Die Biohacking-Praxis XX
[0] Bevor der Podcast losgeht, hier noch eine kurze Nachricht von unserem Partner Spam it in Life.
[1] Du weißt ja schon, dass Spam it in Life Boost plus Zink den Reinigeneffekt des Fastens imitieren kann.
[2] Auch ganz ohne, dass du auf Nahrung verzichtest.
[3] Die Vorteile des Fastens also ohne die Nachteile.
[4] Was du vielleicht noch nicht weißt, Spam it in Life kann noch mehr.
[5] Wenn du es während deines Fastenfensters einnimmst, verstärkt es die positiven Fasteneffekte.
[6] Ein Sachet pro Tag reicht und du hilfst deinem Körper dabei, die Zellen zu reinigen und deinen Körper von innen heraus zu unterstützen.
[7] Klingt nach einem guten Deal, oder?
[8] Und jetzt viel Vergnügen mit dem Podcast.
[9] Und zwar von Biohacking -Profi Andreas Breitfeld.
[10] Und von Biohacking -Kolumnist Stefan Wagner.
[11] Bevor wir starten, ganz schnell die Tipps und Anregungen aus der Biohacking -Praxis.
[12] Verstehen Sie bitte nicht als medizinische Ratschläge.
[13] Allein schon, weil wir keine Ärzte sind.
[14] Ende des Disclaimers.
[15] Gehen wir es an.
[16] Hallo Andreas.
[17] Hallo lieber Stefan.
[18] Beziehungsweise?
[19] Julia.
[20] Hallo Julia.
[21] Hallo liebe Julia.
[22] Wir begrüßen heute bei uns die Julia Tulipan.
[23] Hallo, hallo.
[24] Zum ersten Mal?
[25] Ja.
[26] Die Julia Tulipan ist Biologin und Ernährungsmedizinerin und ist vor allem eine enorme Expertin in allen Bereichen, die mit Keto und Low Carb zu tun haben.
[27] Und auch mit, und das ist uns heute besonders wichtig, die mit Fasten zu tun haben.
[28] Insbesondere mit dem Fasten haben wir uns heute so als zentrales Thema vorgenommen.
[29] Fasten aus der Sicht von Frauen und wir schmeißen den Stein quasi da hinein in den See, Fasten für Frauen und dann breiten sich die Wellen so aus.
[30] Es brauchen die Männer, die zuhören, also nicht abschalten.
[31] Für die kommt dann auch noch was dazu.
[32] Ganz schnell muss ich noch eins gesagt haben, man sagt uns immer nach, wir würden nicht zuhören und wir hören allerdings zu, wir hören unseren Hörerinnen und Hörern ganz fürchterlich zu.
[33] Und die Julia ist heute sozusagen unsere erste Expertenfolge, das wollte ich noch gesagt haben.
[34] Wir werden uns künftig in jeder Staffel immer wieder...
[35] sachkundige Unterstützung holen, wenn wir in Bereiche kommen, wo wir vielleicht aus Gründen der genetischen Prädisposition oder auf Gründen der mangelnden Bildung im Allgemeinen uns nicht so richtig gut auskennen.
[36] Und das Thema Fasten und Frauen ist uns in der letzten Zeit so oft begegnet, dass wir gesagt haben, das wäre eigentlich der perfekte Auftakt.
[37] Und aus meiner Sicht gibt es eigentlich niemanden als die liebe Julia, die seit Jahren eine bombastische Arbeit rund um das Thema Keto, Fasten und vor allem auch das Ganze auf die weibliche Physiologie bezogen veranstaltet.
[38] Insofern freue ich mich riesig, dass quasi unsere erste Expertin eine derartige Expertin ist, dass man sich wirklich auf dem Kissen ausruhen kann.
[39] Ich habe mir Popcorn gemacht, ich habe mir einen Cola geholt.
[40] Low Carb Popcorn.
[41] Nein, aber ein zuckerfreies Cola wäre noch schlimmer.
[42] Also ich habe mir allein Koks hingelegt und habe gern dazu gestellt, das wäre gesunder.
[43] Also herzlich willkommen, liebe Julia.
[44] Vielen lieben Dank, Andreas und Stefan, für die Einladung und für die vorgezogenen Lorbeeren.
[45] Also ich hoffe, ich kann dem gerecht werden und freue mich sehr auf das Thema.
[46] Wir haben noch zwei Sachen nicht gesagt in der Einladung, die nun unbedingt notwendig sind.
[47] Das eine ist die Julia.
[48] hat auch einen Haufen Bücher geschrieben, darunter quasi das Standardwerk zur ketogenen Ernährung, den Keto -Kompass.
[49] Da hat sie sich zusammengetan mit zwei anderen Expertinnen.
[50] Das ist also wirklich quasi das Buch über ketogene Ernährung, das es gibt im deutschen Sprachraum.
[51] Und die Julia hat sich mit zwei alten weißen Männern zusammengetan und hat eine Webseite ins Leben gerufen, die heißt diebiohacker .com, wo wir so gemeinsame Empfehlungen versammeln von Produkten und so weiter, fast ein bisschen untergehen oft, was uns sehr freut auf der einen Seite, aber uns auch ein bisschen überfordert auf der anderen Seite mit Fragen, welches Produkt empfiehlt ihr denn da, welches Produkt empfiehlt ihr denn da und da haben wir uns gedacht, jetzt hauen wir das alles auf eine Seite zusammen und nehmen uns die Julia noch dazu, damit man uns das auch glaubt.
[52] So, fertig mit der Einleitung, jetzt springen wir gleich einmal mitten rein ins Thema Fasten.
[53] Wir haben ganz oft schon über das Fasten geredet, der Andreas und ich, aber natürlich haben wir da jetzt nicht diese Expertise und nicht diesen Fokus und nicht diese Perspektive ganzheitlich so wie du, nämlich vor allem auch aus weiblicher Sicht.
[54] Jetzt stelle ich mal ganz, ganz, ganz direkt die Frage Fastenunterschiede für Männer und Frauen.
[55] Also es ist natürlich eine kurze Frage, die wahrscheinlich eine lange Antwort bringt, weil man sagt immer so, es kommt darauf an.
[56] Das ist fast so, wie die Rechtsanwälte immer antworten.
[57] Oder der Andreas.
[58] Es kommt darauf an und das ist es tatsächlich.
[59] Also Fasten, muss man ja auch sagen, ist ja ein Riesenbereich und es gibt ja nicht das eine Fasten.
[60] Und damit fangt schon mal an.
[61] von welcher Art von Fasten reden wir.
[62] Wir können intermittierendes Fasten machen, wir können mehrere Tage fasten, wir können aber auch gewisse Makronährstoffe weglassen und das nennt sich dann entweder Fettfasten, es gibt ein Protein -Sparing -Modified -Fast, aber es gibt dann auch eine Art von Scheinfasten, nennt sich das, wo man quasi jeweils bei jeder dieser Fastenformen einen Makronährstoff weglässt oder einen sehr, sehr stark.
[63] hervorhebt sozusagen und damit kann ich unterschiedliche Maßnahmen treffen und vielleicht das auch vorweg geschickt.
[64] Man muss einfach für sich persönlich herausfinden, egal welches Geschlecht man hat, welche Art des Fastens für mich persönlich auch umsetzbar ist, weil ich kann sagen, das ist das ideale Fasten XY, aber wenn das für mich nicht umsetzbar ist in meinem Leben.
[65] in meiner Lebenswelt, dann kann das die hundertmal beste Fastenversion sein.
[66] Ich werde sie nicht umsetzen können, deswegen nehme ich immer die Version, die für mich am einfachsten zum Integrieren ist.
[67] Fangen wir mal so vielleicht an.
[68] Weil irgendwie Fasten integrieren ist meistens eine gute Idee und besser als es gar nicht zu machen.
[69] Beim intermittierenden Fasten und wenn man jetzt sagt, wir machen ein 16 -8 -Fasten zum Beispiel, ist es eher so, dass man gerade bei Frauen die Problematik haben, dass es oft schwierig ist, alle Nährstoffe unterzubringen.
[70] Und warum könnte man sagen, wieso ist das für Frauen schwieriger als für Männer?
[71] Das war meine Frage jetzt.
[72] Genau.
[73] Nicht unbedingt, weil wirklich ein genetischer Unterschied da ist, sondern weil Frauen und Männer oft andere Lebensgeschichten haben.
[74] Sagen wir mal so.
[75] Und das ist vielleicht vorweggeschickt meiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen Männern und Frauen.
[76] Nicht in erster Linie die Genetik, sondern in erster Linie die Umwelt, oder Voraussetzungen oder Anforderungen, die das Leben schon vorher an Männer oder Frauen gestellt hat und deswegen dann auch andere, wie soll ich sagen, andere Prinzipien gelten.
[77] Das ist jetzt vielleicht kompliziert gesagt.
[78] Ich hoffe, ich kann das gerne noch näher beschreiben, was ich damit meine.
[79] Ich glaube, ich hätte es verstanden.
[80] Du meinst jetzt mit quasi...
[81] Es ist eine andere Ausgangssituation, die jetzt nicht genetisch bedingt ist, sondern einfach durch die Biografie bis dahin.
[82] Und jetzt nicht durch, üblicherweise haben Frauen, ich weiß nicht, Doppelbelastung mit Haushalt und Arbeit oder so, sondern du meinst eher, Frauen hatten durch ihr, ich weiß nicht, irgendwelche Einflüsse, Aspekte in ihrem Leben bisher, haben sie eine spezielle Ausgangssituation, wenn es ums Fasten geht.
[83] Danke für die Zusammenfassung, Stefan.
[84] Ich habe es jetzt weniger verstanden als vorher.
[85] Also Julia, erklär es noch in einem Satz.
[86] Eigentlich würde ich sagen, super erklärt, Stefan.
[87] Sag das ruhig dem Andreas, dass ich die Sachen gut zusammenfassen kann.
[88] Genauso ist es.
[89] Tendenziell haben Frauen eine Diätgeschichte schon hinter sich.
[90] Oft schon.
[91] Mit mehreren Diäten potenziell starke Kalorienrestriktion sowieso schon.
[92] Und dann kommt dazu, dass potenziell auch schon die ein oder andere Schwangerschaft da war.
[93] Und das alles macht eine andere Grundvoraussetzung.
[94] Und das ist das, was du meinst mit biografisch.
[95] Dementsprechend.
[96] Und was noch dazu kommt, ist, dass auch Frauen tendenziell, wenn man sich die Statistiken anschaut, auch häufiger von Essstörungen betroffen sind.
[97] Und das ist ein ganz wichtiges Thema, das ich hier gerade, finde ich, wenn es ums Fasten geht, wirklich deutlich ansprechen möchte.
[98] Das Thema Essstörung ist wirklich etwas Ernstzunehmendes und nicht zu unterschätzen.
[99] Und was ich halt oft sehe, ist, dass man leicht...
[100] wenn man schon eine Essstörungsgeschichte hat, eine Geschichte mit Essstörung, Fasten ein Trigger sein kann.
[101] Das Spiel mit dem Feuer ein bisschen, oder?
[102] Genau, es ist sehr, sehr diffizil und vorsichtig und es kann Beschäftigung mit dem Essen wieder in ein problematisches Umfeld bringen.
[103] Verständlich.
[104] Gut, was tut man jetzt?
[105] Das ist jetzt also nachvollziehbar.
[106] Ich glaube, der Andreas hat es verstanden, weil ich es nicht zusammengefasst habe.
[107] Nein, tatsächlich ist es so, ich kenne es ja in meiner Praxis auch, also diese Kombination aus Belohnungssystem und Kontrolle beziehungsweise Belohnungssystem und Verzicht, das ist natürlich, wenn das einmal erlernt ist, das ist eine Zeitbombe, auf der sitzt du dann erst deines Lebens.
[108] Das heißt, es ist tatsächlich so, wenn man weiß, man hatte auf dem Ganzen ein Thema und das muss jetzt keine Bulimie gewesen sein, das kann einfach alles von Sportbulimie über Anorexie über einfach nur Nahrung.
[109] im expliziten Maße abwägen von Kalorien bis zum Umfallen, was auch immer das war.
[110] Wenn man weiß, man hat eine Historie, dann kann man durchaus auch als Mann übrigens.
[111] Und die Kandidaten gibt es ja Gott sei Dank auch.
[112] Das ist ja kein weibliches Thema, sondern es ist einfach ein Thema des Menschen im Allgemeinen.
[113] Darf man im Fasten schon wirklich vorsichtig umgehen und da auch immer schön darauf achten, dass das Ganze, wenn man damit anfängt aus meiner Sicht, und dann bin ich auch ganz schnell wieder still, das Ganze zu einem Zeitpunkt tut, wo es einem eigentlich gut geht.
[114] Weil ein ganz, ganz wesentliches Thema bei dem Auslösen von Essstörern aus meiner Perspektive ist immer dieses, wenn ich sonst schon nichts kontrollieren kann, dann will ich wenigstens mein Essverhalten kontrollieren können.
[115] Also sprich wirtschaftliche Unsicherheit, Probleme in der Beziehung, den Eindruck, dass die Nachrichten einem jeden Tag den Untergang der Welt verkündigen.
[116] Wenn du zu so einem Zeitpunkt beschließt, jetzt mit Fasten oder mit Ähnlichem anzufangen und in diesem Micromanagement dann die einzige Befriedigung noch findest, weil nicht zu essen, das ist, was dich jetzt quasi drin bestätigt, das mache ich richtig.
[117] dann ist der Weg im Keller mehr oder minder vorprogrammiert und mit Schmierseife wirklich geebnet.
[118] Also da bitte wirklich ein ganz dickes K -Wert von meiner Seite.
[119] Das heißt, egal von welchem Geschlecht wir reden, wenn wir eine Vergangenheit haben, in der Kalorienaufnahme, Nahrungsaufnahme eine Rolle gespielt hat, die schwierig war.
[120] sagen wir es einmal vielleicht zusammenfassend so, ob das jetzt in einer wiederholten Diätabfolge war oder ob das mit Hinrichtung problematischem Essverhalten gegangen ist, dann mache ich was, dann Finger weg vom Fasten überhaupt oder dann tue ich was?
[121] Dann würde ich sagen, also sehr, sehr vorsichtig sein.
[122] Und Fasten wäre wahrscheinlich nicht mein erster Gedanke oder nicht die erste Intervention, die ich in dem Falle empfehlen würde.
[123] Weil vielleicht, was man sich ja auch fragen muss, ist, warum faste ich?
[124] Und das ist vielleicht eine ganz wichtige Frage, denn wenn wir an Fasten denken oder wenn wir von Fasten sprechen, dann denken viele, nicht unbedingt im Biohacking -Bereich, aber viele denken an Abnehmen.
[125] Und auch beim intermedierenden Fasten oder bei anderen Fasteninterventionen ist nicht Abnehmen das primäre Ziel.
[126] Das primäre Ziel ist zum Beispiel Recyclingprozesse im Körper zu aktivieren, die Proteinsynthese oder dass mal wieder aufgeräumt wird, dass gewisse Aufräumprozesse eben passieren, dass hier...
[127] dass ich diese Aspekte anstoße.
[128] Stichwort Autophagie.
[129] Genau, Autophagie und Apoptose, dass ich diese Aspekte aktiviere, weil es ganz klar, wenn wir unsere evolutionäre Geschichte anschauen, sind Phasen, in denen wir wenig oder nichts zu uns nehmen, sicherlich teil und normal.
[130] Das heißt, diese Abwechslung zwischen zwischen Nahrungsversorgung mit Nährstoffen und auch mal Nahrungsabstinenz quasi einfach etwas, wohl ein wichtiger Reiz auch ist.
[131] Und ich finde es eben ganz wichtig, dass man unterscheidet, aus welchen Gründen man fasten möchte.
[132] Und deswegen, ich finde in erster Linie sollte man über die Effekte des Fastens sprechen.
[133] Oder wenn es darum geht, diese Autophagie und diese Aufräume und diese Recyclingprozesse zu aktivieren.
[134] Oder auch um die metabolische Flexibilität zu verbessern.
[135] Das ist ja auch so ein Fasten als Reset -Impuls, oder?
[136] Natürlich kann man es als Impuls setzen, allerdings wird, wenn ich nicht flexibel bin von meinem Stoffwechsel her, wird mir halt das Fasten initial sehr, sehr schwer fallen.
[137] Deswegen ist es manchmal ein besserer Zugang, zuerst über zum Beispiel eine low carb oder ketogene Ernährung den Körper schon wieder mehr darauf zu trainieren.
[138] weniger abhängig von Glucose zu sein und mehr Fettsäuren und Ketonkörper nutzen zu können, weil dann fällt mir Fasten leicht und dann ist das intermediierende Fasten eigentlich fast schon ein automatischer Schritt, der passiert.
[139] Also es ist schon fast intuitiv, weil ich einfach satt bin, weil ich die richtigen Signale bekomme, weil mein Körper in einem hormonellen Zustand ist, der überhaupt erlaubt, dass...
[140] auf Fettreserven zugegriffen wird und dass Ketone und Fettsäuren zur Energiebereitstellung genutzt werden.
[141] Das ist einfach der vielleicht auch manchmal der angenehmere oder elegantere Weg.
[142] Manchmal kann es Sinn machen, wenn es um schnelle therapeutische Intervention geht, kann ich natürlich auch aus einem wenig stoffwechselflexiblen Zustand ins Fasten gehen, aber es wird um einiges schwieriger sein, als wenn ich zuerst die metabolische Adaption schaffe auf Fett und Ketone und dann faste.
[143] Also das ist natürlich meistens angenehmer und leichter, weil was halt oft dann passiert ist, dass ich, wenn ich sehr inflexibel, sehr, sehr unflexibel bin, was den Stoffwechsel betrifft.
[144] dass sich der Körper schwer tut, auf Fette zuzugreifen und ich dann in erster Linie Gluconeogenese mache, um dieses Delta quasi an Energie zu decken, weil irgendwoher muss die Energie kommen.
[145] Ja, ich verbrauche relativ viel Muskelmasse, das kann eben sein und es ist einfach eine Qual, sagen wir mal so.
[146] Ich bin einfach ständig hungrig und ich werde einfach nie in dieses Wohl...
[147] Gefühl des Fastens kommen.
[148] Und vielleicht zurückzukommen auf das intermittierende Fasten.
[149] Jetzt ist ja auch das Hauptziel oder die eigentliche Ausrichtung beim intermittierenden Fasten nicht wieder die, ein generelles Kaloriendefizit zu machen, um abzunehmen, sondern ich schaffe nur Zeitfenster, in denen ich meine Nährstoffe aufnehme.
[150] Und da spricht man eben nicht von weniger Essen, sondern einfach nur ein time -restricted eating, also eine Zeit, dass ich einfach aktiv mein Essensfenster minimiere oder einschränke auf gewisse Stunden.
[151] Und ich finde, das ist einfach ein wichtiger Punkt, denn ich muss dann gewährleisten, dass ich in dieser Zeit alle meine Nährstoffe aufnehme.
[152] Das kann eng werden, wenn ich jetzt nicht supplementiere, oder?
[153] Das kann eng werden, genau.
[154] Und zwar einmal kann es eng werden, wenn ich schon aus einem Defizit heraus ins Fasten gehe.
[155] Nährstoffdefizit.
[156] Reden wir jetzt von einem Mikronährstoff - oder Makronährstoffdefizit?
[157] In erster Linie spreche ich von einem Eiweißdefizit.
[158] Das ist das, was ich am häufigsten sehe.
[159] Und da sind wir wieder bei den Frauen.
[160] Und das ist wieder eine biografische Sache.
[161] Und eine gesellschaftliche Sache und weniger eine geschlechtsspezifische Sache, was Genetik betrifft, ist, dass Frauen tendenziell eher vegan oder vegetarisch essen, dass sie tendenziell weniger Fleisch essen, weniger tierische Produkte als Männern.
[162] Es gibt immer Ausnahmen, aber einfach nur tendenziell.
[163] Das heißt, viele, viele Frauen gehen schon mit einfach einem zu niedrigen Gesamteiweiß dann solche Interventionen hinein.
[164] Und da sehe ich dann die große Problematik, dass ich hier sowieso schon ein Defizit habe und dann nicht schaffe, natürlich in dieser kurzen Zeit mal alle meine wichtigen Aminosäuren und Fettsäuren aufzunehmen, geschweige denn von den Mikronährstoffen, weil ich müsste unglaublich nährstoffdicht essen.
[165] Und da sind wir wieder zum Beispiel bei Innereien und tierischen Produkten.
[166] Und natürlich potenziell auch Supplementation, um wirklich meinen Nährstoffbedarf zu garantieren, meine Nährstoffbedürfnisse wirklich abzudecken.
[167] Das heißt jetzt ganz konkret, ich sage jetzt zum Beispiel, ich bin jetzt eine 60 Kilo schwere Frau und ernähre mich, sage ich jetzt einmal, weitestgehend vegetarisch.
[168] Das ist, glaube ich, ein bisschen so ein Durchschnitt.
[169] Schaffe ich es da überhaupt?
[170] in einem Essensfenster von sechs bis acht Stunden die ausreichende Menge an Protein zu essen.
[171] Weil ich meine, du hast mir einmal, ich kann mich noch erinnern, wir haben einmal geredet, leg dir mal die Menge an Protein, die du brauchst, wenn du mit, ich weiß nicht, eineinhalb Gramm oder so pro Kilo Körpergewicht als Pegel angehst, leg dir das mal auf einen Tisch.
[172] Wenn du davon ausgehst, dass ein Ei sechs oder sieben Gramm Protein hat, Und wenn ich jetzt 60 Kilo, dann habe ich einen Tagesbedarf von 90 Gramm Protein.
[173] Das sind 15 Eier.
[174] Also wird kaum jemand zwischendurch einmal sich in den Smoothie -Mixer werfen.
[175] Genau, also das ist dann eben, du hast es richtig angesprochen, das ist die Herausforderung.
[176] Es ist schon die Herausforderung, wenn ich nicht intermittierend faste, wirklich meinen Eiweiß unterzubringen.
[177] Ich sage 90 bis 100 Gramm.
[178] Protein pro Tag, das schafft man, aber das ist ja nur die Erhaltungsdosis.
[179] Wenn ich aber jetzt schon in einem Defizit bin, muss ich das erstmal auffüllen wieder.
[180] Das heißt, wenn man darüber nachdenkt, Fasten ins Leben zu integrieren, wäre einmal wichtig zu schauen, wo stehe ich denn überhaupt.
[181] Und da kann man sich Gesamteiweiß zum Beispiel im Blut anschauen, das ist ein sehr guter Marker und der sollte bei Frauen an die 8, ich glaube Milligramm, ich muss jetzt nachschauen, was der Wert ist, aber das ist zwischen, ja genau, das können wir dann gerne nachreichen.
[182] Und wenn ich da weit davon weg bin, wäre mein erstes Ziel, erstmal mein Eiweiß auffüllen.
[183] Weil es dann...
[184] Weil ich ja durch das Fasten versuche, viel Recycling auch zu machen von meinen körpereigenen Proteinen.
[185] Und wir können uns vorstellen, wenn ich ein Haus bauen will und nur Dachziegel habe, dann werde ich mir schwer tun, irgendwie eine Wand.
[186] draus zu bauen.
[187] Und so kann man sich Eiweiße vorstellen.
[188] Eiweiße sind einfach Bausteine für unseren Körper und ich muss ihm erstmal alle Bausteine geben und dann kann ich anfangen herzugehen und sagen, ui, der ist aber schon ein bisschen angeknackst und da habe ich eigentlich schon ein paar zersplitterte Dachziegel, die sollte ich vielleicht austauschen.
[189] Und nur wenn ich da gut versorgt bin, kann der Körper überhaupt vernünftig diese beschädigten Proteine überhaupt austauschen.
[190] Das heißt, deswegen ist es immer wichtig, einfach von einer guten Basis aus zu starten.
[191] Eine kleine Frage an den Andreas, wenn ich jetzt zusammenfasse, dass man eigentlich nicht richtig starten soll oder kann in ein Fasten, wenn die Proteinversorgung nicht optimal ist, weil dann einfach die Möglichkeiten des Körpers beschränkt sind, eben dorthin zu gehen, wo man hin will.
[192] Zellverjüngung, quasi in die Regeneration auf Zellebene, in die Autophagie, in die Apoptose.
[193] Das heißt, dafür ist die Voraussetzung, ich brauche einmal genug Protein.
[194] Habe ich das richtig wiedergegeben, Andreas?
[195] Ja, beziehungsweise es ist natürlich auch wieder ein gefährlicher Punkt, weil wir wissen natürlich schon auch, dass zu viel zugeführtes Protein wiederum in Kohlenhydrate umgewandelt werden kann im Körper.
[196] Das heißt, auch da ist es ein bisschen ein Weg.
[197] Aber ganz klar ist natürlich, diese Proteingrundversorgung, die braucht man auf alle Fälle.
[198] Und die eine Frage, die ich an die Julia noch hätte, ist, weil da bin ich mir mit meinen Kollegen und Kolleginnen immer so ein bisschen uneins.
[199] Wenn ich Proteinbedarf festlege, sage ich immer, pro Kilogramm fettfreie Körpermasse und nicht pro Kilogramm Körpermasse.
[200] Da gibt es irgendwie zwei Lager.
[201] In welchem sitzt du da drin?
[202] Ich sitze im anderen.
[203] Okay, du sitzt im jeweils anderen.
[204] Ich sehe halt bei mir auch einfach von meinen Klientinnen her, gehe ich immer vom normalen Körpergewicht aus, weil die wenigsten auch wirklich wissen, was ihre fettfreie Körpermasse ist.
[205] Und es ist ja alles, ich meine, wir müssen da auch ganz ehrlich sein, wir sprechen da von Lebensmitteln.
[206] Niemand hat ein Labor zu Hause und schmeißt da jedes Steak rein, das er isst und analysiert das genau, wie viel da drin ist.
[207] Das heißt, wir haben immer ein Pi mal Daumen Berechnung.
[208] Entschuldige, dass ich unterbreche, aber ich glaube, es ist sehr lustig, weil es kommt tatsächlich auch wirklich genau da schon wieder raus.
[209] Ich habe halt relativ viele Männer, die dann schon auch ein gewisses Basiskampfgewicht weitläufig überschnitten haben.
[210] Und wenn ich jetzt beim 110, 115 Kilo Kandidaten, der dann jetzt sagt, ich mache viel Sport, mit Faktor 2 anfangen zu arbeiten, bin ja halt irgendwie bei 220 Gramm Eiweiß.
[211] Da habe ich dann teilweise schon Schwierigkeiten, die selbst mit essentiellen Amine.
[212] Aminosäuren und den anderen Tricks, die wir so machen können aufgrund der erhöhten biologischen Wertigkeit, die überhaupt aufzufüllen und dann sage ich halt, okay, dann gehe ich lieber auf die fettfreie Masse und versuche, dass wir dann irgendwie bei 180 Gramm Eiweiß oder sowas einen Deckel reinbekommen, weil auch das kannst du kaum mehr da essen, aber du kriegst halt dann unter anderem mit den großartigen Essentiellen Aminosäuren aus deinem Produktportfolio, die übrigens zusätzlich dazu noch extrem lecker schmecken und von meinen Leuten wirklich geliebt werden.
[213] Gratulation dazu, noch am ehesten rein.
[214] Also das heißt, da kam ich her, aber klar, wenn ich jetzt die Hörerin im Blick habe, die vielleicht nicht aus der Gewichtsverlustgeschichte kommt, sondern einfach aus der Körpermodulationsgeschichte, dann ist natürlich die Gesamtberechnung schon sinnvoller.
[215] Naja, deswegen bin ich ja auch heute so still und lass dich Expertin sein.
[216] Ich finde es auch interessant, euren Input zu haben.
[217] Und das kann ja auch eine Diskussion sein, weil es geht ja auch darum, verschiedene Meinungen zu hören.
[218] Das finde ich ja wichtig.
[219] Und auch zu sehen, dass es nicht eine einzige Wahrheit potenziell gibt und eine einzige Herangehensweise.
[220] Ich glaube, dass wir ziemlich...
[221] auch wenn du es anders definierst, beim gleichen Landen in Wirklichkeit, weil wenn ich natürlich einen 180 Kilo Mann oder eine 150 Kilo Person vor mir habe, ist es interessant, ich kann trotzdem sagen, hey, 1 ,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, aber ich weiß jetzt schon, dass die Person das nicht erreicht.
[222] Das heißt, ich kann ein höheres Ziel ansetzen.
[223] Und sage, aber ist okay, wenn du ein bisschen niedriger landest, weil ich schon weiß, dass, wie du sagst, diese Mengen beinahe unmöglich sind zu essen.
[224] Was ich aber dann wieder habe, ist, wenn wir jetzt von Frauen zum Beispiel sprechen, aber es gibt ja genug Männer, die auch Diäten machen, ist die Angst, hungrig zu sein.
[225] Das ist ja die Grundangst.
[226] Und die kann ich damit sofort nehmen.
[227] Da möchte ich gleich reingrätschen, Julia, mit einem...
[228] Beispiel einer Anekdote, die du gut kennst.
[229] Mein Kapitiem -Kollege Gisbert Knüpphauser, der ja dort eine ausufernde Kolumne immer fabuliert, der hat ja mit dir zusammen die ketogene Ernährung ein bisschen ausprobiert und der hat mir erzählt, Du hast mit ihm angefangen, zunächst einmal, bevor du mit ihm zu dir gekommen bist, und du wolltest irgendwie mit Fetten und Fetten und Fetten agieren und hast irgendwie schon Kokosfett gekauft, Kokosöl gekauft.
[230] Und du hast dann gesagt, stopp, stopp, stopp, jetzt fangen wir mal an, iss mal in der Früh ein Spiegelei mit drei Eiern und kauf dir mal ein Proteinpulver vielleicht und achte mal drauf, wie viel du Protein zu dir nimmst.
[231] Und der hat mir erzählt, Er hat sich gedacht, das ist ein Blödsinn, jetzt würde er ketogen essen und die sagt, ich soll Eiweiß essen.
[232] Und dann hat er gesagt, er hat tatsächlich nach den ersten ein, zwei Wochen nichts gespürt, außer dass ihm das getaugt hat, dass er in der Früh diese Spiegeleier gegessen hat.
[233] Und dann hat er aber auf zauberhafte Weise so eine Art beruhigtes Sättigungsgefühl bei ihm Einzug gehalten.
[234] Und dann hat sich der Rest...
[235] ein bisschen von selber daraus ergeben.
[236] Worauf ich da jetzt hinaus wollte, ist, dass dieses, ich glaube, dass der Mensch eine gewisse somatische Intelligenz hat, wenn es um Protein geht.
[237] Auf Deutsch heißt es, also er spürt, wenn es passt.
[238] Und dann hat er auch aufgehört, diese Spiegeleier zum Frühstück zu essen und ist dann einfach in dieses Fasten hineingespaziert.
[239] Ist das etwas, was du in deiner Praxis häufiger beobachtest?
[240] Das war spannend, wie man dir das erzählt hat.
[241] Da haben wir gedacht, es ist schön, wenn sich sowas von selber einpendelt.
[242] Ja, absolut.
[243] Eine spezifische Aminosäurensättigung.
[244] Ebenso wie du sagst, somatisch eine Intelligenz des Körpers.
[245] Es klingt immer so lustig, der Körper weiß oder der Körper sagt, aber in Wirklichkeit gibt es natürlich sowas.
[246] Und was ich immer wieder beobachte, ist, wenn wir mal beginnen, wirklich hoch mit dem Eiweiß reinzugehen, dass sich nach zwei, drei Wochen vor allem diese Cravings, dieses starke Verlangen nach Essen, Im Gro, ja, einfach reduziert.
[247] Es ist nicht weggezaubert, aber es reduziert sich ganz deutlich.
[248] Und da sieht man einfach, wie schnell, also sie sind zwar nicht aufgefüllt, aber diese Sättigung, diese Aminosäuren spezifische Sättigung setzt dann relativ schnell ein, weil der Körper ja nicht sagen kann.
[249] du, mir fehlt übrigens diese und jene Aminosäure, sondern der hat halt nur das Signal Hunger.
[250] Und dann sind wir einfach ständig auf der Suche in Wirklichkeit und schleichen wie so ein Tiger um den Kühlschrank rum und dann schaut man wieder rein und macht wieder zu und eine halbe Stunde später steht man wieder vor dem Kühlschrank.
[251] Das kennt sicherlich jeder.
[252] Man ist auf der Pirsch.
[253] Man ist auf der Pirsch.
[254] Und dann erlebt man was.
[255] Aber meistens eben nicht.
[256] gute Eier oder irgendein Käse oder irgendein vernünftiges Protein, sondern dann sind es halt die Chips oder die Schokolade oder dann doch noch der kalte Reis vom Vortag oder was auch immer.
[257] Also man ist auf der Suche die ganze Zeit.
[258] Und deswegen ist es für mich so interessant, erstmal zumindest diese zwei, drei Wochen ein Protein -Overfeeding, nenne ich es jetzt, zu machen, weil das alles andere nachher viel, viel leichter macht.
[259] Und einfach auch diese Grundbedürfnisse deckt.
[260] Und ich bin der Überzeugung, dass das einfach wichtig ist als Bausteine für alles andere.
[261] Vielleicht noch kurz zu dem, was Andreas gesagt hat.
[262] Weil man sagt, ja, Eiweiße können in Zucker umgewandelt werden.
[263] Das stimmt schon.
[264] Allerdings sieht man, dass das...
[265] erstens sehr individuell ist und gar nicht so häufig vorkommt, wie man das gedacht hat.
[266] Weil man muss ja auch immer sagen, was ist eigentlich viel Eiweiß?
[267] Viel ist ja relativ.
[268] Das ist ja keine Zahl, sondern das ist eine, die kann gesellschaftlich geprägt sein, die kann ideologisch geprägt sein oder auch wissenschaftlich sein.
[269] Und wenn wir uns heute anschauen, die Daten, die wir haben, dann sieht man, dass nicht diese 0 ,8 Gramm, pro Kilogramm Körpergewicht eigentlich das Minimum ist, wie es definiert ist von der WHO, um Mangelerkrankungen zu vermeiden, sondern tatsächlich, dass mehr bei 1, zwischen 1 und 1 ,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht für nicht sportliche Personen liegt.
[270] Das heißt, wir sind selbst mit 1 ,5 Gramm nicht bei...
[271] viel Eiweiß, sondern wir sind bei bedarfsgerecht Eiweiß.
[272] Und ich glaube, das ist immer ganz wichtig zu unterscheiden, dass es einfach wirklich auf den Bedarf ankommt und der Bedarf kann sich ändern und den muss man einfach mit dem Kopf behalten.
[273] Also die Sorge, dass es eben in Glucose umgewandelt wird, in Zucker, sehe ich eher bei Menschen, die sehr metabolisch krank schon sind, also je weiter man im Bereich Diabetes ist, umso eher passiert das, weil halt auch die metabolische Flexibilität nicht da ist, auf Fette zuzugreifen und dann der Körper eher auch aus Aminosäuren Glucose macht.
[274] Aber das ist tatsächlich was, was man wirklich auch mit jedem oder was auch wirklich jeder für sich selber ein bisschen mal ausprobieren kann.
[275] Und da kann ich nur jeden mal ans Herz legen, Blutzucker zu messen.
[276] Da kam ich eben auch, entschuldige, dass ich unterbreche, weil das ist einfach das, was ich jetzt bei meinen Kleinen relativ häufig auch gesehen habe, ist einfach, dass teilweise die Blutzuckerreaktionen auf...
[277] mehr oder minder pur des Eiweiß, selbst auf essentielle Aminosäuren, dass da teilweise ein Halligalli -Drecksaufest auf dem Coaching -Dashboard aufgetaucht ist, wo ich mir auch gedacht habe, habe ich jetzt irgendwie da eine Maltose oder irgendeinen versteckten Zucker als Begleitwirkstoff übersehen und teilweise war da einfach nicht drin zu finden und gesagt habe, okay, das ist beeindruckend, was da teilweise passiert.
[278] Aber natürlich bei...
[279] Wenn wir es jetzt einfach nur auf dem Papier rechnen, glaube ich, müssen wir da eher auf 2 ,5, 2 ,8 Kilokörpergewicht gehen, dass es überhaupt eigentlich eine Umwandlung geben würde.
[280] Aber voll spannend, dass du da sogar auf die essentiellen Aminosäuren eine Reaktion siehst, was ja eigentlich gar nicht passieren darf.
[281] Und dann ist aber die Frage, und das ist, finde ich, für mich immer das Spannende, weil ich muss mir ja immer den Mechanismus überlegen und sagen, was ist da?
[282] Wo in dem ganzen Werkel, wo fehlt es?
[283] Also was passiert da, dass der Körper das macht?
[284] Teilweise könnte ich es mir noch einfach vorstellen, dass diese wilde Insulinfreisetzung auf Süßgeschmack oder sowas, teilweise wenn du die Dinger als gesüßte Trinks zu dir nimmst, dass es einfach die Süßreaktion des Insulins schon aus der Zelle rausjagt, ohne dass es eigentlich einen ernsthaften Trigger gibt.
[285] Das wäre noch die einfachste Erklärung.
[286] Aber wie gesagt, mir ist es einfach nur aufgefallen und ich bin da halt ein bisschen so auch wieder an dem Punkt.
[287] wenn du wirklich Richtung Vorbereitung zum Fasten gehst, lieber auch ein bisschen mehr Fett zum Protein gleich reinpacken und das Protein nicht zu pur scheint mir besser zu sein, weil letzten Endes, ich meine, bei dem Frühstücksei oder beim Spiegelei vom Gießbärt, die Natur ist ja intelligent genug und packt Fett und Protein zusammen in die gleiche Verpackungseinheit.
[288] Absolut, also das meine ich auch.
[289] Immer Eiweiß, deswegen sage ich, am liebsten ist man über echte Lebensmittel, weil das Eiweiß ist meistens mit einer ganz guten Menge an Fett kombiniert.
[290] Also da bin ich absolut bei dir und das verändert natürlich die Reaktion.
[291] Können wir, lieber Stefan, auch wenn du eigentlich die Moderation hast, ein bisschen noch das Thema Frauen nochmal gezielt anschauen?
[292] Weil ich habe so ein paar Fragen an die Julia, die mir immer wieder begegnen und wo ich zwar immer meine Standardantworten gebe, aber wo ich ganz gerne auch noch was lernen möchte.
[293] Und wir wollen ja irgendwie einigermaßen unsere 60 Minuten einhalten.
[294] Jetzt stellt sich so die Frage...
[295] Das darfst du?
[296] Das darfst du, wenn ich vorher noch...
[297] Nur ganz kurz noch sicher gehen kann, die WHO, wenn sie von 0 ,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht spricht, redet die WHO da vom Gesamtkörpergewicht oder von der fettfreien Körpermasse?
[298] Eigentlich vom Gesamtkörpergewicht.
[299] Das heißt 0 ,8 vom Gesamtkörpergewicht.
[300] Das ist ja dann quasi noch weniger, als man jetzt...
[301] Okay, ich habe es vermutet, aber ich wollte noch sicher gehen.
[302] Also dann sind wir ja nach...
[303] sage ich jetzt einmal, unserem Biohacker -Verständnis, sind wir ja dann eigentlich in einem mehr oder weniger verordneten Proteinmangel.
[304] Als Laie darf ich das, glaube ich, so sagen, weil bei mir ist es eh wurscht.
[305] Ihr Experten müsst euch da ein bisschen auf die Zunge beißen, aber wenn ihr mir jetzt nicht widersprecht, reicht mir das auch.
[306] Gut, damit wurde ausreichend nicht widersprochen.
[307] Jetzt darf der Andreas wieder fragen.
[308] Also sagen wir mal so, du hast ja vorher so schön erklärt, dass es sehr viel eigentlich nicht genetische Unterschiede mit sich bringt, aber auf der anderen Seite gibt es natürlich diese paar Elefanten im Raum, wo man einfach sagen muss, da gibt es einfach verstärkt genetische Unterschiede zwischen Mann und Frau und die scheinen halt doch, also so ein Hauptthema, wo ich immer vorsichtig werde, ist, wenn wir das Thema Fasten anschauen und ich habe eine Probandin, die vielleicht jetzt sowieso nicht mit einem übermäßig, hohen Kampfgewicht in die Geschichte reingeht und ab einem gewissen Körperfettanteil, der zu niedrig wird, das wissen wir von unseren ganzen Spitzenathletinnen, wird es halt irgendwann mal schwierig mit der Periode beziehungsweise mit der Regelmäßigkeit der Periode, dann haben wir irgendwie eine Baustelle.
[309] Wo man auch sagen kann, es scheint so zu sein, dass wenn zu viel Stress auftaucht, und auch da müssen wir natürlich klar sagen, Fasten ist für den Körper Stress.
[310] Und ganz viele von den Fasten -Benefits, behaupte ich jetzt einfach mal zu sagen, sind einfach auch nur einer verstärkten Cortisol -Ausschüttung geschuldet.
[311] Das heißt, diese geistige Klarheit, dieses High, was du beim Fasten hast, das ist natürlich letzten Endes auch irgendwie, Wenn ich es evolutionär betrachten würde, in meinem Verständnis so ein Ding, dass der Körper dem Jäger und Sammler hilft, noch ein bisschen besser zu jagen und zu sammeln, weil eigentlich die Reserven gerade ein bisschen dünn werden.
[312] Und all das sind jetzt natürlich alles natürlich gesehen keine Zustände, wo man sagen würde, jetzt ist es ein guter Zeitpunkt, sich mit der Familienplanung zu beschäftigen.
[313] Art von dem Wege kommen.
[314] Punkt eins, siehst du eine Problematik mit Fasten beziehungsweise intermittierenden Fasten ab einem Normkörpergewicht als Einstiegswert oder würdest du irgendwie sagen, ab dem oder dem zum Beispiel wieder beim Körperfettanteil so lächerlicher ist oder sagst du da irgendwie, liebe Hörerin, wenn du eh schon Konfektionsgröße 36 abwärts trägst und dein Partner den Gullideckel abdeckt, wenn er zusammen am Genseit, dass du da nicht durchrutscht, dann lass das mit dem Fasten lieber mal sein.
[315] Kann man da irgendwie so dieses ganze Thema weiblicher Hormonhaushalt ist so viel...
[316] weniger stabil als der männliche.
[317] Ich meine, der Mann, der hat einmal eine Pubertät und dann hat er irgendwann einen Wechsel, aber den merkst du auch nur daran, dass er danach Brüste bekommt und einen Bauch.
[318] Aber die ganzen anderen Funktionen bleiben ja irgendwie.
[319] Andreas, wir beide haben uns die Vorteile der Pubertät bis ins hohe Alter bewahrt.
[320] Ja.
[321] Das ist Gott sei Dank kein Videoprodukt.
[322] Ich rede jetzt nicht von Pickel, ich rede einfach von normalen Tepperzeit.
[323] Du meinst das volle Haar, oder?
[324] Nein, ich meine einfach ganz Tepperzeit, normal Tepperzeit.
[325] Okay, das sind wir definitiv geblieben, da hast du recht.
[326] Du verstehst, in welcher Ecke ich suche.
[327] Also ich finde es super wichtig, dass du das ansprichst und dass man auch natürlich nochmal das vielleicht nochmal mehr thematisiert.
[328] Das waren jetzt viele Punkte drinnen.
[329] Ich versuche jetzt, dass ich da nichts vergesse und sonst muss ich mich nochmal abholen, bitte.
[330] Also vielleicht das eine ist, ja, wenn jemand, genau, wir Frauen, Frauen haben generell einen höheren Körperfettanteil als Männer.
[331] Das ist normal.
[332] Und das eine ist, dass es super schwierig ist, zwischen dem Ideal, das einem vermittelt wird in der Welt oder in den Magazinen und dem eigenen Körper irgendwo eine Konsolidierung zu finden, kann ich sagen.
[333] Und dass für die meisten Frauen ein Körperfeldanteil von 23 bis 25 Prozent ein sehr, sehr guter ist.
[334] in dem man sich aufhalten sollte und der eben wichtig ist für die Fertilität und auch dafür einfach, dass wir als Frauen funktionieren und der Körper natürlich merkt, sobald wir da unter diese 20 Prozent fallen, sind wir potenziell nicht in der Lage, wirklich eine Schwangerschaft gut durchzustehen, einen Fötus zu ernähren.
[335] Das heißt, das wird alles...
[336] Das spielt natürlich alles rein und dann wird der Körper und das Hormonsystem eher sagen, okay, wenn wir jetzt eh nicht versorgt sind ordentlich und keine guten Reserven haben, dann brauchen wir jetzt auch nicht schwanger werden.
[337] Das ist mal das eine.
[338] Und das sehe ich natürlich auch, dass hier ein bisschen verzerrte Erwartungen an den eigenen Körper sind.
[339] Und das ist schon eine Gefahr.
[340] sehe ich, hat man das noch stärker, gerade kommt es darauf an, auch in welchem Sport, aber dann, wenn ich Gewichtsklassen habe und versuche, sehr weit runter zu kommen, dann geht ja fast immer eigentlich die Periode zumindest zeitweise mal verloren und wir haben dann hormonelle Störungen.
[341] Dann kommen auch andere Faktoren, wie die depressive Verstimmungen können auftreten, weil ja die Hormone ganz wichtige Modulatoren sind für unser generell psychisches Wohlbefinden auch.
[342] Darf ich da ganz kurz hineingrätschen und ich stelle jetzt eine möglicherweise wahnsinnig blöde Frage, aber ist es so, dass wenn die weibliche Periode unregelmäßig wird, ist das halt jetzt einmal dann ein bisschen blöd oder ist das schon ein echtes Alarmzeichen?
[343] wo der Körper sagt, Achtung, Achtung, Achtung, Blaulicht, Blaulicht, Blaulicht, jetzt gebe ich wirklich Signal, dass schon längst Dinge aus dem Gleichgewicht gekommen sind und es äußert sich darin.
[344] Oder ist es einfach ein singuläres, vielleicht manchmal ein bisschen komisches Ereignis?
[345] Also meiner Meinung nach sollte die Periode schon regelmäßig sein und wenn die ausfällt oder sich sehr lange verzögert, dann ist es schon ein Zeichen, dass das was nicht in Ordnung ist.
[346] Weil einfach ein Rückschluss auf einen aus dem Gleichgewicht gekommenen Hormonhaushalt damit vorgenommen werden kann.
[347] Genau, weil eingespart wird.
[348] Und was ich mir dann auch sagen kann, ist, das wird ja nicht nur an den Hormonen gespart, sondern zum Beispiel auch bei der Aktivität der Schilddrüse.
[349] Weil die Schilddrüse ja sehr essentiell für unsere Stoffwechselrate quasi verantwortlich ist.
[350] Und wenn der Körper merkt, da kommt zu wenig rein, beginnen wir einzusparen an allen Ecken und Enden.
[351] Und das ist zum Beispiel die Körpertemperatur.
[352] Das sind Hormone, die wir nicht unbedingt brauchen, wie wenn es eher ein Stress ist, muss ich mich nicht fortpflanzen.
[353] Das ist nicht überlebensnotwendig in dem Moment, sondern in dem Moment geht es im Körper darum, den Organismus zu erhalten.
[354] Und das ist das primäre Ziel.
[355] Also wenn ich schon eine unregelmäßige Periode habe und sehr viel Fasten zum Beispiel oder einen sehr niedrigen Körperfettanteil habe, dann sollte man wirklich mal davon zurücktreten von dem Fasten oder lieber mal den Fokus auf Auffüllen wieder setzen.
[356] Ein zentraler Satz, den ich bisher mitgenommen habe, war generell, aber vor allem als Frau, Fasten immer nur aus einer Position der Stärke heraus, nicht aus einer Not heraus, oder?
[357] Würde ich absolut unterschreiben.
[358] Es gibt natürlich ganz, es gibt, ich würde sagen, spezielle Notfallsituationen, therapeutische Notfallsituationen, wo ich sage, da wäre, ist es jetzt so viel wichtiger zu fasten, weil ich mich dann in eine bessere Situation bringe und potenziell jetzt Fortpflanzung sowieso irgendwo ganz weit hinten steht, wie eine Krebs.
[359] Eine Krebsdiagnose zum Beispiel.
[360] In Vorbereitung.
[361] Aber da reden wir jetzt von therapeutischem Fasten.
[362] Therapeutisches Fasten.
[363] Sowas.
[364] Aber wir reden jetzt von Biohacking oder Wellnessfasten, sage ich jetzt einmal, oder aus einer Gesundheit heraus und nicht aus einer Krankheit heraus.
[365] Andreas, du willst widersprechen, ich sehe das deutlich an.
[366] Nein, ich glaube, Jola hat da gerade einen ganz wichtigen Punkt gemacht und das kann natürlich auch schon deutlich niederschwelliger als jetzt ein onkologischer Befund sein.
[367] Das kann schon losgehen mit entgleisenden Entzündungsmarkern und ganz vielen anderen Sachen, wo man sagt, okay, wir müssen jetzt einfach mal hier eine Notbremse.
[368] ziehen und gehen da quasi ins Fasten rein, obwohl eigentlich die Grundlage nicht da ist.
[369] Aber ich würde einfach sagen, wenn man es darauf einigen, wenn es medizinisch induziert ist, dann ist das halt einfach ein anderes Ding.
[370] Aber dann ist ja auch der Fokus gerade vom Körper sowieso woanders als bei einer perfekten Periode.
[371] Und in dieses medizinisch induzierte Verasten schickt man ja auch niemanden ohne Begleitung hinein.
[372] Bitte ja.
[373] Genau.
[374] Das ist ein super Punkt, Andreas, was du sagst, weil vielleicht was man auch dazu sagen muss, es kommt auch auf die Fastenlänge drauf an, wieder.
[375] Und ich kann zum Beispiel, wenn ich sage, die Leber ist verfettet und ich möchte die so rasch wie möglich entfetten, um so rasch wie möglich mich metabolisch besser aufzustellen, um die Leberwerte zu verbessern und so weiter und so fort, dann kann ich auch mal in ein 14 Tage, Leberfasten reingehen und hier massiv einen ganz speziellen Fastenregime durchführen, auch wenn ich jetzt nicht vorher optimal aufgestellt bin.
[376] Einfach um sehr schnell eine bessere metabolische Ausgangslage zu schaffen.
[377] Wunderbar.
[378] Frauen, wir drängen jetzt auf das Frauenthema noch stärker hin.
[379] Fasten für Frauen schwierig als für Männer?
[380] Ja.
[381] Aber kann ich jetzt als Frau aus dieser Dreiviertelstunde, die wir jetzt bisher geredet haben, für mich schon Handlungsanleitungen, Orientierungspunkte mitnehmen oder welche würdet ihr noch gerne mitgeben, die da jetzt hilfreich sind in der Praxis?
[382] Ich würde unheimlich gern noch die Frage Fasten und Kinderwunsch kurz an die Julia rüberwerfen.
[383] Ich hatte es irgendwie im Vorgespräch erwähnt, eine meiner ersten Klientinnen namenloser Art, liebevoller Dings, hat irgendwie in einem wortlosen WhatsApp mir kürzlich erzählt, dass bei ihr die von mir getroffene Aussage, dass Fasten und Schwangerwerden eigentlich nicht gut miteinander funktionieren, im Gegenteil funktioniert hätte.
[384] Ich glaube, bei beiden Nachwuchs, ich glaube, es war zwei an der Zeit, ich habe es gerade nicht mehr im Kopf, während des Fastens empfangen durfte.
[385] Also offensichtlich gibt es das auch.
[386] War für mich ein bisschen neu.
[387] Aber können wir irgendwie was zum Thema Fasten und Kinderwunsch sagen?
[388] Weil das bedeutet ja noch nicht irgendwie Körperfettanteil fällt zu weit nach unten oder irgendwas.
[389] Da wäre ich da echt ein Brille.
[390] Ich würde jetzt rein aus meiner Erfahrung oder aus dem Gefühl heraus, hätte ich jetzt auch eher gesagt, passt vielleicht nicht so gut zusammen, weil ich ja brauche ja einfach diese wirklich guten Ausgangssituationen.
[391] Ich will ja gerade in eine Schwangerschaft optimalst ausgerüstet hinein starten.
[392] Und das ist etwas, was viele Frauen vergessen oder vernachlässigen und es auch nicht entsprechend kommuniziert wird, dass ich A. Pausen zwischen den Schwangerschaften von mindestens zwei Jahren braucht, um einfach alles wieder aufzufüllen und so weiter.
[393] Es gibt natürlich andere Faktoren, die da jetzt mit reinspielen könnten und wir wissen es natürlich nicht, weil wir hier kein kontrolliertes Experiment haben, aber entweder war vielleicht einfach mehr Zeit zum Schwangerwerden, weil da gehören ja auch zwei dazu.
[394] Es kann natürlich auch sein, dass in dem Falle vielleicht auch eine Entspannung stattgefunden hat und wenn Cortisol sinkt und ich mich wieder irgendwie auf mich fokussiere und vielleicht hast du potenziell ja auch andere Sachen gemacht, wie mit Atmung beschäftigt oder ein bisschen Entspannungsübungen gemacht.
[395] Die war vielleicht auf einer Fastenwoche irgendwo im Kloster.
[396] Wohl weniger im Kloster, andernfalls.
[397] Kloster bieten das als quasi wie ein Hotelbetrieb an.
[398] Da gibt es nicht nur Einzelzimmer.
[399] Da kann man auch zu zweit anreisen.
[400] Das ist mir neu.
[401] Halligalli, Drexterfest.
[402] Was tut die Kirche nicht alles für Geld?
[403] Das ist ein anderes Thema.
[404] Ja, aber was ich meine ist, ich kenne jetzt die Klientin nicht, du weißt ja nicht, was sie sonst noch alles gemacht hat.
[405] Wir haben es gerade schon erschlagen, das Wort ist glaube ich wirklich das Cortisol, dass man sagen muss, wenn das eine Pastenerfahrung ist, die irgendwie mit einer insgesamten Entschleunigung, mit einem Runterfahren von Alltagsstress und sowas einhergeht, dann ist der Mechanismus für mich auch.
[406] einigermaßen schlüssig zu erklären, weil wenn wir wieder den berühmt -berüchtigten Sangria -Eimer mit den Strohhalmen in der falschen Richtung bemühen, wenn fünf Umweltstressoren nicht mehr in den Eimer reinlaufen und dafür einer mit Fasten reinläuft, dann ist es immer noch weniger, als wenn das ganze Leben hektisch und problematisch ist.
[407] Okay, das heißt, wir haben die Idee Fasten als Kinderwunschverstärker oder Empfängnisverstärker hiermit insofern demystifizieren.
[408] dass eher das Entstressen als Empfängnisverstärker der magische Trick gewesen sein dürfte.
[409] Das beruhigt mich sehr und mit deiner Hilfe fühle ich mich jetzt auch qualifiziert, die Aussage so zurückzuspielen an unsere liebe Hörerin.
[410] Dankeschön.
[411] Ich versuche wieder so eine kleine, bevor wir in die letzte Runde kommen, ein bisschen so eine Zusammenfassung.
[412] Schaut es mir jetzt auf die Finger, ob ich das eh gescheit mache.
[413] Also grundsätzlich Fasten.
[414] im Großen und Ganzen aus einer Position der Stärke heraus.
[415] Wir fangen am Anfang einmal an, schauen, vor allem wenn wir von der Ernährung her eher nicht so proteinlastig sind, schauen wir zunächst einmal, dass wir die Proteinspeicher ein bisschen auffüllen.
[416] In der Regel sagt der Körper schon, wenn es genug ist, wenn die Proteintanks halbwegs voll sind, dann kann man anfangen einmal zu fasten.
[417] Wie fängt man denn an?
[418] Du hast einmal ganz zu Beginn unseres Gesprächs gesagt, dann mal vorsichtig.
[419] Was heißt das, dass es einfach zwei Stunden nichts ist?
[420] Wie vorsichtig ist vorsichtig?
[421] Also das eine ist, dass man sich mal rantasten kann von der Seite her.
[422] Wenn man das noch nie gemacht hat, kann Fasten etwas...
[423] doch irgendwie Beängstigendes sein, weil diese Idee, ui, nicht zu essen, das ist irgendwie was, vielleicht wird irgendwie gruselig und macht halt Angst, ist was Unbekanntes, wenn man es eben noch nie gemacht hat.
[424] Vor allem kann es Angst machen, wenn man aus einer Position herauskommt, wo man sehr kohlenhydratabhängig ist, möchte ich jetzt fast sagen, dass ich einfach das Gefühl habe, wenn ich nicht alle zwei, drei Stunden irgendwas esse, werde ich sehr, sehr nervös, kriege vielleicht so Sachen wie Schweißausbruch und tricke Hände und all diese Dinge.
[425] Aber das ist ja dann schon ein Zeichen, dass man metabolisch höchst inflexibel ist.
[426] Ja, natürlich, aber wenn ich in dieser Situation bin, wird mein Einstieg ins Fasten potenziell anders aussehen, als wenn man sehr stoffwechselflexibel ist.
[427] Weil wie ich am Anfang gesagt habe, wenn man sich durch die Ernährung schon in eine Situation gebracht hat, in der man einfach viel, viel, viel flexibler ist, dann fängt man auch an intuitiv.
[428] Intermittierend zum Beispiel zu fasten.
[429] Das heißt, dass man einfach untertags leicht vier, fünf, sechs Stunden Pause zwischen Mahlzeiten haben kann, ohne nervös zu werden.
[430] Dass wenn mal eine Mahlzeit ausfällt, man auch nicht unruhig wird.
[431] Also diese Art. Und deswegen hängt es schon davon ab, wo ich starte.
[432] Das heißt jetzt nicht, dass man nicht starten kann, wenn man zur Kategorie 1 gehört.
[433] Und da hilft es zum Beispiel, wenn man sich...
[434] jemanden an die Seite nimmt, das muss jetzt kein Coach sein, sondern man kann sich einfach mit anderen zusammentun, weil in der Gruppe ist es leichter, man kann sich selber gemeinsam über so schwierige Situationen hinweg helfen, man hat aber auch ein bisschen eine Art von Verantwortung sozusagen den anderen gegenüber, weil man hat ja gesagt, jetzt machen wir das und das hilft einfach psychologisch, das hilft einfach.
[435] durch diese ersten zwei Tage durchzukommen, die dann oft schwieriger sind, wenn man jetzt ein längeres Fasten macht.
[436] Aber am einfachsten ist es tatsächlich, wenn man mal damit beginnt, Essenspausen länger zu machen.
[437] Das ist vielleicht der einfachste Einstieg.
[438] Und ab welcher Zeitspanne gilt eine Essenspause als Essenspause?
[439] Ja, das kommt jetzt darauf an, wo man startet.
[440] Aber ich würde mal sagen, man sollte mal zu einem Punkt kommen, wo man sich mit...
[441] fünf Stunden mal wohlfühlt.
[442] Also es gilt nicht, wenn der Kellner fragt, mit der Nachspeise will man nur ein bisschen warm.
[443] Ich mache jetzt mal ein bisschen eine Essenspause.
[444] Ich faste jetzt mal.
[445] Ich mache Intermittierendes Fasten jetzt.
[446] Aber vor allem ist man noch ein Achterl.
[447] Ich fast noch kurz.
[448] Trotzdem noch eine Rückfrage, liebe Julia.
[449] Du hast es vorher ein bisschen anders gesagt am Anfang der Episode und das fand ich auch recht spannend.
[450] Wenn ich jetzt tatsächlich mich als metabolisch inflexibel identifiziere, einfach feststelle, ich habe tatsächlich ein bisschen mehr Gewicht dabei und ein bisschen weniger Bewegung im Portfolio und eigentlich brauche ich gefühlt permanent irgendwie einen Nachschub, weil wenn ich im Restaurant zu lange auf...
[451] auf die Vorspeise warte, wird es schon ein bisschen schwierig und dann muss ich nach dem Brot fragen, weil den Nachmittagskaffee mit dem Stückchen gab es um vier und jetzt ist es sechs und jetzt wird es eigentlich schon Zeit.
[452] Dann hast du so ein bisschen durch die Blume gesagt, probiert als erstes mal Low Carb, High Fat oder alternativ Keto.
[453] Das heißt, wir würden sagen, der sanfteste Weg in Richtung Fasten wäre erstmal ein Besuch in der Welt der hohenhydratarmen Ernährung beziehungsweise in der ketogenen Ernährung, um damit schon mal so ein bisschen Rüstzeug zu ziehen.
[454] Bleiben wir da dabei?
[455] Absolut, kann ich eben nochmal gerne unterstützen.
[456] Also so ist es.
[457] Das ist natürlich der allereinfachste oder der geschmeidigste Einstieg quasi von der Seite her, weil ich natürlich erstmal das Rüstzeug schaffe, das zelluläre um überhaupt zu ermöglichen, dass der Körper wirklich auf die Fette zugreifen kann und halt auch potenziell, wenn man lang genug fastet, dann auch Ketone macht.
[458] Das ist einfach das Markenzeichen des Fastenstoffwechsels, das ist die Anwesenheit von diesen Ketonen, diesen Energiemolekülen.
[459] Und das wäre sicherlich der einfachste Einstieg, weil es ist schon so, wenn man eben sehr metabolisch, schon inflexibel ist, dass oft nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit der Insulinspiegel auch über viele, viele Stunden erhöht bleibt.
[460] Und wenn Insulin erhöht ist, das hemmt die Fettverbrennung.
[461] Man kann sich das einfach so vorstellen, dass die wirklich so wie ein Schloss an der Fettzelle ist.
[462] Und jetzt ist aber so, dass zwar mein Insulin hoch ist, Aber gleichzeitig ist der Zucker, den ich gegessen habe, die Kohlenhydrate, das ist schon wieder verbraucht, das ist schon wieder verstaut.
[463] Und somit komme ich dann in ein Energieloch, kann es aber nicht durch Fette auffüllen, dieses Loch, weil ja mein Insulin erhöht ist.
[464] Das heißt, ich lande in diesem Heißhunger drinnen, der mich einfach, und das ist ein evolutionärer...
[465] Eine evolutionäre Patschstellung quasi, weil unser Gehirn sagt, hey, du isst jetzt was, weil sonst werde ich sterben.
[466] Und dagegen mit Willensstärke anzukämpfen, ist fast menschenunmöglich.
[467] Das schafft man vielleicht ein bisschen, aber man ist da sehr schnell ausgelaugt und unsere Willenskraft ist ja auch ein endliches Gut und das schaffe ich dann dreimal und dann ist es aus.
[468] Und deswegen ist natürlich die elegantere Methode zu sagen, ich schaffe erst.
[469] ein günstiges hormonelles Umfeld.
[470] Das heißt, ich schaue, dass mein Insulin niedrig ist und mein Körper überhaupt die Chance hat, diese Fettzellen aufzusperren und da dran zu kommen.
[471] Super.
[472] Das wäre noch etwas ganz Wesentliches gewesen, gilt für Männlein und für Weiblein, würde ich sagen.
[473] Zum Schluss, Julia, du bist ja diese Super -Expertin für alle Dinge, die ketogene Ernährung und so anbelangen.
[474] Ist ketogene Ernährung jetzt eigentlich auch ein Ersatz?
[475] Für Fasten?
[476] Zu einem Teil ja, aber sicherlich nicht alles.
[477] Also ein Teil der positiven Effekte, die man beim Fasten sieht, was jetzt die Regulierung oder die Hemmung von Emtor zum Beispiel betrifft oder die Aktivierung der Autophagie oder Hemmung von Entzündungsfaktoren zum Beispiel.
[478] sehr wahrscheinlich zu einem Großteil zumindest, wie man es heute versteht, auf die Wirkung der Ketone selbst zurückzuführen ist.
[479] Aber es ist schon so, dass sicherlich nicht alle positiven Effekte des Fastens nur mit der ketogenen Ernährung zusammenhängen oder abgedeckt werden können, weil auch die Proteinrestriktion ein wichtiges Signal gibt an die Zellen.
[480] Und wenn ich mich jetzt normal gut formuliert ketogen ernähre, esse ich Eiweiß dem Bedarf entsprechend.
[481] Das heißt, ich bin nicht low protein unterwegs.
[482] Das heißt, diese Signale spare ich damit aus.
[483] Also die kann ich nicht mitnehmen, diesen Signalweg.
[484] Und es ist natürlich, unser Körper ist schon sehr fein getunt.
[485] Das heißt, er hat einfach wie Sensoren, die merken generell, ob da Energieeintrag da ist.
[486] Also die wissen, was kommt da genau daher.
[487] Kommen da Kohlenhydrate, kommen da Proteine, kommen da Fette und kommt überhaupt was.
[488] Das heißt, ich habe mehrere Wirkebenen, aber ich kann...
[489] sehr viele positive Effekte mit der ketogenen Ernährung mitnehmen, die ich auch beim Fasten sehen würde.
[490] Und das macht die ketogene Ernährung als therapeutisches Tool so interessant, weil ich eben das Fasten nachahmen kann, viele positive Effekte des Fastens erreichen kann, aber gleichzeitig...
[491] die Person mit ausreichend Energie und ausreichend Nährstoff versorgen kann.
[492] Und das ist vor allem dann wichtig, wenn eine Person schon untergewichtig ist, eine zehrende Erkrankung hat und auf keinen Fall abbauen darf.
[493] Das heißt, ketogene Ernährung kann dann auch einmal ein Ersatz sein für Fasten.
[494] Man kann da quasi auf der Klaviatur dieser Ernährungsformen ein bisschen auch spielen.
[495] Genau.
[496] Und vielleicht ist das ja das, was ich anfangs auch gesagt habe.
[497] Es gibt so viele verschiedene Fastenformen, aus denen man wählen kann.
[498] Das ist ein breites Portfolio.
[499] Und man kann mal wirklich, und da lade ich wirklich jeden dazu ein, mal alle möglichen Formen auszuprobieren und zu schauen, was taugt mir denn am meisten?
[500] Was mag ich denn?
[501] Was liegt mir dann am meisten?
[502] Bin ich eher derjenige, der gerne mal einfach mal...
[503] wirklich 24 Stunden Pause macht, so eine Art von Fasten, ist auch super.
[504] Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen, je nachdem, wie man körperlich aufgestellt ist, kann man sowas machen.
[505] Man kann eben ein zeitlich eingeschränktes Essen machen.
[506] Somit habe ich ganz verschiedene Methoden und Möglichkeiten, aus denen man da wählen kann.
[507] Das ist einfach ein richtiger Blumenstrauß und da geht es einfach darum, dass man wirklich schaut, gibt es nicht die eine Perfekte.
[508] Super.
[509] Julia, ich glaube, wir könnten jetzt noch ein paar Stunden weiterreden und wären wahrscheinlich immer noch nicht am Ziel, aber ich finde, dass wir doch ein bisschen einen schönen Eindruck gekriegt haben und weitergeben konnten, oder Andreas?
[510] Willst du mir widersprechen?
[511] Nein, in keinster Weise.
[512] Wer weiß, vielleicht müssen wir die Julia einfach nochmal zum Thema Ghetto auch nochmal einladen in einer der nächsten Staffeln.
[513] Danke von Herzen euch beiden, liebe Julia, lieber Stefan.
[514] War ein tolles Erlebnis.
[515] Selten so entspannt aus einer Podcast -Episode rausgegangen.
[516] Insofern, ja, ihr Lieben.
[517] Vielen Dank, Andreas, bis nächste Woche.
[518] Julia, bis bald.
[519] Vielen Dank.
[520] So soll es sein.
[521] Baba.
[522] Wiederschauen.
[523] Danke, ciao.
[524] Das war die Biohacking Praxis, der Health Performance Lifestyle Podcast von der Red Bulletin.
[525] Mehr davon findest du überall, wo es Podcasts gibt, auf www .redbulletin .com und natürlich in unserem Magazin.
[526] Stefan Wagner schreibt im Magazin Carpe Diem eine Kolumne über Fort - und Rückschritte im Leben eines Biohackers.
[527] Andreas Breitfeld ist der Red Bulletin Experte für Biohacking.
[528] In München betreibt er das europaweit einzigartige Biohacking Lab.
[529] Mehr Infos dazu findest du auf www .breitfeld -biohacking .com.
[530] Hat dir unser Podcast gefallen?
[531] Dann freuen wir uns über deine Bewertung.
[532] Und noch mehr, wenn du uns weiterempfiehlst.