es ist, da ist schon was dran.
[495] Also es ist jetzt nicht irgendwie ins Blinde geschossen.
[496] Es ist schon irgendwie, es lenkt ein bisschen die Wahrnehmung, die Eigenwahrnehmung, oder?
[497] Ja, also gerade die Persönlichkeit, das funktioniert erschreckend gut, muss ich sagen, als bekennender Humanist.
[498] Diese Charaktereigenschaften, wo ich immer gedacht habe, dass die ein bisschen durch unseren Lebensstil verursacht sind, sind sehr stark genetisch determiniert.
[499] Und wie du richtig gesagt hast, Stefan, das ist eben...
[500] Wenn du das weißt, kannst du auf gewisse Dinge ein bisschen besser reagieren.
[501] Und ich sehe das immer wieder.
[502] Also Leute, wenn du sagst, der sogenannte Neurotizismus, also Kritik auf sich selbst zu beziehen.
[503] Wenn man weiß, ist er empfindlich, dann fragt man vielleicht in Zukunft nochmal nach, bevor man gleich übergeht wie ein Heferl.
[504] Ich warne einfach die Leute, mit denen ich zu tun habe, dass sie sich gefälligst an meinen Gentests zu halten haben und Kritik nicht zu üben ist.
[505] Da gibt es eine lustige Geschichte.
[506] Vielleicht nur ganz kurz erzählen.
[507] Und zwar in Grönland ist das.
[508] Die haben eine relativ...
[509] Nein, Island.
[510] Entschuldigung, Island.
[511] Die haben eine sehr...
[512] genetisch homogene Population und tatsächlich ist das eine Population, wo die meisten Leute einen genetischen Test haben, eine Genomsequenzierung, weil da so viel Forschung betrieben wird.
[513] Es ist für Wissenschaftler ein Paradies, dort zu forschen.
[514] Und da gibt es eine App für die Isländer, wo sie ihr Genom drauf haben.
[515] Und die können sich das abgleichen und sehen, wie sehr sie miteinander verwandt sind.
[516] Das heißt, wenn man in irgendeinem Lokal wen kennenlernt, dann packen die das Handy aus.
[517] Eine genetische Notfallkarte der Kopulation.
[518] Genau, schauen sich das an und wenn die Ähnlichkeit zu groß ist, dann heißt es gleich wieder Tschüss.
[519] Und beliebt ist es natürlich halt bei den ausländischen Forschern, die dort sind, weil die halt, wenn die irgendwie aus Italien rauskommen, hat man super Chancen in den Genen.
[520] Jetzt weiß ich endlich, warum die Backpacker immer diese unterschiedlichen Fahnen auf den Rucksäcken haben.
[521] Das ist also quasi für solche Zwergpopulationen gedacht, dass jeder sofort weiß, ah Fisch, der kommt aus der Schweiz.
[522] Kaum jemand schmückt sich dann nach 22 Uhr mit seiner isländischen Herkunft.
[523] Gut.
[524] Was wolltest du denn hören von dem Lifestyle?
[525] Also was mich interessieren würde, ich glaube, das müssen wir jetzt auch nicht in dieser epischen Breite machen, weil ich glaube, das Prinzip haben wir verstanden.
[526] Ihr bietet da einen ganzen Haufen Tests an, von Schlaf über Reproduktionsfähigkeit und Persönlichkeitsmerkmale.
[527] Die Persönlichkeitsmerkmale interessieren mich natürlich besonders beim Andreas.
[528] Sag mir, Stefan, bildet sich die ADHS vom Andreas irgendwie in seiner Genetik ab oder ist das nicht zu sehen?
[529] Ja, schauen wir es uns an.
[530] Warte mal, ich mache mal den Befund auf, Sekunde.
[531] Das ist eine richtige Gesundheit des Gehirns, so heißt dieser Bericht.
[532] Und da sieht man einige Auffälligkeiten.
[533] konkret auf deine Frage zurückzugehen.
[534] ADHS hätte hier eine typische Wahrscheinlichkeit, an ADHS zu erkranken.
[535] Also das wäre jetzt nicht auffällig.
[536] Was aber interessant ist, er hat eine doch ausgeprägte Wahrscheinlichkeit an der Legasthenie.
[537] Und die Legasthenie ist tatsächlich sehr eng mit dem ADHS verwandt.
[538] Das heißt, sehr viele, vor allem Geschwistern von Patienten mit ADHS, haben Legasthenie und umgekehrt.
[539] Also da dürfte es eine gewisse Überlappung geben.
[540] Andreas, wie schaut es denn bei dir aus mit Legasthenie?
[541] Ist da irgendwas bekannt?
[542] Offengestanden, nein.
[543] Wäre jetzt auch relativ dramatisch, weil ich ja doch relativ lange so als Journalist im Print tätig war und dementsprechend, nein, das scheint jetzt deutlich weniger problematisch zu sein als die Aufmerksamkeitsfähigkeit.
[544] Also vielleicht haben sich da einfach zwei Sachen bei mir irgendwie gegenkompensiert.
[545] Also grad schreiben kann ich, grad denken nur begrenzt.
[546] Ja, und Lesen, wie geht es mit Lesen?
[547] Hast du in der Schule irgendwann einmal Probleme gehabt?
[548] Nö.
[549] Also ich habe tatsächlich inzwischen ein Problem mit den Augen.
[550] Ich habe als Kind mich als, sage ich auch schon definiert, gehörte ich zu den Kollegen, die ein bisschen mehr auf den Rippen hatten und irgendwie in der Woche fünf Bücher gelesen haben.
[551] Okay.
[552] Was jetzt allerdings nicht zwingenderweise bedeutet, dass ich der Weltmeister im Vorlesen gewesen wäre.
[553] Es kann jetzt durchaus sein.
[554] Man hört es auch ab und zu mal, wenn ich in der Biohacking -Praxis die Gelegenheit habe, so einen Trailer einzusprechen, dass wenn mir der inhaltlich nicht hundertprozentig resoniert, dann muss ich den fünfmal, sechsmal einsprechen, weil ich mich ständig wieder verspreche oder verlese.
[555] Also sowas mag es durchaus geben, aber die Aufnahme oder dass da irgendwie mal was vorgekommen wäre, ich glaube.
[556] Und soweit ich mich erinnere, hatte ich irgendwie umgerechnet irgendwie ein Einser in deutschem Abitur.
[557] Also insofern, ganz so wild kann es nicht gewesen sein.
[558] Oder sie hatten alle echt viel Mitleid mit mir.
[559] Aber das geht schon in die Richtung.
[560] Das heißt, wenn du jetzt nicht tatsächlich die Wörter so liest, wie sie da stehen, sondern teilweise abwandelst, nämlich so, was du dir denkst, das ist schon ein typisches Zeichen von Legasthenie.
[561] Unter anderem.
[562] Also ich möchte jetzt nicht zu viel daraus machen.
[563] Was ich glaube ich sagen will, zeigt vielleicht sowohl das ADHS als auch die Legasthenie, da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, es steht hier auch im Befund drinnen bei Legasthenie bei dir bis 99.
[564] Perzentile, also das ist auch ein sehr hohes Risiko.
[565] Und es steht auch drinnen, dass das sehr eng vergesellschaftet ist mit dem ADHS -Syndrom.
[566] Also das ist drinnen.
[567] Vielleicht ist da eine gewisse Grauzone dabei von der Interpretation.
[568] Aber da möchte ich jetzt nicht zu viel sagen.
[569] Wir können uns jetzt mit dem Algorithmus ein bisschen streiten und ich kann es ganz persönlich nehmen, aber der AI wird es völlig wurscht sein.
[570] Sag mir doch, Stefan, darf ich den Andreas kritisieren?
[571] Ah, okay, das heißt, ob er jetzt einen Neurotizismus hat.
[572] Das ist die Persönlichkeit.
[573] So, klack, klack.
[574] Schauen wir uns das an, wie das ausschaut bei ihm.
[575] Mir wäre es recht, wenn ich das dürfte.
[576] Ich würde davon schamlos Gebrauch machen.
[577] Ich scrolle durch die Befunde.
[578] Die haben mich bisher ja zurückgehalten, Andreas.
[579] Ja, auch der Andreas ist eingestuft als wahrscheinlich empfindlicher, was den Neurotizismus betrifft.
[580] Also ich hatte jetzt nicht den Eindruck gehabt, Stefan, dass du jetzt die letzten Jahre mit angezogener Handbremse durch mein Leben gefahren wärst.
[581] Du kennst die losgelassene Handbremse ja noch nicht.
[582] Zumindest habe ich die Rauchschwaden selten gesehen.
[583] Aber ich muss tatsächlich auch für mich sagen, klar, es ist immer schwierig, gerade wenn man so ein bisschen in einem exponierten Feld tätig ist, wo auch viel mit Innovation und viel mit Mitbewerb.
[584] Geldgier und Kurzschwanzigkeit unterwegs ist.
[585] Aber es ist tatsächlich so, ich ärgere mich schon relativ häufig in den letzten Jahren darüber, dass es Menschen gibt, die irgendwie Ethos, Moral, das gesprochene Wort und alles andere sehr, sehr geringschätzen.
[586] Und da kann ich tatsächlich dann schon auch aufgehen.
[587] Allerdings ist es nicht cholerisch, sondern ich meine das dann auch so.
[588] Es ist kein Puff.
[589] Mein Großvater war so ein echter Choleriker.
[590] Die Geschichte ist viel zu lang für einen schnellen Podcast, aber er war ja kriegsversehrt, war in Russland in der Gefangenschaft.
[591] Dann gab es irgendwann mal einen Tag, da hat er in München das Oktoberfest besucht.
[592] Danach ist er mit der öffentlichen Bahn, also mit der S -Bahn, wieder nach Hause gekommen.
[593] Ist dann vom Bahnhof noch den Weg nach Hause mit seinem Gehapparat, also mit dieser Stützprothese gekommen.
[594] Öffnete die Haustür und meine Oma war ganz erschreckt, weil sein Krückstock gebrochen war, der Hölzerne.
[595] Und auf die Frage, was passiert sei, ob er gestürzt sei, sagt er, na na, ihn hat so ein scheiß Punk in der S -Bahn als Nazi bezeichnet.
[596] Also insofern, ja.
[597] Im Vergleich dazu habe ich eine echt lange Lunte.
[598] Okay, das ist schön, wenn du dich da jetzt so verortest im Stoizismus.
[599] Ja, Stefan.
[600] Ich freue mich schon.
[601] Sehr gut.
[602] Stefan, gibt es von deiner Seite noch irgendwas, was du dem Andreas unbedingt mitgeben möchtest?
[603] Vielleicht von der Ernährung, dass wir uns das kurz anschauen.
[604] Das heiße Feld der Ernährung.
[605] Da ganz kurz, weil Stefan, du hast das letzte Mal schon gesagt beim Gespräch mit mir.
[606] dass du ursprünglich eigentlich auch gesagt hast, das mit der Ernährung ist ein Blödsinn, das kann nicht funktionieren, dass du aber dann aufgrund eigener Erfahrungen, glaube ich, es war bei diesem Eiweißfasten, dass ihr da anbietet, was sehr eiweißlastig ist und wo es diese Non -Responder gibt.
[607] Und dann hast du die Genetik der Non -Responder angeschaut und dieses Non -Responding hat sich bei diesen Leuten in der Genetik abgebildet.
[608] Ja, genau.
[609] Und da bist du quasi vom Saulus zum Paulus konvertiert.
[610] Richtig.
[611] Also ich möchte jetzt nicht sagen, dass alles nur die Genetik schuld ist, wenn wir übergewichtig sind oder Sonstiges.
[612] Aber definitiv, die Genetik spielt eine große Rolle.
[613] Es gibt tatsächlich Menschen, die Kohlenhydrate besser vertragen als andere.
[614] Auch das ist sozusagen, es ist jetzt darum, gibt es ja keine Einheitsdiäte und darum gibt es ja so viele Kämpfe.
[615] Was ist jetzt das Beste?
[616] Und selbst wir in der Schulmedizin können uns nichts sagen, wenn wir sagen immer die mediterrane Ernährung, weil das halt so ziemlich in der Mitte von allem ist.
[617] Tut kein weh.
[618] Tut kein weh, da kann man nicht viel falsch machen.
[619] Aber das ist die Ursache.
[620] Das heißt, manche Menschen sprechen auf gewisse Diäten sehr gut an, manche eher schlecht.
[621] Der Grund ist dann die Gene, warum das so ist.
[622] Und das ist etwas, wo dann zum ersten Mal bei mir so ein bisschen Klick gemacht hat.
[623] Und das funktioniert eigentlich auch ganz gut.
[624] Wir sollten dich einmal mit der Simone Kumhofer zusammenspannen.
[625] Und ihr solltet euch einmal irgendwie von Mikrobiom zu Genetik unterhalten, was denn da jetzt so die Einflussfaktoren sind und wie die aufeinander zugehen und wie die vielleicht auch zusammenspielen.
[626] Das wäre wahrscheinlich einmal ein ganz interessantes.
[627] Absolut.
[628] Da wären wir gerne ein Fly on the Wall, Andreas, oder?
[629] Ja, das wäre schön.
[630] Wenn es gewünscht ist, würde mich freuen.
[631] Sehr gerne, machen wir das.
[632] Schauen wir beim Andreas die Makronährstoffe, das heißt Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate.
[633] Und da wird der Andreas als sogenannte Jäger und Sammler eingestuft.
[634] Im Gegensatz am anderen Spektrum wäre der Landwirt.
[635] Jäger und Sammler heißt eher eine Diät, die aus Eiweiß besteht, sprich Fleisch, Fisch und viel Gemüse und wenig Kohlenhydraten.
[636] Das heißt, der Andreas ist einer, der Kohlenhydrate schlecht verträgt.
[637] Und er sollte sich deshalb auch die Empfehlung kohlenhydratarm ernähren.
[638] Das haben wir im Laufe der Jahre gelernt.
[639] Hast du irgendwie Zeiten gehabt, wo du viel mit Kohlenhydraten probiert hast, Andreas?
[640] Ich denke mal, wenn du Marathon gelaufen bist, zu einer Zeit, wo es noch diese Nudelpasta -Partys gab vor den Rennen und so.
[641] Stefan, natürlich, um Gottes Willen, es ist doch dieser ganze Wahnsinn, wenn du da überlegst, ich bin ja in einer Zeit quasi in die Fitnessindustrie reingekommen, da hat man ja noch diesen Wahnsinn propagiert, Fett macht Fett.
[642] Also was hast du gemacht, wenn du Low -Fat gegessen hast?
[643] Protein war schwer zu bekommen und teuer, das heißt, es war ja alles High -Carb.
[644] Der Zustand meiner Blutgefäße, zumindest der ursprüngliche Zustand meiner Blutgefäße, also sprich diese gesamte Gefäßverkalkung, der ganze Wahnsinn, den ich nach der Marathonzeit hatte und was nur zufälligerweise durch diese Gelatinfusionen, die eigentlich gegen die Schwermedaille gedacht waren, sich tatsächlich ein bisschen hat.
[645] in die Remission bringen lassen.
[646] Das hing ja wohl alles auch damit zusammen, dass ich halt quasi mit 80, 85 Prozent kurzkettigen Kohlenhydraten und ein bisschen schlechten Fetten durchs Leben gelaufen bin.
[647] Besonders geschickt war in dem Zusammenhang meine sogenannte vegetarisch -vegane Phase, weil da waren es dann halt auch noch Pflanzenfette und eigentlich gar kein Protein mehr und bloß noch die Carbs.
[648] Also insofern, das ist ja das Schöne, wenn man alles ausprobiert hat und gesehen hat, was einem so richtig nicht gut getan hat, dann fällt es einfach ganz leicht, denen zuzustimmen, die sagen, das müsste gut getan haben, weil das stimmt jetzt auch.
[649] Super, sehr gut.
[650] Ich glaube, wir sind halbwegs durch, oder?
[651] Ja, sagen wir so, man kann das ja über Stunden in die Länge ziehen, aber Punkt eins ist, ich möchte das jetzt gar nicht so als selbstverliebte Nabelschau ins Unendliche bewegen und zweitens, was natürlich auch, glaube ich, ganz schön wichtig in dem ganzen Kontext ist, ist einfach zu sagen, ihr Lieben da draußen, leider haben wir den Stefan Wörer nicht für jeden von euch parat, aber den Test gibt es auf alle Fälle und per Medio hat natürlich auch, wenn man sagt, wir brauchen da ein bisschen mehr Aussage dazu Leute, die einem so einen Test erklären können.
[652] Und ich lade euch wirklich dazu ein, gönnt euch das Ganze.
[653] Ich weiß nicht, ob jeder...
[654] Alles machen muss, nach wie vor.
[655] Also ich bin der Auffassung, das Thema Pharmakogenetik ist sogar ein Geschenk für die Eltern.
[656] Pharmakogenetik ist definitiv ein Geschenk für die Kinder, weil egal ob jung oder alt, irgendwann landen wir alle beim Weißgittel.
[657] Stell dir vor, meine Tochter geht zum Zahnarzt, wird am Weißheitszahn operiert und kriegt einen Atemstillstand, nur weil ich keinen pharmakogenetischen Test vorher gemacht habe um 400 Euro.
[658] Insofern, ich bin jetzt nicht ganz so mit einem, ja ...
[659] Ausrufezeichen auf der Stirn aus dem Ganzen rausgegangen, wie du seinerzeit, Stefan.
[660] Einfach nur, weil ich den Darm vor irgendwie halbwegs überschaubarer Zeit schon mal gesehen habe, weil ich keine Beschwerden habe und davon ausgehe, eins und zwei zusammen heißt einfach weiter kontrollieren und weiter gescheit essen.
[661] Blutdruck machst du eh was?
[662] Blutdruck mache ich eh was.
[663] Betäubungsmittel, also nicht Betäubungsmittel, sondern die Narkotika.
[664] Das ist wichtig.
[665] Das ist auch neu für mich. Und da kann ich echt nur froh sein, dass ich so grundsätzlich so, ja.
[666] wie nennt man sowas, notfallmedizinische Eingriffe in meinem Leben massiv vermieden habe.
[667] Ich weiß jetzt warum.
[668] Und dementsprechend freue ich mich auf eine Liste.
[669] Danach freue ich mich auf irgendein tolles Amulett, wo ich die Liste dann verkleinert reinpacken kann, dass da nichts schief geht, wenn doch mal was schief geht.
[670] Und sonst bin ich zufrieden.
[671] Und wie gesagt, Leute, das auf alle Fälle.
[672] Und der Rest ist die Kür.
[673] Beim Eiskunstlaufen ist es ja auch so, Pflicht und Kür zusammen machen eine unterhaltsame Veranstaltung.
[674] Und für mich war es extrem unterhaltsam.
[675] Und lieber Stefan Störer...
[676] Ich würde dich auch noch beim Eiskunstlauf vor, lieber.
[677] Du, ganz ehrlich, du machst die Cold Exposure im Tütü.
[678] Also das werde ich dir nicht wegnehmen.
[679] Nein, ihr Lieben, also von meiner Seite danke, danke, danke.
[680] Ja, also ich wäre jetzt eigentlich schon an dem Punkt, meine Lieblingsfrage des Tages zu stellen.
[681] Ja.
[682] Da habe ich auch schon deine Lieblingsantwort und zwar eine meiner Lieblingsfolgen kommt nächste Woche, nachdem das heute auch schon ein bisschen eine Lieblingsfolge war, kommt nächste Woche eine weitere Lieblingsfolge, nämlich das Thema der Peptide.
[683] Wir haben es schon aufgenommen, deswegen ist mein Eingangssatz bei der Folge kommende Woche, dass ich mich überhaupt nicht auskenne, mittlerweile ja im echten Leben hinfällig und es ist ein urspannendes Thema.
[684] Für mich ein total neues Thema.
[685] Peptide, Carvinson, all diese Sachen.
[686] Du hast es heute einmal ganz kurz in einen Nebensatz fallen lassen.
[687] Ein Riesenthema.
[688] Dann bis nächste Woche.
[689] Stefan, ganz, ganz herzlichen Dank.
[690] Urinteressant, urspannend wieder.
[691] Wenn wir sehen, ob das Feedback auf diese Folge ähnlich bombastisch ist wie auf die letzte.
[692] Und ja, herzlichen Dank.
[693] Alles Gute.
[694] Und alle Links und Codes und weiß Gott was alles in den Shownotes einfach reinschauen.
[695] dementsprechend, good night und good luck.
[696] Dankeschön.
[697] Danke euch, ciao, grüß euch.
[698] Baba.
[699] Baba, danke.
[700] Das war die Biohacking Praxis, der Health Performance Lifestyle Podcast von The Red Bulletin.
[701] Mehr davon findest du überall, wo es Podcasts gibt, auf www .redbulletin .com und natürlich in unserem Magazin.
[702] Stefan Wagner schreibt im Magazin Carpe Diem eine Kolumne über Fort - und Rückschritte im Leben eines Biohackers.
[703] Andreas Breitfeld ist der Red Bulletin -Experte für Biohacking.
[704] In München betreibt er das europaweit einzigartige Biohacking Lab.
[705] Mehr Infos dazu findest du auf www .breitfeld -biohacking .com.
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