Die Biohacking-Praxis XX
[0] Willkommen in der Biohacking -Praxis, einem Podcast von The Red Bulletin, dem Magazin Abseits der Alltäglichen.
[1] Hol dir hier Woche für Woche die besten Tipps für dein besseres Leben, für deine Gesundheit und für deine Performance.
[2] Von Biohacking -Profi Andreas Breitfeld.
[3] Willkommen in der Biohacking -Praxis von Andreas Breitfeld.
[4] Das bin ich, herzlich willkommen.
[5] Und von Stefan Wagner, das bin ich.
[6] Gleich zu Beginn, das Wort Praxis, verstehen Sie bitte nicht medizinisch, denn hier finden keine ärztlichen Beratungen oder ähnliches statt.
[7] Und zwar allein schon deswegen, weil ich kein Arzt bin, sondern Biohacker.
[8] In diesem Podcast geht es auch nicht um Krankheit, sondern um Gesundheit.
[9] Und es geht darum, wie Sie selbst mithilfe von Biohacking Ihr Leben verbessern können.
[10] Der Andreas ist professioneller Biohacker, ich bin Amateur.
[11] Ich habe also jede Menge Fragen.
[12] Und ich hoffe doch sehr, dass ich die passenden Antworten dazu parat habe.
[13] Na dann, gehen wir's an.
[14] Hallo Andreas.
[15] Hallo lieber Stefan.
[16] Vielleicht hätte ich dich jetzt ein bisschen gehetzter begrüßen sollen als sonst.
[17] Das hätte zu unserem heutigen Thema gepasst.
[18] Wir reden über Stress.
[19] Es ist Mitte Jänner oder Mitte Januar, damit Sie mich da auch in Deutschland verstehen.
[20] Und das ganz Normale, die Rhythmusentspannung unseres Alltags über Weihnachten liegt weit in unserer Vergangenheit zurück.
[21] Das echte Leben hat uns wieder und irgendwie dreht sich das ganze Hamsterrad wieder ziemlich wild.
[22] Vielleicht ist das ein ganz guter Moment, über Stress zu reden und wie man ihn spürt, wie man wahrnimmt, dass man zu viel davon hat und was man dann macht, damit man besser damit umgeht oder ob man ihn auch irgendwie wieder los wird.
[23] Wir begrüßen einmal mehr unseren Biohacking -Experten Andreas Breitwill.
[24] Lieben Dank.
[25] Ich fühle mich sehr begrüßt.
[26] Danke lieber Stefan für die warmen Worte.
[27] Ich empfinde sowieso genug Stress.
[28] Wie unsere treuen Hörerinnen und Hörer seit unserer Blutzuckerfolge Nummer 2 wissen, die irgendwie ganz komisch hohe Zugriffszahlen gehabt hat, offenbar wollen alle Leute wissen, warum ein Blutzuckerwert so enorm durch die Decke geht.
[29] Es war der Stress.
[30] Wie wir wissen, ich nehme das jetzt voraus, damit nicht noch mehr Leute diese Folge hören.
[31] Sie sollen die anderen Folgen hören, liebe Leute da draußen.
[32] So, Andreas, Stress.
[33] Alle Leute, die uns jetzt zuhören, haben, vermute ich jetzt einmal auf die eine oder andere Weise einen Stress, der ihnen nicht gut tut.
[34] Ich vermute mal, der eine oder andere von uns wird da körperliche oder geistige Probleme haben aufgrund des Stresslevels.
[35] unter dem er oder sie leidet, bewusst oder unbewusst.
[36] Manche werden irgendwelche Verdauungsprobleme kriegen, andere Konzentrationsprobleme.
[37] Dritte werden depressive Verstimmungen kriegen oder schlechte Wundheilung haben.
[38] Und du wirst uns jetzt sagen, was man da macht.
[39] Und in einer halben Stunde ist die Welt besser.
[40] Das wäre schön.
[41] Nein, lass uns ein bisschen vorne anfangen.
[42] Wenn wir heute von Stress reden, dann reden wir von einem mehr oder minder...
[43] chronischen Stress, weil das sollten wir vorneweg schon mal hinstellen, also so kurzes Auflackern von Stress, so kurzes Auflackern von Herausforderungen, die uns an unsere Grenzen bringen, das ist ja grundsätzlich was, das mag unser Nervensystem und unser Organismus schon ganz gerne und diese Grundidee, was uns nicht umbringt, macht uns härter, die gilt also durchaus auch für die mentale Resilienz, also unsere Umgangsfähigkeit mit Stress.
[44] Das heißt, wenn wir den Stress verteufeln, dann verteufeln wir nicht den Stress, weil du einen Anruf bekommst und erfährst, dass du in zwei Wochen die Möglichkeit hast, bei einem großen Hersteller mit deiner Agentur einen Pitch zu fahren, aber noch keine Präsentation vorbereitet hast.
[45] Das ist auch ein Stress in der Zeit, aber das ist ja grundsätzlich ein guter, weil hintendran könnte ja ein entsprechender Etat und damit eine entsprechende Belohnung irgendwie lauern.
[46] Und wenn du jetzt, wie es neulich bei einer lieben Kundin von mir im Lab war, die irgendwie gerade ganz glücklich war, dass sie ihre Doktorarbeit erfolgreich verteidigt hatte und sich schon darauf eingestellt hatte, nach Australien zu fliegen, um nochmal ein paar Monate Urlaub zu machen, bevor sie die universitäre Realität weiter einholt, einen Anruf von der Prüfungskommission einer Universität bekommen hat, die sie jetzt eingeladen hat, sich als Professorin zu bewerben.
[47] Und dann viereinhalb Stunden mit sehr kurzer Vorlaufszeit da vor einem Prüfungsausschuss sich als Professorin beworben, bewiesen, präsentiert hat, wie auch immer man das nennen möchte.
[48] Das ist natürlich in hohem Maße Stress.
[49] Aber höchstwahrscheinlich noch dazu, nachdem es mir jetzt geschrieben hat, die waren viereinhalb Stunden extrem freundlich zu ihr und haben immer brav genickt und waren sehr gut gesonnen.
[50] Wahrscheinlich wird irgendwann der Moment kommen, wo sich der Stress mit einem ziemlichen Wokras, jetzt habe ich die Professur, auflöst.
[51] Das heißt, es ist ganz wichtig, wenn wir über Stress reden.
[52] Warum haben wir Stress?
[53] Ist es ein Eustress, also ein guter, oder ist es tatsächlich dieser böse, chronische Stress, der uns langsam aber sicher zu zersetzen anfängt und der dann eben diese ganzen Symptome, egal ob Magen, Darm oder Migräne oder Depression oder kalte, schwitzige Hände oder sonst was auslöst.
[54] Das heißt, da müssen wir so ein bisschen am Anfang, finde ich, zumindest differenzieren, weil wir neigen tatsächlich dazu, dass wir vor dem Stress als Gesellschaft zwischenzeitlich insgesamt ein bisschen zu viel Angst haben, weil einmal mehr macht auch beim Stress die Dosis des Gift beziehungsweise in dem Fall auch die Verabreichungsdauer.
[55] Ja, das heißt also alles, was jetzt Stress im Sinne von Herausforderung bedeutet, der ich mich gewachsen fühle, zumindest theoretisch, nicht so schlecht.
[56] Stress in Form von...
[57] hochintensiven Krafttraining, nicht so schlecht.
[58] Stress im Sinne von Sauna, Eisbad oder Fasten, nicht so schlecht.
[59] Weil das sind alles Stressoren, die wir zumindest das Gefühl haben, wir haben sie unter Kontrolle.
[60] Genau, weil letzten Endes streben wir ja immer nach diesem Zustand des Ausgleichs, der Homööstasis.
[61] Das heißt, wenn wir in die eine Richtung wirklich gerade was leisten dürfen, was leisten müssen, wie auch immer du das jetzt konnotieren möchtest, und danach eine gleichwertige Zeit der Freude, der Erholung, des Durchatmens folgt, dann wird unser Gesamtniveau sich da so langsam, aber sicher eher nach oben pegeln, egal ob es dabei jetzt immer Muskelträgen ist.
[62] oder um den beruflichen, früher hätte man es Karriereweg genannt, ich weiß nicht, wie man das heute nennt, aber du weißt, was ich meine.
[63] Das heißt, den Teil da ...
[64] ermutige ich durchaus auch ein bisschen zu einer gewissen Kaltschnäuzigkeit.
[65] Und wenn du mal zu wenig schläfst oder irgendwie eine Nacht, bevor du irgendwie eine schwierige Prüfung oder entscheidende Prüfung zu bestehen hast, irgendwie zwei-, dreimal aufwachst und nicht mehr so gut einschlafen kannst, weil du jetzt nervös bist oder sowas, sowas gehört alles dazu.
[66] Und ich kann euch garantieren, ein Tony Robbins oder ein Dirk Kreuter oder ein wer auch immer, der da irgendwie sich auf eine Bühne stellt, und vor hunderten, tausenden Leuten irgendwelche Motivationskunststücke durchführt, der empfindet garantiert auf dem Weg zur Bühne genau so einen Stress, auch wenn er in positive Energie umwandelt.
[67] Aber sonst wären die Leute langweilig und empathielos und man würde mehr oder minder einschlafen, wenn die zwei Minuten gesprochen haben.
[68] Das hat ja auch damit zu tun, dass man dass unser Nervensystem umschaltet.
[69] Wir haben zwei Betriebsmodi, Rest and Digest, also das ist der, wo wir ruhen und verdauen.
[70] Und wir haben den Fight, Flight or Freeze Modus, wo wir kämpfen oder fliehen oder freezen heißt, also wir erstarren.
[71] Wir tun in dem Modus noch was Viertes, was auch mit F ausgedrückt werden kann, aber das lassen wir jetzt für unsere jüngeren Hörer weg.
[72] Nein.
[73] Aber schon.
[74] Nein.
[75] Was?
[76] Echt?
[77] Aber sowas von.
[78] Wir reden über unterschiedliche Fs, glaube ich.
[79] Also.
[80] Okay.
[81] Dann lassen wir das Rätsel so stehen, aber soweit ich mich erinnere, ist auch die Reduplikation definitiv in dem Zustand des agitierten Nervensystems zu suchen.
[82] Das heißt, das macht auch Stress?
[83] Das macht auch Stress.
[84] Verdammt nochmal.
[85] Allerdings ist es bei der männlichen Gesundheit dann schon wieder so, dass zu viel Stress dann schon wieder zu Stress führen kann, weil dann die Durchblutung untenrum nicht mehr funktioniert.
[86] Bergfax.
[87] Genau, der Bergfax.
[88] Jetzt hast du mich rausgebracht.
[89] Aber deswegen, weil man eben in diesem Modus ist, dann ist man kurzfristig zu...
[90] besseren Leistungen fähig, wenn man in dem Fight, Flight, Freeze oder Bergfex -Modus ist, dann kann man besser performen, als man das sonst könnte.
[91] Und dann entstehen diese Dinge, wo Leute das Gefühl haben, sie sind besser, als sie eigentlich sind.
[92] Sie blühen auf einer Bühne auf, sie performen auf einmal.
[93] Das kommt ohne Stress, gäbe es das nicht, oder?
[94] Genau, das sind Hormonreaktionen, wo wir im Endeffekt einen lustigen Mix aus Adrenalin und Cortisol bekommen.
[95] Das heißt, das ist so richtig schön.
[96] Der Cocktail, wo du einfach merkst, wie sich der Blick verengt.
[97] Das sind ja diese ganzen klassischen Geschichten.
[98] Das heißt, du fängst an so ein bisschen zu stahlen, was jetzt beim Bergfaxmodus vielleicht ein bisschen irritierend erscheinen mag.
[99] Aber letzten An, das Sichtfeld verengt sich, die Herzfrequenz geht ein bisschen nach oben, der Blutdruck geht ein bisschen nach oben und du bist halt so wie der Urmensch, der jetzt gesagt hat, okay, Säbelzahntiger, die rennen jetzt locker davon, bist halt quasi in diesem High -Performance -Modus drin.
[100] Und wie gesagt, in der richtigen Dosis, im richtigen Setup ist das jetzt echt nichts Schlechtes.
[101] Es wird halt bloß dann bläht, wenn man aus dem Zustand gar nicht mehr rauskommt, weil dann wirst du halt irgendwann, auf gut Deutsch gesagt, ein bisschen deppert.
[102] Und außerdem...
[103] Schier krank, vor allem dann, wenn man den ersten Tag Urlaub hat oder wenn man den ersten Tag nach der Pensionierung hat.
[104] Dann kriegt man den Herzinfarkt am ersten Tag.
[105] Kollege Mayer aus der Buchhaltung hat am ersten Tag des wohlverdienten Urstands abgemeiert.
[106] Genau, das ist die Hardcore -Variante.
[107] Die Geschichte mit dem hochgefahrenen Immunsystem, das dann, sobald du irgendwie am Urlaubsort angekommen bist und anfängst durchzuatmen, runterfährt und also satten irgendwelche bösartigen Erreger zulässt, die es am Tag vorher noch locker weggeknüppelt hat, das kennen wir alle.
[108] Das ist, glaube ich, wirklich der Klassiker.
[109] Ganz klar, Immunsystem reagiert auf Stress mit Hochfahren und erhöhter Immunabwehr.
[110] Das heißt, wir sind da schon so in dem drin.
[111] Und insofern...
[112] Entschuldige, weil wir...
[113] Heute bin ich wieder ein bisschen im Unterbrechungsmodus, aber nachher...
[114] Nachher lasse ich dich dann wieder reden.
[115] Das heißt, auch dieser hochgefahrene Immunstatus hat auch damit zu tun, dass wir ja in diesem Kampfmodus sind und die Wahrscheinlichkeit, dass wir jetzt eine Verletzung erfahren, relativ hoch ist.
[116] Und wir bereiten uns auf diese Verletzung vor, indem wir unsere Heilarmeen, Heilsarmeen ein bisschen bereiten.
[117] Und das ist jetzt eine super Gelegenheit, wir machen das sowieso viel zu selten, kurz bei Wim Hof vorbeizugehen und den zu besuchen.
[118] Den hat er eine eigene Folge bald.
[119] Den übrigens sehr zu schätzen weiß, ich halte ihn nur trotzdem für einen durchgeknallten niederländischen Postboten, aber ich weiß seine Arbeit unglaublich zu schätzen.
[120] Der ja quasi durch die...
[121] Hyperventilationsatmung, also diese Wim Hof Atmung in dieser berühmt -berüchtigten Studie an der Universität.
[122] Ich behaupte jetzt mal Amsterdam wahrscheinlich.
[123] Ich glaube Groningen war das.
[124] Also so viele, jetzt haben es in Amsterdam wahrscheinlich, in den Niederlanden wahrscheinlich drei Universitäten und ich schaffe es da immer noch die falsche zu finden.
[125] Aber jedenfalls hat er in dieser berühmt -berüchtigten Immunabwehrstudie es ja nicht nur selber, sondern auch mit beliebigen Probanden geschafft nach zwei Tagen Hektar.
[126] im Atem die Immunabwehr so hochzufahren, dass sie extern injizierte Erreger, was waren es gleich wieder, Coli, oder?
[127] Es waren so Grippe, Noro, irgendwas mit Noro, glaube ich, oder so.
[128] Also jedenfalls haben die hektisch geatmet und damit den Erreger auf dem Weg ins System mehr oder minder den Garaus gemacht.
[129] Ich glaube, es waren keine echten Viren, sondern es waren nur so...
[130] Viren hüllen, die also nicht so ganz schlimmer Krankheit geführt hätten, aber wurscht.
[131] Sagen wir mal so, der Erfolg war so signifikant, dass es das erste Mal war, dass dem guten Wim ab diesem Zeitpunkt sowas wie eine wissenschaftliche Anerkennung zuteil wurde, die darüber hinausging, dass er einfach selber ein Freak of Nature, ein Phänomen ist, sondern dass er tatsächlich mit der Hilfe dieser Artentechnik auch halb motivierten Studenten, die gleichen Wunder zuteil werden lassen kann.
[132] Und das ist natürlich schon eine relevante Geschichte.
[133] Und das ist deswegen, weil durch diese Atmung ein Stressreflex im Körper ausgelöst wird, der wieder das Immunsystem hinaufrappelt.
[134] Richtig?
[135] Genau das.
[136] Genau das.
[137] Und um jetzt da noch einen draufzusetzen und dann machen wir wieder weiter, ist es ja auch so, dass die CO2 -Toleranz und die Stressresilienz, die hängen ja auch wieder ganz eng zusammen.
[138] aus Atemstress oder Abatemstress gut zurechtkommen und in der Lage sind, hohe Mengen an CO2 sozusagen im Blut zu tolerieren, was lustigerweise auch wieder sehr häufig bei den Atemjüngern anzutreffen ist.
[139] Die gelten im Allgemeinen als belastbarer und resilienter für Stress.
[140] Und wen das interessiert, es gibt eine wunderbare...
[141] einen journalistischen Zweit - oder Drittschlag vom ursprünglichen Biografen von Wim Hof.
[142] Der hat ein Buch geschrieben, das heißt im englischen, ich sollte jetzt keine englischen Titel aussprechen, The Wedge, also Der Keil.
[143] Scott Carney, glaube ich, heißt der.
[144] Genau.
[145] Und darin beschreibt Kani ja lustige Erfahrungen, die er bei Professor Huberman im Lab gemacht hat, lange bevor der Podcaster und Superstar wurde, wo er eben auch einen Helm aufgesetzt bekommen hat und sich dann immer wieder CO2 -Gaben geben durfte.
[146] Und das Ziel wäre eigentlich gewesen, durch den erhöhten CO2 -Gehalt im Blut, die...
[147] Panik auszulösen und weil der Kani eben so ein lang erfahrener Hechler ist, kam er mit riesigen Dosen zurecht und hat da sozusagen dem guten Professor Huberman wieder Respekt abgeluchst.
[148] Und last but not least ist es tatsächlich insofern sehr interessant, weil ja das Huberman Lab ursprünglich sich wirklich mit dem Thema Stress beschäftigt hat und die Anekdoten, wie sie Hai in der Wildnis filmt haben und dem Huberman dann die Sauerstoffflasche ausgefallen ist, die erspare ich euch jetzt.
[149] Aber letzten Endes ist es tatsächlich so, die arbeiten da gezielt mit visuellen Triggern, die arbeiten da gezielt auch mit ganz ursprünglichen Faktoren wie bösen Hunden, bösen Spinnen, bösen Haien, die bei Menschen, je nachdem was sie im Fragebogen davor eingesetzt haben, in der virtuellen Realität genutzt werden, um wirklich diesen extrem Stress zu triggern.
[150] Und insofern ist das Thema schon von großer Bedeutung, dass man sagt, okay, es gibt diese alten Programme, die aber auf einen akuten Stressor zugeschnitten sind.
[151] Die sind tief bei uns verankert, die funktionieren in der Regel auch ganz gut.
[152] Und wenn das bei akut bleiben würde, wäre alles super.
[153] Tut es aber selten und deswegen nehmen wir jetzt die Kurve.
[154] Und jetzt wird es schier.
[155] Jetzt halten sie sich fest.
[156] Jetzt kommt das, was uns alle krank macht und verrückt macht und depressiv macht und unglücklich macht.
[157] Das ist nämlich dieser Dauerstress, den wir haben.
[158] Und jetzt nehme ich diesen einen Gedanken kurz einmal auf, den du zu Beginn angeschubst hast, nämlich dass Stress dann entsteht, wenn er dauerhaft ist.
[159] Ja, okay, längere Zeit dauert.
[160] Aber vor allem, wenn wir uns ihm nicht...
[161] gewachsen fühlen, wenn wir uns irgendwie ausgeliefert fühlen und nicht glauben, ein Werkzeug, ein Instrument in der Hand zu haben, um damit fertig zu werden, oder?
[162] Genau das.
[163] Also so klassische Probleme des modernen Lebens wäre Mobbing, egal ob Digitalmobbing oder Mobbing in der Schule, Mobbing in der Arbeit.
[164] unvorstellbar der Stress, der passiert, wenn du irgendwie dem Partner, der Partnerin als Teenager irgendwie ein unbegleitetes Foto zur Verfügung gestellt hast und du findest es dann am nächsten Tag im Klassenchat wieder am besten noch mit hämischen Kommentaren.
[165] Das heißt, das ist dann der Exzess schlechthin.
[166] Das heißt, da brechen dann alle Systeme vor lauter Stress gleichzeitig zusammen.
[167] Das ist zwar auch ein akuter Stress, aber der ist trotzdem schon in dem Moment, in dem er auftritt.
[168] chronisch, traumatisch.
[169] Also das heißt, es gibt da schon so diesen beinahe schon Atombombenpunkt hinten links.
[170] Der ist tatsächlich aber auch was, wo ich keine ernsthafte, allein biohackende Lösung dazu anbieten kann.
[171] Ich glaube, da ist das Erste, was man tun sollte, dringend zum Telefon zu greifen und sich jemanden zu suchen, der da wirklich mit einer Intervention reingehen kann.
[172] Traumatherapie.
[173] Das eine ist einmal, wir haben die Möglichkeit, uns einen irrsinnig leibernden Dauerstress, einen total wirksamen Dauerstress einmal einzupflanzen, indem wir traumatisiert werden durch ganz orge, einschneidende, schockartige Erlebnisse.
[174] Also es ist ja nicht medizinisch ein Schock, aber so Schreck, ein ganz starker Schreck, wo man glaubt, es zieht einem den Boden unter den Füßen weg, sowas.
[175] merkt sich unser System und erholt sich davon nicht und bleibt dann da.
[176] Das sollte man mal schauen, dass wir das wegkriegen.
[177] Da helfen aber jetzt keine Biohacker dabei, sondern dafür gibt es eigens ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten.
[178] Gut.
[179] Das ist mir bloß wirklich wichtig, da gibt es tatsächlich einfach diese Ecke, wo ich einfach sage, bitte da sofort was tun, weil je länger solche Verletzungen vor sich hin brodeln, je länger so ein traumatisches Erlebnis die Chance hat, sich chronisch ins Bewusstsein einzubringen.
[180] trennen, desto verheerender sind die Folgen und eine schnelle Intervention im Sinne von einer guten Gesprächstherapie und einer entsprechenden Unterstützung wäre da einfach sinnvoll.
[181] Das kann aber auch sein, dass ich als dreijähriges Kind einmal auf einem Bahnsteig gestanden bin und der Zug ist eingefahren und hat mich total erschreckt.
[182] Und ich bin dann einfach total erstarrt.
[183] Also das müssen jetzt nicht irgendwelche solche Erlebnisse sein, die man sich bewusst merkt.
[184] Das kann blöderweise auch was Unbewusstes sein.
[185] Und da verweisen wir aber, nein, eigentlich auf die Folge mit dem Microdosing verweisen wir da nicht, weil man mit dem Microdosing ja nicht so tief hineinkommt.
[186] Wir haben aber damals in der Folge angesprochen, das Thema von der unterstützten Therapie durch Substanzen.
[187] die uns helfen, tiefer in unser Bewusstsein vorzudringen.
[188] Und da werden wir zumindest, weil sie die Einzige ist, die ich in Österreich aktuell zu dem Thema kenne, wieder bei der guten Dr. Diana.
[189] Für den normalen Stress, also sprich für das, was wir heutzutage so als alles unter einen Hut bringen und überall auf Anschlag sein, da gibt es natürlich...
[190] Schon ein paar Möglichkeiten, aber grundsätzlich ist es tatsächlich in erster Linie auch eine Frage des Mindset, bilde ich mir immer ein.
[191] Das heißt, es ist tatsächlich so, wenn man jetzt sagt, okay, ich bin alleinerziehend, bin ich sogar, bin selbstständig, bin ich sogar, habe irgendwie eine Verpflichtung mit dem Haushalt.
[192] Gleichzeitig habe ich zwei immer noch irgendwie ein bisschen restpubertierende Töchter.
[193] Mein Einkommen ist nicht regelmäßig, weil ich eben freiberuflich tätig bin.
[194] Ich muss bedarfsbedingt ins Auto, ins Flugzeug, in Zug oder Gott sei Dank nicht aufs Fahrrad steigen, um irgendwo hinzufahren und Leute länger oder kürzer zu beglücken.
[195] Das heißt, ich habe grundsätzlich auch mit meiner...
[196] Biohackerei als Ausgangsbasis eine relativ gute Chance, dass ich chronisch gestresst sein darf, weil ich es mit viel Unwägbarkeiten zu tun habe, weil die Chance, dass das...
[197] ganze, immer wieder Dinge von mir abverlangt, die ich vielleicht gar nicht so genau weiß, ist relativ hoch.
[198] Ich habe auf der Haben -Seite, dass ich das tue, was ich wirklich liebe.
[199] Ich habe auch auf der Haben -Seite, dass heute im Haus ein Treppenlift eingebaut wird und das jetzt zum zweiten Mal ist, dass die Genies den Bohrhammer benutzen.
[200] Ich hoffe, es wird nicht allzu häufig hervorkommen.
[201] Das heißt, jetzt habe ich auf der Haben -Seite, dass ich was mache, wofür ich brenne, dass ich was mache, was ich liebe, dass ich für meine Kinder da sein darf, die mir entsprechend auch am Herzen liegen, die ich auch entsprechend liebe.
[202] Das heißt, die meisten Motivationen, die ich habe, sind gutartig und wahrscheinlich komme ich deswegen zumeist mit dem Stress heute besser zurecht als mit dem, den ich vor...
[203] zehn Jahren von mir aus erfahren habe, aber warum erzähle ich das nicht, weil ich auch mal ein bisschen jammern wollte, sondern weil da glaube ich schon mal was ganz Wesentliches drin ist.
[204] Der Stress, wenn stumpf wird, der Stress, wenn wirklich, also wenn du wirklich den Eindruck hast, dass du in einer Opfersituation gefangen bist, weil du halt eigentlich keine Chance siehst, dich beruflich zu verändern, sei es weil du deine Qualifikation einfach nur für einen Arbeitgeber in dem Bereich, wo du wohnst, weil du da halt wohnen musst, geeignet ist, weil du in deinem Umfeld stark gefangen bist, dann ist es natürlich klar, dann kannst du mit Mindset -Shift irgendwann auch nicht mehr...
[205] allzu viel machen.
[206] Aber grundsätzlich ist es, glaube ich, schon sehr wichtig, in so einer Situation, wo man sich hoffnungslos und ständig gestresst fühlt, sich mal die Mühe zu machen und aus dem dicken Seil, dass man sich da selber um den Hals gelegt hat, mal die einzelnen Bestandteile anzuschauen und die einzelnen Fäden, die einzelnen Stränge auseinanderzunehmen und das Ganze mal so ein bisschen aufzudröseln und zu schauen, was davon ist jetzt wirklich unvermeidlich.
[207] Wo kann ich mir irgendwie ein bisschen mehr Luft schaffen?
[208] Und wie kann ich das beispielsweise durch veränderte Routinen oder auch kleine Rituale schaffen, dass das eine oder andere, was mich aktuell zur Weißglut bringt, vielleicht gar nicht mehr so verheerend sein muss?
[209] Das heißt, ich suche mir irgendwelche, so wie sich ein Kletterer Griffe in einer Wand sucht, suche ich mir so kleine Plätze, wo ich dann Halt finde.
[210] Das heißt, wo ich Einfluss nehmen kann, wo ich Dinge verändern kann, wo ich das Gefühl habe, ich bin immer noch Herr meines Lebens, zumindest in Teilbereichen.
[211] Erzähl uns was über diesen schlechten Stress, über den, den wir dauernd haben, über den, den wir uns, und ich glaube, das ist der Gedanke, den ich aufgenommen habe von vorhin.
[212] dem wir uns ausgeliefert fühlen, wo wir keine Werkzeuge in der Hand haben, um mit dem umzugehen.
[213] Genau.
[214] Also tatsächlich...
[215] Wahrscheinlich wird mir irgendwann mal eine Hörerin oder ein Hörer ein Paracelsus -T -Shirt schicken, weil die Dosis macht, das Gift gilt natürlich für den Stress auch.
[216] Das heißt, wenn wir dauerhaft in einer quasi aussichtslosen Situation sind, wenn wir dauerhaft wie, keine Ahnung was, der gute Sisyphus seinerzeit damit beschäftigt sind, immer das Gleiche aufs Neue zu erleben und zu erleben und es wird einfach nicht besser oder der Murmeltiertag bei uns nicht mit einem Happy.
[217] sondern mit einem jeden Tag aufstehen und alles wiederholt sich wieder stattfindet, dann sind die Chancen hoch, dass es uns tatsächlich ans Eingemachte geht.
[218] Und das ist dieser chronische Stress, der tatsächlich auch ein Phänomen unserer Zeit ist, der allerdings in einem hohen Maße tatsächlich, und das ist jetzt kein Fingerzeig und das ist auch kein Klug dahergeschwafel, aber schon auch ein bisschen selbstgemacht ist, weil letzten Endes, Einfach das Thema Abgrenzung, das Thema die Hand heben und sagen, bis dahin geht es und dann geht es nicht weiter, ist sehr unpopulär geworden.
[219] Was auch oft nicht geht, oder?
[220] Ja, weil wir glauben natürlich schon alle, Stefan, dass wir das alles halt unbedingt auch machen müssen und dass sonst die Welt nicht untergeht.
[221] Und da rede ich jetzt nicht vom...
[222] Beruf, wo du natürlich versuchst, die Vorgaben zu erfüllen, um den Broterwerb drauf zu machen, aber dann musst du noch schnell auf Social Media gehen und dann musst du noch schnell up to date bleiben, was jetzt auf Netflix läuft und dann musst du noch schnell ...
[223] dem Kind die Reitstunde ermöglichen, weil es sonst das einzige Kind ist, was nicht irgendwie einmal in der Woche auf dem Gaul drauf sitzt.
[224] Und dann muss noch dies und dann muss noch jenes.
[225] Es ist schon tatsächlich ein bisschen ein Phänomen in unserer Zeit auch, dass einfach dieses mal entspannt Nein sagen oder einfach mal sagen, das ist außerhalb meiner Reichweite, auch wenn ich den Spagat irgendwie schon noch hinkriegen würde, ist wirklich unpopulär geworden.
[226] Und das hat jetzt...
[227] Ich muss, ich muss, weil du das so betont hast.
[228] Es gibt ja auch diesen Spruch, dass man sagt, ich muss nicht, ich will.
[229] Dass man quasi, wann immer man das Modalverb ich muss verwendet, dass man es ersetzt durch ich will.
[230] Und dass es allein dadurch schon viel von seiner zerstörerischen Kraft verliert.
[231] Genau und grundsätzlich ist es tatsächlich schon so, wenn wir das Ganze wieder auf unserem Nervenkostüm anschauen, auf unserem Nervensystem anschauen, dann ist natürlich der Weg von der Opfer...
[232] Situation zu einer aktiven Situation, der ist in ganz, ganz vielen Fällen schon noch zu machen, wo du einfach sagst, okay, ich lasse mich da jetzt drauf ein, ich gebe jetzt mein Bestes, auch wenn die Aufgabe eigentlich aussichtslos ist.
[233] Das kann so weit gehen.
[234] Wie gesagt, ich habe eine Tochter, die gerade Psychologie studiert und eine Tochter, die sich gerade so langsam auf ihr Abitur vorbereitet.
[235] Das heißt, denen begegnet immer wieder eine Herausforderung, wo sie es gerade als Schüler oder Schülerinnen mit Themen zu tun haben, die ihnen vielleicht nicht so liegen, die ihnen nicht so Spaß machen, wo man einfach sagt, das ist jetzt ein Fach, das kann ich nicht ausstehen.
[236] Also bei mir war es Mathe und leider scheint sich das...
[237] bei beiden auch so ein bisschen weiterzuführen, wo man aber ganz klar sagen muss, du kannst an diese verfluchte Mathematik auch mit der Vorgabe rangehen, ich möchte mich jetzt in die Mathematik verlieben, ich möchte mich jetzt in diesen Zauber der Zahlen irgendwie reinziehen lassen und nächstes Jahr, wenn es dann wirklich um die Wurst geht, möchte ich kein Problem mehr damit haben, sondern ich möchte ein begeisterter Mathematiker sein.
[238] Das klingt zwar total...
[239] aber wir sind tatsächlich so in der Lage, wie wir uns einreden können, dass wir jemanden toll finden oder als Partner oder als Partnerin attraktiv finden oder dies oder jenes.
[240] Also wir können uns tatsächlich Sachen schön denken.
[241] Und das kann...
[242] Kann man sich auch schön saufen?
[243] Muss ich Mathematik auch schön saufen?
[244] Ich vermute mal, im Einzelversuch funktioniert es, wenn man allerdings dann die neu gewonnenen mathematischen Erkenntnisse danach versucht, mit zweiten oder dritten zu teilen, wird es ein bisschen schwierig, weil die Wagner'sche Formel oder die Breitschfeld'sche Formel, die kennt dann halt keiner außer demjenigen, der sie geschrieben hat.
[245] Aber wirklich, da ist schon ein bisschen was da und ich bin auf dem Weg in meinen...
[246] damaligen Burnout auch wie der Käfer bei Kafka auf dem Rücken gelegen und habe alle Viere von mir gestreckt und habe geschrien, ich weiß nicht mehr, ich will nicht mehr und ich kann nicht mehr.
[247] Und habe mir da sicherlich ganz viel der Aussichtslosigkeit, die tatsächlich mit der Überforderung und der nicht mehr vorhandenen Gesundheit und mit dem verlorenen Lebenswillen und all dem einhergegangen ist, schon nochmal wie so mit einem Brennglas sozusagen.
[248] nochmal deutlich stärker gemacht, als es ohnehin schon da gewesen ist.
[249] Das heißt, das Takeaway ganz am Anfang wäre tatsächlich, wenn es scheiße ist, ist es scheiße.
[250] Das darf man auch so benennen, das darf man auch so empfinden.
[251] Aber so ein bisschen zu versuchen, Die Aussichtslosigkeit in Einzelbereiche zu splitten, die dann vielleicht gar nicht mehr ganz so aussichtslos sind, wenn man es nicht als großes Ganzes ansieht, die halte ich schon für ziemlich relevant und das scheint mir auch so ein kleiner Zaubertrick zu sein.
[252] Im Endeffekt ist es dann ja auch wieder so, wenn wir jetzt aus der großen Situation kleine Situationen machen, dann haben wir wahrscheinlich auch eine Chance mit den Möglichkeiten, die wir jetzt so kennen, wie wir das vegetative Nervensystem sozusagen.
[253] beeinflussen können, ein bisschen was zu machen.
[254] Wir hatten es ja vorher beim guten Stress mit den Superstars wie Tony Robbins oder so, die da auf die Bühne gehen.
[255] Wenn ich denen sage, bevor du auf die Bühne gehst, mach bitte acht Minuten Box Breezing, damit du runterfährst, dann wird das eine echt schlechte Präsentation, wenn die komplett entspannt sind.
[256] Aber es kann tatsächlich eine gute Idee sein, wenn du schon merkst, dass du auf dem Weg zum Auto oder auf dem Weg im Auto oder in die Tiefgarage oder in der U -Bahn oder auf dem Fahrrad, wenn du irgendwie zur Arbeit fährst, wenn du merkst, dass du schon hochkochst, bevor du überhaupt am Arbeitsplatz bist, einfach mal zu sagen, okay, die nächsten acht Minuten, die nächsten zehn Minuten konzentriere ich mich einfach nur aufs Ausatmen.
[257] Senke damit nachgewiesenerweise ein bisschen meinen Blutdruck, senke damit nachgewiesenerweise ein bisschen den Ausgangsstress.
[258] Natürlich kann es danach immer noch ein Scheißtag werden.
[259] Und natürlich ist es nicht so, dass man...
[260] der Realität irgendwie als Biohacker nicht ins Auge sehen darf.
[261] Aber so ähnlich wie auf der anderen Seite, dass wenn du in der Früh drei Minuten im Eisbad gesessen bist, die Wahrscheinlichkeit, dass dir noch viel begegnet, was sich arg unangenehmer darstellt, echt überschaubar ist.
[262] Glaube ich auf der anderen Seite auch, dass man nicht automatisch schon bereit zum Absprung und mit Messer und Gabel in der Hand quasi in den...
[263] Arbeitstag starten muss, sondern dass man durchaus die Chance und auch das Recht hat zu sagen, nee, ich nehme jetzt diesen...
[264] commute diesen Arbeitsweg einfach mal als Gelegenheit wahr und schaue, dass ich nochmal runterkomme, schaue, dass ich mich einigermaßen entspanne, packe das Reptilienhirn nochmal in die Tasche und hoffe einfach mal, dass ich es, wenn ich das Ganze einen Tacken gelassener angehe, dass ich es dann auch schaffe, insgesamt mit weniger Verlusten durch die Schlacht zu kommen.
[265] Das ist auch ein Problem, das sich dann wahrscheinlich erst dann zeigt, wenn man mit dem Homeoffice so verheiratet ist, dass man diesen Übergang von Arbeitswelt zur Privatwelt gar nicht mehr hat, dass man diesen Arbeitsweg, dass man diese Zeit dazwischen, um runterzukommen, also ins Büro fahren vielleicht, um raufzukommen.
[266] die Möglichkeit, um runterzukommen, gar nicht mehr hat.
[267] Aber das ist tatsächlich so eine der wenigen positiven Lehren aus den letzten zwei Jahren mit diesem ganzen Corona -Gedöns, dass man ganz klar sagen muss, gerade für alle...
[268] Heimarbeiter für alle, die ständig im Homeoffice sind, baut euch da Rituale, baut euch da irgendwelche Stellungswechsel und wenn das bedeutet, ihr geht erstmal in der Früh zum Briefkasten oder macht irgendwas draußen oder geht einmal ins Haus oder macht tatsächlich diese wunderbare, großartige halbe Stunde bei Tageslicht spazieren gehen und sich ein bisschen Dopamin einsammeln und echtes Licht sehen und damit einfach sich schon mal vom vegetativen Nervensystem komplett anders auf den Tag einstellen, dann ist das super klar.
[269] Natürlich, ich kenne das auch, da brennst, da brennst, da ist Abgabeschluss, der will was, der will was und das Telefon hat schon 24 verpasste Anrufe, wenn du es quasi anschaltest.
[270] Das funktioniert nicht immer.
[271] Aber ich appelliere wirklich dazu, sich bewusst zu werden, dass auch in diesen gestressten Zeiten, in denen wir alle befinden, Die wenigsten von uns retten Menschenleben.
[272] Das meiste, was wir tun, funktioniert mit einer gewissen Verzögerung immer noch genauso gut.
[273] Und wenn der andere, der da ganz dringend auf etwas wartet, mal ein bisschen länger warten muss, aber dafür das Ergebnis erfreulicherweise etwas besser ausfällt und ein bisschen charmanter serviert wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man mit...
[274] einer leichten Verzögerung, weil man zuerst das andere in Ruhe fertig gemacht hat, immer noch gut durchkommt.
[275] Und wir sind, und auch das muss wahrscheinlich in diesem Podcast immer wieder gesagt werden, wir sind alle per se nicht multitaskingfähig.
[276] Und zu glauben, dass man irgendwie drei Dinge gleichzeitig nur einigermaßen vernünftig abliefert, ist eine Illusion.
[277] Das funktioniert einfach nicht.
[278] Das heißt, eins nach dem anderen krass priorisieren die Sachen, die einfach liegen bleiben können, weil das Risiko, dass wirklich was anbrennt, geringer ist.
[279] Die bleiben halt einfach liegen und wenn das bedeutet, dass die Wäsche erst nächste Woche wieder gemacht wird, weil man davor eine Abgabe hat, dann gibt es halt einmal eine Woche Korrwaschmaschinen.
[280] Gut.
[281] Ich meine, bei akuten Geschichten lade ich dringend dazu ein, beziehungsweise bitte eigentlich auf Knien, wenn dir aktuell was widerfährt, egal wie alt du bist, wenn du das hörst, was einfach dich so an den Rand bringt, dass du sagst, ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, dann bitte such dir Hilfe.
[282] So ein akutes Trauma ist deutlich leichter zu beheben als etwas, was über Jahre lang im Körper weiter gereift ist, als ein traumatisches Erlebnis, was über Jahre, Jahrzehnte hatte, sich immer stärker zu manifestieren, das Bewusstsein, das Verhalten zu beeinflussen.
[283] Beides ist definitiv weit über dem Besoldungsgrad eines professionellen Biohackers.
[284] Das heißt, da gibt es wirklich geschulte psychologische Beratung.
[285] Da gibt es spezielle Hotlines, die dich dann weitervermitteln können, die dann sagen können, wo du einen Gesprächstherapeuten findest, der in so einer Situation ein wirklich Schadensmanagement betreiben kann, der dir da raushelfen kann.
[286] Und bitte.
[287] Bitte, liebe Leute, wenn es euch nass reingeht, scheut es euch nicht, zum Telefon zu greifen, ins Internet zu gehen und euch professionelle Hilfe zu suchen.
[288] Ein Coach ist nichts, was in irgendeiner Weise, was mit Gesichtsverlust oder Eingeständnis von einer Niederlage eingeht.
[289] Ich weiß nicht, bei mir ...
[290] Wenn mein Auto nicht mehr funktioniert und da irgendwas im Motor ist, fange ich auch nicht an, irgendwie mit dem Hammer drauf rumzuschlagen, sondern ich suche mir halt jemanden, der es richten kann.
[291] Und wenn irgendwie im Haus was kaputt ist, dann suche ich mir auch jemanden, der es richten kann.
[292] Warum zum Teufel glauben wir immer wieder, wenn es um unsere Kopfgesundheit geht, dass das also ganz schändlich ist, wenn man sich da auch einen Experten sucht.
[293] Also bitte, bitte, bitte.
[294] Dann sucht euch Menschen zum Reden, die dazu qualifiziert sind.
[295] Das war jetzt dieser schlimmstmögliche Fall.
[296] Aber jetzt suchen wir uns noch ein bisschen was aus der Welt des Biohacking, oder Herr Wagner, was man noch so tun kann, wenn es ein bisschen schwabelt.
[297] Wir haben ja noch einen ganzen Haufen von weiteren Stressoren.
[298] Wir reden heute über Stress.
[299] Wir reden nicht primär über Dramatisierungen.
[300] primär über Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wir reden nicht primär über gemobbt werden oder bloßgestellt werden, sondern wir reden tatsächlich darum, wie unser Körper, wie unser Nervensystem darauf reagiert.
[301] Und das ist immer gleich, im Großen und Ganzen.
[302] Das ist immer, indem es uns aus diesem Rest -and -Digest -Modus nicht mehr hineinlässt, indem wir nicht mehr zur Ruhe kommen, indem wir diese innere Unruhe verspüren, für die wir manchmal Gründe haben.
[303] Oder für die wir manchmal Gründe wahrnehmen und manchmal eben nicht.
[304] Dann entsteht so eine Lebensgehetztheit, so eine Ruhelosigkeit, die ganz schier ist und die uns von innen ein bisschen ausbrennt, wie man nur komisch zu diesem Begriff Burnout kommt.
[305] Aber ich habe schon vorweggenommen, es gibt andere Gründe auch.
[306] Also nicht nur, dass ich jetzt traumatisiert bin oder dass ich eine...
[307] psychische oder seelische Verletzung habe, sondern es kann auch körperliche Gründe haben.
[308] Es kann auch sein, dass ich zum Beispiel eine Nahrungsmittelunverträglichkeit habe und ich esse immer, ich weiß nicht, Eier oder trinke immer Milch oder nehme, was viel häufiger noch ist, Getreide zu mir.
[309] Und das erzeugt permanent Stress in mir.
[310] Das erzeugt permanent Entzündungen und mein Körper reagiert auch darauf genauso, wie auf eine Traumatisierung.
[311] Absolut, also das ist sowieso so ein Thema, diese chronischen entzündlichen Prozesse, die begegnen mir in meiner Arbeit mit den Kundinnen und Kunden.
[312] An den unterschiedlichsten Baustellen, wenn du versuchst, Gewicht zu verlieren, kann es dir passieren, dass diese entzündlichen Prozesse zwischen dem Abnehmerfolg und dem Aufwand stehen, den du betreibst.
[313] Wenn es darum geht, glücklich zu sein, können die entzündlichen Prozesse im Hirn dafür sorgen, dass die Depression dir näher ist als die Lebensfreude.
[314] Und insgesamt ist es tatsächlich so, wenn...
[315] es auch nicht immer hilft, es schadet selten.
[316] Also ich würde tatsächlich in akuten Stressphasen auch tatsächlich so ganz banal mit hochdosierten und wirklich hochdosierten Omega -3 -Ölen immer wieder versuchen, einfach mal so dieses Risiko, dass im Gehirn entzündliche Prozesse die Suppe noch zusätzlich verderben, wirklich nutzen und da zweimal am Tag mit sechs...
[317] Gramm äquivalent Fischöl, also zwölf Gramm, das dürfte in der Regel dann auch so eine entsprechende Menge an Millilitern sein.
[318] Omega -3.
[319] Das sind jetzt wie viele Esslöffel?
[320] Omega -3, das sind, ich behaupte jetzt mal, drei morgens und drei abends.
[321] Esslöffel.
[322] Ja, das ist böse.
[323] Ich verweise da auf ein Algenöl von Narsan.
[324] Da muss man sich auch keine Sorgen machen, dass man die halbe Fischpopulation raushaut.
[325] Charles Polyquin, du erinnerst dich, dieser Übervater des Biohacking im Sport war ja auf 18.
[326] Gramm am Tag unterwegs, also der war da noch mal deutlich höher.
[327] Das ist kein Dauerpunkt, aber einfach mal zu sagen, hey scheiße, mir geht es echt gerade übel rein.
[328] Ich habe den Eindruck irgendwie, das Glas ist nur noch halb leer und nie mehr halb voll und alles ist immer zu früh.
[329] sich da mal ein paar Fläscherl von dem Öl hinzustellen und da in Anführungszeichen zweimal täglich eine über den Durst zu kippen, ist wirklich eine ganz banale Geschichte, die eben in klinischen Studien auch an der Harvard -Universität, wenn ich mich richtig erinnere, bewiesen hat, dass einfach diese Mikro...
[330] Entzündungen im Hirn, die für Depressionen schwerpunktmäßig verantwortlich sind, runtergefahren werden.
[331] Und was für die Depression hilft, das hilft für diese chronische Überforderung, also für den Dauerstress mit Sicherheit genauso gut.
[332] Und was ist, wenn ich jetzt diesen Stress erzeuge über irgendwelche Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
[333] Also es ist tatsächlich so, dass es viele Leute, die sehr aufmerksam sind, was ihre Körper - und Geistbefindlichkeit betrifft, beobachten, dass wenn sie mit Gluten unvorsichtig werden, dass sie dann zu depressiven Verstimmungen neigen.
[334] Bei mir tut es einfach Zucker.
[335] Das habe ich jetzt über die Weihnachtsfeiertage auch wieder ausprobiert.
[336] Also so irgendwie den klassischen Kuchen im passenden Setting.
[337] Und eine halbe Stunde später bin ich ein derartiger Herd von Traurigkeit, dass ich schon fast darüber lachen muss.
[338] Ich meine, ich kenne inzwischen die Mechanismen.
[339] Es ist ja auch die Jahreszeit, wo ich auch wieder meinen kontinuierlichen Zuckermonitor, meinen Freestyle Libre trage.
[340] Genau aus diesen Gründen, um mich immer wieder daran zu erinnern, dass wenn ich Essensexperimente mache, dass das auch auf die...
[341] Stimmung schlagen kann.
[342] Und also ganz klar ist es auf der linken Seite so, der Darm reagiert auf unsere Befindlichkeiten, auf unser Stressniveau, aber andersrum ist es natürlich auch so, unsere Befindlichkeiten und unser Stressniveau wird auch vom Darm mit gesteuert.
[343] Das heißt ganz klar, wenn du irgendwie sowieso weißt, dass du zu Unverträglichkeiten neigst, wenn du sowieso weißt, dass du so ein bisschen eine Reizdarm -Thematik hast, wobei ich das Wort Reizdarm ja nicht mag, weil es irgendwie auch wieder so ein Versuch ist, ganz viele Diagnosen unter einen Hut zu setzen.
[344] Aber wenn du halt einfach merkst oder weißt, da ist bei mir was im Argen und wenn sich das hochschaukelt, dann reagiere nicht mit jetzt ist eh schon wurscht und dann noch mit einer Ernährung, die das Ganze befeuert, sondern dann ist es in meinen Augen einfach Zeit für eine ganz klare Nabelschau und einfach gut zu sich selber sein.
[345] Entsprechend wieder alles vermeiden, was zusätzlich stören kann.
[346] Und viel trinken, viel mit Tees arbeiten.
[347] Einfach wirklich schauen, Alkohol aussetzen, auch wenn er gegen den Stress angeblich so super gut hilft.
[348] Gluten vermeiden, alles, wo übermäßige Pflanzenabwehrstoffe drauf sein können.
[349] der Bohneneintopf ist vielleicht auch nicht die beste Idee in der Zeit, wo du wirklich bösen Stress hast, um ehrlich zu sein.
[350] Also da kann man schon eine ganze Menge machen, wo man einfach sagt, okay, wirklich clean eating, eine saubere, möglichst allergenfreie Ernährung und da geht es nicht um individuelle Unverträglichkeiten, sondern da kann man tatsächlich sagen, jetzt lasse ich einfach mal das Klebeeiweiß, sprich Gluten und die Lektine und all das andere, was grundsätzlich zu einem Stress führen kann, für eine gewisse Zeit außen vor.
[351] Wenn wir jetzt einen kleinen Zwischenstrich, Zwischenaddition, Zwischensumme machen heute, dann grundsätzlich gibt es einmal sehr viel Stress, der gar nicht schlecht ist.
[352] Das ist Stress, den wir uns bewusst aussetzen.
[353] Das ist Stress, der uns irgendwie auch besser performen lässt, als wir das eigentlich könnten, wenn wir diesen Stress nicht zur Verfügung haben.
[354] Und daher ist Stress nicht per se etwas Negatives.
[355] Stress wird dann problematisch, wenn wir uns einer Situation ausgeliefert fühlen, wenn wir uns ohnmächtig fühlen und wenn das ganze Ding chronisch wird.
[356] wenn es gar keinen singulären Auslöser mehr braucht, sondern der Auslöser entweder lange Zeit schon zurückliegt oder der Auslöser permanent nachgeliefert wird, wie in Form einer Glutengeschichte.
[357] So, was mache ich jetzt?
[358] Jetzt hören uns die Leute zu und sind schon ganz traurig, was wir natürlich nicht wollen.
[359] Jetzt wollen wir ihnen natürlich auch helfen und zeigen, Und sie anregen, wie sie da rauskommen.
[360] Ich meine, bei diesen traumatisierenden Geschichten, bei diesen psychischen Geschichten, da hast du gesagt, da hilft mal der Griff zum Telefon.
[361] Und das in Anspruch nehmen von jemandem, der eine ausführliche Ausbildung genossen hat in der Behandlung von solchen Sachen.
[362] Und was man aber jetzt noch tun kann für das kleine Traumerl.
[363] Und für die kleine Depressiverl zwischendurch helfen da Sachen wie Dankbarkeitstagebuch.
[364] Also bei mir kann ich sagen, Dankbarkeitstagebuch war super.
[365] Die Omega -3 -Geschichte, die du gesagt hast, die merke ich auch.
[366] Also wenn ich tatsächlich in so einer...
[367] Ich sehe mich nicht raus, Situation bin.
[368] Also so zwei Löffeln, also Löffeln, drei Löffeln, Suppenlöffel.
[369] Omega -3 bringen mich da schon ein bisschen wieder raus.
[370] Wesentlich ist bei mir das Tageslicht in der Früh.
[371] Das merke ich total.
[372] Ich habe auch diese UV -Lampe, die eigentlich nur für Reptilien ist.
[373] Aber mein Gott, ich habe so ein bisschen was von meiner Schildkröte.
[374] Wenn man mich von der Seite anschaut.
[375] Aber wirklich, ich habe so eine Physiognomie, was Sie machen.
[376] Jetzt habe ich mich selber ein bisschen übertribbelt.
[377] Also diese kleinen Dinge, die kann man schon machen.
[378] Was kann man noch machen?
[379] Also wie gesagt, Kälte wäre noch einer, der bei mir immer hilft.
[380] Also ich schaffe eine ganze Menge an Überforderung loszuwerden, wenn ich mich irgendwie wirklich...
[381] willentlich der Kälte aussetze, sprich in mein Eisbad springe oder in einen Bach oder sowas in der Art, weil ich einfach merke, danach ist das meiste andere eh schon irgendwie nimmer so wild.
[382] Also das ist tatsächlich was.
[383] Wie lange hält das an?
[384] Ich kenne das auch, aber bei mir geht das urschnell wieder weg.
[385] Es kommt so ein bisschen auf die Reizintensität und das Ganze an.
[386] Also ich glaube, für zwei, drei Stunden habe ich locker Ruhe.
[387] Und ich mag das natürlich auch sehr gerne, so Dopaminreize aufeinander zu stapeln.
[388] Das heißt, erst Kälte und dann noch gleich ins Licht rein.
[389] Das reicht mir also normalerweise doch locker durch den Tag durch.
[390] Das Nächste, was wir immer wieder...
[391] Fokussieren müssen ist tatsächlich das Thema Schlaf, Schlaf, Schlafgesundheit.
[392] Es gibt ja dieses glymphatische System.
[393] Das heißt, wir müssen wirklich unserem Hirn auch die Chance geben, mit dem erlebten Stress, mit den erlebten Dingen irgendwie zurechtzukommen.
[394] Aufräumarbeit zu machen, das passiert einfach beim Träumen.
[395] Das heißt, wir brauchen ausreichend Schlaf, gerade in Zeiten, in denen es uns nass reinläuft.
[396] In Zeiten, wo wir fürchterlich Stress haben, wäre es eine super clevere Idee, zu schauen, dass man früh genug in Anführungszeichen ins Bett kommt, dass man wirklich Rituale sich entwickelt, mit denen man runterfahren kann, dass man beispielsweise mit einer leichten Atemübung, die dann auch wieder ausatembasierend ist, am Abend sich wirklich einen Abstand verschafft zwischen kaputt sein und gestresst sein und ins Bett gehen, dass man nicht nach drei Stunden gestarrig da liegt.
[397] Da würde dann auch wieder unser Dankbarkeitstagebuch, das du genannt hast, ein Hilfsmittel sein können, wo man einfach die...
[398] Dinge zusammenfasst, die auch an einem anstrengenden...
[399] ich sage jetzt mal Scheißtag, einigermaßen positiv waren.
[400] Oder, was ich immer wieder faszinierend finde und deswegen auch immer wieder in diesem Podcast erzähle, einfach Dinge zu lesen, die einem positiv nahe gehen.
[401] Und wenn das bedeutet, man besorgt sich die Zeitung vom lokalen Tierheim, wo die schönsten Tierrettungsgeschichten drin sind, weil einem das das Herz hochspringen lässt und man gerade echten Menschenhass hat, dann liest die Geschichte, wie der Waldi oder der Fridolin in guten Händen gelandet ist.
[402] Das ist mir persönlich völlig wurscht, welchen Mechanismus du nutzt, aber einen Mechanismus zu nutzen, wäre echt wertvoll.
[403] Und natürlich, wenn es um Schlaf geht, kannst du immer so ein bisschen schauen, wenn ich gestresst bin, wenn ich chronisch gestresst bin, wie schaut es mit Kaffee aus, wie lange nehme ich im Laufe des Tages den Kaffee zu mir, pushe ich mich da nochmal extra mit dem Kaffee durch den Nachmittag durch und habe dann einfach sechs Stunden später, wenn ich eigentlich ins Bett gehen möchte, so große Augen.
[404] Da gibt es schon immer noch Faktoren, wo man sagen kann, vielleicht ist da auch mal ein...
[405] Epigenin oder ein ähnliches Supplement oder ein Theanin.
[406] Vielleicht ist das mal eine Idee, dass man sagt, okay, man greift da nochmal ein bisschen in die Trickkiste der Natur.
[407] Und ja, wir haben inzwischen gelernt, dass große Dosen an Melatonin dauerhaft keine supergute Idee sind, wenn man nicht gerade akut Corona hat.
[408] Und das hat man ja Gott sei Dank auch nicht dauerhaft.
[409] Aber zu sagen, okay, ich...
[410] gönne mir jetzt da mal so ein Systemreset und habe mal ein paar Tage, wo ich mir mit einem Melatonin -Supplement wirklich in den Schlaf reinhelfe.
[411] All diese Geschichten können schon helfen.
[412] Es geht ja wirklich darum, den akuten Druck zu reduzieren.
[413] Den chronischen Stress, das ist eine langfristige Aufgabe.
[414] Da geht es darum, was wir vorher gesagt haben, das sind Einzelbestandteile zu zerteilen, im Medialfall mit den unterschiedlichen Stressoren, also sprich den Leuten, die für die unterschiedlichen Stresssituationen verantwortlich sind, klärende Gespräche zu führen, zu schauen, wo kann ich den Gesamtdruck lindern.
[415] Aber um den klaren Kopf dafür zu haben, geht es ja erstmal darum, dieses akute Ich -kann -nicht -mehr -los -zuwerden.
[416] Und da ist Schlaf.
[417] Wenn man jetzt 15, 20 verschiedene Stressoren hat, die im Außen liegen, also Reitstunde fürs Kind und Abgabetermin für irgendeine Arbeit und Steuernachzahlung, wenn man sich nur einen davon heraussucht und den behandelt und erledigt, dann hat man schon einen Erfolg, dann hat man diesen Dopaminausstoß, dann hat man mehr Das Gefühl, ich habe generell in meinem Leben Zugriff.
[418] Genau.
[419] Das ist ja das, was wir mit dem Prokrastinieren vor Social Media hatten.
[420] Früher hast du ja irgendwie, wenn du deine Diplomarbeit oder deine was auch immer Arbeit geschrieben hast, hattest du irgendwie, wenn es um die Wurst ging, diese Phase, wo du ganz dringend jetzt erstmal die Bude aufräumen musstest.
[421] Und das war ja...
[422] kein vor der Arbeit davonlaufen, wie es jetzt heute ist, wenn ich drei Stunden auf Insta und dann noch zwei Stunden auf TikTok abhänge, sondern das war ja im Endeffekt eine Dopaminschaukel, weil es ein sehr niederschwelliger Reiz ist, die Socken so zu sortieren oder die T -Shirts zusammenzulegen.
[423] Ich daraufhin aber visuell sehe, ich habe was erreicht, ich habe was unter Kontrolle, mir ist was geglückt und so schaukele ich mich dann bis zu dem Punkt, wo ich mich wieder an den Computer setze und plötzlich an der Arbeit weiterschreiben kann.
[424] Das heißt, ich habe durch die ganzen Blödheiten Badezimmer putzen, Socken zusammenlegen, Kaffee machen.
[425] Ich habe dann Kaffee gemacht, ich habe Socken zusammengelegt und mein Badezimmer war sauber.
[426] Und das hat mir schon quasi, das hat meinen Dopamintank ein bisschen aufgefüllt mit so Tröpfchenweise.
[427] Und dann war genug Dopamin da, dass ich mich an diese große Aufgabe heranwagen konnte.
[428] Jetzt aber sitzen wir da und scrollen deppert herum.
[429] Und haben keine Socken zusammengelegt und haben keinen Kaffee gemacht und haben auch das Badezimmer ist genauso trägig wie vorher.
[430] Das heißt, wir haben null Erfolgserlebnis?
[431] Genau das.
[432] Okay.
[433] Das heißt, das blöde Prokrastinieren ist das Social Media Prokrastinieren und das gescheite Prokrastinieren ist das...
[434] wo wir im Haushalt dafür sorgen, dass danach der Zustand besser ist als vorher.
[435] Aber kriegen wir nicht auch Dopamin -Ausstoß, wenn wir irgendwie was posten?
[436] Ich weiß nicht, ich habe so ein schönes Schnitzel zu Mittag gegessen und dann liken das alle und sagen, ist das ein gutes Schnitzel?
[437] Das wäre schon wieder nicht Konsum, sondern das wäre schon wieder Kreation.
[438] Da muss man auch wieder unterscheiden.
[439] Also es bringt mir persönlich wenig, wenn ich mir die Bauchmuskeln vom Liver King und ganz viele andere Sachen angeschaut habe, das bringt mir einfach kein Dopamin.
[440] Wenn ich jetzt irgendwie da was poste und selbst wenn ich ein weißes Blatt Papier auf Instagram poste und sage, ich müsste jetzt eigentlich meine Arbeit schreiben, aber ich schaffe es noch nicht und ich kriege da so ein bisschen Zuspruch drauf, dann ist das wahrscheinlich sogar noch in einer modernen Welt eine positive Form von dem Ganzen, weil es zumindest noch irgendwie so ein bisschen, ich bin nicht allein und damit auch ein bisschen Motivation aufbauen kann.
[441] Das Schlimmste ist halt einfach, dass wir heute, wenn wir prokrastinieren, verurteilen, dann vergessen wir eigentlich den alten Mechanismus, der dem Ganzen mal zugrunde lag, der eigentlich schon ganz schön clever war, nämlich Schwung zu holen, bevor man dann losgelaufen ist oder was auch immer.
[442] Ist es, wenn ich jetzt mich diesen kurzfristigen Stressoren aussetze, also dieser ...
[443] Wie im Hofatmung, dem Eisbaden, dem Saunagehen, dem High -Intensity -Training, dem Fasten und all diesen Biohacking -Stressoren.
[444] Machen mich die auch resilienter gegen die Dauerstressoren?
[445] Oder setzen sich die noch oben drauf und machen alles dann noch ein bisschen schierer und auswegloser?
[446] Da ist die Jury in meinen Augen noch nicht ganz von der Beratung zurück.
[447] Ich bin aber geneigt zu sagen, wenn du gezielt solche Eustressoren einsetzt, um damit einfach insgesamt deine Toleranz hochzuarbeiten, ist es eine gute Idee.
[448] Aber auf der anderen Seite kann es natürlich durchaus sein.
[449] Und wir kennen das ja auch, dass teilweise einfach das Ganze zu viel wird.
[450] wenn du einfach merkst, du bist sowieso wirklich am Anschlag, dir jetzt keine Challenges mehr zu suchen, die dich dann körperlich auch nochmal...
[451] an die wildesten Grenzen kommen.
[452] Da würde ich dann eher versuchen, wenn wir vorher viel darüber gesprochen haben, dass wir in den F -Systemen drin sind, einfach zu schauen, was geht eher Richtung Rest und Digest, wie kann ich jetzt eher runterfahren und wahrscheinlich ist es an einem Tag, an dem die Hütte brennt und man eh nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist, eher eine halbe Stunde spazieren gehen, als 25 Minuten einen High -Intensity -Workout machen.
[453] Ja, und wenn ich mich also für für Eisbaden und für Sauna und für High -Intensity -Training zu schlapp fühle.
[454] Dann ist es wahrscheinlich eine vernünftige Idee, einfach einmal ein, zwei Löffel Lungen -Kateiöl zu nehmen und ein Dankbarkeits -Tagebuch zu schreiben.
[455] Genau.
[456] Also im Endeffekt, wir sehnen uns immer wieder als Menschen nach dem Ausgleich.
[457] Und diese Sehnsucht, die darf man dann auch zulassen.
[458] Ich würde sie halt nur nicht versuchen, mit einer Klinikpackung hegen das.
[459] drei Tafeln Schokolade zu bewerkstelligen, weil wahrscheinlich die Entzündungsfaktoren und die pflanzlichen, gehärteten Fettsäuren, die dabei auftauchen, dem Entzündungsgeschehen und damit dem allgemeinen Wohlbefinden noch zusätzlich im Weg stehen dürften.
[460] Ich glaube, das stimmt.
[461] Und ganz zum Schluss, habt es euch ein bisschen lieber, ihr habt es verdient.
[462] Das ist ganz wichtig.
[463] Wir haben euch lieb.
[464] Ganz definitiv.
[465] In diesem Sinne.
[466] Ja, hört es uns zu.
[467] Das ist also Grund genug.
[468] Wir hätten euch sonst lieber.
[469] Auch wenn ihr nicht zuhört, hätten wir euch lieber.
[470] Bussi, Baba.
[471] Ich habe dich auch lieber, Andreas.
[472] Ach Stefan, du machst mich ganz verlegen.
[473] Bis nächste Woche, ihr Lieben.
[474] Passt aber ja auch.
[475] Papa, du bist mein Omega -3 -Öler.
[476] Das ist eine total romantische Liebeserklärung, kann man da machen.
[477] Unter Biohackern.
[478] Du bist mein Ehepad.
[479] Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich Angst bekomme.
[480] Passt auf euch auf.
[481] Bis nächste Woche.
[482] Das war die Biohacking -Praxis, der Health -Performance -Lifestyle -Podcast von The Red Bulletin.
[483] Mehr davon findest du überall, wo es Podcasts gibt, auf www .redbulletin .com und natürlich in unserem Magazin.
[484] Stefan Wagner schreibt im Magazin Carpe Diem eine Kolumne über Fort - und Rückschritte im Leben eines Biohackers.
[485] Andreas Breitfeld ist der Red Bulletin -Experte für Biohacking.
[486] In München betreibt er das europaweit einzigartige Biohacking Lab.
[487] Mehr Infos dazu findest du auf www .breitfeld -biohacking .com.
[488] Hat dir unser Podcast gefallen?
[489] Dann freuen wir uns über deine Bewertung.
[490] Und noch mehr, wenn du uns weiterempfiehlst.